Alleine leben

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Wozn

Re: Alleine leben

Beitrag von Wozn »

Für mich persönlich müßte der Leidensdruck schon groß sein, um zu einem Psychiater, Psychologen oder Coach zu gehen, bzw. ich müßte eben ein echtes psychologisches Problem haben.
Da mit meiner Psyche alles soweit okay ist, benötige ich aber an dieser Stelle keine Hilfe & kann mir zumindest diesen Arztbesuch gottseidank ersparen.
Benutzeravatar
Momo
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 975
Registriert: 25 Feb 2016 22:02

Re: Alleine leben

Beitrag von Momo »

LastHope hat geschrieben:Ach ich habe da schon meine Erfahrungen gemacht auf der balla balla Couch und meiner Meinung nach sollten 3/4 der "Therapeuten" ihre Zulassungen zurückgeben. Viel bla bla und nichts dahinter ...
Du bestehst also darauf, diesen abwertenden Begriff weiter zu benutzen.
Da du aus voller Überzeugung 3/4 der Therapeuten als Stümper bezeichnest, hast du ja sicher mit einer ausreichenden Anzahl Erfahrung gemacht, um das statistisch valide hochrechnen zu können.
Das wäre ganz schön viel Arbeit, um eine Meinung zu bestätigen, die für dich von Anfang an feststand. Oder willst du ernsthaft behaupten, dass du unvoreingenommen zu deiner ersten Therapiestunde gegangen bist?
Wozn hat geschrieben:Da mit meiner Psyche alles soweit okay ist, benötige ich aber an dieser Stelle keine Hilfe & kann mir zumindest diesen Arztbesuch gottseidank ersparen.
Nichts für ungut, Wozn, aber du schreibst auch solche Beiträge;
Wozn hat geschrieben:Das ware Problem ist doch, wie man trotz ständiger Rückschläge, bzw. sogar dem Mangel an Rückschlägen (weil man einfach nicht im Spiel ist) nicht wirklich eines Tages zu Marvin dem depressiven Roboter mutiert, denn mit dem will ja bekanntlich keiner Irgendwas zu tun haben (verständlicherweise).
Wozn hat geschrieben:Das Problem beim ABtum ist, daß man ab einem bestimmten Zeitpunkt anfängt viel darüber nachzugrübeln warum einen denn Niemand attraktiv findet & darüber so ein bißchen paranoid wird.
Es wirkt auf mich eher so, als hättest du eben die tiefe innere Abwehr gegen psychotherapeutische Hilfe entwickelt, die eben durch die gesellschaftliche Abwertung von Psychotherapie und psychisch Kranken zustande kommt und dazu führt, dass die Meisten erst mal drei Jahre brauchen, um sich überhaupt einzugestehen, dass Therapie ganz eventuell eine gute Idee sein könnte.
Selbst wenn du zum Beispiel nach einem Autounfall an Panikattacken leiden würdest, würdest du dir wahrscheinlich noch sagen, dass das kein psychisches Problem ist...
Wozn hat geschrieben:Naja, also ich finde schon daß es einen negativen Beigeschmack hat:
Es bedeutet daß man mit seinen eigenen Dämonen nicht fertig wird & wohl tatsächlich ziemlich am Ende ist.
Na und? Warum ist das für dich so extrem negativ behaftet, dass du den Gedanken an eine Therapie so weit von dir weisen musst?
Und man kann auch eine Therapie machen, bevor man Suizidgedanken hat ("am Ende ist"). Ist sogar sinnvoll...
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

Ich bin queer.
Benutzeravatar
TheRealDeal
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 4346
Registriert: 05 Jun 2013 18:55
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: Freunde.

Re: Alleine leben

Beitrag von TheRealDeal »

Wozn hat geschrieben: 20 Sep 2017 19:17 Für mich persönlich müßte der Leidensdruck schon groß sein, um zu einem Psychiater, Psychologen oder Coach zu gehen, bzw. ich müßte eben ein echtes psychologisches Problem haben.
Da mit meiner Psyche alles soweit okay ist, benötige ich aber an dieser Stelle keine Hilfe & kann mir zumindest diesen Arztbesuch gottseidank ersparen.
Das ist unbestritten, dass im Zweifel erst entsprechender Leidensdruck dazu führt, dass sich Menschen entsprechende professionelle Hilfe suchen.

Man kann zum Beispiel eine Psychotherapie als etwas betrachten, dass einem hilft, gewisse Optimierungen anzugehen. Dazu muss man nicht krank sein. Und natürlich gibt es gute und weniger gute Therapeuten. Wie in allen Berufsfeldern.

Ich habe eine sehr gute Therapeutin gefunden. Ich wollte aber auch eine gute Therapeutin finden.

