Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

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Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

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Stabil

Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Stabil »

Esperanza hat geschrieben: 26 Dez 2018 18:21 3 Kinder zu verlieren muss aber auch furchtbar sein. :sadwoman:

Ich denke, es ist wichtig zu begreifen, dass Eltern eben auch durch ihre Erfahrung und Erziehung geprägt sind in ihrem Verhalten und nicht aus einer Laune heraus ihre Kinder zu ABs erziehen.
Nicht erst wir, sondern auch unsere Eltern sind teils gefangen in ihren Verhaltensmustern.
Ja, was es bedeutet, 4 Kinder zu verlieren (später verstarb dann noch eines nach der Geburt) ist einfach unfassbar.

Die Eltern nehmen, wie sie sind, das war ganz wichtig für mich, um mich von dem Geschehen in der Familie zu lösen und mein Leben als junger Erwachsener auf zu bauen. Für mich war es nötig, mich ziemlich genau mit der Thematik auseinander zu setzen. Im Einzelnen kam für mich heraus: Wenn man mit den Eltern hadert, führt man etwas fort, das nicht weiter hilft. Wenn man die Eltern bemitleidet, kommt das Gleiche heraus. Es hilft, zu wissen, dass wir das Schicksal der Eltern nicht wirklich begreifen können. Sie sind wie sie sind, beziehungsweise sie waren wie sie waren. Die Randbedingungen zu kennen, hilft schon zu relativieren, was mit einem als Kind geschah. Aber der Versuch alles verstehen zu wollen, wäre kontraproduktiv. Das würde zu einer Eltern Kind Umkehrung im Denken führen, die einen fürchterlich verwirren kann. Die Verhaltensmuster der Eltern im Detail zu analysieren, wäre nicht nur unmöglich, sondern auch respektlos.

Mit meinen eigenen Verhaltensmustern setze ich mich aber gerne auseinander. Als darin gefangen verstehe ich mich nicht. Das ist sogar ein Punkt, wo ich genau darauf achte, was ich sage und wie ich meine Gedanken formuliere. Verhaltensmuster, Emotionen, Einstellungen, Überzeugungen prägen mein Leben, sind aber veränderbar.
zuvertraeumt

Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von zuvertraeumt »

Esperanza hat geschrieben: 26 Dez 2018 09:57
zuvertraeumt hat geschrieben: 26 Dez 2018 09:17
Esperanza hat geschrieben: 09 Jul 2017 18:54 Ich denke schon dass meine Kindheit (meine Erziehung) ihren Teil dazu beigetragen hat.
Aber halt nur einen Teil. Die Hauptursache liegt in meinem unsicheren Selbstwertgefühl, dass durch die etwas verklemmte und ängstliche Erziehung sich von allen möglichen Gefahren fern zu halten verstärkt wurde. Dazu gehörten halt auch die "bösen Jungs" an denen meine Mutter kein gutes Haar ließ. Das hat sich leider bei mir eingebrannt.
Meine Meinung dazu: bewusstes Dummhalten deinerseits seitens deiner Mutter, aus dem Bewusstsein heraus, dass sie dich oder die gerade für sie so angenehme Atmosphäre dann abgeben muss.
Mit anderen Worten, du wars eine sehr liebe junge Frau, die jeder gern um sich hat. und deine Mutter wollte dich für sich behalten, wohingegen eine Begeisterung für Jungs dich davon losgelöst oder für dich ein neues Kapitel aufgeschlagen hätte.
und auch deine Mutter hätte eine neue. ihr unliebsame? veränderte Rolle einnehmen müssen, was sie vielleicht nicht unbedingt angestrebt hat.

ich finde es immer schade oder schlecht. wenn menschen andere aus eigeninteresse einschränken, auch wenn es liebevoll oder "lieb gemeint" ist.

Liebe heisst loslassen. und nicht einsperren.
So ganz stimmt die Interpreiation nicht. Dummhalten wollen würde ich meiner Mutter nie unterstellen wollen. Aber sie hat mir und meinen Geschwistern halt immer viel zu wenig zugetraut und immer gewarnt was alles schlimmes passieren kann. Das verinnerlicht man halt.
Anderen Gleichaltrigen hat sie da viel mehr zugetraut.
Das habe ich mir halt gemerkt.
Was du beschreibst, das ist eine "nette" Form von zementieren der eigenen Vormund oder Vormachtstellung. Auch wenn es nett und harmonisch ist führt es für das Kind in ne Sackgasse und die ältere Generation weiss das eigentlich.
Es ist meiner Meinung nach nicht ganz ehrlich.
Ich glaub jeder denkt in solchen Situationen auch , dass man mit niemandem darüber sprechen kann oder es nur einem selber so geht. Vielleicht ist genau das der Fehler oder der Grund warum es überhaupt in der Form so möglich ist.

