Freundeskreis aufbauen: Chance zum greifen nahe - aber zu doof sie zu nutzen :)

[Antimainstream]

Hi,

es ist vielleicht ein leidiges Thema aber irgendwie nicht so einfach für mich abzuhacken. Ich bin immer noch voll dabei mir einen kleinen Freundeskreis aufzubauen. Wie ich in diesem Forum schon öfters mitgeteilt habe, habe ich versucht Kontakt mit alten Klassenkameraden, über Facebook aufzubauen. Und bei einer habe ich einen Volltreffer gelandet, als ich eigentlich schon keine Hoffnung mehr hatte, dass aus dieser Idee noch was wird. Denn irgendwie ging es bis dahin nicht über ein "Wie geht's" oder "Was machst du jetzt" hinaus. Ich kann mir auch vorstellen woran es liegt. Habe ich auch schon in einem anderen Thread schon erörtert und möchte jetzt nicht vom Thema abscheifen. Auf jeden Fall hat das Mädel (dieser genannte Volltreffer) von sich aus mich angeschrieben, was sie schon mal von den Anderen unterscheidet. Und so hat sich ein netter Dialog entwickelt. Wir haben viel von einander erfahren. Sie hat mir auch Sachen erzählt, wo ich gar nicht wüsste ob ich so etwas jemanden gleich anvertraue nachdem ich ihn lange nicht mehr gesehen habe (wer weiß wie der jetzt drauf ist...) Nach gewisser Zeit habe ich auch mal geschrieben, was mich im Moment so umtreibt. Dass ich viel Einsam bin usw. Sie weiß, dass ich keinen Freundeskreis habe, viel Einsam bin. Und sie weiß auch, dass ich noch nie eine Freundin hatte. Zu ihr habe ich so viel vertrauen, dass ich total ehrlich war und sozusagen blank gezogen habe.

Lange Rede, kurzer sinn. Irgendwann kam es dazu, dass sie mich zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen habe, mit dem Hintergrund, dass ich dort ja neue Leute kennen Lerne. Was mich sehr gefreut hat und was ich dankend annahm. Und es war der Jackpot. Auch ihre Leute sind total in Ordnung und ziemlich mit mir auf einer Wellenlänge. Ich bin so froh und dankbar darüber, dass mir das passiert ist. Sie hat sich auch darüber gefreut, dass ich gekommen bin.
Naja, aber seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen (3 Monate). Schnell hat ein unbehagen eingesetzt, wann wir uns wieder sehen. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und sie ist ja nicht ganz weg. Wir schreiben uns immer noch angeregt miteinander. Sie schrieb nach der Party auch, dass wir uns gerne wieder sehen könnten und ich hätte auf ihren Freundeskreis einen positiven Eindruck gemacht.

So weit so schön. Aber es passiert nichts mehr. Irgendwie warte ich nur noch darauf, dass es heißt: "Wir unternehemen dies und das. willst du nicht mitkommen?" Ich weiß ja, dass ich selber die Initiative ergreifen muss, denn sie hat ja einen guten Freundeskreis und eigentlich keinen Bedarf nach noch mehr Freunden. Aber mehr wie immer Schreiben und damit auch Zeigen, dass es mich auch noch gibt fällt mir nicht ein. Nur auf sich aufmerksam machen reicht wohl nicht.

Aber was könnte ich machen um mal vorwärts zu kommen? Soll ich direkt fragen, was sie so in nächster Zeit unternehmen und ob ich mitkommen kann? Ist das nicht zu aufdringlich? Oder gar etwas vorschlagen? Als Fremder in dieser Clique?

Ich weiß, dass ich mehr Initiative zeigen muss und dass auf sich Aufmerksam machen scheinbar nicht reicht. Aber ich bin gerade etwas ratlos. Denn ich möchte auch nicht aufdringlich wirken.

[Alex der Erste]

Hi Antimainstream,

Das hört sich doch alles sehr gut an. Die ersten Schritte hast du ja bereits erfolgreich gemacht.
Auch, dass du die Initiative ergreifen musst, hast du bereits geschrieben.