Psychotherapie funktioniert wie in folgendem Witz:

Treffen sich zwei Freunde nach Jahren wieder. Sagt der Eine: "Wie geht es dir?" Sagt der Andere: "Schlecht, ich habe einen neuen Job und da muss ich häufig vor fremden Menschen reden. Da bin ich dann so nervös, dass ich mir dabei oft in die Hose pinkle." Der Andere erwidert ganz bestürzt: "Ja, das ist aber auch schlimm. Hast du es denn mal mit einer Psychotherapie probiert?" "Nein, habe ich nicht, aber danke für den Tipp." Nach knapp 3 Jahren treffen sie sich wieder und wieder Frage, wie es denn ginge. "Blendend!", sagte der Eine. "Oh", sagt der Andere, "Da bin ich aber froh, dass Du das Problem mit dem in die Hose pinkeln los bist.". "Ach das", meint der Andere, "Das mache ich immer noch.". "Ja, also, dann hat das mit der Psychotherapie nicht geklappt?". "Doch, ich habe sofort einen Platz gekriegt und mache das jetzt seit fast 3 Jahren.". Nun versteht der Andere gar nichts mehr und meint: "Dann hat Dir doch die Psychotherapie gar nichts gebracht?". "Oh doch, heute bin ich stolz drauf."

@Tintenmalerin: Guter Beitrag :daumen:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Wozn

Re: Alleine leben

Beitrag von Wozn »

@Tintenmalerin
Ich sage ja nicht daß ich es grundsäztlich für Jeden falsch finde eine Psychotherapie zu machen & ich habe auch keine Vorurteile gegen psychisch kranke Menschen.
Ich sage lediglich daß es für mich nicht sinnvoll ist eine psychotherapie anzutreten, weil ich keine psychische Erkrankung habe.

Übrigens hatte ich schon 2 mal im Leben Panikattacken:
1 mal während der Schulzeit - ich bin tatsächlich von einem Auto angefahren worden. Die Verletzung war nicht schwer (das Auto fuhr nicht schnell, am Ende habe ich eine Woche lang gehumpelt & das war´s) & danach hatte ich einige Zeit Schwieirgkeiten Straßen zu überqueren, einmal bin ich eine Viertelstunde auf der Gegenüberliegenden Straßenseite zu unserer WG hin & her gelaufen, weil ich es nicht geschafft habe über die Straße zu gehen.
Am Ende des Jahres bin ich dann mit meinen Eltern nach Paris gefahren. Da der Franzose die Verkehrsregeln sehr liberal auslegt, mußte ich mir jede Panik bei der Straßenüberquerung verkneifen (ich habe meinen Eltern natürlich nichts von dem Unfall erzählt).
Danach war wieder alles okay - zugegeben, eine sehr hemdsärmelige Methode, aber es ging ja auch nicht anders.

Das 2. Mal vor ein paar Jahren - da hatte ich eine seltsame Form von Höhenangst, bei der ich selbst in meiner Wohnung ständig daran denken mußte wie es wäre z.B. von meinem Balkon zu fallen. Es war so als wäre ich ständig am Rande eines Abgrundes, mein Fluchtinstinkt spielte verrückt, ich hatte dauern Alpträume über´s Fallen & wen nich aus dem Fenster sah, hatte ich irgendwie das Gefühl der "Abgrund" würde mich irgendwie ansaugen oder anziehen...
Das ist jetzt verschwunden - ich habe es auf eine sehr ungesunde & hemdsärmelige Weise unter Kontrolle gebracht, die iech hier nicht nennen werde, weil sie für Andere ganz sicher falsch ist. Aber für mich hat sie funktioniert.

Wenn ich "ein bißchen paranoid" schreibe, verwende ich den Ausdruck hier nicht im streng klinischen, sondern in einem kolloquialen Sinne, ebenso wie "depressiv".
Wenn man wirklich paranoid ist braucht man aber wahrscheinlich mehr als nur Gespräche im Stuhlkreis a la "ich bin okay, du bist okay", sondern schwere medikamentöse Behandlung - das gilt übrigens auch für die "echte" Depression, die ja neurochemische Gründe hat.

In meinem Fall ist es ja so daß meine "depressiven Verstimmungen" durch mein jahrelanges ABtum hervorgerufen wurden. Es wäre also lediglich ein herumdoktern an den Symptomen & nicht an den Wurzeln des Problems, die eben nicht psychischer sondern physischer Natur sind.
Natürlich könnte ich mich medikamentös behandeln lassen - ich hatte das ja schon mal angeschnitten ("Asexualität herbeiführen") & habe dafür eher negative Resonanz erhalten.
Ohnehin würde ich, wenn ich die medikamentöse Behandlung, mit entsprechenden Psychopharmaka um mich auch Gefühlsmäßig "ruhig zu stellen", wählen würde, zu einem ziemlichen Zombie werden, was meine Funktionsfähigkeit noch weiter einschränken würde als Sie ohnehin schon ist.Somit ist auch dieser extreme Weg letztlich vreschlossen, wenn ich noch "ich selbst" bleiben möchte & ein bewußtes, wenn auch schmerzvolles, selbstbestimmtes Leben führen möchte.
Benutzeravatar
TheRealDeal
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 4346
Registriert: 05 Jun 2013 18:55
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: Freunde.

