Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

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Berglöwe
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Berglöwe »

Elli hat geschrieben: 09 Aug 2017 17:32 Das stimmt. Immer in denselben Routinen verharren, oder sich vor Dingen drücken, die schwierig sein könnten, das würde ich aber fast schon wieder als "sich sperren" bezeichnen.
Wobei das Sperren nicht mal unbedingt in jedem Fall eine willentliche Entscheidung ist. Bei mir war es aus reiner Befindlichkeit heraus bzw. ich habe ohne dabei was Schlechtes zu denken meinen Aktivitätenfokus ziemlich eng gesteckt. Warum ich mich nicht eher mal was "getraut" habe kann ich bis heute nicht eindeutig sagen: Bequemlichkeit, Zufriedenheit mit dem was ich hatte, keinen externen Anstoß, kein Vorbild, Überbehütung, Angst/Hemmungen, fehlendes Selbstvertrauen, Passivität? Wird von allem was gewesen sein. So wird man nicht nur zu einem AB sondern zu einem unerfahrenen und wenig entwickelten Menschen im Allgemeinen. Dabei hatte ich ein großes Spektrum an Möglichkeiten durch meine Eltern, war mir dessen aber nicht bewusst bzw. wusste es nicht zu nutzen. Aus diesem gedanklichen Gefängnis muss erstmal ausbrechen. Hat mehr als 10 Jahre gedauert bevor der initiale Schritt dazu getan war und selbst jetzt ist es noch nicht gänzlich vorüber.
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Nell The Sentinel
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Nell The Sentinel »

Nonkonformist hat geschrieben: 09 Aug 2017 18:05
Nell The Sentinel hat geschrieben: 09 Aug 2017 17:58 Wenn man etwas von anderen Menschen will, dann muss man ihnen so entgegentreten, dass sie dieses "Etwas" auch geben wollen. Und wenn man den Mehrwert daraus für sich selbst erkennt, kann man dies als Motivation nutzen.
Ich bin mich da für mich nicht so sicher.
Ich glaube ich wird lieber um den richtigen gründe gemieden, als um den falschen gründen gemocht oder geliebt...
Das wäre mir auch lieber. Wenn ich aber feststelle, dass da keiner ist, der mich so mag wie ich bin und ich nicht will, dass das so bleibt, dann ändere ich die Verhaltensweisen, die andere von mir wegstoßen. Ich habe ja noch viele Charaktereigenschaften, die an die Stelle der alten treten und um deretwegen ich gemocht werden kann.
Baustelle :hallo:
Nonkonformist

Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Nonkonformist »

Nell The Sentinel hat geschrieben: 09 Aug 2017 18:18 Das wäre mir auch lieber. Wenn ich aber feststelle, dass da keiner ist, der mich so mag wie ich bin und ich nicht will, dass das so bleibt, dann ändere ich die Verhaltensweisen, die andere von mir wegstoßen. Ich habe ja noch viele Charaktereigenschaften, die an die Stelle der alten treten und um deretwegen ich gemocht werden kann.
Es gab immer menschen die mich auch so gemocht haben,so wie ich bin.
Immer noch.
Und einige, die mich deswegen eher nicht gemocht haben.

Ich kann damit leben und sehe keinen grund da etwas grundlegendes an mir zu ändern.

Das leben ist ja kein Beliebtheitswettbewerb - oder zumindestens soll es das nicht sein.

Lieber authentisch von wenigen gemocht werden als in einen schlecht passende dauerrolle von vielen.
Das war immer ein hauptprinzip in meinem leben.
Das ist, wie ich mich als person entwickeln wollte.
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Wozn »

Ich sehe das ganz ähnlich wie der Nonkonformist. Lieber wenige richtige & gute Freunde haben als sich dauernd für Andere zu verstellen.
Wobei es natürlich wichtig ist aus Fehlern zu lernen & Verhaltensweisen die andere kränken, verletzen oder irgendwie als antisozial empfunden werden zu vermeiden, aber bewußt an seiner Persönlichkeit rumzufuhrwerken damit sie "passabler" wird, finde ich kacke & würde es nie tun.

