Selbstvertrauen generieren
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Selbstvertrauen generieren
Ich denke mal dass dieses Thema auch den einen oder anderen hier betrifft, aber ich fange lieber von vorne an: Eigentlich war ich schon immer eher der ruhige und schüchterne Mensch, was an sich nicht schlimm ist, schließlich ist nicht jeder zur Rampensau geboren. In der Schule war ich eher der stille Mitläufer, fast schon Außenseiter aber wurde zumindest in Ruhe gelassen. Als Student blühte ich auf und fand gut Anschluss bei meinen Kommilitonen. Meine Freunde dachten teilweise ich sei ein richtiger Aufreißer weil ich kein Problem damit hatte Frauen anzusprechen und mit ihnen zu flirten. Wurde mal gefragt wie ich das überhaupt mache. Auch neue Leute kennenzulernen war kein großes Ding für mich und ich hatte genügend Freunde, war viel unterwegs unterwegs und hatte auch dort immer wieder Leute angesprochen.
Nun bin ich seit einiger Zeit aus dem Uni-Umfeld heraus und bin wieder in dem Zustand wie vor Schulzeiten: Ich traue mich selbst im Club überhaupt nicht mehr Frauen anzusprechen, wenn ich in der Freizeit von größtenteils fremden Leuten umgeben bin fühle ich mich extrem unwohl, bekomme kaum ein Wort heraus. Daher lerne ich auch keine neuen Leute kennen, und mit den Frauen klappt es selbstverständlich gar nicht. Wenn ich an einige Situationen aus meinem Studentenleben zurückdenke frage ich mich ob das alles nur ein Traum war und wie ich das hinbekommen habe.
Die Sache ist dass ich einfach wieder extrem wenig Selbstvertrauen habe. Hat jemand vielleicht etwas ähnliches erlebt? Sachen wie Abnehmen oder umstylen möchte ich nicht machen, da ich nicht besonders dick bin, und das Aussehen im Allgemeinen lässt sich nicht ändern. Mir geht es einfach darum zu versuchen Selbstvertrauen für den Alltag zu generieren aber ich weiß nicht wie. Und gerade das sehe ich als den Schlüssel zum Erfolg an
Nun bin ich seit einiger Zeit aus dem Uni-Umfeld heraus und bin wieder in dem Zustand wie vor Schulzeiten: Ich traue mich selbst im Club überhaupt nicht mehr Frauen anzusprechen, wenn ich in der Freizeit von größtenteils fremden Leuten umgeben bin fühle ich mich extrem unwohl, bekomme kaum ein Wort heraus. Daher lerne ich auch keine neuen Leute kennen, und mit den Frauen klappt es selbstverständlich gar nicht. Wenn ich an einige Situationen aus meinem Studentenleben zurückdenke frage ich mich ob das alles nur ein Traum war und wie ich das hinbekommen habe.
Die Sache ist dass ich einfach wieder extrem wenig Selbstvertrauen habe. Hat jemand vielleicht etwas ähnliches erlebt? Sachen wie Abnehmen oder umstylen möchte ich nicht machen, da ich nicht besonders dick bin, und das Aussehen im Allgemeinen lässt sich nicht ändern. Mir geht es einfach darum zu versuchen Selbstvertrauen für den Alltag zu generieren aber ich weiß nicht wie. Und gerade das sehe ich als den Schlüssel zum Erfolg an
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Re: Selbstvertrauen generieren
Flirten kann ich eigentlich auch nur in einen umfeld wo ich mich wohl fühle. Unter den trickfilm-kollegen, wo ich teilweise meinen jugend noch was nachgeholt habe, und auch mal in diskos war, habe ich mit vielen kolleginnen umgeflirtet und geneckt. Aber außerhalb dieser welt geht das bei mir auch nicht so wirklich. Und mit volkommen unbekannten kann ich mir flirten schon gar nicht vorstellen - auch aus desinteresse. Diese neugier nach unbekannte menschen fehlt bei mir fast volkommen, und fürs aufwärmen brauche ich zeit..