Du hast auf der Party bestimmt das ein oder andere Thema mitbekommen, worüber sich der Freundeskreis deiner Freundin unterhalten hat. Sport, Musik, Filme...was auch immer. Genau da würde ich an deiner Stelle ansetzen. Frag sie, ob sie oder/und jemand aus dem Freundeskreis Lust hat ins Stadion zu gehen (Thema Sport) oder ob einige Lust haben, zusammen ein Konzert zu besuchen (Thema Musik) und so weiter.
Zum besseren organisieren von solchen Sachen eignen sich Whatsapp-Gruppen...und schon bist du mitten drin im Geschehen.

Ansonsten könntest du einfach nochmal auf die Geburtstagsparty zu sprechen kommen und sagen, wie spaßig es war. Dann einfach mal fragen, ob demnächst nochmal was in größerer Runde geplant ist...

Oder selbst eine kleine Party organisieren und deine Freundin+Clique einladen.

Da gibt's einige Möglichkeiten.
Viel Erfolg weiterhin, auf dem richtigen Weg bist du schonmal.

Gruß

Alex

[BartS]

So weit so schön. Aber es passiert nichts mehr. Irgendwie warte ich nur noch darauf, dass es heißt: "Wir unternehemen dies und das. willst du nicht mitkommen?" Ich weiß ja, dass ich selber die Initiative ergreifen muss, denn sie hat ja einen guten Freundeskreis und eigentlich keinen Bedarf nach noch mehr Freunden. Aber mehr wie immer Schreiben und damit auch Zeigen, dass es mich auch noch gibt fällt mir nicht ein. Nur auf sich aufmerksam machen reicht wohl nicht.

Okay, ich stell mal eine offensichtliche Frage, aber ich weiß nicht, ob sie für Dich offensichtlich ist. Warum schreibst Du nicht "würde gerne zu Veranstaltung XY gehen, hättest Du Lust mitzukommen?"?

Mal was generelles zum Thema Freundschaften. Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftigt und natürlich auch persönliche Erfahrungen gesammelt. U.a. habe ich mich mit der Frage auseinandergesetzt, wie viele Stunden man zum Erhalt einer Freundschaft braucht. Natürlich gibt es keine Pauschalwerte, die für alle passen, aber ein guter Richtwert scheint 100 Stunden im Jahr zu sein. Egal ob man diese Zeit mit gemeinsamen Treffen, Telefonaten oder Schreiben verbringt. Wichtig ist nur, dass es exklusive Zeit ist, die nur für die Freundschaft da ist. Auf die Woche umgerechnet sind das 2 Stunden in der Woche. Hört sich nicht viel an, aber die muss man für jede Freundschaft entbehren können. Wenn Du Dir diese Zeit für Freundschaften nehmen kannst, prima. Aber wichtig ist auch, dass man selbst am Ball bleibt. Ich würde gar nicht so lange darüber nachdenken, ob nicht die anderen Dich zu was einladen sollten. Tue es selber. Werde selbst aktiv. Meine Erfahrung ist, nach einer gewissen Zeit schlagen dann auch Freunde selbst was vor. Und diejenigen, die immer passiv bleiben, die sind es auch nicht wert, mit Dir befreundet zu bleiben. Aber das wirst Du nicht in einem Zeitraum von 3 Monaten feststellen können.

meint
BartS

[Brax]

Soll ich direkt fragen, was sie so in nächster Zeit unternehmen und ob ich mitkommen kann?

Das klingt ziemlich needy in meinen Augen. Aber warum schlägst du ihr nicht einfach was vor? Oder wenn sie von einer konkreten Unternehmung erzählt, fragst, ob du auch mitkommen kannst?

Sie weiß, dass ich keinen Freundeskreis habe, viel Einsam bin. Und sie weiß auch, dass ich noch nie eine Freundin hatte.

Damit wäre ich vorsichtig. Es ist zwar nichts, was man verheimlichen muss, aber es könnte ihr unter Umständen das Gefühl geben, dass du nur deshalb mit ihr etwas unternehmen willst, weil du sonst niemanden hast.

[Wenona]

U.a. habe ich mich mit der Frage auseinandergesetzt, wie viele Stunden man zum Erhalt einer Freundschaft braucht. Natürlich gibt es keine Pauschalwerte, die für alle passen, aber ein guter Richtwert scheint 100 Stunden im Jahr zu sein.

Sehr interessant. Und - sehe ich genauso.

Schwer, so jemanden zu finden. Oder gleich mehrere.

