Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

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Morningstar

Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Morningstar »

Die Menschliche Zivilisation hatte doch schon immer diese eigenartige Tendenz alles menschliche, alles natürliche unter die Knute irgendeines Moralismus zu unterwerfen. Ob das nun die Katholische Kirche mit ihren verlogenen Moralvrostellungen war, irgendein Islam oder die typischen Genderistischen, Linksalternativen Vorstellungen von Veganismus, Genderismus und sonstwie "politisch korrekten" verhalten. Nunja, was störts mich ich entwickel lieber meine eigenen Ideen und Vorstellungen von den Dingen als mich da am Mainstream anzupassen, egal welcher Mainstream das nun auch immer ist.

Viele Menschen mögens halt einfach, schließen sich irgendeiner Religion oder Ideologie an welche ihnen sagt was korrekt ist und was nicht. Was moralisch ist und was nicht. Letztendlich gilt diese Festlegung aber jedoch nur für die Zementierung der Macht der jeweiligen Klique welche in diesen Gruppen gerade das sagen hat.

In sofern, bin ich weder Rechts noch Links, weder Konservativ noch Progressiv. Sondern ich bin einfach ich. Die Leute die damit nicht zurecht kommen haben eben pech gehabt, ist nicht mein Problem sonderen deren. Wer nicht über den Tellerand blicken kann gehört eben nicht zu den meinigen. In sofern, habe ich da auch keine Probleme anzuecken. Ich muss nicht allen gefallen noch muss ich nett zu allen sein.

Eine freie Gesellschaft lebt schließlich davon das verschiuedentliche Weltbilder und Ansichten entstehen und vergehen, im Komnkurrenzkampf miteinander stehen alte Ansichten durch neue verdrängt werden. Das ist der Motor allen Fortschritts, Fortschritt wäre niemals möglich wenn sich alle nur daran ausrichten würden was eben gerade mit dieser oder jener bereits existierenden Gesellschaftlichen Gruppe konform geht. Wobei ich mich da auch gerne mal streite, gerade bei Politik und Philosophie sind die Meinungsverschiedenheiten ja sehr viel spannender als dieser brave Konformismus.

Was mich aber immer mehr stört ist das es Salon Fähig geworden ist sich Menschenrechtsfeindlich zu äußern, siehe AfD und co teils auch das Linksradikale Spektrum. Gerade durch das Internet erfährt eben extermistischer Bullshit ala colour immer mehr Auftrieb worunter dann auch die Diskussionskultur und Streitfähigkeit der Leute leidet. Statt einem spannenden Streitgespräch indem Argumente aufeinander prallen gibt es dann immer mehr primitive pöbeleien und Hetze, eine wie ich finde ungute Tendenz.
Goldstück

Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Goldstück »

Morningstar hat geschrieben: 04 Aug 2017 12:07

Eine freie Gesellschaft lebt schließlich davon das verschiuedentliche Weltbilder und Ansichten entstehen und vergehen, im Komnkurrenzkampf miteinander stehen alte Ansichten durch neue verdrängt werden. Das ist der Motor allen Fortschritts, Fortschritt wäre niemals möglich wenn sich alle nur daran ausrichten würden was eben gerade mit dieser oder jener bereits existierenden Gesellschaftlichen Gruppe konform geht. Wobei ich mich da auch gerne mal streite, gerade bei Politik und Philosophie sind die Meinungsverschiedenheiten ja sehr viel spannender als dieser brave Konformismus.
Ja, sehe ich auch so.
NBUC
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von NBUC »

Morningstar hat geschrieben: 04 Aug 2017 12:07 ...
Was mich aber immer mehr stört ist das es Salon Fähig geworden ist sich Menschenrechtsfeindlich zu äußern, siehe AfD und co teils auch das Linksradikale Spektrum. Gerade durch das Internet erfährt eben extermistischer Bullshit ala colour immer mehr Auftrieb worunter dann auch die Diskussionskultur und Streitfähigkeit der Leute leidet. Statt einem spannenden Streitgespräch indem Argumente aufeinander prallen gibt es dann immer mehr primitive pöbeleien und Hetze, eine wie ich finde ungute Tendenz.


