Lebensqualität und -freude

[Tiro]

Was tut ihr um eure Lebensqualität und -freude zu fördern?

[Tiro]

Bitte verschieben, wenn es thematisch das falsche Unterforum ist.

[Simonetta]

Mir ist es u. a. sehr wichtig, mir Ziele zu setzen, kleine Ziele wie eine schöne Unternehmung am Wochenende oder auch längerfristige Ziele wie z. B. eine Reise, etwas Neues zu lernen oder beruflich weiterzukommen. Damit man immer etwas hat, worauf man sich freuen kann. Das finde ich sehr wichtig, um die Lebensfreude aufrecht zu erhalten.

[Saraj]

Es gibt ja diese Säulen, die man braucht, um zufrieden zu sein. Frag mich nicht, welche das sind, hab das jetzt nicht auswendig gelernt. Große Ziele, die unerreichbar scheinen. Deswegen war es mir in meiner totalen Isolationszeit und der Zeit, in der alle Säulen weggebrochen waren, wichtig, für mich allein kleine Momente von Lebensqualität zu schaffen - und zwar ohne Hilfe von außen und möglichst schnell im Hier und Jetzt. Quasi als Bausteine einer Brücke, die mich irgendwie über die Zeit bringt, in der ich ansonsten vollkommen haltlos (wieder zurück) in eine tiefe Depression gefallen wäre.
Geholfen hat, banale, alltägliche Dinge zu berücksichtigen, obwohl nichts mehr alltäglich war: Mir mit kleinen Dingen wie Licht, Farben oder persönlichen Gegenständen eine schöne und ordentliche wohnliche Umgebung schaffen, in der ich mich gerne aufhalte, mich gesund und vor allem kreativ und abwechslungsreich ernähren (jeden Tag selbst kochen und dabei mit Unbekanntem experimentieren), jeden Tag mindestens einmal rausgehen und Tageslicht einatmen!, mindestens einmal pro Woche für einen ganzen Tag alleine rausgehen und dabei neue Orte entdecken, sich regelmäßig durch Arbeit, Lektüre und/oder Studium neues Wissen aneignen (nicht das Interesse an der Welt verlieren), eine halbwegs regelmäßige Tagesstruktur aus Arbeit/Aktivität und Nichtstun schaffen, möglichst immer genug schlafen (nicht zu viel ist auch wichtig). Versteh mich nicht falsch, das ist nach mehreren Jahren sozialer Isolation, mit suboptimaler Gesundheit und einer mittelschweren Depression unglaublich schwer und überhaupt kein Spaß und lässt sich auch nicht jeden Tag durchziehen. Jeder Schritt ist körperlich schmerzhafte Überwindung und man will fast jeden Tag aufgeben. Nur mit diesen Bausteinen gelang es aber über Wasser zu bleiben und nach und nach auch Pläne zu schmieden für den Bau der wirklich wichtigen Säulen. Also Schritt für Schritt das umzusetzen, was auf langfristiges Glücklichsein gemünzt war, zB körperlich belastbarer werden, Freundeskreis aufbauen, Job finden, Partner finden, Gesundheit verbessern usw. Ich befinde mich immer noch mitten auf diesem Weg, kann also sagen, dass er begehbar ist. Und das schöne daran ist, dass man irgendwann von alleine großen Gefallen an diesen kleinen, banalen Dingen findet.

[LazyEyeOzzy]

Ich halte es mittlerweile für wichtig, dass man nicht versuchen sollte es immer nur allen recht zu machen.
Etwas egoistischer sein tut auch mal ganz gut, solange man nicht übertreibt.

[BartS]

Ganz allgemein, ich gehe meinen Interessen nach, ich schaue das ich nicht zu viel arbeite, genügend Schlaf bekomme (klappt nicht immer), mehr Zeit mit den Menschen verbringe, die mir was bedeuten, weniger Zeit mit Menschen verbringe, die mich nerven , mich von positiven Dingen anstecken lassen. Gerade das Letzte ist erstaunlich effektiv. Wenn man sich innerlich sagt "ach, was war jetzt schön" dann hat das eine verstärkende Wirkung.