Re: Alleine leben

Beitrag von TheRealDeal »

Wozn hat geschrieben: 22 Sep 2017 14:10 In meinem Fall ist es ja so daß meine "depressiven Verstimmungen" durch mein jahrelanges ABtum hervorgerufen wurden. Es wäre also lediglich ein herumdoktern an den Symptomen & nicht an den Wurzeln des Problems, die eben nicht psychischer sondern physischer Natur sind.
Lieber Wozn, ich erlaube mir zu sagen, dass diese Annahme mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine irrige Annahme. Ich sage das, weil ich dieser Annahme früher auch auf den Leim gegangen bin. Weil es auch irgendwie logisch erscheint, dass es so sein muss, wie es scheint. Es scheint deswegen so zu sein, weil unsere körperlichen Handicaps offen für jeden Menschen sichtbar sind. Und für mich im Spiegel auch, ebenso wie für Dich (wenn auch mit leichten Abstrichen, wenn ich das richtig verstanden habe).

Es stellte sich bei mir die Frage: Was war zuerst da, das Huhn, oder das Ei? In meiner Wahrnehmung natürlich das Ei. Ich war zuerst da und meine Depressionen entwickelten sich aufgrund frühkindlichen Traumatisierungen und Verletzungen. Und um diese Klarheit zu erlangen, musste ich durch viele Prozesse durch. Das bedeutet, dass ich meinem Innersten begegnet bin. Und da, lieber Wozn, wirst Du die Antworten auf Deine Fragen finden. Und es werden sich neue Fragen auftun.

Ich sehe mich ja selbst als Gesamtkunstwerk. Schön und selten. Und vor allem kann man über Kunstgeschmack nicht streiten. Entweder es gefällt einem, oder eben nicht. Das wird bleiben, wichtig ist für mich aber, dass ich mir selbst gefalle und das tue ich. Und deshalb, gefalle ich anderen Menschen und natürlich Frauen auch. Ich weiß, wie ich aussehe, also körperlich/optisch gibt es hübschere Männer, als mich. Aber was meine inneren, die bleibenden Werte betrifft, traue ich mich, es mit jedem Mann, der sich mir in den Weg stellt, aufzunehmen. Dabei kann ich zwar verlieren (kam auch schon mal vor), aber weil ich ein Mann bin, traue ich mich. Außerdem kann jeder Mensch gewinnen, das ist nicht schwer. In Niederlagen zeigt sich der wahre Charakter. Ich finde jedenfalls genug Frauen, die mir grundsätzlich nicht abgeneigt sind. Das sind automatisch die "guten", nicht oberflächlichen Exemplare, die mich interessieren...
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Wozn

Re: Alleine leben

Beitrag von Wozn »

TheRealDeal hat geschrieben:
wichtig ist für mich aber, dass ich mir selbst gefalle und das tue ich. Und deshalb, gefalle ich anderen Menschen und natürlich Frauen auch.
Enschuldige, RealDeal, so sehr ich es dir auch gönne daß du Frauen triffst die dir "nicht abgeneigt sind", aber das Obige ist, meiner Meinung nach, eine irrige Annahme - es gibt, leider, in der Regel ganz konkrete physische Gründe warum man Frauen, als Mann, gefällt. Die "inneren Werte" können in sehr schöne & tiefe Freundschaften führen (was ja auch sicher nicht zu verachten ist), bei der Partnerfindung herrscht in der Regel das Gesetz des Darwinismus. Solltest du dies, Kraft deines Charismas, irgendwie transzendieren können - gratuliere! Uns armen Schmocks, die wir leider keine außergewöhnlich charismatische Persönlichkeit haben bleibt dies verwehrt.

Nur weil ich mir selbst gefalle, heißt daß noch lange nicht daß ich anderen gefalle, nur weil ich mich selbst toll finde, bin ich noch lange kein toller Typ (siehe Donald Trump), nur weil ich der festen überzeugung bin ein musikalisches Genie zu sein, heißt daß noch lange nicht daß die Leute vor meinen Darbietungen davonlaufen weil sie Banausen sind - sondern weil ich nicht spielen/singen kann (siehe Troubadix).

