Freundschaft mit einer AB

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Hathor

Re: Freundschaft mit einer AB

Beitrag von Hathor »

Wenona hat geschrieben: 13 Sep 2017 19:55 Ich gehe da eher gemäß ihm hier:
http://www.zitate-online.de/literaturzi ... seine.html
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“ Kurt Tucholsky
Man kann sich belesen, sich Fachwissen aneignen.
Mann kann ne eigene Meinung haben, und dazu stehen.
Sehr nervig finde ich Menschen, die keine Meinung haben, oder zu feige sind, diese zu äußern.
Klar, um zu fühlen oder zu wissen, wie schwer oder leicht etwas wirklich ist, muss man es erst mal gemacht oder erlebt haben. Aber das ist auch das einzige.
Und für jeden Menschen ist es anders schwer oder leicht. Mir fällt mein Spezialgebiet z.B. extrem leicht, und ich bin darin "erstaunlich" erfolgreich, wo sich andere, sogenannte Fachleute jahrelang dran die Zähne ausbeißen. Mir wird dann immer 'Zufall' oder 'glückliche Umstände' attestiert - weil .. des kann ja ned sein. 35 Jahre Erfahrung .. und dann komm' ich daher, und schnippe mal mipm Finger.

:roll:

Es gibt Menschen, die profilieren sich hauptsächlich über ihre Erfahrungswerte (besonders in meinem Fachgebiet :roll: ). Das ist doch traurig. Ganz besonders wenn sie in 35 Jahren nichts dazugelernt haben.
Ah ok, verstehe (glaub' ich zumindest): Um mal im Jobbeispiel zu bleiben, es gibt Leute, die haben z.B. nach ihrer Ausbildung 35 Jahre den gleichen Job gemacht. Den haben sie im wesentlichen immer so gemacht, wie sie es mal gelernt haben. Und somit können sie zwar mit Fug und Recht behaupten, dass sie 35 Jahre Berufserfahrung haben. Sofern sie dabei aber trotzdem nie über den Tellerrand schauen mussten, stellt sich die Frage, ob diese Art Erfahrung einen wirklich weiterbringt oder denjenigen automatisch z.B. zu einem besseren Ratgeber für Berufsanfänger macht als den Quereinsteiger, der vielleicht einen ganz neuen Blickwinkel ins Spiel bringen könnte, richtig?
Wenona

Re: Freundschaft mit einer AB

Beitrag von Wenona »

Genau. Und wenn es dann noch im sozialen Bereich ist, und andere darunter leiden, wenn der "Erfahrene" sich an seiner Erfahrung festbeißt ..

Ich finde, das lässt sich aber nicht nur auf berufliches beschränken.
Auch im Privaten gibt es ja Abhängigkeitsverhältnisse usw. .

Natürlich ist Erfahrung, Routine, ein sicheres Handling, dadurch auch Schnelligkeit, Genauigkeit, schnelles Reaktions- und Aktionsvermögen, vorausschauendes Einschätzungsvermögen usw. usf. wahnsinnig wichtig, wenn man wirklich gut in was sein will. Kaum ein Anfänger ist so gut wie ein Fortgeschrittener. Aber es ist eben längst nicht alles.

Und es kann tatsächlich manchmal ganz hilfreich sein, wenn man einen Außenstehenden um Rat fragt, oder eben auch mal ungefragt nen Rat an die Backe geklatscht bekommt. Wenn man halbwegs kritikfähig und lernbereit ist, kann einen das echt weiterbringen. Ein Außenstehender sieht die Sache eben aus einem ganz anderen Blickwinkel, eben von außen, als derjenige, der mittendrin ist. Und manchmal kann der naivste Kommentar von jemandem, der in diesem Fach völlig unbewandert (oder eben einfach ein Kind ;) ) ist, einem die Erleuchtung bringen.
Bergkristall

Re: Freundschaft mit einer AB

Beitrag von Bergkristall »

Mir ist dieses Thema gerade ebenfalls kurz aufgefallen und ich finde, dass die TE hier schon viele gute Ratschläge bekommen hat, wie sich diese Freundschaft retten ließe - wenn sie das denn möchte.