übrigens finde ich das Wärtchen "Eigenverantwortung" hier ziemlich nervig - ich finde nicht daß ich irgendeine "Eigenverantwortung" für meine generelle Persönlichkeit habe. Ich habe die Verantwortung mich meinen Mitmenschen gegenüber freundlich, sozial & human zu verhalten, alles andere ist optional, oder soll ich jetzt jede meiner Regungen auf gesellschaftliche Verträglichkeit hin optionieren? Melancholisch? Nee, Dauergrinsen ist in einer gesellschaft, in der sich jeder "gut verkaufen" muß Pflicht & wer dem nicht nachkommt wird in die Deprislums verbannt, oder von freundlichen Persönlichkeitscoaches solange verprügelt, bis er wieder lacht....
Was kommt als nächstes? Eigenverantwortung was die genetische Ausstattung anbelangt? Mit ein bißchen gutem Willen & positivem Denken auch mal die schwerste Krankheit & Behinderung wegtrainieren?
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Frangipani210 »

Wozn hat geschrieben: 09 Aug 2017 20:23 Wobei es natürlich wichtig ist aus Fehlern zu lernen & Verhaltensweisen die andere kränken, verletzen oder irgendwie als antisozial empfunden werden zu vermeiden, aber bewußt an seiner Persönlichkeit rumzufuhrwerken damit sie "passabler" wird, finde ich kacke & würde es nie tun.

übrigens finde ich das Wärtchen "Eigenverantwortung" hier ziemlich nervig - ich finde nicht daß ich irgendeine "Eigenverantwortung" für meine generelle Persönlichkeit habe. Ich habe die Verantwortung mich meinen Mitmenschen gegenüber freundlich, sozial & human zu verhalten, alles andere ist optional, oder soll ich jetzt jede meiner Regungen auf gesellschaftliche Verträglichkeit hin optionieren? Melancholisch? Nee, Dauergrinsen ist in einer gesellschaft, in der sich jeder "gut verkaufen" muß Pflicht & wer dem nicht nachkommt wird in die Deprislums verbannt, oder von freundlichen Persönlichkeitscoaches solange verprügelt, bis er wieder lacht....
Da stimme ich dir zu.
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Nell The Sentinel
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Nell The Sentinel »

Nonkonformist hat geschrieben: 09 Aug 2017 18:59
Nell The Sentinel hat geschrieben: 09 Aug 2017 18:18 Das wäre mir auch lieber. Wenn ich aber feststelle, dass da keiner ist, der mich so mag wie ich bin und ich nicht will, dass das so bleibt, dann ändere ich die Verhaltensweisen, die andere von mir wegstoßen. Ich habe ja noch viele Charaktereigenschaften, die an die Stelle der alten treten und um deretwegen ich gemocht werden kann.
Es gab immer menschen die mich auch so gemocht haben,so wie ich bin.
Immer noch.
Und einige, die mich deswegen eher nicht gemocht haben.

Ich kann damit leben und sehe keinen grund da etwas grundlegendes an mir zu ändern.

Das leben ist ja kein Beliebtheitswettbewerb - oder zumindestens soll es das nicht sein.
Nein, darum geht es ja nicht. Von irgendjemandem möchte ich aber schon ehrlich gemocht werden. Und dazu muss ich (und ich meine wirklich nur mich) etwas an meinem Verhalten ändern, damit Menschen gerne auf mich zukommen und ich mir so die Voraussetzungen für eine sich entwickelnde Freundschaft schaffen kann.
Ich falle da in die Kategorie, die Wozn umschrieben hat. Und nur in dem Kontext sehe ich es überhaupt als erforderlich an, sich zu ändern. Wenn das eigene Verhalten einen Menschen sozial isoliert und er darunter leidet, dann ist es empfehlenswert an seinem Verhalten zu arbeiten (ich meine auch Verhalten ungleich Charakter; ein Charakterzug kann unterschiedlich ausagiert werden).
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Hoppala »

zumsel hat geschrieben: 09 Aug 2017 10:43 Mich interessiert eure intrinsische Motivation. "Was kann ich für mich tun, um mich weiter zu Entwickeln ?"
Wie geht ihr mit der Verantwortung für euch selber um?
Mal abgesehen davon, dass deine Fragen dein genanntes Interesse gar nicht erfragen :-) ("Was ist eure intrinsische Motivation?")