[LastHope]

So weit so schön. Aber es passiert nichts mehr. Irgendwie warte ich nur noch darauf, dass es heißt: "Wir unternehemen dies und das. willst du nicht mitkommen?" Ich weiß ja, dass ich selber die Initiative ergreifen muss, denn sie hat ja einen guten Freundeskreis und eigentlich keinen Bedarf nach noch mehr Freunden. Aber mehr wie immer Schreiben und damit auch Zeigen, dass es mich auch noch gibt fällt mir nicht ein. Nur auf sich aufmerksam machen reicht wohl nicht.

Aber was könnte ich machen um mal vorwärts zu kommen? Soll ich direkt fragen, was sie so in nächster Zeit unternehmen und ob ich mitkommen kann? Ist das nicht zu aufdringlich? Oder gar etwas vorschlagen? Als Fremder in dieser Clique?

Ja so war es früher beim mir dann auch zum Schluss im Freundeskreis. Ich war nicht ungerne gesehen aber wurde halt auch so gut wie nie aktiv eingeladen. Wenn ich wo dabei sein wollte musste ich mich drum kümmern, dass ich mitkomme ... Musst du wissen, ob du das möchtest. Für mich ist das nichts, ich kann mich nicht immer selber einladen...

[Elli]

Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass Du selber initiativ werden und ihr etwas (Konkretes) vorschlagen solltest. "Nehmt mich doch mal mit" ist zu sehr aus einer bedürftigen Haltung heraus gesprochen, wie Brax geschrieben hat.
Der Vorschlag geht erstmal nur an Deine Bekannte und damit noch nicht an ihren kompletten Freundeskreis, aber es sollte natürlich idealerweise eine Aktivität sein, bei der sie andere Leute mitbringen kann.
Auf diese Weise Interesse zu signalisieren, ist total normal. Anders kann es nicht funktionieren.
Ich kenne so eine passive Haltung übrigens auch und muss immer wieder aufpassen, da nicht hineinzuverfallen. Irgendwie fühlt man sich nicht berechtigt & nicht gut genug, andere Leute zu behelligen, aber das ist Quark - die werden schon ablehnen, wenn sie nicht wollen. Niemand wird dadurch belästigt, dass man eine gemeinsame Unternehmung vorschlägt.

[Antimainstream]

Für mich ist das nichts, ich kann mich nicht immer selber einladen...

Genau das ist mein Gedankengang nur anders ausgedrückt . Was ist dann bei dir im Moment der Stand? Hast du noch Kontakt zu diesen Leuten?

Der Vorschlag geht erstmal nur an Deine Bekannte und damit noch nicht an ihren kompletten Freundeskreis, aber es sollte natürlich idealerweise eine Aktivität sein, bei der sie andere Leute mitbringen kann.
Auf diese Weise Interesse zu signalisieren, ist total normal. Anders kann es nicht funktionieren.
Ich kenne so eine passive Haltung übrigens auch und muss immer wieder aufpassen, da nicht hineinzuverfallen.

Mir ist eingefallen, dass ich am Wochenende bei einer Lesung bin. Und sie liest gerne. Also frage ich sie morgen nach Feierabend mal, ob das nichts für sie wäre. Jetzt fragen ist doof. Da ist sie in der Arbeit und an Feierabend hat sie vergessen, dass sie mir antworten wollte, hab ich schon gehabt. Aber ich finde das eine gute Idee. Es ist dezent gefragt und habe nicht das Gefühl mich aufzudrängen oder ihr und ihrem Umfeld umstände zu machen.

Irgendwie fühlt man sich nicht berechtigt & nicht gut genug, andere Leute zu behelligen, aber das ist Quark - die werden schon ablehnen, wenn sie nicht wollen. Niemand wird dadurch belästigt, dass man eine gemeinsame Unternehmung vorschlägt.

Ja, ich glaube da haben wir einfach zu viel oder gar falschen Anstand. Das hat uns ABs und allgemein ruhigen, zurückgezogenen Menschen schon oft ausgebremst.

[LastHope]

Für mich ist das nichts, ich kann mich nicht immer selber einladen...

Genau das ist mein Gedankengang nur anders ausgedrückt . Was ist dann bei dir im Moment der Stand? Hast du noch Kontakt zu diesen Leuten?

Nein gar nicht, das hat sich seit 2005 ca. erledigt ... Untereinander besteht wohl schon Kontakt, da viele wohl jetzt Familie usw. haben ...