Bist du da nicht gerade selbst kräftig bei?
Oder kannst du das mit dem "menschenrechtsfeindlich" belegen - außer mit "ich habs in der Tagesschau gehört"?

Meines Erachtens liegt das Problem darin, dass
a) die moralische Wertung schon vor der Argumentsaufnahme erfolgt und damit letztere eigentlich nicht stattfindet.
b) aus dieser Moral dann das Privatrecht auf Gewalt oder anderweitige Unterdrückung schon gegenüber der generellen Äußerung von unliebsamen Meinungen oder gar Argumenten abgeleitet wird.
c) die intransparente politisch motivierte Agitation von Staat und Presse die Datenbasis bereist weit ins Reich der (wie weit auch immer dann durch persönliche Erfahrungen bestätigten) Vermutungen verschiebt und damit auch den Versuch zu argumentieren weitreichend zu einer Glaubenssache zu machen.

Entsprechend kulturelle Bereicherung:
Aus einem größeren Schatz an kulturellen Eindrücken schöpfen können ist erst einmal immer positiv - ungefähr wie bei einem diversen Immunsystem.
Problematisch wird es, wenn diese Eindrücke nicht mehr auf einem freiwilligen, offenen und gegenseitigen Austausch basieren, sondern wenn da Forderungen an persönliche Unterwerfung (in Abgrenzung von Forderungen Dinge zu unterlassen, die andere direkt beeinträchtigen) unter fremde Normen gefordert oder gar mit Gewalt oder Gewaltdrohung gegenüber andere eingefordert werden.
Zur Wertlosigkeit neigen dann Kulturen, welche zu einem offenen und interaktiven gegenseitigen Austausch mit anderen erst gar nicht bereit sind - primär dabei für sich selbst.

Davon zu unterscheiden ist wiederum die gesellschaftliche Bereicherung. Der intellektuelle Kontakt alleine mit den Europäern hat sicher auch die Kolonien irgendwo bereichert - europäische Siedler mit Waffen und Krankheiten und folgende Ausbeutung/Dezimierung sicher nicht.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Goldstück

Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Goldstück »

NBUC hat geschrieben: 04 Aug 2017 12:42
Meines Erachtens liegt das Problem darin, dass
a) die moralische Wertung schon vor der Argumentsaufnahme erfolgt und damit letztere eigentlich nicht stattfindet.
b) aus dieser Moral dann das Privatrecht auf Gewalt oder anderweitige Unterdrückung schon gegenüber der generellen Äußerung von unliebsamen Meinungen oder gar Argumenten abgeleitet wird.
c) die intransparente politisch motivierte Agitation von Staat und Presse die Datenbasis bereist weit ins Reich der (wie weit auch immer dann durch persönliche Erfahrungen bestätigten) Vermutungen verschiebt und damit auch den Versuch zu argumentieren weitreichend zu einer Glaubenssache zu machen.

Ja. Hinzu kommt, dass bestimmte Dinge nicht hinterfragt bzw hinreichend (gegen-)argumentativ beleuchtet werden dürfen, bzw es eine starke Grenze gibt ab der die Dinge hinzunehmen sind. Gerade beim Beispiel Religion ("Respekt" vor selbiger) und religiös motivierten Verhaltensweisen. Egal welche Glaubensrichtung. Kann man aber bestimmt auch auf andere Punkte beziehen.
Es wäre wirklich schön, wenn man alles argumentativ klären und über alles komplett offen sprechen könnte. Aber das wird nie funktionieren. Wenn jede Meinung gleichwertig wäre und nicht manche gleicher, weil sie einen bestimmten Unterbau ihr eigen nennt.
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Unkreativer »

Goldstück hat geschrieben: 04 Aug 2017 13:10 Egal welche Glaubensrichtung.
Das ist das Wichtige. Es gibt sowohl Theisten, als auch Atheisten, die sich aufgrund ihres Glaubens für was Besseres oder schlauer halten.
Aber wie du schreibst, nicht nur da.
Problematisch wird es halt, wenn man jede andere Meinung unänderbar ablehnt.
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Tania
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Tania »

DasGehtnichtTalent hat geschrieben: 04 Aug 2017 08:30 Der Auslöser war v. a. mein vorheriger Thread "Zu dumm zum zum...ohne Abi?!?" Da haben ja einige regelrecht danach gesucht, was sie entgegenfeuern können.
Kannst Du mal konkret Beispiele verlinken, wo Du etwas als "entgegenfeuern" empfunden hast?