Ich würde behaupten das eigentlich schwere in der Zeit von der wir reden ist. dass die Eltern merken: mein kind ist an nem Punkt wo es nicht mehr das kleine süße Bärli ist sondern ne vollwertige erwachsene Person auf Augenhöhe. und ich bin der meinung, wenn eltern das nicht selber einsehen wollen sind auch drastischere schritte richtig.
zuvertraeumt

Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von zuvertraeumt »

Esperanza hat geschrieben: 26 Dez 2018 16:39 Meinst du deine Mutter wollte dich klein halten und kam mit deinem Älterwerden nicht klar?
Das würde denke ich niemand so behaupten. Und doch ist es für viele Eltern oft schwer, wenn Kinder etwas plötzlich Dinge besser können als sie selbst, oder glücklicher sind?

----(in einer beziehung z.b . ich weiss nicht, warum meine eltern sonst immer derart penetrant unterbinden hätten wollen sollen, dass ich " auf dumme gedanken komme" oder mit anderen worten warum sie jegliche möglichkeit sex /kontakt + unverplante zeit zu haben für mich gestrichen und es damit gezielt unterbunden haben, dass ich wie ein normaler Jugendlicher Interesse am anderen Geschlecht entwickle und es vllt auch auslebe ) ( denn: ich war ein lebendiger, interssierter ehrgeiziger und hübscher junge und es war absehbar, dass die dinge einfach gekommen wären und gerade das konnten meine Eltern nicht sehen. das hab ich so auch gefühlt. sie haben das bewusst unterbunden, aus Neid? ich weiss es nicht abr ich vermute es. kain und abel steht ja schon in der bibel )----


ich glaube dann kommt in den Eltern in dem Fall ein Ungerechtigkeitsempfinden gekoppelt mit Unzufriedenheit über die eigene Situation zustande, und ich glaube auch, dass diese sehr negative Energie dann nicht selten an dem Kind oder besser jungen Erwachsenen ausgelassen oder abgeladen wird, der/ die sich gerade etwas selbst durch Ehrgeiz, Eifer, Mühe geschaffen hat.

----( bei meinen eltern war das vllt so ein denken wie "ich hab nicht dann darfst du auch nicht. oder dann hast du auch nicht das recht zu..." gegen sowas anzukämpfen ist richtig schlimm als kind. und da waren wir nur bei so einfachen dingen wie im fussballverein mitspielen. da schlug mir nach jedem training und vor jedem spiel entgegen "musst du da schonwieder hin und " ich durfte auch nie fussballspielen" " und meine eltern haben sich an sowas richtig in ihrem selbstmitleid gebadet und es ausgelassen und leider war keine ältere generation oder rechenschaftsinstanz da , bzw sie war da aber meine eltern hatten sie mehr oder weniger aus dem weg geräumt)---

Und hab das auch gespürt, dass meine Eltern das nicht mit Absicht so wollten, sie waren sehr emotional, überfordert, wirkten manchmal wie von Sinnen.... aber sie haben trotz aller Emotionalität so gehandelt wie sie handelten und haben damit unglaublich geschadet und eine gesunde entwicklung gebremst oder zum Stillstand/Erliegen gebracht, denn nicht eher hören sie auf. Sie waren da so in ihrem Tunnel. oder scheuklappen oder wie man es beschreiben will. ich denke jeder kennt das auch von sich selbst. man ist felsenfest von was überzeugt und will dann keine andere meinung hören oder gelten lassen... redet sich selbst gut zu... und kommt auf einen sehr unguten Trip.
Meine Eltern haben mich damit verloren. vielleicht für immer. emotional für immer. physisch bin ich einfach zu höflich um den kontakt ganz zu beenden. aber die zeichen stehen auf abschied. was ich eine zeit lang unendlich schade fand.und worunter ich unglaublich litt. ich fühlte mich ausgewurzelt und heimatlos. was ich lange gut verdrängt hab. aber nichts währt ewig was man ignoriert und für selbstverständlich erachtet!

ich versuche es positiv zu sehen ich durfte durch meine erfahrungen wahnsinnig viele unglaublich wichtige dinge lernen, die mir vielleicht in zukunft eigenes unglück ersparen. ich hoffe es zumindest.