Gutes Interesse, w(r)ichtige Fragen.

Ich hatte spontan eine Antwort im Kopf, die dann immer länger wurde, sodass ich sie in einem ruhigeren Moment vielleicht noch mal formulierungsreif mache - also nicht jetzt.

Im Kern aber die Feststellung: Wenn ich kein Interesse an mir und meiner Entwicklung hätte, und dafür auch nicht Verantwortung übernehmen - wer denn dann? Und will ich, dass andere(s) die Entwicklung leitet (verantwortet), und welche Faktoren sie in absehbarer Zukunft bestimmen werden?
Die zweite Frage ist aber eine, die schon wieder auf die erste verweist.

Kurz gesagt: ich sehe gar keinen Weg drumrum, mit Eigenmotivation die Sache so weit wie irgend möglich selbst in die Hand zu nehmen. Alles andere wäre, sich was in die Tasche zu lügen. Vorausgesetzt, man hält sich selbst (noch) für hinreichend vernuftbegabt und entscheidungsfähig.

Dass es außerdem eine Menge externer Faktoren gibt, auf die man oft weniger Einfluss nehmen kann, selbst wenn man wollte, ist davon ganz unabhängig. Man muss halt mit dem umgehen, was da ist, und das so, dass es später möglichst wenig Trauer, Reue und ähnliche unangenehme Gefühle auslöst. Sondenr, idealerweise: Freude bzw. den Gedanken "das war gut!"
NBUC hat geschrieben: 09 Aug 2017 10:56 Was soll Weiterentwicklung sein und wozu soll das gut sein?
Und wie beantwortest du das ohne doch wieder eine extrinsische Motivation zu benutzen?
Zur ersten Frage: Leben.
Zur zweiten Frage: so zum Beispiel.
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Wozn

Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Wozn »

Ich sehe auch nicht was dieses "sich weiterentwickeln" bedeuten soll - weiter, wohin?
Wer sagt mir denn daß ich dazu da bin glücklich zu sein? Vielleicht ist es mir gar nicht möglich & ich sollte lieber lernen mein Unglück richtig auszuleben? Vielleicht ist es jemandem gar nicht gegeben geliebt zu werden & er sollte lernen ohne Liebe zu leben? Vielleicht ist es am Ende eines bestimmten Lebens eben Trauer & Reue, die dieses Leben signifikant macht & deshalb empfunden werden sollte?
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Ninja Turtle »

Nell The Sentinel hat geschrieben: 09 Aug 2017 20:41 Wenn das eigene Verhalten einen Menschen sozial isoliert und er darunter leidet, dann ist es empfehlenswert an seinem Verhalten zu arbeiten.
Genau. Und es reicht ja auch, wenn man für ein paar Menschen umgänglicher wird. Man muss ja nicht mit der ganzen Welt Freundschaft schließen.
zumsel

Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von zumsel »

