Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

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schmog

Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von schmog »

Nonkonformist hat geschrieben: 14 Aug 2017 17:14 Nicht einsam bin ich nur unter freunde und gute bekannten.
Die gesellschaft von wilkürlichen fremden bringt mich nicht viel, und freundschafte schließen tu ich auch nicht viel häufiger als mich verlieben.
Ich vermute mal, menschen sind unterschiedlich in wie schnell sie für anderen aufwärmen.
Ich bin allerdings kein jedermansfreund.

Was sollen wir denn sein; kontaktsüchtigen die bei kontaktmangel jeder beliebigen mensch um den arm fallen, oder sonnst aus reiner verzweiflung sterben? Ich sehe mich gerne als ein bisschen unabhängiger als das.....
Das sehe ich ähnlich.
Ich wohne seit über 7 Jahren (wegen dem Haus) im Kaff und kenne kaum Leute.
Bis ich auf Fremde zugehe braucht es viel. (es sagt mir nichts)
Die laute und hektische RL Gesellschaft um mich herum nützt mir nichts :shock: ... da ziehe ich mich lieber ins Haus zurück, höre Musik oder gehe online. 8-)
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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von LonesomeCoder »

Solstice hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:58 Ich frag mich, wo die Generation 16+ bei uns heute feiert...
Privatparties oder Handysuchteln denke ich.
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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von BartS »

Ninja Turtle hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:02
BartS hat geschrieben: 14 Aug 2017 14:42 Ich habe ehrlich gesagt den Eindruck, dass es sich oft um eine selbstgewählte Einsamkeit handelt. Auf ein Warten auf bessere Optionen.
Ich würde eher sagen selbst herbeigeführt aber nicht selbst gewählt.
Das gefällt mir als Formulierung. Muss ich mir merken. :D
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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von BartS »

summertime hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:35Dass man zögerlich reagiert, wenn man zu Aktivitäten eingeladen wird, hat bestimmt auch nicht immer damit zu tun, dass man auf bessere Optionen hofft, sondern mit Unsicherheit und vielleicht sogar Angst.
Was derjenige, der einlädt eher als Desinteresse interpretiert. Und wenn das öfters vorkommt, kann es sein, dass man irgendwann keine Einladungen bekommt, weil der andere glaubt, es mache der Personen keinen sonderlichen Spaß mitzugehen.
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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von Captain Unsichtbar »

BartS hat geschrieben: 14 Aug 2017 18:04
summertime hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:35Dass man zögerlich reagiert, wenn man zu Aktivitäten eingeladen wird, hat bestimmt auch nicht immer damit zu tun, dass man auf bessere Optionen hofft, sondern mit Unsicherheit und vielleicht sogar Angst.
Was derjenige, der einlädt eher als Desinteresse interpretiert. Und wenn das öfters vorkommt, kann es sein, dass man irgendwann keine Einladungen bekommt, weil der andere glaubt, es mache der Personen keinen sonderlichen Spaß mitzugehen.
Das kann ich leider aus eigener Erfahrung bestätigen. Bei mir ist es halt leider die Soziale Phobie, die mich oft hindert. Da es aber viele meiner Bekannten nicht wissen (habe Angst, dass sie mich dann anders sehen), denken sie verständlicherweise, ich hätte kein Interesse. :sadman:
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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von BartS »