- sich wandelnde Rollenbilder -
(erst sind eltern die Vormunde. dürfen alles über den kopf des kindes entscheiden, füllen ein machtvakuum wnen man es so nennen will. und plötzlich werden sie zum unwichtigen zuschauer , wenn das kind seine eigenen entscheidungen trifft. viele eltern wollen die rolle nicht akzeptieren und greifen dann bewusst nach dem kind, oder besser , sie greifen nach dem machtvakuum, das das kind jetzt selbst für sich beansprucht, und die eltern behaupten noch es wäre ihres. viele eltern wollen das nicht verstehen. ich denke sachlich ist das sehr einfach aber es ist oft ein nichtwollen oder nichtakzeptieren von tatsachen . sturheit! was es einer jungen generation so schwermacht... man sieht es auch ganz konkret bei statista.de nämlich in der statistik " mütter/väter immer älter bei der geburt des ersten eigenen kindes" das zeigt ziemlich genau die zeit an. die eine junge generation mehr ausgebremst wurde als ihr vorgänger.... zurück zu den gründen: oder Eltern versuchen unabhängigkeit zu fördern... etwa durch "geschenke" die dann plötzlich genau dann kommen, wenn man die freie entscheidung hat sich auch von den eltern trennen kann oder eigene wege gehen kann. vielen studenten z.b stellen die eltern dann ein auto hin. was sie nicht aus eigennutz tun. kein mensch tut sowas aus selbstlosigkeit in unserer welt. es geht darum, dass sie damit ihre forderung manifestieren, dass das kind auch den familienpflichten nachzukommen hätte.... es ist so gesehen kein geschek, sondern ein verlust an freiheit. es ist nicht ehrlich es ist verlogen. klar vielen ist das herzlich egal. und viele checken es sicher auch in den jungen jahren noch nicht. .....

oder dinge schwerzumachen. man muss nicht immer eine böse absicht unterstellen, das wäre auch viel zu einfach gedacht. ich denke es ist oft eine spur egoismus, manchmal auch habsucht, dass das kind zum teil als eigentum fast schon gesehen wird und man sollte sich auch bewusst sein, dass man auch wenn man nur gutes will, schlechtes verursachen kann, dessen sind sich viele nicht bewusst)
ABi2000
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von ABi2000 »

ABi2000 hat geschrieben: 17 Dez 2018 10:04 Meine Eltern hatten sicher einen großen Anteil. Sie haben mir nie körperliche oder emotionale Nähe gezeigt (und auch nicht untereinander), und mich nie umarmt oder gar geküsst. Meine Mutter fühlte sich wohl eher überfordert von mir und hat mich auch geschlagen.
Dass meine Mutter gestorben ist, als ich 8 war, hatte sicher auch Einfluss, weil ich dadurch in einem reinen Männerhaushalt aufgewachsen bin (Vater, Bruder, ich).
Über Weihnachten bei der Familie ist mir aufgefallen, wie sehr mein Vater mich quasi "nebenbei" andauernd herabsetzt, mit Sprüchen wie "Musst du immer alles vergessen", "Musst du immer alles fallenlassen" usw., wenn es mir einmal passiert.

Daran, dass er mich absolut nie lobt, hatte ich mich schon gewöhnt, aber die andauernde Pauschalkritik (die mir schon garnicht mehr aufgefallen war) dürfte auch unterbewusst meine negativen Glaubenssätze befördert haben und meine ständige Unsicherheit.