Wozn hat geschrieben: 09 Aug 2017 21:55 Ich sehe auch nicht was dieses "sich weiterentwickeln" bedeuten soll - weiter, wohin?
Wer sagt mir denn daß ich dazu da bin glücklich zu sein? Vielleicht ist es mir gar nicht möglich & ich sollte lieber lernen mein Unglück richtig auszuleben? Vielleicht ist es jemandem gar nicht gegeben geliebt zu werden & er sollte lernen ohne Liebe zu leben? Vielleicht ist es am Ende eines bestimmten Lebens eben Trauer & Reue, die dieses Leben signifikant macht & deshalb empfunden werden sollte?
Ich bin davon ausgegangen, dass jeder Mensch gerne glücklich wäre. Wenn du lieber unglücklich sein willst gibst du dir selbst aber natürlich auch eine Richtung vor. (Es ist schwer mit dir zu argumentieren, wenn du nichtmal weißt was von beiden du gerne wärst.) Eigenverantwortung bedeutet für mich selbst herauszufinden wonach man streben will. Nimmt man die Verantwortung für sein Leben in keinster Weise wahr, so wird man ganz schnell zum Spielball anderer. Zum Spielball seiner Umwelt. Weiß man aber was man will, so kann man seine Erlebnisse und Erfahrungen aktiv beeinflussen. Man entwickelt sich mit diesen weiter, gewinnt an Weisheit was einem wirklich gut tut und was nicht.
Bleibt man passiv, übernimmt für sich keine Verantwortung, dann macht man natürlich auch Erfahrungen, aber man dümpelt vermutlich eher Umher ohne seinem Ideal näher zu kommen. Das kann meiner Meinung nach zu einer Unmündigkeit führen für sich selbst einzutreten. Und gerade das Mündig sein ist aus meiner Sicht ein ganz wichtiger Punkt der eigenen Persönlichkeit. Jedenfalls für mich.

Wenn du sagst "bewußt an seiner Persönlichkeit rumzufuhrwerken damit sie "passabler" wird, finde ich kacke & würde es nie tun.", dann wird mir klar, dass du eine Verantwortung für dich selber ablehnst. Kein Wunder, dass du dann auch Eigenverantwortung ziemlich nervig findest wie du schreibst.
Aber deine Art und Weise wie du argumentierst finde ich einfach nur destruktiv, denn wenn man seine eigene Entwicklung aktiv beeinflussen kann hat das nichts mit einem Optimierungszwang zu tun. Niemand zwingt einen. Also warum formulierst du es so ? -Aus meiner Sicht nur deshalb, weil du gar nicht weißt was du willst. Du weißt nur was du nicht willst und genau deshalb fühlst du dich als Spielball einer Optimierungsgesellschaft. Das bestätigt mich darin wie wichtig es ist Eigenverantwortung zu übernehmen. Denn so destruktiv würde ich nie glücklich werden können. Und das ist es was ich anstrebe. Glück.
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Berglöwe
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Berglöwe »

Wozn hat geschrieben: 09 Aug 2017 21:55 Ich sehe auch nicht was dieses "sich weiterentwickeln" bedeuten soll - weiter, wohin?
Es geht hier nicht darum sich gezielt in eine Richtung zu entwickeln oder eine Selbstoptimierung durchzuführen, sondern schlicht darum herauszufinden was man will oder nicht will im Leben bzw. darum seinen eigenen Standpunkt zu finden. Das geht nur Anhand neuer Erfahrungen und Anregungen von aussen. Je mehr man davon herbeiführt, desto besser lernt man sich dabei kennen. Wohin das letztlich führt bei der eigenen Persönlichkeit, kann niemand im Vorfeld sagen. Eine gezielte Weiterentwicklung ist nur sehr beschränkt, wenn überhaupt, möglich.
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Wozn »

Ich gebe Alexas da ganz recht, eine gezielte Weiterentwicklung ist wirklich nur sehr begrenzt möglich.

Weiterhin würde ich Zumsels Aussagen gern dahingehend korrigieren, daß ich, wie wohl jeder Mensch, sicher nicht gerne unglücklich bin. Nur glaube ich nicht daß man wirklich "gefragt" wird & befürchte auch das es oft, aufgrund von Umständen, gar nicht wirklich möglich ist so zu leben daß man glücklich ist oder je wird.

Das einem die Ablehnung des sozialdarwinistisch konnotierten Schlagwortes "Eigenverantwortung" vorgeworfen wird, scheint mir recht typisch für eine Gesellschaft die den "Loser" zum subhumanen Fußabtreter für die eigenen Egoaufwertungsgelüste auserkoren hat.
Letztlich ist also jeder imstande alles aus sich zu machen, "wenn er nur will" & ist "seines Glückes Schmied" - scheiße nur, wenn man kein Amboß abbekommt!