Für mich stellte sich dieser Thread anfangs als Anprangerung des Bildungssnobismus, den Du erlebst, dar. Dazu kann man nicht viel sagen außer "ja, solche Leute gibt es leider" und empfehlen, sich wenigstens privat mit Menschen zu umgeben, die die Menschen sehen, und nicht die Zeugnisse. Oder man könnte einfach gar nicht reagieren. Aber das hier ist nun mal ein Diskussionsforum, und der Beitrag war gut geschrieben und thematisch interessant. Also wird auch darauf reagiert. Manchmal auch besonders stark auf später aufgebrachte Nebenaussagen wie "Abi nachmachen geht nicht" - insbesondere wenn zum Hauptthema eigentlich Konsens besteht.

Übrigens, dieser Bildungssnobismus existiert auch anders herum. Hab ich oft genug erlebt, wenn ich in einem Betrieb mit den Werkern geredet habe und dann Dinge hörte wie "Ihr Studierten habt ja nie richtig arbeiten gelernt" oder "Das ist eine Schraube. Sowas kennt ihr ja nur aus Büchern". Richtig lustig wurde es dann, als ich selbst auf dem Bau mitgearbeitet habe. Das höchste Lob war anfangs ein "gar nicht schlecht für ne Frau" ... hab mein gesamtes Repertoire an unzüchtigen Witzen und diverse angelesene Fachkenntnisse verschiedenener Gewerke aufbringen müssen, um da erstmal ansatzweise ernst genommen zu werden. (Merke: Fassaden werden nicht isoliert, sondern gedämmt! Isolieren tut nur der Elektriker. Und ein Sackriss kann mal vorkommen, und tut gar nicht weh).
Allerdings erlebe ich das auch immer öfter im Alltag. Es wird nur noch wenig einfach so stehengelassen, wie es jemand empfindet. Nicht nur bei mir, ich beobachte das auch bei Kollegen und im Bekanntenkreis. Scheinbar empfindet man das zunehmend als Niederlage, wenn man anderer Ansicht ist, anstatt es als einen möglichen Weg zu sehen, den man gehen kann, aber nicht unbedingt muss.
Das verstehe ich jetzt nur teilweise. Wenn ich in einen Umfeld, in dem Menschen miteinander reden, meine Meinung kundtue, dann erhoffe ich darauf eine Reaktion. Zustimmung, Ergänzung, Nachfrage, Widerspruch. Wird meine Ansicht "einfach so stehengelassen", habe ich entweder gerade eine allgemeingültige Weisheit wie "wir atmen Sauerstoff ein" geäußert - oder ich wurde ignoriert.

Natürlich möchte man manchmal auch nur etwas loswerden und gar nicht drüber diskutieren. Aber dafür gibt es andere Kommunikationsmedien. Hier zum Beispiel den persönlichen Blog.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Wenona

Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Wenona »

Dass man mit einer abweichenden Meinung nicht ernst genommen wird, liegt leider sehr, sehr oft am Status. Also am Fehlenden. :? Wenn nicht sogar ausschließlich daran. Das ist inzwischen meine Erkenntnis dazu, nach 36 Lebensjahren.
Früher dachte ich da auch noch viel idealistischer und komplizierter. Inzwischen weiß ich, dass man es im Prinzip darauf herunterbrechen kann. Schlicht und einfach.
Wer also ernst genommen und angehört werden will, muss sich vorab einen gewissen Status in diesem Rahmen erarbeiten.
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Nonkonformist »