Elli hat geschrieben: 14 Aug 2017 17:05 Ich finde es aber auch völlig normal und legitim, nicht auf jedes Kontaktangebot und jede Einladung einzugehen. ZB weil man an der Person kein (oder eben nicht so großes) Interesse hat, die vorgeschlagene Aktivität nicht mag, oder einfach gerade Rückzugszeit braucht. Ich konzentriere mich inzwischen nur noch auf die Freundschaften, bei denen das Interesse auf Gegenseitigkeit beruht. Oder wenn ich jemanden sehr großartig finde, umwerbe ich ihn auch mal ein bisschen :), aber generell bringt es halt nichts, Leuten hinterherzulaufen, die das Interesse nicht im selben Maße erwidern.
Ich glaube was den letzten Teil angeht, kann man durchaus in ein Dilemma reinlaufen. Gerade weil man eben nicht die vorgeschlagenen Aktivitäten nutzt, glaubt der Gegenüber, dass das Interesse nicht im selben Maße erwidert. Was auch passieren kann ist, dass jemand verbal sagt, dass er gerne die Treffen mitmacht und während des Treffen sagt, man könne doch auch mal das oder das unternehmen. Wenn es aber dann um die konkrete Umsetzung geht, wird das alles sehr unverbindlich und es kommen Verschiebungen und Absagen. Das habe ich selbst vor 10 Jahren bei einer Frau erlebt, die ich als beste Freundin bezeichnet habe. Egal ob ihre Zeitnot vorgeschoben war oder nicht, es hat mich irgendwann verärgert, dass sie auf der einen Seite verbal Treffenbereitschaft signalisierte, aber es immer wieder an der Umsetzung scheiterte. Jemand sagte mal, Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich. Das trifft es als Maxime ganz gut, wenn man solche Treffenangebote wirklich wahrnehmen will.
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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von BartS »

LonesomeCoder hat geschrieben: 14 Aug 2017 17:35
Solstice hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:58 Ich frag mich, wo die Generation 16+ bei uns heute feiert...
Privatparties oder Handysuchteln denke ich.
Ich habe oft den Eindruck, dass viele sich sprichwörtlich auf der Straße treffen.
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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von Wusel »

Ich finde dieses Thema voll spannend! Es berührt mich selber.. und damit bin ich vermutlich nicht allein in dem Forum hier ;)

Zur Zeit habe ich recht gute und aktive Kontakte.. aber die wollen auch gepflegt werden. Alle diese privaten Kontakte bestehen seit einem Jahr oder länger...
Ich kann mit diesen Kontakten meine Freizeit füllen, ohne mich einsam fühlen zu müssen.

Brechen Kontakte weg, müsste ich Neue suchen und die Beziehung zu diesen neuen hypothetischen Leuten langsam aufbauen.
Und das ist schwierig! Hat mein Gegenüber auch das Interesse an Kontakt? Teilen wir Interessen, Humor, Meinungen und Wahrnehmungen in der Umwelt? Ist er/sie bereits familiär oder beziehungstechnisch so sehr eingespannt, dass neben der Berufstätigkeit kaum Zeit für Freundschaftpflege besteht? Welche Rolle spielt der Partner? Worüber wollen wir uns überhaupt verständigen? Und was soll der Mehrwert aus dem Kontakt oder der Freundschaft für den jeweiligen Beteiligten sein?

Eigentlich habe ich in den letzten 2-3 Jahren meines Lebens mit so vielen Leuten so viel unternommen, wie kaum zuvor in meiner voherigen Lebensphase. Ich geniese diesen Zustand auch. Gleichwohl treibt mich die Angst um, dass sich das wieder ändern wird... Die Vereinsamung bleibt als Drohkulisse bestehen.

Übrigens, viele zweifeln ja hier an, dass es in der Geselllschaft zunehmend Menschen gibt, die vereinsamen..
Folgende Aussage als Beispiel:
summertime hat geschrieben:Obwohl man immer von der wachsenden Vereinsamung hört und liest, erlebe ich das in meinem Umfeld eher nicht. Ich habe den Eindruck, dass die meisten schon ein soziales Umfeld haben, auch Singles.
Da liegt doch der Hase im Pfeffer im begraben. ;)
Sagen wir mal, du hast ca. 50 Leute in deinem Bekanntenkreis. Alle wirken auf dich gut vernetzt und integriert..
Warum kennst du aber kaum Leute die vereinsamen?
Das liegt einfach daran, dass die Vereinsamung eines Individums in der Folge von niemand wahrgenommen wird. Dieser Jemand geht in der grauen Masse der Menschen unter und wird unsichtbar..

Ich hingegen kann bei gut 3 Freunden aus Schulzeiten, zu denen ich noch Kontakt habe, sehr wohl festmachen, dass diese vereinsamen.. dass sagen auch diese so zu mir.

Aber auch dieses Beispiel stellt nur eine subjektive Beobachtung von mir da.