Meine Persönlichkeit setzt sich aus meinen Erfahrungen & Erlebnissen zusammen - und die kann ich nur bedingt kontrollieren, denn ich kann nicht wirklich "kontrollieren" wie sich z.B. Andere mir gegenüber verhalten, höchstens Vorkehrungen treffen um nicht unangenehm aufzufallen oder als Zielscheibe für irgendwelche Bösartigkeiten herzuhalten, versuchen mich so zu verhalten daß ich anderen zumindest angenehm bin & niemandem aktiv schaden zufügen.

Letzten Endes kann ich aber bestenfalls aus Fehlern lernen, kann aber nicht unbeschränkt jede Maßnahme ergreifen die ich will - wenn ich z.B. feststelle daß die meisten Leute mich nicht ersnt nehmen, nicht mögen oder sonstwas, kann ich mir nicht "einfach" ein anders Umfeld suchen - manchmal bleibt nur der Rückzug in die Isolation, als "kleineres Übel" sozusagen.
Nicht jeder kann alles, es ist ein Trugschluß daß jeder sich ständig "neu erfinden" könne - man kann sicher an sich arbeiten, aber man hat eben nur das "Material" zur Hand aus dem sich das eigene "Ich" zusammensetzt - also Körper, gemachte Erfahrungen & die sich dadurch entwickelte Psyche.

Das mir dann sofort der Vorwurf gemacht wird ich sei "destruktiv" & "unmündig", nur weil ich darauf hinweise daß man nicht für alles in seinem Leben & alle Persönlichkeitsmerkmale die man mit der Zeit entwickelt die volle Verantwortung trägt, zeugt davon wie sehr die neoliberale Machbarkeitsmentalität schon in diverse Köpfe eingesickert ist & wie tief die dadurch geschürte Verachtung für vermeintliche "Loser" ist.
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von TheRealDeal »

Wozn hat geschrieben: 10 Aug 2017 07:24Letztlich ist also jeder imstande alles aus sich zu machen, "wenn er nur will" & ist "seines Glückes Schmied" - scheiße nur, wenn man kein Amboß abbekommt!

Das mir dann sofort der Vorwurf gemacht wird ich sei "destruktiv" & "unmündig", nur weil ich darauf hinweise daß man nicht für alles in seinem Leben & alle Persönlichkeitsmerkmale die man mit der Zeit entwickelt die volle Verantwortung trägt, zeugt davon wie sehr die neoliberale Machbarkeitsmentalität schon in diverse Köpfe eingesickert ist & wie tief die dadurch geschürte Verachtung für vermeintliche "Loser" ist.
Du braucht man keinen Amboss, sondern etwas zum kontern. Der eigene Humor, das dicke, harte Brett vor dem eigenen Kopf, oder ein schöner Felsen, der keine Widerworte gibt, eignen sich gut dafür... ;)

Du kannst natürlich nicht für alles in deinem Leben etwas. Und eine Schuld trägst du erst recht nicht, für die Steine, die sich in deinem Bündel befinden. Aber eine Verantwortung für das, was dir gehört und dich ausmacht. Für mich bedeutet das vor allem, dass ich regelmäßig prüfe, ob die Steine, die sich in meinem Bündel befinden, auch wirklich mir gehören. Ich halte mich selbst für einen Menschen mit durchaus viel Kraft und Resilienz. Ich kenne aber 4-5 Menschen, wo ich sage: Wenn ich das zu tragen hätte, was sie zu tragen haben, würde ich das nicht verkraften, das wäre mir eindeutig zu viel. Da sie das aber tragen können, führte es bei mir zu der Erkenntnis, dass jeder Mensch vom Universum voller Liebe nur so viel aufgebürdet bekommt, wie er selbst auch tragen kann. Und wenn ein Mensch das Gefühl hat (und das kenne ich gut), es ist zu viel und er möchte Schluss machen, mit seinem Leben, dann deshalb, weil er Dinge mit sich herum trägt, die ihm nicht gehören.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Wozn »