Der unbeirrte Glaube an die eigene Tollheit alleine ist Humbug, siehe Trump & tausend andere Mediennasen ,die uns tagtäglich mit ihrer Selbstgefälligkeit quälen.
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14402
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Alleine leben

Beitrag von Tania »

Wozn hat geschrieben: 22 Sep 2017 16:19 Nur weil ich mir selbst gefalle, heißt daß noch lange nicht daß ich anderen gefalle ....
Nein. Aber sich selbst zu gefallen ist Grundvoraussetzung, um ein Gefallen von Anderen überhaupt erstmal zulassen zu können. Solange ich z.B. denke "von mir will doch eh niemand ernsthaft was", werde ich Annäherungsversuche wohl nicht einmal bemerken.

Und ich kann natürlich auch von Anderen nichts erwarten, was ich selbst nicht zu tun bereit bin. Beispielsweise mich toll zu finden.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Benutzeravatar
LonesomeCoder
Bringt jede Tastatur zum Glühen
Beiträge: 8369
Registriert: 15 Okt 2016 19:50
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Alleine leben

Beitrag von LonesomeCoder »

Ob man sich selbst gefällt oder nicht ist doch egal, solange man sich traut, aktiv zu sein und Interesse an einem ernst zu nehmen und nicht als Verarsche abzutun.
Wenn sich eine Frau von mir nach einem "Hallo" mit einem angekelten Gesicht abwenden, weil ich zu hässlich bin, dann würde sie mich doch nicht nehmen, wenn ich mich selber als attraktiv empfinden würde. Das ist einfach nur unlogisch. Ich muss ihr gefallen, damit sie mir eine Chance gibt. Ihre Bewertung ist unabhängig von meiner eigenen. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14402
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Alleine leben

Beitrag von Tania »

LonesomeCoder hat geschrieben: 22 Sep 2017 18:41 Wenn sich eine Frau von mir nach einem "Hallo" mit einem angekelten Gesicht abwenden, weil ich zu hässlich bin, dann würde sie mich doch nicht nehmen, wenn ich mich selber als attraktiv empfinden würde.
Wenn Du Dich selbst als attraktiv empfinden würdest, würde es Dir gar nicht in den Sinn kommen, dass sie sich abgewendet hat, weil Du hässlich bist. Du würdest kurz prüfen ob Du Mundgeruch hast oder in Hundekacke getreten bist, und dann würdest Du denken "schon wieder so eine Kampflesbe" oder "die hat wohl gerade Stress mit ihrem Freund und hasst alle Männer". Und dann das Erlebnis abhaken und weiter flirten.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Benutzeravatar
LonesomeCoder
Bringt jede Tastatur zum Glühen
Beiträge: 8369
Registriert: 15 Okt 2016 19:50
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Alleine leben

Beitrag von LonesomeCoder »

Ich mache ja weiter :)
Nur irgendwann würde man sich Gedanken machen, warum es nicht klappt. Mundgeruch? Nein. Wegen Hundekacke stinken? Nein. Dummer Anmachspruch? Nein. Frau viel zu alt oder jung? Nein. Will offensichtlich ihre Ruhe haben? Nein. Trage ich ein peinliches Outfit? Nein. Wirke ich bedrohlich? Nein. Hmm, was bleibt dann noch? Über mein Aussehen wird nur negatives gesagt, ich werde teilweise auch als Teenager, teilweise wird mir sogar eine geistige Behinderung unterstellt, wahrgenommen. Das könnte es doch sein. Manches ist wissenschaftlich belegt, wie das Frauen große Männer wollen und man es als einer der 3 % der kleinsten Männer in DE nicht leicht hat, wird wohl auch stimmen.

Was bringt es, sich selber zu belügen?
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Wozn

Re: Alleine leben

Beitrag von Wozn »

Tania hat geschrieben:
sich selbst zu gefallen ist Grundvoraussetzung, um ein Gefallen von Anderen überhaupt erstmal zulassen zu können. Solange ich z.B. denke "von mir will doch eh niemand ernsthaft was", werde ich Annäherungsversuche wohl nicht einmal bemerken.
Das denkt ja Niemand von Anfang an, als Teenager habe ich das auch nicht gedacht - ich habe zwar immer gedacht daß ich wohl nicht der Allertollste bin, aber daß ich doch wahrscheinlich mal Eine finden würde, die sich für mich interessiert.
Fehlanzeige, ist nie geschehen - und dann denkt man eben irgendwann "von mir will doch eh niemand ernsthaft was", weil man diese Erfahrung eben gemacht hat. Hier wird ständig Ursache & Wirkung durcheinandergebracht - es wird so getan, als sei man AB weil man ach so böse pessimistisch ist, dabei bin ich, wenn es um das Thema lieb & mich geht, eben pessimistisch weil ich seit nunmehr mindestens 20 Jahren HC-AB bin & nicht etwa weil ich den güldenen Pokal im Schwarzsehen am Nörgelband vom Deutschen Pessimistenverein e.V. überreicht bekommen will.
Und ich kann natürlich auch von Anderen nichts erwarten, was ich selbst nicht zu tun bereit bin. Beispielsweise mich toll zu finden.
Das hat mir ja noch nie eingeleuchtet - das heißt die Leute richten sich generell nur danach, wie ich mich einschätze? Wenn ich morgen, mit meinem weißen Stock zur nächsten Fahrschule gehe und mich jedem Argument widersetze daß mich vom Erwerb eines Führerscheins abhält, kriege ich dann wegen meines ausgeprägten Selbstvertrauens & meiner überzeugend - optimistichen Selbsteinschätzung dann einen Führerschein?