Folgendes ist aber Fakt:
-- schwächere familiäre Bindungen/ Einzelkinder
-- die Digitalisierung lässt die Einsamkeit vieler Menschen gut überdecken (in der Folge verharren die Leute leichter in ihrer Misslage)
LonesomeCoder hat geschrieben: 14 Aug 2017 15:33 Laut JIM-Studien hat in den letzten 15 Jahren die Zahl an Teenagern, die min. 1x pro Woche auf eine Party geht (egal ob öffentlich in eine Disco oder privat bei jemanden daheim) um 75 % abgenommen.
Ich kann mir das gut vorstellen. Hast du ein Link oder vielleicht ein Verweis parat? :)
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inVinoVeritas
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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von inVinoVeritas »

Michael Knight hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:47
Solstice hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:39 Vor kurzem lief im WDR auch n kurzer Bericht, nachdem Jugendliche immer seltener in Discos gehen.

Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. In unserer Stadt (>150.000 Einwohner, Studentenstadt) gibt es keine Disco/Club mehr. Vor 15 Jahren noch drei.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, der Zenit der (Großraum-)Diskos ist generell überschritten. Im Nachbarort gabs bis vor ca. 10 Jahren auch drei Discos parallel. Zwei gingen dann in die Insolvenz und die dritte ist durch die neuen Brandschutzbestimmungen gefallen und wurde ergo abgerissen. Aber die Jugendlichen feiern schon noch weiter, nur halt anders. Hier im Umkreis gibt es mehrere Baggerseen, an denen sich die Jugendlichen an lauen Sommerabenden beim Lagerfeuer zum Feiern treffen. Man bringt sein Zeugs von daheim mit und spart sich einen Haufen Kohle. Es ist halt ein geändertes Freizeitverhalten.

Ich mache da in meiner Großstadt ( => Köln) gänzlich andere Erfahrungen und ich denke, dass ich da einen ganz guten Überblick habe weil ich mindestens 2-3x pro Woche Abends ausgehe und Leute treffe.
Es gibt in Köln z.B. die Zülpicher Straße, das ist das Studentenviertel, viele Bars und ein paar kleine Clubs - immer alles voll.
Die Altstadt mit den vielen Kneipen und Brauhäusern: immer voll.
Dann gibt es das "Belgische Viertel", eine sehr schöne Gegend mit locker 20-30 Bars + ein paar Clubs - auch immer alles gut gefüllt und vor nahezu jedem Kiosk (wir haben in Köln davon extrem viele, dort bekommt man rund um die Uhr Alkohol / Tabakwaren / etc.) steht eine größere Gruppe mit einem Bier in der Hand und unterhält sich.
Ich denke auch dass die Zeit der großen Discos irgendwie vorbei geht (wobei ich 2-3 größere in Köln kenne, die dennoch meistens sehr gut besucht sind), aber die kleineren Clubs und all die Bars und Biergärten sind dennoch alle regelmäßig gut gefüllt.
In Düsseldorf sieht das ganze ähnlich aus (da bin ich hin und wieder auch mal unterwegs).
Michael Knight

Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von Michael Knight »

inVinoVeritas hat geschrieben: 15 Aug 2017 09:48
Michael Knight hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:47
Solstice hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:39 Vor kurzem lief im WDR auch n kurzer Bericht, nachdem Jugendliche immer seltener in Discos gehen.

Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. In unserer Stadt (>150.000 Einwohner, Studentenstadt) gibt es keine Disco/Club mehr. Vor 15 Jahren noch drei.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, der Zenit der (Großraum-)Diskos ist generell überschritten. Im Nachbarort gabs bis vor ca. 10 Jahren auch drei Discos parallel. Zwei gingen dann in die Insolvenz und die dritte ist durch die neuen Brandschutzbestimmungen gefallen und wurde ergo abgerissen. Aber die Jugendlichen feiern schon noch weiter, nur halt anders. Hier im Umkreis gibt es mehrere Baggerseen, an denen sich die Jugendlichen an lauen Sommerabenden beim Lagerfeuer zum Feiern treffen. Man bringt sein Zeugs von daheim mit und spart sich einen Haufen Kohle. Es ist halt ein geändertes Freizeitverhalten.