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Re: Selbstvertrauen generieren
Das mit dem Ansprechen würde ich heutzutage wohl auch nicht mehr hinbekommen. Vor meinem versuchten Studium war das noch etwas anders, damals sah meine Welt auch noch "optimistischer" aus. Davor war ich halt auch ruhig, abgesehen von meiner frühen Kindheitsphase, wo ich hyperaktiv war. Gegen Ende der Grundschulzeit wurde ich aber auch sprungartig zum ruhigsten Schüler.
Nach meinem Studienabbruch ist mein Selbstvertrauen abgerutscht und hat sich auch in kleineren Sprüngen immer weiter nach unten bewegt. Ist für mich aber auch nicht verwunderlich. Ich sehe es halt als Indikator, dass es halt faktisch nichts gibt, woraus es sich generieren könnte (quasi nix geschafft oder geleistet).
Aber ich bezweifle, dass es bei dir auch so ist. Vielleicht betrachtest du das, was du schon alles gepackt hast. Und vielleicht besteht ja für dich eine Möglichkeit, dich irgendwie wieder emotional in den damaligen Zustand zu bringen bzw. daran anzuknüpfen. Ok, Uni ist auch eine besondere Zeit, irgendwie sind ja alle in der gleichen Situation, insofern dockt man da auch schon leichter an und daraus wird evt. auch ein Selbstläufer - zumindest solange die Studienphase anhält.
Wie auch immer, du hast es ja damals geschafft, Anschluss zu finden. Sicher könntest du es wieder schaffen. Aber vielleicht wäre ein kleiner Anfang erstmal besser, um halt nach und nach wieder Selbstvertrauen im Umgang mit anderen Menschen zu gewinnen. Jetzt, wo du aus deinem alten Sozialnetz heraus bist, scheint dir womöglich die mangelnde Übung im aktiven Zugehen auf fremde Menschen zum Verhängnis zu werden. Das ließe sich halt mit schrittweise ansteigenden "Training" beheben.
Nach meinem Studienabbruch ist mein Selbstvertrauen abgerutscht und hat sich auch in kleineren Sprüngen immer weiter nach unten bewegt. Ist für mich aber auch nicht verwunderlich. Ich sehe es halt als Indikator, dass es halt faktisch nichts gibt, woraus es sich generieren könnte (quasi nix geschafft oder geleistet).
Aber ich bezweifle, dass es bei dir auch so ist. Vielleicht betrachtest du das, was du schon alles gepackt hast. Und vielleicht besteht ja für dich eine Möglichkeit, dich irgendwie wieder emotional in den damaligen Zustand zu bringen bzw. daran anzuknüpfen. Ok, Uni ist auch eine besondere Zeit, irgendwie sind ja alle in der gleichen Situation, insofern dockt man da auch schon leichter an und daraus wird evt. auch ein Selbstläufer - zumindest solange die Studienphase anhält.
Wie auch immer, du hast es ja damals geschafft, Anschluss zu finden. Sicher könntest du es wieder schaffen. Aber vielleicht wäre ein kleiner Anfang erstmal besser, um halt nach und nach wieder Selbstvertrauen im Umgang mit anderen Menschen zu gewinnen. Jetzt, wo du aus deinem alten Sozialnetz heraus bist, scheint dir womöglich die mangelnde Übung im aktiven Zugehen auf fremde Menschen zum Verhängnis zu werden. Das ließe sich halt mit schrittweise ansteigenden "Training" beheben.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Das ist ein Teufelskreis bei manchen von uns: Wenn man immer weniger mit Leuten zu tun, traut man sich immer weniger mit Leuten zu reden (oder hat keine Lust dazu). Insbesondere trifft das auf Interaktionen mit dem jeweils anderen Geschlecht zu. Man kommt aus der Übung und verliert u.U. seine Lockerheit dabei. Eigentlich müsste man kontinuierlich dafür sorgen, dass sowas nicht passiert und man Leute trifft aber es kostet Zeit und Energie, die manchmal auch einfach nicht da ist.