Wenona hat geschrieben: 05 Aug 2017 12:54 Dass man mit einer abweichenden Meinung nicht ernst genommen wird, liegt leider sehr, sehr oft am Status. Also am Fehlenden. :? Wenn nicht sogar ausschließlich daran. Das ist inzwischen meine Erkenntnis dazu, nach 36 Lebensjahren.
Früher dachte ich da auch noch viel idealistischer und komplizierter. Inzwischen weiß ich, dass man es im Prinzip darauf herunterbrechen kann. Schlicht und einfach.
Wer also ernst genommen und angehört werden will, muss sich vorab einen gewissen Status in diesem Rahmen erarbeiten.
Und wann man einmal stauts aht, kann man dummschwätzen was man will.
Und es gibt eine masse dumme konformistische mitläufer die alles schlucken was man sagt, denn dummschwätzer hinterher laufen ist immer einfacher als für sich selbst zu denken. Das geheimnis von alle charismaitsche gurus; wer charisma hat kann ja jede blödsinn verkaufen.

Sehe Donald J Trump.

Fazit, so viel ist status jetzt auch nicht wert, und menschen sind häufig dumme mitläufer....
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Unkreativer
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Unkreativer »

Wenona hat geschrieben: 05 Aug 2017 12:54 Wer also ernst genommen und angehört werden will, muss sich vorab einen gewissen Status in diesem Rahmen erarbeiten.
Das ist ja auch klar. Wie viele Spinner/Abzocker erklären im Internet, sie hätten das Perpetuum Mobile oder Freie-Energie-Motoren erfunden. Man kann aber nicht alles selber überprüfen, deshalb verlässt man sich auf die Meinung derer, die auf dem Fachgebiet (hier Physik) was geleistet haben.
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Goldstück »

Wenona hat geschrieben: 05 Aug 2017 12:54 Dass man mit einer abweichenden Meinung nicht ernst genommen wird, liegt leider sehr, sehr oft am Status. Also am Fehlenden. :? Wenn nicht sogar ausschließlich daran. Das ist inzwischen meine Erkenntnis dazu, nach 36 Lebensjahren.
Früher dachte ich da auch noch viel idealistischer und komplizierter. Inzwischen weiß ich, dass man es im Prinzip darauf herunterbrechen kann. Schlicht und einfach.
Wer also ernst genommen und angehört werden will, muss sich vorab einen gewissen Status in diesem Rahmen erarbeiten.
Manche nehmen auch Frauen deshalb nicht ernst, vgl Tanias Beispiel. Was die Einschätzung dieser Personen aber sehr erleichtert.
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von 3Dog »

Ich bekenne mich schuldig, es ist für mich unmöglich rechtskonservatives Gebrabbel auf Bild-Zeitungs- und Stammtischniveau zu ertragen, und das muss ich auch garnicht. Virtuell wird da sofort geblockt, im Real-Life geht man eben einfach weiter.

Auf was ich allergisch mit Plaque reagiere sind die Menschen, die seit Jahren keinen Fernseher mehr haben, keine Zeitung lesen und sich schön mit alternativen Fakten in Facebook- und WhatsApp-Gruppen und Blogs die Welt machen, wie sie ihnen gefällt. Sorry, aber so funktioniert die Welt nunmal nicht. Fakten sind unveränderbar und indiskutabel und vor allem eines: wahr. Meinungen zu Fakten kann man durchaus verschiedene haben, aber wenn Meinungen sich ableiten aus Xenophobie, Homophobie, Verallgemeinerungen, Vorurteilen und alternativen Fakten, dann werde ich sehr schnell grantig.

Und erst so richtig Ausschlag bekomme ich bei Phrasen wie
1.) "Ich habe ja nichts gegen X, aber..."
2.) "Ich bin ja kein X, aber..."
3.) "Das wird man doch wohl noch sagen dürfen."

=> 1.) Du hast was gegen X.
=> 2.) Du bist X.
=> 3.) Darf man, aber wer A sagt muss auch B sagen. Man kann nicht tiefstbraun auf den Tisch k*cken und dann so tun, als stünde man außen vor von Gruppierungen, die solche Aussagen nun mal gerne tätigen. Ein klarer Fall von "Sorry, aber so funktioniert die Welt nunmal nicht."

