Wie kann man nur so wohnen?

[BartS]

2,5 Stunden für eine Strecke von 60 km? Das ist eine Geschwindigkeit, die Hobby-Fahrradfahrer locker drauf haben. Nur mal interessehalber, LonesomeCoder, wohnt Du außerhalb von Deutschland?

[LonesomeCoder]

Nein, schon in DE. Berufsverkehr (min. 0,5 h sind im Stau stehen; in der Früh wollen alle vom Land in die Stadt und abends wieder zurück) und ÖPVN.
Bei mir in den Bergen wird aber wohl kaum ein Hobbyfahrer 60 km in 2,5 h schaffen. Höchstens, wenn er beim gleichen Arzt wie ein Tour de France-Fahrer ist

[Automobilist]

Oder habt ihr Straßen wie Rumänien?

@ Reinhard : Wann warst Du denn zuletzt dort ? Bei mir ist es nicht lange her...und ich kann Dir versichern, daß das deutsche Straßennetz dagegen in deplorablem Zustande ist ! Nur die letzten 5 Km vor Calafat sind etwas holprig...generell sind aber die Straßen mehr oder weniger komplett neu; brauchen sie ja jetzt auch aus einleuchtenden Gründen...

[BartS]

Sorry LonesomeCoder wenn ich so hartnäckig bin, aber das ist eben meine naturwissenschaftliche Art. Du sagst, dass in einem Radius von 60 km von Dir keine Stadt vorhanden ist, die mehr als 10.000 Einwohner hat. Ich habe es mal ausgerechnet, dass entspricht einer Fläche von 11.000 Quadratkilometern. Das ist halb so groß wie Mecklenburg-Vorpommern und selbst da gibt es an die 20 Städte mit dieser Größe. Andere Bundesländer sind stärker besiedelt. Und ich verstehe auch nicht so ganz, wie bei einem so dünnbesiedelten Gebiet solch ein reger Berufsverkehr existieren kann. Bist Du mit den Einwohnerzahlen und Kilometerangaben wirklich sicher?

[LonesomeCoder]

Die Stadt hat ein riesen Einzugsgebiet. Herum gibts halt kaum Jobs oder Freizeitmöglichkeiten. Die Straßen sind nur max 2-spurig, haben viele Kurven und da eine Teilstrecke ein Transitweg mit vielen LKW ist, bremsen die auch aus. Die Entfernungen beziehen sich auf die Straße, Luftlinie sind es nur 40 km. Beim Radius wirst du bestimmt die Luftlinie gewählt haben Aber da ich keinen Hubschrauber habe, ist mir das egal.
Ja, mag sein, dass vllt. 2 oder 3 Orte mit 11 oder 12 Tsd. Einwohner in dem Radius sind, aber nichts mit nennenswerten Freizeitangebot oder Jobs außerhalb Landwirtschaft, Handwerk und Einzelhandel für Akademiker.

Ja, das Landleben hat Nachteile. Aber auch Vorteile. Bei einer Gegenüberstellung würde ich in 80 % der Fälle die Eigenschaften auf dem Land vorziehen. Die anderen 20 %, wo ich die Stadt wählen würde, sind besser ausgebauter ÖPVN, schnelleres Internet, mehr Jobs und mehr Freizeitangebote für Leute zwischen 20 und 40. Aber die Anonymität, die Unübersichtlichkeit, die Luftverschmutzung, der Lärm, die Lebenshaltungskosten, der Platzmangel, die Hektik, usw. wären nix für mich. Rate mal, was in meiner Region ein Haus mit 125 qm Wohnfläche und 4000 qm Grund kostet?*


* Lösung: 175 Tsd €

[Reinhard]

Oder habt ihr Straßen wie Rumänien?

@ Reinhard : Wann warst Du denn zuletzt dort ?

Noch nie.