@RealDeal
Also, ich gehe grundsäztlich davon aus daß alles was in meinem metaphorischen Beutel ist, auch zu mir gehört - sonst wär´s da nicht drin. Ich auch generell nicht davon aus daß man, oder zumindest ich, eine große Wahl hat - es wird getragen was reingepackt wurde, das Marschgepäck ist ab einem bestimmten Punkt ganz einfach da & basta.
Da ich deinen, durchaus sympathischen, Glauben an ein liebevolles Universum nicht teile (& aus Erfahrung nicht teilen kann), glaube ich nicht daß man nur so viel "bekommt" wie man tragen kann - man bekommt halt ab was zufällig da ist & muß damit klar kommen oder zerbricht halt dran, das ist für´s Universum vollkommen irrelevant, wie mir scheint.
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von LonesomeCoder »

Die Hälfte bis 2/3 der Persönlichkeit soll genetisch bedingt sein, 90 % vom Rest werden in den ersten 6 bis 8 Lebensjahren festgelegt. Eigentlich ist da nicht mehr viel Spielraum für eine eigenverantwortliche Entwicklung als Erwachsener.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Morningstar »

LonesomeCoder hat geschrieben: 10 Aug 2017 09:57 Die Hälfte bis 2/3 der Persönlichkeit soll genetisch bedingt sein, 90 % vom Rest werden in den ersten 6 bis 8 Lebensjahren festgelegt. Eigentlich ist da nicht mehr viel Spielraum für eine eigenverantwortliche Entwicklung als Erwachsener.
Das ist eine Frage des willens, und auch dessen was man tut um etwas zu erreichen. Neue Erfahrungen machen und sich verändern kann man immer es kann dann unter Umständen eben nur viele Jahre dauern bis sich diese Veränderungen bemerkbar machen. Endweder ist man dazu bereit das auf sich zu nehmen oder eben nicht dann braucht man sich aber auch nicht zu beklagen wenn sich nix ändert.
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von LonesomeCoder »

Morningstar hat geschrieben: 10 Aug 2017 10:14 Endweder ist man dazu bereit das auf sich zu nehmen oder eben nicht dann braucht man sich aber auch nicht zu beklagen wenn sich nix ändert.
Und da beißt sich die Katze in den Schwanz: Bereitschaft für Änderungen und der Wille für Neues hängen auch von den bei jedem individuellen Voraussetzungen ab.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Hoppala »

Wozn hat geschrieben: 10 Aug 2017 07:24Nur glaube ich nicht daß man wirklich "gefragt" wird & befürchte auch das es oft, aufgrund von Umständen, gar nicht wirklich möglich ist so zu leben daß man glücklich ist oder je wird.
Zumsel fragte nach der intrinsischen Motivation,
Es geht nur darum, dass du dich selbst fragst, und dann entsprechend der Antwort tust, was dir möglich ist.
Sehr hinderlich dabei ist aus meiner Erfahrung - wenn man jede Frage nach dem "was willst du" kontert mit: "erst muss ich wissen, wqas XYZ will". Man kann auhc nach Umständen fragen: Aber es gibt dabei zwei Sorten von Fragen: die einen wollen due Umstände erfahren, um daraus Spielräume abzuleiten. Die anderen ziehen Umstände in Betracht, um sich gelenkt zu fühlen.
Das ständige Rumeiern um die Frage: "Was willst du?" und dann: "Was tust du dafür, reicht dir das, und was könntest du noch machen?" sorgt letztlich dafür, iummer andere in der Pflciht fürs eigene Wohlergehen zu sehen.
Das heißt nicht, dass das niciht auch ein Faktor ist.
Es vernachlässigt nur konsequent, was man selbst dazu beiträgt.
Allein schon die Frage: "ob man gefragt wird". Das ist Ausweichen pur. Zumsel hat soeben gefragt. Du kannst dich jederzeit fragen. Und antworten. Warten aufs "gefragt werden" ist freiwillige Passivhaltung. Umso meher, wenn die Frage gerad gestellt wurde..
Wozn hat geschrieben: 10 Aug 2017 07:24Letztlich ist also jeder imstande alles aus sich zu machen, "wenn er nur will" & ist "seines Glückes Schmied" - scheiße nur, wenn man kein Amboß abbekommt!
Das ist wieder der typische Schwarzweiß-Käse, der hier so gern serviert wird. "Ich würd so gern ...aber ständig ist was dagegen. "
"Versuch doch mal, anders heranzugehen." "Als wenn ich mich total umkrempeln und alles nach Belieben erreichen könnte!"