Niemand kann per Gesetz gezwungen werden "etwas auszuhalten", genauso wie man keine Lust zu haben braucht, sich auf fruchtlose Diskussionen mit Unbelehrbaren einzulassen, die oftmals auch noch zusätzlich Kraft kosten, da sie auf Bild-Zeitungs- und Stammtischniveau stattfinden und mit gefährlichem Halbwissen geführt werden. Eigentlich müsste eine dritte Person dabeisein, die einen Live Faktencheck durchführt, um gegen den überbordenden Schwall an Fake-News anzukämpfen. Und das wird nicht mehr besser, das wird nur noch schlimmer...

Insofern ist die Debattenkultur eine andere als vor 20 Jahren... Und wenn man sich die Welt 2017 so ankuckt, dann hätte ich zumindest gerne die Probleme von 1997, das wäre Luxus pur... und ich glaube auch Populismus-Opfer wie die Briten und die Amerikaner wünschen sich, sie könnten die Zeit zurückdrehen.

Um den Bogen irgendwie zu AB-tum und Partnerschaft zu schlagen: Ich "halte andere Meinungen aus", solange sie nicht unbegründet und zeitgemäß sind und mit sinnvollen Kompromissen entschärfbar sind. Es hat in meinen Augen keinen Wert eine Beziehung zu versuchen, wenn ganz zentrale Einstellungen a) unvereinbar und b) unverhandelbar sind. Und damit sind sowohl platonische als auch romantische Beziehungen gemeint.
Are you a spy?
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Unkreativer »

3Dog hat geschrieben: 05 Aug 2017 13:34 Auf was ich allergisch mit Plaque reagiere sind die Menschen, die seit Jahren keinen Fernseher mehr haben, keine Zeitung lesen und sich schön mit alternativen Fakten in Facebook- und WhatsApp-Gruppen und Blogs die Welt machen, wie sie ihnen gefällt. Sorry, aber so funktioniert die Welt nunmal nicht. Fakten sind unveränderbar und indiskutabel und vor allem eines: wahr. Meinungen zu Fakten kann man durchaus verschiedene haben, aber wenn Meinungen sich ableiten aus Xenophobie, Homophobie, Verallgemeinerungen, Vorurteilen und alternativen Fakten, dann werde ich sehr schnell grantig.
Das gibt es nicht nur da. Irgendwelche Feindbilder suchen sich viele, das ist nicht auf die rechte Ecke beschränkt. Ausländer, Schwule, Polizisten, Banker, Reiche, Religiöse…
Das gab es aber auch schon immer, nur dass es eine Hauptmeinung gab und die Minderheit halt nicht beachtet wurde.
Goldstück

Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Goldstück »

Unkreativer hat geschrieben: 05 Aug 2017 14:18
3Dog hat geschrieben: 05 Aug 2017 13:34 Auf was ich allergisch mit Plaque reagiere sind die Menschen, die seit Jahren keinen Fernseher mehr haben, keine Zeitung lesen und sich schön mit alternativen Fakten in Facebook- und WhatsApp-Gruppen und Blogs die Welt machen, wie sie ihnen gefällt. Sorry, aber so funktioniert die Welt nunmal nicht. Fakten sind unveränderbar und indiskutabel und vor allem eines: wahr. Meinungen zu Fakten kann man durchaus verschiedene haben, aber wenn Meinungen sich ableiten aus Xenophobie, Homophobie, Verallgemeinerungen, Vorurteilen und alternativen Fakten, dann werde ich sehr schnell grantig.
Das gibt es nicht nur da. Irgendwelche Feindbilder suchen sich viele, das ist nicht auf die rechte Ecke beschränkt.
Korrekt.
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von LastHope »