Bei mir ist es nicht lange her...und ich kann Dir versichern, daß das deutsche Straßennetz dagegen in deplorablem Zustande ist ! Nur die letzten 5 Km vor Calafat sind etwas holprig...generell sind aber die Straßen mehr oder weniger komplett neu; brauchen sie ja jetzt auch aus einleuchtenden Gründen...

Es war ja auch nicht konkret Rumänien als Vergleich gemeint sondern "Land mit wenig ausgebautem Straßennetz und in schlechtem Zustand." Da wird man eines finden. Tadschikistan? Mongolei? Afghanistan? (Also mindestens die werden ja kaum dazu kommen, ihre Straßen gut instandzuhalten.)

[LonesomeCoder]

BartS, deine Berechnung mit dem Radius hat auch einen Logikfehler. Von mir aus zur Stadt ist die Situation so. Aus entgegengesetzter Richtung von mir kann es sehr wohl anders sein.

[Holofernes]

Meine Meinung: Wer mit wenig Platz nicht auskommt, kann auch mit viel Platz nicht umgehen.

Wie kann man dir das Gegenteil beweisen?

[NBUC]

Meine Meinung: Wer mit wenig Platz nicht auskommt, kann auch mit viel Platz nicht umgehen.

Wie kann man dir das Gegenteil beweisen?

Hat was von "kein Mensch braucht mehr als 640 kb Hauptspeicher".

[Krausig]

BartS, deine Berechnung mit dem Radius hat auch einen Logikfehler. Von mir aus zur Stadt ist die Situation so. Aus entgegengesetzter Richtung von mir kann es sehr wohl anders sein.

In die eine Richtung ist es anders als in die andere? Und du brauchst immer mit dem Auto 2,5 Stunden für 60km? Irgendwie kann ich das alles nicht nachvollziehen.

[LonesomeCoder]

Von den anderen Himmelsrichtungen gibts mehr größere Orte als von meiner. Genauer habe ich aber mir das nicht angeschaut, da es nicht relevant ist. Richtung meiner ist fast nur Wald.
Von den 2,5 h sind min. 0,5 h im Stau stehen. Außerdem ÖPVN statt Auto. Mitm Auto wären es ca. 0,5 h weniger.

[Endura]

2,5 Stunden für eine Strecke von 60 km? Das ist eine Geschwindigkeit, die Hobby-Fahrradfahrer locker drauf haben. Nur mal interessehalber, LonesomeCoder, wohnt Du außerhalb von Deutschland?

Du schafft es neben deinen Job, zweimal 60 km pro Tag am Rad zurückzulegen? Fährst du in deiner Freizeit zufällig Radrennen?
Es gibt tatsächlich Menschen, die sich zweimal 60 km am Tag mit dem Rad antun. Nicht zu empfehlen. Ein Bekannter meines Onkels ist nachts im Autopiloten von der Arbeit heim, und ungebremst in einen Stacheldrahtzaun gefahren, und hat sich so unglücklich verletzt, dass er an Ort und Stelle verblutet ist.

[LonesomeCoder]

Damit das mit dem Rad klappt, braucht man auch eine flache Strecke und keine Berge wie bei mir.

[BartS]

2,5 Stunden für eine Strecke von 60 km? Das ist eine Geschwindigkeit, die Hobby-Fahrradfahrer locker drauf haben. Nur mal interessehalber, LonesomeCoder, wohnt Du außerhalb von Deutschland?

Du schafft es neben deinen Job, zweimal 60 km pro Tag am Rad zurückzulegen?

Ich selbst bin kein Hobby-Fahrradfahrer. Aber meine Arbeitskollegen würden das locker hinkriegen.

[Krausig]

Von den anderen Himmelsrichtungen gibts mehr größere Orte als von meiner. Genauer habe ich aber mir das nicht angeschaut, da es nicht relevant ist. Richtung meiner ist fast nur Wald.
Von den 2,5 h sind min. 0,5 h im Stau stehen. Außerdem ÖPVN statt Auto. Mitm Auto wären es ca. 0,5 h weniger.