Abgesehen davon bringt es auch nicht immer das erhofft, wenn man immer neue Leute trifft oder nur wenig Bekannte. Vor wenigen Wochen hatte ich eine Zeit, wo ich mich oft sehr einsam und sehr traurig gefühlt habe. Dabei war ich in der Zeit so oft mit Leuten in meiner Freizeit zusammen wie noch nie. Allerdings habe ich gemerkt, dass es mir nicht die Linderung gegen meine Einsamkeit verschafft hat, die ich mir erhofft hatte. Das hat sich jetzt zum Glück wieder auf Normalstand eingpegelt und ich treffe gerade wieder auf weniger neue Leute die Tage.
Abgesehen davon bringt es auch nicht immer das erhofft, wenn man immer neue Leute trifft oder nur wenig Bekannte. Vor wenigen Wochen hatte ich eine Zeit, wo ich mich oft sehr einsam und sehr traurig gefühlt habe. Dabei war ich in der Zeit so oft mit Leuten in meiner Freizeit zusammen wie noch nie. Allerdings habe ich gemerkt, dass es mir nicht die Linderung gegen meine Einsamkeit verschafft hat, die ich mir erhofft hatte. Das hat sich jetzt zum Glück wieder auf Normalstand eingpegelt und ich treffe gerade wieder auf weniger neue Leute die Tage.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Ist das hier tatsächlich eine Selbstvertrauensfrage?
Diese geschilderte Situation ist doch so ungünstig, dass ohne hilfreiche Zufälle da auch die meisten anderen Kerle scheitern werden.
Die Problematik dürfte also meines Erachtens darin liegen, dass nur noch eine so extrem ungünstige Konstellation auf dem Tisch liegt.
Wenn du eigentlich den Prüfungsstoff kannst, dann ist es ggf eine Frage des Selbstvertaruens bzw. auf Grund dessen Fehlen übermäßiger Nervosität.
Wenn du vom Prüfungsstoff nur minimalste Ahnung hast scheiterst du nicht wirklich wegen mangelnden Selbstvertrauen, auch wenn dieselbe Nervosität da sein sollte.
Diese geschilderte Situation ist doch so ungünstig, dass ohne hilfreiche Zufälle da auch die meisten anderen Kerle scheitern werden.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Selbstvertrauen generieren
Das mit dem Rausgehen, "nicht denken, einfach machen", die Fähigkeit zur sozialen Interaktion immer weiter "trainieren", trotz zahlreicher Niederlagen und Stagnationsphasen halte ich auch für eine sehr wichtige Sache. Lange, viele Jahre, war ich sozial komplett isoliert und habe im Nachhinein gemerkt, dass ich danach nicht mehr so spontan und locker mit Leuten reden konnte, wie es vorher vielleicht in Ansätzen ging, dass meine natürliche Schüchternheit zu so etwas wie einem völligen Insichgekehrtsein und verbaler Einrostung gepaart mit leichter Weltfremdheit geführt hatte. Das hat sich dann langsam wieder etwas gelegt und ich trainiere heute noch weiter, in meinem Job, wo es ständig darum geht, mit den verschiedensten Leuten zu reden (ich bin immer noch die schüchternste und gehemmteste dabei, aber es folgen jeden Tag neue Erkenntnisse über mein Selbst), und indem ich mich zB gerade wieder in einen Kreis neuer Freizeitkontakte begebe, mit denen ich auf lange Sicht auch vorhabe, auf Veranstaltungen zu gehen, die mir Angst bereiten. Was dabei rauskommt, ist erstmal egal. Weiß man eh nicht. Wichtig ist, dass man nicht aufhört, irgendwas zu machen. Mein Selbstvertrauen leidet immer dann am meisten, in allen Bereichen des Alltags, wenn ich mir Dinge vorgenommen und sie nicht