Denn auch mir ist - wie vielen anderen als Erstes dieses massive Ungleichgewicht aufgefallen.
Klar man steckt nicht drin in dieser freundschaftlichen Beziehung.
Wir wissen weder, was die Abine zu ihren Entscheidungen bewogen hat, noch welche Beziehungstipps sie zu geben versucht hat.

Und ich stimme den Vorschreibern auch insoweit zu, dass sich nicht jeder zu jedem Thema vollumfänglich äüßern kann.
Auch wenn auch ich der Meinung bin, dass ich einer Freundin immer aufmerksam zuhören kann, versuchen kann mich einzufühlen, und sagen kann, was ich -vermutlich -täte.
Wenn es gewünscht ist.

Aber ich halte AB's und auch mich selbst nicht für grundsätzlich disqualifiziert sich zu Beziehungen zu äußern.
Ganz einfach, weil wir schließlich nicht hinter dem Mond leben.
Ja - mir selbst war noch nie vergönnt, dass mich jemand geliebt hat.
Aber ich bekomme schon mein ganzes Leben die Beziehungen, Streits und Trennungen in meinem Umfeld mit.
Schon mein ganzes Leben wird mir - teils sehr detailreich - geschildert warum und wieso.

Und als kürzlich eine meiner Freundinnen - die auch weiß, dass ich Abine bin - sich bei mir ausweinte, weil sie ständig mit ihrem Mann über Nichtigkeiten stritt, wie - wer das Klopapier kaufen muss - wusste ich genau, darum geht es nicht primär.
Ich wusste, beide lieben sich, weil ich es von beiden unabhängig voneinander weiß; ich wusste genau beide sind sind gestresst und überanstrengt.
Sie haben Zwillinge bekommen, die da gerade 1 Jahr alt geworden waren.
Also riet ich ihr, einen Babysitter 1 x die Woche anzustellen, damit sie einen Abend die Woche Zeit für sich und ihren Mann hat.
Als Paar und nicht als Mama und Papa. Weil ich weiß, dass sowas wichtig ist.
Und das die Beiden selbst zu müde waren, um über solche Dinge auch nur nachzudenken.Also stritten sie stattdessen über Klopapier weil sie Sehnsucht nacheinander hatten. ;)
Abine oder nicht. Selbst Sex gehabt oder nicht. Ich weiß um solche Dinge. Gerade bei Leuten, die ich gut kenne, weil sie zu meinem nahen Freundeskreis gehören.
Ergebnis: Tolle Abende, weniger Streit. Ein Dankeschön von ihr und eins von ihrem Mann :mrgreen:

Der TE möchte ich da echt dringend raten:
Wir sind Abinen ja. Aber wie gesagt: Wir leben hier in der täglichen, realen Welt.
Und würde eine gute Freundin mich nicht ernst nehmen wollen, gerade wegen der Sache, die für mich die größte Belastung überhaupt darstellt, wäre sie die längste Zeit meine Freundin gewesen.
Zumal sie damit auch noch das Vertrauen verletzt, dass ich ihr entgegenbringe dadurch, dass sie an diesem Teil meines Lebens überhaupt teilhaben darf, wo ich sie wie die Übrigen 80 % einfach so belügen und ausschließen könnte.

Ich erkenne durchaus sehr an, dass du dir die Mühe gemacht hast, dich extra hier in diesem Forum anzumelden, aber der wichtige und schwerere Schritt ist jetzt das emotionale Verständnis für ihre Lage aufzubringen.
Zu der Sache mit den ONS schriebst du nur locker: Guter, wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Das ist aus einer Normala-Perspektive auch völlig verständlich. Was ist da schon ein ONS.

