Brax, sorry, da sind wir unterschiedlicher Meinung; ich tendiere da ganz klar zu vielem, was lieschenmüller oben schon dazu geschrieben hat.Brax hat geschrieben: ↑06 Aug 2017 15:31Dass immer etwas passieren kann (Partner stirbt plötzlich, Firma geht bankrott, ...) ist doch nicht dasselbe, wie wenn man sich dessen bewusst ist, dass man ungünstige Rahmenbedingungen aufweist. Also wenn man beispielsweise bei psychopathischen Eltern aufgewachsen ist und weiß, dass man das von den Eltern erlernte Verhalten zum Großteil weitergibt. Das ist ja nicht bei jedem der Fall und kommt zu den Eventualitäten, die jedem theoretisch jederzeit passieren könnten, hinzu. Ich finde nicht, dass man jemandem, der wegen individueller negativer Lebensumstände glaubt, es sei besser, in diesem Fall kein Kind zu bekommen, entgegnen kann, dann könne man ja generell überhaupt keine Kinder kriegen, weil doch immer irgendwas passieren könne. Das ist nicht dasselbe.Hathor hat geschrieben: ↑06 Aug 2017 15:13Allein während der Schwangerschaft kann sich die Situation der Mutter grundlegend auf den Kopf stellen, wenn sie sich z.B. in dieser Zeit von ihrem Partner trennt oder arbeitslos wird oder sonstwas passiert. Sicherheitshalber dürfte man eigentlich dann überhaupt keine Schwangerschaft in Betracht ziehen .
Klar gibt es dysfunktionale Familien und indiskutable oder zumindest grenzwertige Bedingungen, unter denen niemand ein Kind aufwachsen sehen möchte. Aber optimale Bedingungen gibt es eben auch nur selten - und selten langfristig. Natürlich möchten die meisten Menschen den bestmöglichen Start für ihr Kind, und ich glaube auch, dass mit "bestmöglich" schon viel erreicht ist. Wenn alle immer darauf warten würden, dass ideale Startbedingungen herrschen, dann würde wirklich kaum jemand Kinder in die Welt setzen
Aber was das von Dir angeführte sehr interessante Beispiel angeht: Hältst Du es nicht auch für denkbar, dass jemand, der unter schwierigen Bedingungen - mit psychisch gestörten Eltern - aufgewachsen, aber sich der daraus resultierenden Probleme für sein eigenes Verhalten gegenüber seinen Kindern bewusst ist, auch die Möglichkeit hat, dem entgegenzuwirken und eben bewusst nicht das erlernte Verhalten weitergibt? (Vorausgesetzt natürlich, er oder sie ist nicht selbst psychisch sehr angeschlagen und hat dadurch keine Kraft, gegenüber dem eigenen Kind die erlernten Muster zu durchbrechen, das wäre allerdings fatal. )