Ich mache da in meiner Großstadt ( => Köln) gänzlich andere Erfahrungen und ich denke, dass ich da einen ganz guten Überblick habe weil ich mindestens 2-3x pro Woche Abends ausgehe und Leute treffe.
Es gibt in Köln z.B. die Zülpicher Straße, das ist das Studentenviertel, viele Bars und ein paar kleine Clubs - immer alles voll.
Die Altstadt mit den vielen Kneipen und Brauhäusern: immer voll.
Dann gibt es das "Belgische Viertel", eine sehr schöne Gegend mit locker 20-30 Bars + ein paar Clubs - auch immer alles gut gefüllt und vor nahezu jedem Kiosk (wir haben in Köln davon extrem viele, dort bekommt man rund um die Uhr Alkohol / Tabakwaren / etc.) steht eine größere Gruppe mit einem Bier in der Hand und unterhält sich.
Ich denke auch dass die Zeit der großen Discos irgendwie vorbei geht (wobei ich 2-3 größere in Köln kenne, die dennoch meistens sehr gut besucht sind), aber die kleineren Clubs und all die Bars und Biergärten sind dennoch alle regelmäßig gut gefüllt.
In Düsseldorf sieht das ganze ähnlich aus (da bin ich hin und wieder auch mal unterwegs).
Das hat natürlich auch mit der Anziehungskraft der Großstadt zu tun. Dort hat man feiertechnisch ganz andere Möglichkeiten und viele Leute aus dem Umland machen dort lieber eine anständige Kneipentour, als dass sie zum 100. Mal in eine verranzte Disco in ihrem Heimatort gehen. Somit wirken die Großstädte wie ein Sog. Ich war vor zwei Jahren auch in Köln und muss auch sagen, dass die Brauhäuser dort richtig voll waren. Selbiges trifft hier im Süden auf München, Nürnberg oder auch Augsburg zu. Nur die Klein- und Mittelstädte werden da halt abgehängt: Entweder man feiert zuhause oder fährt gleich in die nächste Großstadt, was dank den i. d. R. ordentlichen Bahnverbindungen und günstigen Gruppentickets ja auch kein Problem mehr ist.
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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Solstice hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:39 Vor kurzem lief im WDR auch n kurzer Bericht, nachdem Jugendliche immer seltener in Discos gehen.

Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. In unserer Stadt (>150.000 Einwohner, Studentenstadt) gibt es keine Disco/Club mehr. Vor 15 Jahren noch drei.
Interessant wäre die Frage, was die Jugendlichen statt dessen tun. Hängen sie sich an junge Erwachsene mit Auto und fahren mit denen in die nächstgelegene noch größere Stadt mit richtigen Clubs? Oder treffen sie sich irgendwo, trinken Bier und hören Musik aus dem plärrigen Smartphone-Lautsprecher?
Solstice hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:39 Abipartys (der Shit als ich 16 war) lohnen sich offenbar auch nicht mehr so wirklich, in diesem Jahr haben selbst die größeren Gymnasien keine mehr veranstaltet.
Das erscheint mir auch seltsam. In manchen Gegenden macht man zum Abitur gar nichts. In anderen Gegenden läuft heute noch ein Abiball-Wettrüsten. Zu meiner Zeit gab es auch schon Abibälle, aber niemand fuhr mit einer gemieteten Stretch-Limousine vor (wohl auch deshalb nicht, weil man so etwas aus mehr als 150 km Entfernung hätte anreisen lassen müssen). Cateringdienste gab's auch nicht, brauchte man auch nicht, weil man immer irgendjemanden kannte, der eine halbwegs bewegliche Zapfanlage sein eigen nannte.
Michael Knight hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:47 Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, der Zenit der (Großraum-)Diskos ist generell überschritten. Im Nachbarort gabs bis vor ca. 10 Jahren auch drei Discos parallel. Zwei gingen dann in die Insolvenz und die dritte ist durch die neuen Brandschutzbestimmungen gefallen und wurde ergo abgerissen.
Wo ich aufgewachsen bin, könnte ich heute nicht sagen, wo da die nächstgelegene Diskothek ist. Die kamen da auch erst Mitte, Ende der 80er Jahre allmählich auf. Gerade leerstehende Lagergebäude an Bahnhöfen, die längst kaum oder gar keinen Güterverkehr mehr hatten, gab es ja reichlich, aber auch in Stadtlage eröffnete der eine oder andere Tanzladen; zeitweise werden es in den 90ern bis zu drei oder vier davon gleichzeitig allein in meiner alten Heimatstadt gewesen sein. Deren Ende wird wohl ganz ähnlich gekommen sein; die ersten raffte die Konkurrenz auch durch andere Diskos in der näheren oder weitläufigeren (ca. 60 km) Umgebung dahin, und was übrig blieb, mußte schließen, weil es unmöglich die gesetzlichen Bestimmungen erfüllen konnte.