Das Absurde ist, er meint es noch nicht mal böse, es ist einfach seine Art, alles immer negativ darzustellen, anstatt mal seine positiven Gefühle zu zeigen oder kommunizieren.
Tyralis Fiena
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Tyralis Fiena »

Morkel hat geschrieben: 25 Dez 2018 08:40
Tyralis Fiena hat geschrieben: 24 Dez 2018 23:56
BartS hat geschrieben: 20 Dez 2018 08:42

Diese letzte Bemerkung halte ich ehrlich gesagt für bedenklicher als die Feststellung, dass die Eltern einen großen Anteil am eigenen Leben haben. Leben heißt Veränderung und wenn mir jemand sagen würde, ich habe mich in den letzten 20 Jahren grundsätzlich nicht verändert, würde ich das als Spott und Hohn verstehen.
Klar heisst Leben auch Veränderung. Aber warum würdest du das als Spott verstehen? Und warum ist das bedenklich? Bei mir selbst sagt das übrigens kein Anderer, sondern ich stelle es selbst an mir fest, dass ich mich im Kern selbst wirklich wenig verändert habe. Zwar habe ich mehr Erfahrungen, aber das wenigste hat mich wirklich tief verändert bzw. tief geschürft. Meine zuvor bestehenden Tendenzen haben sich nur wieder verstärkt.
Das ist sehr schade, denn das hört sich (ich weiß nicht wie ich es anders, positiver formulieren soll) nach seicht dahin plätschernder und damit eher vergeudeter als wirklich gelebter Lebenszeit an. Gibt es etwas was dich im positiven Sinne tief berühren könnte?
Nach einer kleinen Forenabstinenz wollte ich darauf nochmal antworten: Nun das mein Leben seicht dahin plätschert ist für mich weder positiv noch negativ. Für mich ist das einfach nur seit jeher subjektive Realität. Ich glaube, ich verstehe es deshalb nicht als Spott, weil ich keiner Agenda folge. Ich kann mich entwickeln oder es auch sein lassen. Jedes Ziel, egal was, ist gefühlt gleichwertig zu jeglicher Nichthandlung. Kann mich noch etwas positiv tief berühren? Ich habe seit meinen damaligen depressiven Episoden nichts mehr erlebt, was mich tief und nachhaltig berührt hat.

Ich habe für mich mal vorgestellt, wie es wäre, wenn ich eine Beziehung hätte - mit einer Frau, die mich mag, wo sich vielleicht sogar eigene Wünsche erfüllen liessen. Würde sich dadurch etwas für mich fundamental ändern? Würde es mich berühren? Oder sogar verändern? Nein. Positives wirkt bei mir nicht lange nach, zuweilen wirkt es auch überhaupt nicht (weswegen ich auch unter anderem indifferent gegenüber Lob o.ä. reagiere).

Ich bin einer Umgebung voller erlebter Negativität gross geworden. Und es ist das was mich etwas zur Bewegung treibt - Angst, Wut usw. (Hass allerdings nicht, Traurigkeit auch nicht und Leid nur, wenn es zur explosiven Wut führt oder massive Angst auslöst.) Allerdings sind meine Gefühle auch schon seit ewig eine Hauptquelle für Fehler. Selten waren sie hilfreich, vernebeln mir oftmals den Blick auf das Faktische und erweisen sich mehr als hinderlich. Aber das ist ein anderes Thema.
John McClane

Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von John McClane »

Ich denke, meine Eltern haben gar keinen Anteil daran, dass ich AB bin. Alles selbst schuld.

Man könnte, wenn man völlig albern und unverschämt wäre, den Eltern vorwerfen (oder Gott - wenn man gläubig ist), dass man nicht hübscher oder größer geworden ist, aber Eltern "basteln" ja nicht bewusst ihre Kinder (wird in der Zukunft anders sein), sondern es kommt das dabei raus, was der Genpool hergibt. Ansonsten können Eltern mit ihrem Verhalten und Erziehungsmethoden erhebliche irreparable psychische und körperliche Schäden bei ihren Kindern anrichten. Die Liste, was man falsch machen kann, ist sehr sehr lang. Ein Ergebnis davon kann dann sein, dass das Kind im erwachsenen Alter lange oder für immer AB bleibt.
time4change
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von time4change »

Nell The Sentinel hat geschrieben: 09 Jul 2017 19:48 Ich kann nicht genau sagen, wie viel meine Eltern dazu beigetragen haben. Allerdings bin ich auf eine mögliche nature/nurture Komponente gestoßen. Sowohl nein Großvater als auch meine Mutter waren in ihrer Kindheit hauptsächlich einzelgängerisch veranlagt ... Meine Eltern hatten nur einzelne wenige Bekannte, ...
Hierin finde ich mich wieder:

v.a. meine Mutter war sehr "häuslich"
(ist nicht mal in den Supermarkt: die Einkaufsliste hat sie meinem Vater mitgegeben, bzw. wie ich groß genug war mich gelegentlich zum Einkaufen geschickt)
--> sind samstags zum Shopping in die nächste Großstadt ... und haben vielleicht einmal im Monat einen Sonntagsausflug gemacht ...