Wenn ich ein Leben lang von Leuten signalisiert bekomme, daß sie mich nicht besonders toll finden, dann muß ich das doch zur Kenntnis nehmen & davon ausgehen daß etwas dran sein muß. Es ist ja, wie gesagt, nicht so daß man aus Spaß Selbstzweifel hat oder um das lustige AB-Forum zuspammen zu können...Das ist sicher kein Grund zur Freude, aber wenn´s halt so ist?
Benutzeravatar
LonesomeCoder
Bringt jede Tastatur zum Glühen
Beiträge: 8369
Registriert: 15 Okt 2016 19:50
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Alleine leben

Beitrag von LonesomeCoder »

Bei mir ist es auch so - meine Einstellung ist das Resultat meiner bisherigen Lebenserfahrung und nicht umgekehrt. Erst wie ich mit so 21 oder 22 intensiv nachzudenken began, warum mich Frauen nicht wollen, egal ob welche, die ich automatisch kennenlernte, noch Kaltansprachen, wurde mir klar, was die begehrten Männer haben und was ich nicht habe und was entgegen der Behauptungen der Frauen wirklich wichtig für den Erfolg ist und ich das nie haben werde (weil unveränderbare Eigenschaften).
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Benutzeravatar
Momo
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 975
Registriert: 25 Feb 2016 22:02

Re: Alleine leben

Beitrag von Momo »

@TheRealDeal; Danke :)

Meines Wissens gibt es organisch bedingte Depressionen und endogene Depressionen. Erstere sind zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen - wie eine Schilddrüsenunterfunktion -, die dann durch dementsprechende Medikamente behandelt werden.
Endogene Depressionen sind dagegen eine psychische Krankheit, die durch Psychotherapie und in harten Fällen mit Antidepressiva behandelt wird, bzw. behandelt werden kann. Und das völlig unabhängig davon, was der Auslöser für die Depression ist.
Ich seh Antidepressiva auch eher kritisch und sie haben auch einige Nebenwirkungen, aber zum Zombie machen sie soweit ich weiß nicht.

Wozn, ich dreh mal hypothetisch den Spieß um.
Angenommen, du leidest unter Einsamkeit, hast einige psychische Probleme und liest dann von jemandem, der für sich absolut ausschließt, eine Therapie zu machen;
Ich habe keine psychischen Probleme, die beruhen alle auf physischen Ursachen. Eine Therapie zu machen bedeutet, dass man mit seinen eigenen Dämonen nicht klarkommt und völlig am Ende ist (und das ist eine absolute Katastrophe). Aber ich verurteile niemanden, der eine Therapie macht. Ich kämpfe oft mit der Verzweiflung (impliziert), habe depressive Phasen und ich hatte auch schon Panikattacken, aber ich bin psychisch gesund. Ich brauche keine Therapie. Aber wer eine Therapie braucht, sollte die machen.
Würdest du dich dazu ermutigt fühlen, eine Therapie anzufangen?
Wozn hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Und ich kann natürlich auch von Anderen nichts erwarten, was ich selbst nicht zu tun bereit bin. Beispielsweise mich toll zu finden.
Das hat mir ja noch nie eingeleuchtet - das heißt die Leute richten sich generell nur danach, wie ich mich einschätze? Wenn ich morgen, mit meinem weißen Stock zur nächsten Fahrschule gehe und mich jedem Argument widersetze daß mich vom Erwerb eines Führerscheins abhält, kriege ich dann wegen meines ausgeprägten Selbstvertrauens & meiner überzeugend - optimistichen Selbsteinschätzung dann einen Führerschein?

Wenn ich ein Leben lang von Leuten signalisiert bekomme, daß sie mich nicht besonders toll finden, dann muß ich das doch zur Kenntnis nehmen & davon ausgehen daß etwas dran sein muß.
Wenn Leute dir signalisieren, dass sie dich nicht toll finden, heißt das (vermutlich, da gibt es auch noch Interpretationsspielraum) genau das. Es heißt nicht, dass du nicht toll bist.
Das ist eine subjektive Bewertung, keine Tatsache. Und warum solltest du dich selbst nach den Kriterien von den Leuten bewerten, bei denen du schlecht abschneidest.
Was findest Du an Menschen toll? Und was davon trifft auf dich zu?
Es geht nicht darum, die Realität zu verleugnen, sondern sich so zu akzeptieren, wie man ist und genau so zu mögen. Und das heißt nicht, dass dann alle deiner Meinung sind.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