Das ist Reflexabwehr von jedwedem eigenem Anfangen, schon auf kleinster Ebene.
Das mag sogar individuelle gute Gründe haben. Ändert aber an der Feststellung nichts.
Wozn hat geschrieben: 10 Aug 2017 07:24Meine Persönlichkeit setzt sich aus meinen Erfahrungen & Erlebnissen zusammen - und die kann ich nur bedingt kontrollieren,
Und hier geht es um das, was du kontrollieren kannst.
Wozn hat geschrieben: 10 Aug 2017 07:24Das mir dann sofort der Vorwurf gemacht wird ich sei "destruktiv" & "unmündig", nur weil ich darauf hinweise daß man nicht für alles in seinem Leben & alle Persönlichkeitsmerkmale die man mit der Zeit entwickelt die volle Verantwortung trägt, zeugt davon wie sehr die neoliberale Machbarkeitsmentalität schon in diverse Köpfe eingesickert ist & wie tief die dadurch geschürte Verachtung für vermeintliche "Loser" ist.
Ich kann nirgendwo einen Vorwurf an dich erkennen.
Der selbst-initiierte "Schuldvorwurf" ist allerdings auch ein typischer Reflex, um den eigenen Spielräumen aus dem Weg zu gehen.
Es geht auch nicht darum, dass du Verantoirtung für deine Persönlichkeitsmerkmale trägst. Sondenr darum, wie du heute und morgen mit ihnen umgehst und umgehen willst. Die Fixierung auf die Vergangenheit, bzw. diese als unhinterfragbare Ursache für alles, was kommt, zu sehen, ist auch ein Ausblenden von Spielräumen.
Deine Rekurs auf neoliberale "Loser"-Veranchtung (soweit das überhaupt so stimmt) ist hier auch fehl am Platze. Weil hier ja offensichltihc genau was anderes thematisiert werden soll.

"Lass uns mal drüber reden, wie ihr euer Fußballspiel verbessern könntet". "Ich hab bisher jedes Spiel verloren und jeden Elfmeter versemmelt, ich kann und konnte das nicht besser und lasse mir die Verantwortung dafür nicht aufdrängen. Nicht jeder ist ne Sportskanone. Wenn ich ein besserer Fußbalspieler sein soll, nimm mich vom Platz!" Und dann an der Seitenlinie stehen und schmolllen, weil man nicht auch mal an den Ball kommt ...
Dabei hätte man erst mal nur auf die Frage eingehen brauchen.
Es scheint aber, du willst diese Chacne nicht nutzen und sie auch dir selbst nicht geben.
LonesomeCoder hat geschrieben: 10 Aug 2017 09:57 Die Hälfte bis 2/3 der Persönlichkeit soll genetisch bedingt sein, 90 % vom Rest werden in den ersten 6 bis 8 Lebensjahren festgelegt. Eigentlich ist da nicht mehr viel Spielraum für eine eigenverantwortliche Entwicklung als Erwachsener.
Das ist eine arg simplifizierte Darstellung des aktuellen Wissensstandes. So simplifiziert, dass man es auch als rundheraus falösch bezeichnen könnte. Die genetische "Festlegung" bezieht sich auf einen sehr umfangreiches Set an Möglichkeitsräumen und Tendenzen. Welche der Tendenzen stärker werden, wird in den ersten Lebensjahren getriggert. Je mehr Bewusstssein der Mensch entwickelt, um so mehr kann er sich von den Außeneinflüssen emanzipieren (nein, natürlich nciht diese ausblenden) und seine Tendenzen und Möglichkeiten selbst erkunden, Diese sind, zumindest aus der Sicht eines endlichen Lebens, unendlich. Da ist immer mehr, als man jemals wird leben können. Anders gesagt: Die Genetik und frühkindiche Entwicklung gibt einige Grenzen vor. Noch viel mehr aber öffnet sie Möglichkeiten. So wie der Tod das Leben "begrenzt". Mittlerweile wackelt sogar die bisherige "Erkenntnis", dass die genetische Vorlage eines Individuum sich nicht mehr verändere im Laufe des Lebens.
LonesomeCoder hat geschrieben: 10 Aug 2017 10:17 Und da beißt sich die Katze in den Schwanz: Bereitschaft für Änderungen und der Wille für Neues hängen auch von den bei jedem individuellen Voraussetzungen ab.
Da beißt sich nix in den Schwanz, außer man bastelt es gealtsam so hin. Bereitschaft und Wille SIND die initialen individuellen Voraussetzungen. Niemand wird dir das geben. Das machst du selbst oder lässt es, und es ist allein deine Entscheidung, wie du es damit hältst.
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Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von NBUC »

