Okay, das wird jetzt ultra-offtopic, aber egal...Maybi hat geschrieben: Da will ich doch kurz mal dazwischen grätschen
Dass Frauen einen geringeren Trieb haben, halte ich für ein Gerücht. Der Unterschied diesbezüglich ist unter den Geschlechtern genau so groß wie zwischen den Geschlechtern. Meine Erfahrungen sind da ganz andere und die sind nicht nur theoretischer Natur. Ich kenne auch einige Frauen, die Pornos gucken. Warum viel das nicht tun, liegt oft daran, dass die Pornos stark auf das männliche Geschlecht zugeschnitten sind. Wäre das anders, würden vielleicht auch Frauen im Schnitt öfter zu Pornos greifen. Entsprechende Bestrebungen in der Industrie gibt es ja schon.
Ich will dir hier keineswegs deine Erfahrung absprechen... zumal als jemand, der sich zum Thema der menschlichen Sexualität bisher nur theoretische Gedanken machen konnte
Dass bei beiden Geschlechtern hier eine enorme Spannbreite vorliegt und verallgemeinerte Aussagen deshalb individuell nicht anwendbar sind ist mir selbst klar. Aber trotzdem kann ich nicht anders, als auf Basis der für mich beobachtbaren Teilbereiche der Welt zu genau diesem Schluss zu kommen. Dieses "Im Prinzip sind wir alle gleich und Frauen verstecken es nur besser" halte ich für, nun ja, Wunschdenken oder aber für einen weiteren Versuch, bestehende Unterschiede aus eher ideologischen Gründen zu negieren wie das z.B. die "Gender Studies" ja gerne mal tun.
Ich finde eben viele Argumente für die Hypothese dass Frauen im Schnitt "weniger wollen" als Männer, und überhaupt keine für die gegenteilige Hypothese. Auch ein Gleichstand erscheint mir unrealistisch. Am wahrscheinlichsten erscheint mir eine breite Spanne bei beiden Geschlechtern mit signifikanter Überlappung, jedoch ein deutlicher Männerüberhang bei den stärkeren Werten und ein deutlicher Frauenüberhang bei den schwächeren.
Hinweise darauf:
(Achtung, hier wirds jetzt etwas expliziter... Wen es stört, einfach drüber hinweglesen. Wer das ganze zu verkopft-unemotional findet: das ist Absicht, ich versuche mich der Sache erst einmal analytisch zu nähern und nehme daher an dieser Stelle keine Rücksicht darauf wie es ankommt)
- Männer bleiben insgesamt häufiger (und meist auch länger) jungfräulich. Schön zu sehen allein schon hier im Forum. Bei Gleichverteilung wäre zu erwarten, dass zwar die jeweils unattraktivsten es schwerer haben als der Rest, aber im Prinzip die meisten nicht leer ausgehen müssten wenn sie wollten...
- Laut Umfragen gibt es einen signifikanten Anteil Frauen, der grundsätzlich nicht masturbiert. Auch nicht in jahrelangen Singlephasen. Das schließt zumindest nach meiner Definition einen starken Sexualtrieb aus, wenn nicht religiöse oder philosophische Überlegungen der Grund für die Abstinenz sind, was aber heutzutage immer seltener wird...
- Ebenso gibt es laut Umfragen einen signifikanten Prozentsatz Frauen, die aus welchen anatomisch-physiologischen Gründen auch immer selten bis nie zum Orgasmus kommen, womöglich auch noch nie im Leben einen hatten. Überschneidungen mit der zuvor genannten Gruppe sind wahrscheinlich, und zumindest für mich wäre die Annahme logisch, dass ein weniger intensives Empfinden beim Sex die Lust darauf deutlich einschränken kann.
- Prostitution: unabhängig davon wie man grundsätzlich zu ihrer Existenz steht, lässt es sich kaum leugnen dass eine erhebliche Nachfrage nach finanziell kompensierten sexuellen Dienstleistungen besteht, und zwar fast ausschließlich von männlicher Seite. Callboys mit weiblicher Kundschaft gibt es zwar, aber für die meisten scheint das eher ein hobbyartiger Zuverdienst zu sein (der mangels regelmäßiger Kundschaft bei weitem nicht ausreicht um den Lebensunterhalt zu finanzieren. Quelle: irgendein Interview das ich mal vor Jahren gelesen habe).
Bordelle mit weiblicher Zielgruppe sind regelmäßig instant pleite gegangen.
- Online-Dating-Klischees: praktisch jede Frau die die entsprechenden Plattformen nutzt beschwert sich mehr oder weniger deutlich über "die ganzen notgeilen Spinner" dort die sofort ihre Absichten mehr als deutlich machen. Wenn Männern gleiches widerfährt, handelt es sich in den allermeisten Fällen um offensichtliche Fakes die einem Trojaner unterjubeln oder Geld aus der Tasche ziehen wollen.
- (ganz übel): sexuelle Übergriffe. Opfer sind zwar Frauen und Männer sowie Kinder beiderlei Geschlechts, Täter aber bei weitem überwiegend Männer. Kulturübergreifend, egal wo.
Wäre der Durchschnitts-Trieb und die Streubreite hier bei beiden Geschlechtern gleich, müsste eigentlich auch bei notgeilen Frauen häufiger die Sicherung durchknallen und ohne Rücksicht auf das Gegenüber belästigt werden...
- evolutionsbiologische Überlegungen (Bateman-Prinzip bzw. die erweiterte Form nach Trivers): kurz
gesagt, Unterschiede im Paarungsverhalten bzw. der sexuellen Selektion bei der Partnerwahl als Folge des unterschiedlich großen Investments in den Nachwuchs. Männer steuern im Prinzip nur Spermien bei, können deshalb theoretisch hunderte Nachkommen haben und sind deshalb eher geneigt, mit möglichst vielen Frauen Sex zu haben (je weniger Lust ein Mann darauf hat, desto eher hat er keine/wenige Nachkommen).
Bei Frauen ist die Schwangerschaft und Stillphase limitierend, die mögliche Gesamtzahl der Nachkommen ist stark begrenzt. Für die Gesamt-Fitness ist daher die genetische Qualität der Paarungspartner sowie deren Beitrag zum Aufziehen das Nachwuchses viel entscheidender.
Deshalb sind Weibchen der meisten Spezies relativ wählerisch was die Männchen angeht, oft pflanzt sich die Mehrheit der Männchen sogar überhaupt nicht fort, und es herrscht eine extreme intrasexuelle Konkurrenz der Männchen.
"Wählerisch sein" und "einen starken Trieb" haben schließt sich zwar nicht ganz aus, wirkt aber trotzdem antagonistisch. Einen starken Sexualtrieb zu haben, ist bei Frauen schlicht eine in Bezug auf die zu erwartende Darwin'sche Fitness suboptimale Eigenschaft. Salopp gesagt, wäre der durchschnittliche weibliche Teenager so triebgesteuert wie sein männliches Pendant, wäre sie unter natürlichen Bedingungen mit 14, 15 vom erstbesten Typen der gerade greifbar war schwanger mit allen nachteiligen Folgen für die Entwicklung des Kindes (Das gilt zwar für männliche Teenager-Väter nicht weniger, aber das Unterhaltsrecht hatte bislang ebenso wenig Zeit sich in unserer DNA einzubrennen wie die modernen Verhütungsmöglichkeiten)