Auch die noch in Betrieb befindlichen Säle, die man früher hinten an Restaurants, Gasthöfe etc. angeschlossen hatte, werden immer weniger. Die waren zwar immer eher etwas für eine gesetztere Altersgruppe, wenn sie nicht für Veranstaltungen mit jüngerem Publikum (z. B. Abtanzball) angemietet wurden, aber trotzdem fällt schon auf, wie die wegbrechen. Häufig stehen die entsprechenden Räumlichkeiten ganz einfach ungenutzt leer.

Der Trend zu Großraumdiskos mit drei bis sechs Floors, die eigens für diesen Zweck ganz neu auf der grünen Wiese gebaut wurden, kam bei uns nie an.

Kneipen dürfte es in der ganzen Stadt nur noch eine oder zwei geben, das waren auch mal ein paar mehr. Gastronomie gibt es viel, aber das meiste hat hauptsächlich Touristen als Zielgruppe.

Für Partys und dergleichen brauchte man eh so etwas nie. Von meinen zwei Abibällen fand einer in den Räumlichkeiten einer Tanzschule und der andere in der Pausenhalle des Gymnasiums statt. Ansonsten kennt man eigentlich immer einen Bauern mit Neubauscheune, die kaum als solche genutzt wird, sondern im Winter als lukrative Bootshalle, und im Sommer, wenn die Boote im Wasser sind, steht sie leer und kann zum Feiern genutzt werden.
Michael Knight hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:47 Aber die Jugendlichen feiern schon noch weiter, nur halt anders. Hier im Umkreis gibt es mehrere Baggerseen, an denen sich die Jugendlichen an lauen Sommerabenden beim Lagerfeuer zum Feiern treffen. Man bringt sein Zeugs von daheim mit und spart sich einen Haufen Kohle. Es ist halt ein geändertes Freizeitverhalten.
Könnte in meiner alten Heimat ähnlich sein bis auf den Unterschied, daß wir jede Menge Meeresstrände haben, von denen nur einer kurtaxepflichtig ist.
LonesomeCoder hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:53 Der von dir beschriebene Wandel von öffentlichen Events hin zu Privatparties macht es aber nicht sozial integrierten oder neuen Menschen sicher nicht einfacher, Anschluss zu finden. Du musst dazu wem kennen, der davon weiß und will, dass du auch dabei bist. Und entscheiden darf, dass du dabei bist oder den Anführer der Gruppe zur Zustimmung überzeugen kann.
Das war zu Schulzeiten einfacher. Da wurde tendentiell eher jeder in der Klasse und später im Jahrgang (in meinem Falle ein eher kleines Gymnasium mit vielleicht 40 Leuten pro Oberstufenjahrgang) zur Party oder zu anderen Events eingeladen, als daß sich nur kleine Cliquen trafen.

