Elli hat geschrieben: ↑09 Sep 2017 19:26
Ich versteife mich zwar nicht auf den ersten Eindruck, glaube aber schon, dass man mit guter Beobachtungsgabe relativ vieles von Anfang an mitbekommt - auch wenn es natürlich selten so eindeutig ist wie in Peters Beispielgeschichte.
Ja, solche Extreme hat man selten. Zwei Menschen zum gleichen Zeitpunkt zu begegnen, die in der Sympathiewahrnehmung so gegensätzlich sind, kommt nicht häufig vor. Was mit Sicherheit der Grund dafür war, dass ich die Situation so bewusst wahrgenommen und mit dem Forum geteilt habe.
In weniger ausgeprägter Form ist es aber wohl relativ häufig, dass man an einem Tag auf Menschen trifft, die einem auf den ersten Blicken eher sympathisch oder unsympathisch sind.
Ich habe die letzten Tage mal bewusst reflektiert, wie ich Menschen im flüchtigen Kontakt wahrnehme. So extrem positiv oder negativ wie bei der Anekdote im Autohaus habe ich in dieser Zeit niemanden wahrgenommen. Das ist wohl wirklich eher ein Ausnahmefall. Allerdings gab es bei fast jedem Mensch innerhalb einer gewissen Neutralität eine kleine Tendenz in Richtung eher sympathisch oder eher nicht so sympathisch. Wobei eher sympathisch etwas häufiger vorkommt.
Was ich daran interessant finde ist, dass es aber schon nach wenigen wahrnehmbaren Informationen zumindest eine Tendenz gibt. Die spannende Frage ist, was sind das für Informationen, die die erste Grundeinstellung zu einem Menschen beeinflussen bzw. formen?
Bei diesen Menschen, die ich im Rahmen einer gewissen Neutralität mit Tendenz in die eine oder andere Richtung wahrgenommen habe, kann sich sicherlich durch näheres Kennenlernen, die Wahrnehmung in die eine oder andere Richtung verschieben. Der eher auf dem ersten Blick nicht so sympathische Mensch kann sich noch in meiner Wahrnehmung als für mich toller Mensch entwickeln.
Anders sieht es bei so extremen Wahrnehmungen aus, wie ich sie im Autohaus empfunden habe. Da haben bei mir bisher die weiteren Eindrücke immer den ersten Eindruck bestätigt.
Um das ganze auf das Thema Beziehung zu bringen. Bei einer Frau, bei der ich sehr schnell eine so starke Sympathie entwickle, dass diese Sympathie ihre Gesamtattraktivität sehr stark mitprägt, stand ich bei entsprechenden Rahmenbedingungen sehr schnell in „Gefahr“, mich zu verlieben. Ich glaube, ich habe mich immer nur in Frauen verliebt, bei denen das so war. Ich habe mich selten verliebt, aber schnell
Bei einer Frau mit der Unsympathiestufe wie Dame 2 bin ich mir sicher, dass sie mich ebenfalls unsympathisch findet. Da stellt sich die Frage der Anbahnung beidseitig mit Sicherheit nicht. In meiner typisch menschlichen Schubladendenke (wir Menschen müssen im gewissen Maß in Schubladen denken, weil es einen völlig überfordern würde, jede Situation gänzlich neu in aller Komplexität zu erfassen und zu bewerten) steht sie auf Männer wie Carsten Maschmeyer. Sympathie liegt halt im Auge des Betrachters.
Langer Text. Daher noch mal als Resümee die mittig im Text formulierte Frage: Was sind das für Informationen, die die erste Grundeinstellung zu einem Menschen beeinflussen bzw. formen? Und ergänzend: Wie kann man sich den Effekt der ersten Wahrnehmung nutzbar machen? Kann man ihn sich überhaupt bewusst nutzbar machen?