meine Eltern waren auch in keinem Verein/im Dorfleben aktiv ...
und meine Mutter hatte nur sporadisch (alle paar Monate mal) Kontakt zu einer früheren Schulfreundin sowie zu einer Kollegin aus dem Job, den sie umgehend nach der Hochzeit gekündigt hatte (bereits 2 Jahre, bevor ich mich angekündigt hatte) ... bzw. hat die letzten 25 oder 30 Jahre = seit den 1990er Jahren gar keine Freundschaften/Kontakte mehr gepflegt ...

damit war auch normal, dass man nach der Arbeit (mein Vater) bzw. nach der Schule (ich) direkt heim kommt ... und nicht grundlos irgendwo in der Gegend herumzieht ...

--> für sowas wie die klassische "Jugendliebe" war damit einfach keine Gelegenheit ...

und wie ich zwecks Studium ausgezogen bin, war ich auch eher unsicher/Mädels gegenüber zu schüchtern bzw. "linkisch", um aktiv was anzubahnen

--> habe das "window of opportunity", das ich wohl zwischen 20 und ca. 25/27 gehabt hätte, nicht genutzt ... mich da nicht aufgerafft, die Situation bewusst zu ändern bevor ich mich zu sehr im Dauersingle-Trott verfangen hatte ...
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von zuvertraeumt »

LonesomeCoder hat geschrieben: 10 Jul 2017 14:26 "Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?"

Ich finds ja toll, wenn sich Eltern um ihr Kind kümmern und nicht verwahrlosen lassen, aber zu viele Vorgaben, Kontrollen und zu wenig Freiheiten sind halt auch nicht richtig.
Puuuh. Die Frage die ich hier stellen will: haben sich deine Eltern wirklich um dich gekümmert oder bemüht? Oder ging es ihnen eigentlich nur um den Schein nach Aussen, um ihr eigenes "Wahrgenommenwerden als Gutbürgerlich" Darum selbst möglichst leicht und reibungslos durchs Leben zu kommen?
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Einzelgänger »

So gesehen 100% da ich nur wegen ihnen existiere :gruebel:
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Seb-X »

zuvertraeumt hat geschrieben: 26 Nov 2022 12:13
LonesomeCoder hat geschrieben: 10 Jul 2017 14:26 "Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?"

Ich finds ja toll, wenn sich Eltern um ihr Kind kümmern und nicht verwahrlosen lassen, aber zu viele Vorgaben, Kontrollen und zu wenig Freiheiten sind halt auch nicht richtig.
Puuuh. Die Frage die ich hier stellen will: haben sich deine Eltern wirklich um dich gekümmert oder bemüht? Oder ging es ihnen eigentlich nur um den Schein nach Aussen, um ihr eigenes "Wahrgenommenwerden als Gutbürgerlich" Darum selbst möglichst leicht und reibungslos durchs Leben zu kommen?
Also bei uns war man überzeugt, dass dies dasselbe ist. Und jetzt? Man kann es nicht rückgängig machen. Das ist auch nicht mit Therapien gelungen. Wenn nämlich noch andere Dinge hinzukommen wie nachteiliges Äußeres, Mobbing usw., dann wird's ganz schwer, insbesondere wenn noch das Quäntchen Glück fehlt. Dass es im Leben vorrangig um Spaß geht, habe ich schon lange aufgegeben.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Reinhard »

Einzelgänger hat geschrieben: 26 Nov 2022 12:39 So gesehen 100% da ich nur wegen ihnen existiere :gruebel:
Aber nur weil du existierst, musstest du ja nicht AB werden.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Einzelgänger »

Reinhard hat geschrieben: 26 Nov 2022 18:07
Einzelgänger hat geschrieben: 26 Nov 2022 12:39 So gesehen 100% da ich nur wegen ihnen existiere :gruebel:
Aber nur weil du existierst, musstest du ja nicht AB werden.
Aber ich bin nur AB, weil ich existiere.
Und wer weiß, wäre ich zu einem etwas anderen Zeitpunkt gezeugt worden, hätte ich mich anders entwickeln können. Meine Geschwister sind ja auch keine exakten Kopien von mir, bzw. ich von ihnen. Der Ort hätte wohl auch eine Rolle gespielt. Andere Klassenkameraden, Spielplatzbekanntschaften, etc.
Da ich das 3. Kind war, lief die Erziehung vielleicht auch etwas anders ab. Auch die Tatsahce, dass ich 2 ältere Geschwister hatte muss einen Einfluss gehabt haben. Die beiden hatten ja je nur eins oder keins. Dafür aber 1 oder 2 jüngere Geschwister, während ich keins hatte.
Im Grunde ist es echt schwer zu sagen, wie viel Einfluss Umfeld und Gene haben.
Es bringt einen aber wirklich zum nachdenken. WARUM ist man AB?