Ja es gibt halt heute, auch gefördert von der sog. "freien Presse" eine vorgefertigte "Mainstream - Meinung": bunt, tierlieb, vegan und ökologisch muss man sein. Jeder der das nicht ist oder eine abweichende Meinung hat, wird sofort zerrissen oder in eine politisch extremistische Ecke gedrängt ... klingt komisch, ist aber so.
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Unkreativer »

LastHope hat geschrieben: 06 Aug 2017 10:49 Ja es gibt halt heute, auch gefördert von der sog. "freien Presse" eine vorgefertigte "Mainstream - Meinung": bunt, tierlieb, vegan und ökologisch muss man sein. Jeder der das nicht ist oder eine abweichende Meinung hat, wird sofort zerrissen oder in eine politisch extremistische Ecke gedrängt ... klingt komisch, ist aber so.
Richtig.
Ich bin auch für manche Nazi. Ich habe viele ausländische Freunde oder Leute denen ich geholfen habe von überall her (Afrika, Syrien, Ostasien, Russland) und ich habe nichts gegen Ausländer, aber trotzdem scheint das für manche auszureichen.
Gut, dann bin ich Nazi. Das hat in deren Wortbedeutung keine schlechte Bedeutung.
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Reinhard »

LastHope hat geschrieben: 06 Aug 2017 10:49 Ja es gibt halt heute, auch gefördert von der sog. "freien Presse" eine vorgefertigte "Mainstream - Meinung": bunt, tierlieb, vegan und ökologisch muss man sein. Jeder der das nicht ist oder eine abweichende Meinung hat, wird sofort zerrissen oder in eine politisch extremistische Ecke gedrängt ... klingt komisch, ist aber so.
:gruebel:
Wie man selbst "die anderen" wahrnimmt, sagt aber eigentlich viel mehr über einen selbst aus als über "die anderen". Inklusive der Wahrnehmung, man werde von "den anderen" in eine extremistische Ecke gestellt.



https://pbs.twimg.com/media/B_AiI9_XIAA67_t.jpg:orig
Make love not war!
Wenona

Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Wenona »

Und wenn es nicht nur "Wahrnehmung" ist? ;)


Du bist in letzter Zeit irgendwie esoterisch drauf! :fluchen2: :gruebel: 8-)
Wozn

Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Wozn »

Also mir scheint hier einiges durcheinander zu gehen - ähnlich wie einige Poster vor mir sehe ich keine Verbindung zwischen ABtum & weltanschaulichen/politischen Einstellungen, denn diese wähle ich ja bewußt in einem mehr oder weniger intellektuellen Prozeß aus verschiedenen Möglichkeiten aus, während das ABtum - ähnlich wie z.B. eine Behinderung - ein unfreiwilliger Zustand ist.
Höchstens der Umgang damit dürfte von derartigen Dingen abhängen - ein rechter AB wird auf die "Scheißfeministinnen" & ihren "linksgrünversifften/verjudeten/antideutschen Kulturmarxismus" schimpfen & sich die gute alte Zeit, als die Weiberei noch die Fresse zu halten hatte & einfach von Papa verheiratet wurde, herbeisehnen, während ein linker AB sich vielleicht irgendwelche komplizierten Gedanken über gesellschaftliche Strukturen, die zur gesellschaftlichen Atomisierung & individuellen Vereinsamung führen macht (& am Ende oft trotzdem ratlos zurückbleibt).

Ähnlich wie der Unkreative, sehe ich es auch so daß ich nicht jede Meinung akzeptieren muß - wer sich z.B. auf menschenverachtende Weise über andere erhebt darf nicht darauf zählen daß ihm das, in einer noch halbwegs zivilisierten Gesellschaft, ohne Widerspruch gestattet wird, einfach weil es den zivilisatorischen Grundlagen einer liberalen Demokratie widerspricht.