Aber ich liege sicher nicht falsch, wenn ich vermute, dass du wie die meisten Frauen, bei deinem ersten Mal Gefühle für den Mann/ Jungen hattest. Es war dann vermutlich wenn du Glück hattest schön oder wie bei den Meisten, die mir von ihrem ersten Mal erzählt haben eher nicht so der Bringer und wurde im Verlauf besser, aber du bist dann eben erst hinterher mit ihm auf die Nase gefallen. Das ist ja so der übliche, normale Ablauf.

Versuch mal dir vorzustellen wie weh es tut, wie verzweifelt Frau sein muss, für diesen ersten Moment einfach irgendeinen beliebigen Typen auszusuchen, von dem sie genau weiß, sie bedeutet ihm weniger als nichts und für ihn die Beine breit zu machen?
Das ist kein Schritt in die richtige Richtung.
Wenn man sich vorher nicht sehr gut überlegt hat, was man da tut und sehr reflektiert vorgeht - was natürlich möglich ist - macht man es damit schlimmer und nicht besser.
Und ich gehe davon aus, dass genau das passiert ist.
anbandoned

Re: Freundschaft mit einer AB

Beitrag von anbandoned »

Ich kann nur so viel sagen, dass man als AB in einer ganz anderen sozialen Lebensrealität ist. "Alien" trifft es am besten. Überhaupt an sowas wie einer Beziehung zu kommen ist etwas so derart abstraktes und nicht fassbares. Man nimmt sich als außenstehenden Beobachter war und sieht wie jeder um einen herum jemanden findet... wie lange sind diese Leute zwischendurch mal Single? Anderthalb, vllt maximal 2 Jahre? Aber mit Sicherheit nicht seit Geburt an.
Wenn ein Mensch keine Zweisamkeit/sexuellen Kontakt erfährt, wirkt sich das auf die Psyche und auf die Persönlichkeit aus. Je mehr ich mich in Richtung 30 bewege, desto bewusster wird mir das und bei deiner Freundin ist das genau so. Man fühlt sich nicht alterskonform da man (zumindest ist es bei mir so) auch in anderen Bereichen des Lebens hinterherhinkt. Ich zum Beispiel bin Dauerstudent und wohne noch bei meinen Eltern, habe bis heute keinen Führerschein gemacht und hab jetzt erst mit Ach und Krach meinen ersten richtigen Nebenjob gefunden, der mir liegt.
Es ist eine ganz eklige Mischung, aus Wut, Selbsthass, Verständnislosigkeit gegenüber dem anderen Geschlecht, Neid und natürlich Torschlusspanik die mein tagtägliches Empfinden als AB ausmachen.
Du musst Verständnis für deine Freundin zeigen, weil sie sich in einer ganz anderen Lebenswelt befindet. Was für dich in deinem Leben mit einem Fingerschnippen zu vergleichen ist, ist für deine Freundin so unerreichbar wie der Andromeda-Nebel - zumindest empfindet sie es so. Als Frau hat sie zumindest schon mal auf sexueller Ebene etwas Erfahrung sammeln können (was für mich als Mann absolut unmöglich zu schaffen ist), also kann sie darauf aufbauen.
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Re: Freundschaft mit einer AB

Beitrag von One One Seven »

Versuch mal dir vorzustellen wie weh es tut, wie verzweifelt Frau sein muss, für diesen ersten Moment einfach irgendeinen beliebigen Typen auszusuchen, von dem sie genau weiß, sie bedeutet ihm weniger als nichts und für ihn die Beine breit zu machen?
Das ist kein Schritt in die richtige Richtung.
Wenn man sich vorher nicht sehr gut überlegt hat, was man da tut und sehr reflektiert vorgeht - was natürlich möglich ist - macht man es damit schlimmer und nicht besser.
Und ich gehe davon aus, dass genau das passiert ist.
:daumen:
Wenn Du etwas nicht kannst, versuche es Dir beizubringen.