Gut, aber ich weiß, dass die Frage nicht so gemeint war. einen direkten Anteil an mienem ABtum gibt es wohl nicht. Zumindest bin ich kein Opfer einer besonders schlechten Erziehung oder sowas.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von TheAbyss »

Tja einen gewissen Anteil an Schuld haben die Eltern schon. Wir werden ja von ihnen erzogen und übernehmen teilweise gewisse Verhaltensweisen . Ich wurde eher von meinen Eltern eher überbehütet erzogen, im speziellen von meiner Mutter. Da meine Eltern sich früh getrennt haben, zwar im Guten, habe ich von meinem Vater nicht viele männliche Eigenschaften übernehmen können. Ich weiß, dass mein Vater auch nicht viel mit Frauen am Hut hatte, bis heute nicht. Auch da könnte die Ursache liegen. Fehlende männliche Identität. Da ich in der Schule, leider auch noch zu den kleinsten und bravsten gehörte, bin ich halt öfters zur Zielscheibe geworden. Stichwort: Mobbing.
Seit dem hat sich so dieses „Weichei“ und „Loser“ Image in meinem Kopf festgesetzt. Habe so die Denkweise, ich bin eh uninteressant für Frauen obwohl das vl. nie gestimmt hat.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Egil »

Stabil hat geschrieben: 26 Dez 2018 21:07
Esperanza hat geschrieben: 26 Dez 2018 18:21 3 Kinder zu verlieren muss aber auch furchtbar sein. :sadwoman:
Ja, was es bedeutet, 4 Kinder zu verlieren (später verstarb dann noch eines nach der Geburt) ist einfach unfassbar.
Interessant. Meine Großmutter hat auch 4 oder sogar 5 Kinder verloren. 3 oder 4 als Todgeburt, eine Tochter im Alter von 5 Jahren durch einen Unfall. In der Folge war sie wohl schon gegenüber meiner Mutter und später auch bei mir sehr behütend ("Kletter nicht in Bäume, ich habe solche Angst, dass du runter fällst").

Und mein Vater "existierte" nicht. Ein männliches Vorbild hatte ich also nicht (höchstens mein Opa, aber der starb leider zu früh; mein Onkel war eher ein Negativvorbild "so nicht!").

PS: Unglaublich, wie alt dieser Thread schon ist. Da merke ich, wie lange ich schon hier im Forum bin.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von nick »

Ich kann in einigen Beiträgen Parallelen zu meiner Kindheit und meinem Elternhaus erkennen.

Meine Eltern waren nie zärtlich zueinander (ich habe sie nie küssen sehen) und während mein Vater sehr... explizit in seiner Sprache war und auch sonst sehr.. sexuell (?) wirkte, war meine Mutter das genaue Gegenteil: Sex war für sie kein Gesprächsthema.

Meine Eltern waren mit einem Pärchen befreundet und sie waren ab und zu zu Besuch (hat mich als Kind immer gefreut, ich mochte die ganz gerne). Trotzdem hat mein Vater immer über sie geschimpft, nachdem sie da waren ("Kommt immer wenn ich in Ruhe Kaffe trinken möchte", etc.).

Dazu kommt die Kälte meiner Eltern auch uns Kindern gegenüber und die Tatsache, dass mein Vater Choleriker ist und uns (auch meine Mutter) regelmäßig angeschrien hat.