Ich bin queer.
Benutzeravatar
Siegfried
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2051
Registriert: 01 Apr 2010 22:34
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Alleine leben

Beitrag von Siegfried »

TheRealDeal hat geschrieben: 21 Sep 2017 19:36 Psychotherapie funktioniert wie in folgendem Witz:

Treffen sich zwei Freunde nach Jahren wieder. Sagt der Eine: "Wie geht es dir?" Sagt der Andere: "Schlecht, ich habe einen neuen Job und da muss ich häufig vor fremden Menschen reden. Da bin ich dann so nervös, dass ich mir dabei oft in die Hose pinkle." Der Andere erwidert ganz bestürzt: "Ja, das ist aber auch schlimm. Hast du es denn mal mit einer Psychotherapie probiert?" "Nein, habe ich nicht, aber danke für den Tipp." Nach knapp 3 Jahren treffen sie sich wieder und wieder Frage, wie es denn ginge. "Blendend!", sagte der Eine. "Oh", sagt der Andere, "Da bin ich aber froh, dass Du das Problem mit dem in die Hose pinkeln los bist.". "Ach das", meint der Andere, "Das mache ich immer noch.". "Ja, also, dann hat das mit der Psychotherapie nicht geklappt?". "Doch, ich habe sofort einen Platz gekriegt und mache das jetzt seit fast 3 Jahren.". Nun versteht der Andere gar nichts mehr und meint: "Dann hat Dir doch die Psychotherapie gar nichts gebracht?". "Oh doch, heute bin ich stolz drauf."
Na immerhin kann sich der Alkoholiger der jeden Tag paar Schnapsflaschen säuft sich nach der Therapie lachend und gut gelaunt zu Tode saufen. Wenn das alles ist was Psychotherapie zustande bringt kann ich auch drauf verzichten.
Benutzeravatar
Momo
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 975
Registriert: 25 Feb 2016 22:02

Re: Alleine leben

Beitrag von Momo »

Wenn du kein psychisches Problem hast, kannst du auch auf Psychotherapie verzichten.
Wenn du ein Alkoholproblem hast, solltest du irgendwann einsehen, dass du dich damit selbst zugrunde richtest.
Wenn du allerdings keine Ahnung hast, was Psychotherapie bewirkt und wie das funktioniert, könntest du dich informieren, anstatt einen Witz mutwillig falsch zu deuten.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

Ich bin queer.
LastHope

Re: Alleine leben

Beitrag von LastHope »

Tintenmalerin hat geschrieben: 21 Sep 2017 19:14
LastHope hat geschrieben:Ach ich habe da schon meine Erfahrungen gemacht auf der balla balla Couch und meiner Meinung nach sollten 3/4 der "Therapeuten" ihre Zulassungen zurückgeben. Viel bla bla und nichts dahinter ...
Du bestehst also darauf, diesen abwertenden Begriff weiter zu benutzen.
Da du aus voller Überzeugung 3/4 der Therapeuten als Stümper bezeichnest, hast du ja sicher mit einer ausreichenden Anzahl Erfahrung gemacht, um das statistisch valide hochrechnen zu können.
Das wäre ganz schön viel Arbeit, um eine Meinung zu bestätigen, die für dich von Anfang an feststand. Oder willst du ernsthaft behaupten, dass du unvoreingenommen zu deiner ersten Therapiestunde gegangen bist?
Ja natürlich auch 3/4 der Ärzte sind für mich geldgeile Pfuscher ...

Natürlich ich war 2x mal bei verschiedenen Therapeuten. Ich setzte voraus, dass es den Therapeuten interessiert wie es dem "Patienten/Hilfesuchenden" geht. Ich bin nicht 1mal gefragt worden wie es mir geht. Bzw, wenn nur oberflächlich. Es wurde keineswegs auf die Problematik eingangen bzw, es wurden mir keine Wege aufgezeigt wie ich die Problematik verbessern kann. Und dieses setzte ich nun mal voraus wenn ich zu einem Therapeuten gehe. Der letzte hat immer nur geraucht und auf die Uhr gesehen ... Sorry aber auf sowas kann ich verzichten, dafür ich mir meine Zeit zu schade. Es gibt bestimmt gute Therapeuten und bemühte Ärzte aber die sind in der Unterzahl.

aber wie gesagt jedem das seine. Wenn dir die Therapie geholfen hat dann freut mich das natürlich. :hut:
Wozn

Re: Alleine leben

Beitrag von Wozn »

