Saraj hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:
"Alles wird gut."
Braucht man diese Hoffnung nicht, um überhaupt die Motivation und die Kraft zu finden, das "wie" herausfinden zu wollen?
Hat euch schon mal jemand etwas in der Art gesagt und damit recht behalten?
Genau das denke ich auch immer! Es ist nichts dabei, Motivation in solchen Plattitüden zu suchen, so unrealistisch sie rein logisch gedacht auch klingen.
Ich kann mir solche Sätze auch wunderbar zerdenken ^^
Saraj hat geschrieben:Und ja, ich habe diesen Satz zu hören bekommen. Weil ich ihn mir selbst oftmals sage[.]
Das ist ein wichtiger Punkt! Es muss ja nicht unbedingt jemand anders sein, der ihn sagt. Und man selbst kennt sich ja auch am Besten.
Ich hab letztens irgendwo gelesen, dass diese positiven Affirmationen für Sportler vor einem Wettkampf tatsächlich einen Erfolgsfaktor darstellen.
Saraj hat geschrieben:Probleme blieben, aber viele kleine und große Lichtblicke kamen im Laufe der Zeit dazu.
Das ist eine mir sehr sympathische Form der Zuversicht.
NBUC hat geschrieben:Des weiteren geht es nicht um Schuld, sondern Situationsanalyse.
Warum wird dann "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied." so regelmäßig als Schuldzuweisung missverstanden?
Tyralis Fiena hat geschrieben:Ein grosser Unterschied ist auch, dass mir aus Erfahrungen klar ist, dass eine Arbeit jemanden anderen und mir etwas bringen kann. Da kann ich auch sagen, "ja, ich will diese Arbeit". Bei Beziehungsdingen fehlt diese Kopplung. Mangels Erfahrung kann ich nicht einschätzen, ob sich das für sie und mich "lohnen" würde. Womöglich soll Zuversicht diese Lücke schliessen?
Also rein logisch betrachtet sollte sich eine Beziehung für beide lohnen. Zum einen weil die meisten eine Beziehung haben wollen. Zum anderen wird eine Beziehung wohl nur zustande kommen, wenn beide sie als eine Bereicherung ansehen.
summertime hat geschrieben:Wenn ich mich gründlich vorbereite, habe ich gute Chancen, die Prüfung zu bestehen, ob mit einer 1 oder 3 hängt auch ein bisschen von Glück (welche Themen kommen dran) und von meiner Begabung ab, aber bei guter Vorbereitung stehen die Chancen, erfolgreich zu sein und zumindest nicht durchzufallen, recht gut, und deshalb kann ich so einen aufmunternden Satz auch annehmen. Beim AB-Thema ist es aber anders. Ich kann nicht "machen", dass jemand mein Partner sein will. Ich kann offen und zuversichtlich auf Menschen zugehen, und vielleicht falle ich jemandem dadurch positiv auf, und es ergibt sich ein Kontakt oder sogar eine Beziehung. Vielleicht aber auch nicht.
Wenn du es so beschreibst ist das relativ parallel. Du kannst deinen Teil dazu tun, dich für die Prüfung vorbereiten bzw. dich selbst wertschätzen, aber ein (je nach Betrachtung relativ kleiner) Teil des Erfolgs liegt dann doch außerhalb deines Einflusses, also in der Situation und den spezifischen Fragen bzw. der Entscheidung des jeweils anderen.
summertime hat geschrieben:Es ist klar, dass man mit einer miesepetrigen, pessimistischen Einstellung nicht anziehend auf potentielle Partner wirkt und sich dann auch nicht wundern muss, wenn es nicht klappt, aber wie bewahrt man trotz weniger oder keiner Erfolge weiterhin den Optimismus, dass es doch noch klappen wird?
Darauf habe ich auch keine wirklich zufriedenstellende Antwort.
Mein Strategie ist, immer wieder etwas Neues ausprobieren, Selbstreflektion, mich über kleine Erfolge zu freuen und darauf aufzubauen. Unter anderem mein Selbstvertrauen.
Wozn hat geschrieben:Also ich muß gestehen daß ich tendenziell ein Problem mit plakativem Optimismus habe.
Was ist der Unterschie zwischen Optimismus und plakativem Optimismus?