Mobbing in der Schule aufgrund von gewissen Entscheidungen im Elternhaus, Armut, etc. hat's dann nur schlimmer gemacht. Ich würde sagen, meine Eltern haben 50% Schuld daran, 20% Mobbing und 20% meine Profession (immer schon in reiner Männerdomäne unterwegs gewesen; typisch IT). 10% lass ich mal noch für mich übrig, Mitschuld trifft einen ja immer.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von jormun »

Insgesamt würde ich sagen, so um die (mindestens) 50%. Die Erziehung - aus der mein Vater sich rauszuhalten pflegte - meiner Mutter war sehr ... nicht "streng", eher "konservativ", trug aber nicht dazu bei dass sich positives Selbstbild oder Selbstvertrauen aufbauten. Natürlich ist es auch anteilig meine "Schuld", aber ich verstecke mich dann gerne hinter der ungünstigen "Ausgangslage".
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Versingled »

jormun hat geschrieben: 02 Dez 2022 19:17 Natürlich ist es auch anteilig meine "Schuld", aber ich verstecke mich dann gerne hinter der ungünstigen "Ausgangslage".
Die Ausgangslage muss man zu aller erst erkennen und dazu habe ich einen Menschen gebraucht, der den richtigen Knopf gedrückt hat ... nämlich mir gesagt hat, dass ich ein guter Mensch bin. Von meinen Eltern kam da nichts ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von jormun »

Versingled hat geschrieben: 02 Dez 2022 19:32 ... nämlich mir gesagt hat, dass ich ein guter Mensch bin. Von meinen Eltern kam da nichts ...
Ja, sie machen es einem nicht leicht.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Chwoky »

Ein sehr interessantes Thema. Bei mir muss ich sagen, dass meine Erziehung sehr viel Einfluss auf mein AB Status hatte. Ich bin in eine Glaubensgemeinschaft reingeboren worden, in der das Thema Sex immer als etwas Verwerfliches gesehen wurde. Das hat mich leider mein ganzes Leben lang verfolgt und das, obwohl ich mit ca. 15 Jahren selber aus dieser „Sekte“ ausgetreten bin und ich meinen Eltern gesagt habe, dass das nicht das ist, was ich möchte. Trotzdem hat mich die Erziehung auch im weiteren Erwachsenenleben sehr, sehr stark beeinflusst. Das bekommt man nicht so einfach raus. Mittlerweile bin ich 32 Jahre und hatte dieses Jahr endlich meine erste Erfahrung mit einer Frau. Aber ich musste mich selber aus diesem Teufelskreis raus holen.
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Re: Welchen Anteil haben eure Eltern daran, dass ihr AB wurdet?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Ich habe mich für 10-30% entschieden. Ja, die Erziehung und die Sozialisation haben Einfluss, weil man zu dem wird, der man ist. Es sind aber viele Faktoren, die zusammenwirken. Die Eltern, die Erziehung, sind nur ein Teil davon.

Ich bin in einem Mehrgenerationenhaus aufgewachsen (Großeltern, Eltern, Geschwister). Keiner war geschieden, sie gingen liebevoll miteinander um, wir unternahmen alle zusammen viel, man war nie allein.
Ich fühlte mich geborgen, ein offenes Ohr für Probleme gab es immer.
Weder meine Großeltern noch meine Eltern pflegten Freundschaften. Und wir wurden so erzogen, insbesondere von unseren Großeltern, dass man in der Schulzeit noch keinen festen Freund bzw keine feste Freundin braucht.
Im Nachhinein würde ich sagen, dass ich überbehütet aufgewachsen bin.

Mir war es lange wichtig, den perfekten Partner zu finden. Ich wollte keinen nur deswegen, um einen zu haben.
Mir fiel es lange schwer, etwas alleine zu machen - egal, ob das alleine in Urlaub zu fahren, alleine zu einer Party zu gehen, alleine ins Kino gehen, alleine in eine Gaststätte setzen ... Mittlerweile ist es besser geworden und dennoch fahre ich lieber mit einer Freundin oder meiner Mutti in Urlaub als alleine.
Aus meiner Schulzeit sind 2 Freundschaften geblieben, aus meiner Studienzeit keine, einige Kollegen und Exkollegen würde ich als Freunde bezeichnen.
Seit dem Studium pflege ich soziale Kontakte außerhalb der Familie. Auch der Kontakt zu den zwei Freundinnen aus Schulzeiten entwickelte sich erst so richtig nach der Schulzeit, zuvor war der Kontakt flüchtiger.

Einen großen Einfluss auf meine Entwicklung hat das Mobbing in der Schule. Es begann schon in der 1. Klasse und endete erst in der 8./9. Ohne den Rückhalt in meiner Familie wäre ich vermutlich zerbrochen.