Hoppala hat geschrieben: 09 Aug 2017 21:44
NBUC hat geschrieben: 09 Aug 2017 10:56 Was soll Weiterentwicklung sein und wozu soll das gut sein?
Und wie beantwortest du das ohne doch wieder eine extrinsische Motivation zu benutzen?
Zur ersten Frage: Leben.
Zur zweiten Frage: so zum Beispiel.
Ach - "Leben" also, und ohne Weiterentwicklung kippst du tot um? :roll:

Bezgl. intrinsisch/extrinsisch.
Ich halte den Begriff hier für falsch gebraucht. Letztlich macht man doch eh alles um seine Lebensqualität netto zu verbessern.
Also ist es immer eine Mischung zwischen innerem Wunsch und exterenen Möglichkeiten/Reizen.
Und extrinsische Motivation würde ich dann nur verwenden, wenn jemand anderes den Reiz von außen setzt, wie er vorher nicht vorlag.

Bezgl: Verantwortung:
Verantwortung hat jeder letztlich nur in dem limitierten Maße, wie er das auch selbst beeinflussen kann oder konnte. Aber diese limitierte Verantwortung hat er dann aber eben auch "zu verantworten" und kann nicht wegen externer Widrigkeiten dann die Eigenarbeit einfach mal komplett einstellen und externe Komplettversorgung verlangen.
Schukd wiederum ist eine Frage bewußter Entscheidung ob erkennbar besserer Alternativen.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Wozn

Re: Eigenverantwortung Persönlichkeitsentwicklung

Beitrag von Wozn »

Gerade an dem letzten Beitrag sieht man, daß es hier eben ganz genau um Schuldzuweisungen & "Selber schuld, du Loser" geht.

Die Fußballmetapher würde hier nur funktionieren, wenn wir von einem Bein- und Armlosen sprechen, der eben nicht mitspielen kann, weil er keine im Spiel benutzbaren Extremitäten besitzt.

Daß man dann gleich gesagt bekommt man wolle irgendwelche "Spielräume" einfach nicht nutzen, ist auch wieder nur verbales dem "Loser" den Mittelfinger des eigenen Besseralserseins zeigen, um damit die natürliche Ordnung nicht nur anzuerkennen (Wozu ja auch der AB gezwungen ist), sondern sie im Nachhinein moralisch zu legitimieren, im Sinne von "Nein, es ist nicht schade daß du die Vorraussetzungen für eine Partnerschaft nicht mitbrings, du hast es einfach nicht besser verdient, weil jeder sich die Welt machen kann wie sie ihm gefällt & du, durch deine frei gewählte Physiologie, familiäre Prägung und Biographie, eben gewählt hast unfreiwillig beziehungslos zu sein".