Wozn hat geschrieben:Man sollte sich zwar tatsächlich nicht ständig kasteien & sich beizeiten vor Augen halten daß die meisten Menschen sich sehr viel weniger Gedanken um einen machen als man denkt, mir geht aber der ständige Appell "positiv" zu sein eher auf den Keks, weil ich immer das Gefühl habe daß er von Leuten kommt denen es ziemlich gut geht & die einfach nur keinen Bock auf Leute haben, denen nicht gerade die Sonne aus dem Hintern scheint.
Vielleicht kann ich dich etwas "beruhigen"; mir geht es selbst oft genug ziemlich dreckig und die allermeisten negativen Gedanken, die hier rumschwirren, kenne ich aus eigener Erfahrung.
Optimismus ist in meinen Augen nicht blinde Positivität, bei der alle Schwierigkeiten und negativen Gefühle ausgeblendet werden. Es geht eher darum, immer wieder aufzustehen und es wieder zu versuchen, sich die Hoffnung zu bewahren, weil der Erfolg es wert ist. Und in meinen Augen auch schon der Weg dorthin, selbst wenn man am Ende doch sein großes Ziel nicht erreicht.
zumsel hat geschrieben:Ich finde diese Floskeln sehr hilfreich. Sie helfen mir mich vor intensiveren Gesprächen zu schützen, in denen mir ABs das Herz ausschütten und sagen wie sehr sie leiden. Denn wirklich etwas in Angriff nehmen tun nur die wenigsten. Und das ermüdet mich. Manchmal zieht es mich auch runter wenn ich selber nicht so gefestigt bin und selber daran arbeiten muss positiv zu bleiben. Daher ist es ein wunderbarer Schutz sich auf oberflächliche Bekundungen zu berufen um sich selber nicht zu belasten.
Aus der Perspektive habe ich das noch gar nicht betrachtet. Ergibt aber auch Sinn, mal die andere Seite zu sehen.
Wenona hat geschrieben:Tintenmalerin hat geschrieben:
Und ich bin der Meinung, dass man darauf positiv Einfluss nehmen kann, indem man vom Gelingen ausgeht.
Ich sehe darin nur das Problem, dass man in ein tiefes Loch stürzen kann, wenn es misslingt.
Wenn man aber erst mal vom schlimmsten ausgeht (an kann sich ja trotzdem Mühe geben), wird man nur positiv überrascht, wenn es gelingt, und kann sich dann richtig freuen.
Ja, so habe ich früher auch gedacht. Ich finde es aber wahnsinnig anstrengend, immer darüber nachzudenken, wie ich am spektakulärsten Scheitern kann. Und ich freue mich über etwas, dass ich geschafft habe, auch dann, wenn ich davor davon ausgegangen bin, dass ich es schaffen werde.
Jetzt mal mein generelles leichtes Problem, Freude zu empfinden außer Acht gelassen...
Wenona hat geschrieben:Auch einem Meister kann mal was misslingen. Nur ein Hochstapler gibt eine Garantie auf die Zukunft.
Optismismus ist keine Garantie. Und ich traue meinen Mitmenschen zu, selbst zu wissen, dass es sowieso für die Zukunft keine Garantien gibt.
Wenona hat geschrieben:Tintenmalerin hat geschrieben:Das seh ich anders. Ich meine etwas, das dem vorausgeht. Vielleicht ist das auch nicht ganz das richtige Wort und es geht mir eher um Selbstvertrauen. Oder Hoffnung...
Da gibt es doch dieses Buch ... "Wer leichter glaubt, wird schwerer klug."
Ich zitiere mal aus dem Klappentext: "Martin Urban zeigt uns, wie wir unsere Leichtgläubigkeit überwinden,
ohne den Glauben zu verlieren."
Raptus hat geschrieben:1. Nein wenn ich nicht wüsste, wie ein flugzeug funktioniert, setze ich mich doch auch nicht rein.
Der Vergleich hängt schief.
Ich geh mal davon aus - und ja, dass ist Haarspalterei -, dass die meisten sich in ein Flugzeug setzen, ohne zu wissen, wie es funktioniert.
Und du würdest ja nicht sagen, dass du niemals Flugzeug fliegen können wirst, nur weil du es bisher nicht konntest und jetzt auch noch nicht kannst.