Ach verstehe. Ich hatte entgegengesetzte Richtung als die Richtung von Stadt zu dir verstanden. Dass du von dir zu Stadt 2,5 Stunden brauchst, zurück aber viel weniger. War ein Missverständnis.
Ok, mit ÖPVN kann ich die Zeiten auch nachvollziehen.

[LonesomeCoder]

Ach verstehe. Ich hatte entgegengesetzte Richtung als die Richtung von Stadt zu dir verstanden. Dass du von dir zu Stadt 2,5 Stunden brauchst, zurück aber viel weniger. War ein Missverständnis.

Das würde höchstens gelten, wer eine atypische Strecke hat. Also in der Früh von der Stadt aufs Land fährt und abends wieder zurück. Aber wegen der Verteilung der Arbeitsplätze und Infrastruktur ist es andersrum.

[Goldstück]

Meine Meinung: Wer mit wenig Platz nicht auskommt, kann auch mit viel Platz nicht umgehen.

Wie kann man dir das Gegenteil beweisen?

Hat was von "kein Mensch braucht mehr als 640 kb Hauptspeicher".

[Antonia]

Ich kann auch nicht verstehen, wie man so wohnen kann.
Man will sich doch in seiner Wohnung wohlfühlen und richtet sie deshalb schön und behaglich ein.
Und warum räumt man nur auf und putzt nur, wenn man Besuch erwartet? Das würde ja bedeuten, dass man seine eigenen Bedürfnisse nicht ernst nimmt, nur die der anderen. Denn ich behaupte mal, dass niemand gerne in einem Dreckloch und/oder in einer Chaos-Wohnung wohnt.
Eine ziemlich leere Wohnung mit wenig Möbeln ist noch was anderes. Es soll ja Leute geben, die sich auf das Nötigste beschränken und sich dabei trotzdem wohlfühlen.

Das Thema hatten wir heute auch auf der Arbeit. Es gibt ja Kollegen, genauer Kolleginnen, die zig Fotos von ihren Kindern, Partnern, Tieren, etc. mit auf die Arbeit schleppen und ihr Büro so einrichten,als wäre es ein Teil ihres Zuhauses. Da käme ich gar nicht mehr zum Arbeiten, wenn mein Schreibtisch so voll gestellt wäre mit persönlichen Gegenständen, Bildern, Fotos, Blumen, Kaffee-, Teebechern, diversen Teesorten, Bibelsprüchen, Kalendersprüchen, etc. pp.

Bei den männlichen Kollegen sehen die Büros dagegen meist ganz anders aus: Überhaupt keine persönlichen Gegenstände, keine Fotos, kaum eine Pflanze, wenn dann schon längst vertrocknet, nur funktionelle Gegenstände (Kugelschreiber, Papier,...)zum Arbeiten....

Mich interessiert in dem Zusammenhang, wieviel Wert legt Ihr auf ruhiges wohnen?
Meine Wohnungen der letzten Jahre waren eigentlich nicht schlecht, leider war/ist das Umfeld laut!
(Strassen, Soziallärm, Nachbarn, Hellhörig)

Ja, ich lege auch viel Wert auf eine ruhige Wohnung. Meine jetzige befindet sich leider auch in einem lauten Umfeld. Je älter, ich werde, desto mehr sehne ich mich nach Ruhe. Die Welt wird ja auch immer lauter und hektischer.

[LonesomeCoder]

Man will sich doch in seiner Wohnung wohlfühlen und richtet sie deshalb schön und behaglich ein.
Und warum räumt man nur auf und putzt nur, wenn man Besuch erwartet? Das würde ja bedeuten, dass man seine eigenen Bedürfnisse nicht ernst nimmt, nur die der anderen.

Es gibt Menschen, denen bedeutet Ordnung rein gar nichts wie mir. Staub stört mich auch nicht.

[NBUC]

Nicht jede Ordnung wird von jedem Zeitgenossen als solche erkannt ...