Tintenmalerin hat geschrieben:
Wozn, ich dreh mal hypothetisch den Spieß um.
Angenommen, du leidest unter Einsamkeit, hast einige psychische Probleme und liest dann von jemandem, der für sich absolut ausschließt, eine Therapie zu machen;
Ich habe keine psychischen Probleme, die beruhen alle auf physischen Ursachen. Eine Therapie zu machen bedeutet, dass man mit seinen eigenen Dämonen nicht klarkommt und völlig am Ende ist (und das ist eine absolute Katastrophe). Aber ich verurteile niemanden, der eine Therapie macht. Ich kämpfe oft mit der Verzweiflung (impliziert), habe depressive Phasen und ich hatte auch schon Panikattacken, aber ich bin psychisch gesund. Ich brauche keine Therapie. Aber wer eine Therapie braucht, sollte die machen.
Würdest du dich dazu ermutigt fühlen, eine Therapie anzufangen?
Nun, ich möchte sicherlihc niemanden aktiv davon abbringen medizinische oder psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, das wäre tatsächlich falsch. Aber als erwachsener Mensch werde ich ja wohl noch entscheiden können, ob ich einer Therapie bedarf oder nicht - oder willst du damit etwa sagen, wenn ich keine Therapie mache halte ich Andere davon ab eine zu machen? Daß ich, deiner Meinung nach, in Therapie gehöre habe ich ja bereits verstanden - ich gehe mal davon aus daß du es gut meinst & werte es nicht als Beleidigung, aber du hast sicher nicht zu entscheiden ob ich einer langfristigen & demütigenden Prozedur unterwefe, deren Wirksamkeit in meinem Fall zweifelhaft ist.
Es würde sich ja nur dann lohnen, wenn so eine Prozedur mein AB-Problem lösen könnte - da ich aber davon augehen muß daß dieses Problem von andere Gründe hat, als eventuell vorhandene psychische Probleme, scheint es mir eine Verschwendung kostbarer Zeit & Energie zu sein.
Benutzeravatar
Hoppala
Meisterschreiberling
Beiträge: 6225
Registriert: 30 Nov 2014 16:56
Geschlecht: männlich
Wohnort: Die nördlichen Elblande

Re: Alleine leben

Beitrag von Hoppala »

Wozn hat geschrieben: 26 Sep 2017 20:46 ob ich einer langfristigen & demütigenden Prozedur unterwefe, deren Wirksamkeit in meinem Fall zweifelhaft ist.
Ich will mich da nicht weiter einmischen, aber bei dir fällt mir immer wieder auf, dass deine Entschlüsse auf fehlerhaften Annahmen und letztlich irrigen "Begründungen" beruhen. Die Ursache dafür könnte sein, dass du dir deine Gefühe vor dir selbst rechtfertigen willst, aber das ist nur eine Vermutung (die ziemlich oft zutrifft).

"demütigende Prozedur"? Wie kommst du drauf? Therapie ist (sollte) eigentlich das genaue Gegenteil sein.
"Wirksamkeit zweiifelhaft" - das ist bei jedem medizinishen Mittel so. Natürlich gibt es Abschätzungen, wieiviel Rpsiko sinnvoll in Kauf genommen werden kann. Bei komplexeren Erkrankungen und/oder komplexeren Mitteln kann das der Laie aber eigentlich nicht mehr entscheiden - nicht ohne fachlichen Rat. Insofern: dieses Argument hat hier keine Relevanz.
"unterwefen" - wer so rangeht, bei dem wirkt Therpaie schon mal sowieso nicht. Da sabotiert dann der Patient die Medizin. (Daher auch mein Gedanke mit dem Gefühl: vor allem wilst du nicht - und mangels guter Gründe wird halt was daher erzählt, was sich wie "Gründe" anhört.)
Denn:
Wenn du schon von "langfristig" ausgehst, dann wäre das ja schon das eigene Eingeständnis, dass was Größeres im Argen liegt.
Sicher ist aber natürlich auch: wer nicht will, für den fällt dieser Weg aus.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Benutzeravatar
Momo
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 975
Registriert: 25 Feb 2016 22:02

Re: Alleine leben

Beitrag von Momo »