Was ich wirklich bedenklich finde, ist wie weit es mittlerweile gekommen ist, bzw. welche "Meinungen" mittlerweile wieder salonfähig geworden sind. Nicht daß es vor 10, 20 oder 30 Jahren keine Reaktionäre oder gar Faschisten gegeben hätte - aber der allgemeine Widerstand war schon noch größer & für vieles was heute so unverhohlen in irgendwelche Mikrophone geblökt, oder im Internet zusammengezwitschert wird, hätte man sich vor ein paar Jahren, außerhalb der NPD-Parteizentrale, bzw. wenn man es nicht gerade nach dem achten Bier beim kameradschaftlichen Stiefelsaufen äußert, wenigstens in Grund und Boden geschämt.

Ich denke das hat vor allem mit gesellschaftlicher Polarisierung zu tun - während die Linke sich auf Niedlichkeitsdebatten wie "Ehe für Alle" zurückgeszogen hat (hätte man schon läääääääängst machen können...), hat sich ein Teil der Mittelschicht vollkommen brutalisiert & glaubt kraft Geburt & schierer ungebremster Widerwärtigkeit das Rad, zu ihren Gunsten, möglichst bis Bismarck zurückdrehen zu können & die heilige Ordnung des weißen Mannes widerherstellen zu können, der doch nun endlich seinen "Platz an der Sonne" zu erhlaten hat.
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Brax »

Wozn hat geschrieben: 08 Aug 2017 08:32weltanschaulichen/politischen Einstellungen, denn diese wähle ich ja bewußt in einem mehr oder weniger intellektuellen Prozeß aus verschiedenen Möglichkeiten aus
Nö, das macht nicht jeder. ;)
Nicht wenige übernehmen ihre weltanschaulichen und politischen Einstellungen einfach von ihrem Umfeld.

Wozn hat geschrieben: 08 Aug 2017 08:32ein rechter AB wird auf die "Scheißfeministinnen" & ihren "linksgrünversifften/verjudeten/antideutschen Kulturmarxismus" schimpfen [...] während ein linker AB sich vielleicht irgendwelche komplizierten Gedanken über gesellschaftliche Strukturen [...] macht
Klar, die Rechten sind alle strunzdumm und die Linken superintelligent und reflektiert.

Wozn hat geschrieben: 08 Aug 2017 08:32Was ich wirklich bedenklich finde, ist wie weit es mittlerweile gekommen ist, bzw. welche "Meinungen" mittlerweile wieder salonfähig geworden sind.
Ich finde es eigentlich viel bedenklicher, wie mittlerweile alles, was rechts von der Mitte ist, als faschistisch bezeichnet wird.
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Re: Etwas aushalten...scheinbar unmöglich?!?

Beitrag von Unkreativer »

Brax hat geschrieben: 08 Aug 2017 09:58
Wozn hat geschrieben: 08 Aug 2017 08:32ein rechter AB wird auf die "Scheißfeministinnen" & ihren "linksgrünversifften/verjudeten/antideutschen Kulturmarxismus" schimpfen [...] während ein linker AB sich vielleicht irgendwelche komplizierten Gedanken über gesellschaftliche Strukturen [...] macht
Klar, die Rechten sind alle strunzdumm und die Linken superintelligent und reflektiert.
Wozn hat geschrieben: 08 Aug 2017 08:32Was ich wirklich bedenklich finde, ist wie weit es mittlerweile gekommen ist, bzw. welche "Meinungen" mittlerweile wieder salonfähig geworden sind.
Ich finde es eigentlich viel bedenklicher, wie mittlerweile alles, was rechts von der Mitte ist, als faschistisch bezeichnet wird.
Da kann ich dir voll zustimmen, nur das teilweise die Mitte schon als rechts bezeichnet wird. Wie ich schon woanders schrieb, ich habe inzwischen akzeptiert, für manche ein 'Nazi' zu sein. Das ist nichts Schlechtes für mich, sondern für die, die das Wort gebrauchen, um alle anderen Meinungen zu diskreditieren.
(Und nochmal der Hinweis, ich bin kein Rassist, Antisemit, Ausländer- oder Islamfeind. Von jedem deren Feindbilder habe ich Freunde. Ok, nur einen Juden, also Singular.)
Es stört mich aber ein bisschen, dass einer meiner ehemaligen Lehrer mich aufgrund eines Missverständnisses für einen echten Nazi hält. :?