Wenn du nicht sowieso schon in einer Gruppe bist, die dann vorhat, etwas zu unternehmen, hast du keine Chance.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von Solstice »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 15 Aug 2017 11:47
Solstice hat geschrieben: 14 Aug 2017 16:39 Abipartys (der Shit als ich 16 war) lohnen sich offenbar auch nicht mehr so wirklich, in diesem Jahr haben selbst die größeren Gymnasien keine mehr veranstaltet.
Das erscheint mir auch seltsam. In manchen Gegenden macht man zum Abitur gar nichts. In anderen Gegenden läuft heute noch ein Abiball-Wettrüsten. Zu meiner Zeit gab es auch schon Abibälle, aber niemand fuhr mit einer gemieteten Stretch-Limousine vor (wohl auch deshalb nicht, weil man so etwas aus mehr als 150 km Entfernung hätte anreisen lassen müssen). Cateringdienste gab's auch nicht, brauchte man auch nicht, weil man immer irgendjemanden kannte, der eine halbwegs bewegliche Zapfanlage sein eigen nannte.
Abibälle gibt es hier noch. Dabei handelt es sich aber um eine geschlossene Gesellschaft, man macht sich schick und oft sind die Eltern dabei.

Ich meinte die klassischen, öffentlichen Abipartys, die immer häufiger abgesagt werden. Da mietet die Stufe ne große Halle, verkauft Eintrittskarten und dann gibts Bier und laute Musik.
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
Nonkonformist

Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von Nonkonformist »

Was haben kneipen und diskos überigens mit einsamkeit zu tun?
Ich hatte in meinem schulzeit freunde.
Habe die allerdings nicht in kneipen oder diskos getroffen.
Und die menschheit ist auch ziemlich lange ohne tanzlokale ausgekommen.
Teetrinker

Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von Teetrinker »

Kneipen und Diskos haben zum Glück nichts mit Einsamkeit zu tun, sie bieten Gelegenheit für das Gegenteil davon. Deswegen hat es sowas auch immer schon gegeben. Orte zur geselligen Einkehr!
Nonkonformist

Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von Nonkonformist »

Teetrinker hat geschrieben: 16 Aug 2017 18:10 Kneipen und Diskos haben zum Glück nichts mit Einsamkeit zu tun, sie bieten Gelegenheit für das Gegenteil davon. Deswegen hat es sowas auch immer schon gegeben. Orte zur geselligen Einkehr!
Ich bin gerne mal mit freunde und kollegen in solchen lokale gegangen.
Aber als orte um menschen kennen zu lernen finde ich sie völlig ungeeignet, um ehrlich zu sein.
Meist menschen die masken zeigen und versuchen sich interessanter und cooler zu machen als sie sind.
Und in kneipen wio ich ein schwein kenne fühle ich mich nur volkommen unwohl, die sind für mich alles andere als gesellig.
Um menschen kennen zu lernen brauche ich eine andere ambiente.
Wo menschen sich ein wenig natürlicher verhalten.

Und klar, Caesar ist Kleopatra in einen Disko begegnet.
Während sie die Bangles mit Walk Like An Egyptian gespielt haben....
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Re: Auch wenn viele Menschen allein sind, heißt das nicht, dass Sie Dir um den Arm fallen werden.

Beitrag von Elli »

Also ich halte Kneipen schon für geeignete Orte, um in Kontakt zu kommen. :)
Aber was ich zum Threadthema eigentlich noch sagen wollte: Es gibt ja unterschiedliche Motivationen, in Kontakt zu treten - Interesse an der spezifischen Person, oder eigene Bedürftigkeit. Natürlich ist es immer irgendwo eine Mischung aus beidem, aber man sollte sich zumindest Letzteres nicht so sehr anmerken lassen.
Ich habe auch das Gefühl, dass zumindest meine Freundschaften ganz gut laufen (wenn schon kein Mann anbeißt), weil ich eigentlich auch sehr gut allein sein kann und die Motivation, jemanden treffen zu wollen, immer eher ist, dass ich denjenigen mag, als dass ich ihn brauche. Das spüren die Leute und reagieren positiv darauf.
Umgekehrt habe ich auch schon erlebt, dass zB eine Schulfreundin, die neu in der Stadt war, in der ich schon länger lebte, mich ständig treffen wollte - aber da ging es nicht um mich, sondern um das Vertreiben der startschwierigkeitsbedingten Einsamkeit und darum, sich die Stadt zeigen zu lassen. Sowas kommt dann nicht so gut an.