Wozn hat geschrieben:Nun, ich möchte sicherlihc niemanden aktiv davon abbringen medizinische oder psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, das wäre tatsächlich falsch. Aber als erwachsener Mensch werde ich ja wohl noch entscheiden können, ob ich einer Therapie bedarf oder nicht - oder willst du damit etwa sagen, wenn ich keine Therapie mache halte ich Andere davon ab eine zu machen?
Nein, das wollte ich damit nicht sagen.
Ich wollte lediglich verdeutlichen, warum deine Aussage - dass jeder, der Therapie braucht, auch eine Therapie machen sollte - auf mich so inkongruent wirkt. Wie eine Platitüde, eine Floskel, um politisch korrekt zu bleiben.
Natürlich kannst und sollst du selbst entscheiden, ob du eine Therapie machst oder nicht. Genau wie jeder andere auch.
Wozn hat geschrieben:Daß ich, deiner Meinung nach, in Therapie gehöre habe ich ja bereits verstanden - ich gehe mal davon aus daß du es gut meinst & werte es nicht als Beleidigung
Danke dafür.
Wozn hat geschrieben:aber du hast sicher nicht zu entscheiden ob ich einer langfristigen & demütigenden Prozedur unterwefe, deren Wirksamkeit in meinem Fall zweifelhaft ist.
Es würde sich ja nur dann lohnen, wenn so eine Prozedur mein AB-Problem lösen könnte - da ich aber davon augehen muß daß dieses Problem von andere Gründe hat, als eventuell vorhandene psychische Probleme, scheint es mir eine Verschwendung kostbarer Zeit & Energie zu sein.
Nein, du hast recht, dass habe ich nicht zu entscheiden. Ich bin auch nicht der Meinung, dass du in Therapie gehörst. Oder irgendwer sonst.
Ich glaube lediglich, dass du in deiner Einschätzunge daneben liegst, dass deine Probleme rein physischer Natur sind. Und dass dir eine Therapie helfen könnte.
Aber eben nur, wenn du dich darauf einlassen würdest, und das willst du im Moment nicht. Und musst du auch gar nicht.
Ich hoffe, du findest einen für dich passenderen Weg, mit deinen Problemen umzugehen.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

Ich bin queer.
Wozn

Re: Alleine leben

Beitrag von Wozn »

Tintenmalerin hat geschrieben:
Ich wollte lediglich verdeutlichen, warum deine Aussage - dass jeder, der Therapie braucht, auch eine Therapie machen sollte - auf mich so inkongruent wirkt. Wie eine Platitüde, eine Floskel, um politisch korrekt zu bleiben.
Das stimmt zwar nicht ganz, hat aber in gewissem Sinne beinahe einen wahren Kern:

Mir scheint dieser Trend zur Allespsychologisierung ein Ausdruck des stetigen Tendenz zur Selbstoptimierung, innerhalb unserer durchökonomisierten Gesellschaft, zu sein.

In den USA ist es ja, unter gutsituierten "Liberalen", ja mittlerweile regelrecht schick, so Woody Allen-mäßig in Therapie zu gehen & es scheint mir auch in Deutschland vorwiegend eine Luxusbeschäftigung für Bildungsbürger & Akademikerkinder, die sich ihre seelischen Zipperlein & ihre kleinen Neuröschen gepflegt aus der Nase ziehen lassen wollen.

Ich weiß noch nicht mal genau ob der Titel "Psychotherapeut" überhaupt geschützt ist - beim "Coach" ist´s ja ganz übel, da kann sich ja jeder Depp der fehlerfrei "Tschakka-Tschakka" brüllen kann, ohne sich vor lauter Selbstverliebtheit einzunässen, "Coach" nennen. Keine Ahnung wie das genau beim Therapeuten ist, soweit ich weiß muß man aber keinen Doktortitel machen, um einer zu werden & ein Psychologiestudium wollte, soweit ich mich entsinne, zu meiner Zeit jedenfalls, jede zweite Melanie, Sandra, Heike oder Anna, wofür auch immer, machen - will heißen der Markt dürfte gesättigt sein mit Leuten die, nach ihrem sinnlosen Schnellstudium, jetzt ihr mühsam reingepauktes Halbwissen am Lebenden Objekt anwenden wollen, bzw. müssen, denn die Studiengebühren, bzw. das BaFöG, wollen ja auch zurückgezahlt werden.

Das heißt nicht unbedingt daß Psychotherapie wirklich gänzlich falsch oder wirkungs- & sinnlos sein muß, nur halte ich 1) ihre Anwendbarkeit für sehr begrenzt - bei wirklichen Störungen, die als Krankheitsbild anerkannt sind muß wohl am Ende doch die "richtige" Psychiatrie dran, mit Medikamenten & so...Und 2) scheint es mir, im Falle der Anwendbarkeit, sehr schwierig einen guten Therapeuten zu finden, dem man sich dann auch anvertrauen kann (die Gründe hierfür habe ich ja bereits genannt).

Außerdem sehe ich es eben so, daß mein ABtum in meiner physischen Unattraktivität wurzelt - seelische Wunden habe ich mir dadurch ganz sicher auch zugezogen, aber die sind nicht so schlimm daß ich mich wirklich ernstlich (also medikamentös & stationär) behandeln lassen müsste & eine Therapie wäre wohl nur Kokolores - "drüber reden" kann ich auch hier, für Umme & muß noch nicht mal aus dem Haus & eine Lösung meines Problems gibt es ja sowieso nicht, also warum sich auf so ein bürgerliches Selbstfindungs- & Optimierungsspielchen einlassen, wenn es doch nur der neueste Quatsch ist, der an der Seelenheiltheke im Sonderangebot liegt & weg muß, bevor das nächste "Ding" da ist?