durchgezogen habe und mich danach ständig frage, ob ich jetzt nicht in einer besseren Situation sein könnte, wenn ich nicht dieses oder jenes probiert hätte. Im Prozess des Machens, egal wie sinnfrei die Aktion im Nachhinein auch war, war ich auf dem Weg und lebendig, habe an meinem Selbst eigenhändig gearbeitet. Man macht etwas Ungewohntes und Neues. Darauf kann man dann stolz sein, was Selbstbewusstsein gibt, und man lernt, manchmal auch schmerzhaft, seine Grenzen kennen und hat die Möglichkeit, diese zu erweitern. Dabei immer in seinem eigenen Tempo und ohne Vergleiche mit anderen.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Das hast du gut erkannt und schön zusammengefasst. Jetzt nur noch das "man" durch "Dich" ersetzen und dann wirst Du noch stolzer auf Dich sein... Weil DU hast die Dinge getan und durchgezogen!Saraj hat geschrieben: ↑13 Okt 2017 20:52Was dabei rauskommt, ist erstmal egal. Weiß man eh nicht. Wichtig ist, dass man nicht aufhört, irgendwas zu machen. Mein Selbstvertrauen leidet immer dann am meisten, in allen Bereichen des Alltags, wenn ich mir Dinge vorgenommen und sie nicht durchgezogen habe und mich danach ständig frage, ob ich jetzt nicht in einer besseren Situation sein könnte, wenn ich nicht dieses oder jenes probiert hätte. Im Prozess des Machens, egal wie sinnfrei die Aktion im Nachhinein auch war, war ich auf dem Weg und lebendig, habe an meinem Selbst eigenhändig gearbeitet. Man macht etwas Ungewohntes und Neues. Darauf kann man dann stolz sein, was Selbstbewusstsein gibt, und man lernt, manchmal auch schmerzhaft, seine Grenzen kennen und hat die Möglichkeit, diese zu erweitern. Dabei immer in seinem eigenen Tempo und ohne Vergleiche mit anderen.
Und wenn ich so vorgehe, dann steigt mein Selbstwert und ich liebe mich selbst. Und das tue ich bereits seit vielen Jahren.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Kommt darauf an, wenn man Ratschläge gibt, kann man auch mit "man" formulieren --- konkret an eine Person würde man dann sogar eher mit "du" arbeiten. Und in Sarajs Post ist schon ausgedrückt, was ihre eigenen Erfahrungen sind und was sie deswegen anderen rät.TheRealDeal hat geschrieben: ↑14 Okt 2017 08:41Das hast du gut erkannt und schön zusammengefasst. Jetzt nur noch das "man" durch "Dich" ersetzen und dann wirst Du noch stolzer auf Dich sein... Weil DU hast die Dinge getan und durchgezogen!Saraj hat geschrieben: ↑13 Okt 2017 20:52Was dabei rauskommt, ist erstmal egal. Weiß man eh nicht. Wichtig ist, dass man nicht aufhört, irgendwas zu machen. Mein Selbstvertrauen leidet immer dann am meisten, in allen Bereichen des Alltags, wenn ich mir Dinge vorgenommen und sie nicht durchgezogen habe und mich danach ständig frage, ob ich jetzt nicht in einer besseren Situation sein könnte, wenn ich nicht dieses oder jenes probiert hätte. Im Prozess des Machens, egal wie sinnfrei die Aktion im Nachhinein auch war, war ich auf dem Weg und lebendig, habe an meinem Selbst eigenhändig gearbeitet. Man macht etwas Ungewohntes und Neues. Darauf kann man dann stolz sein, was Selbstbewusstsein gibt, und man lernt, manchmal auch schmerzhaft, seine Grenzen kennen und hat die Möglichkeit, diese zu erweitern. Dabei immer in seinem eigenen Tempo und ohne Vergleiche mit anderen.
An Saraj: schöner Beitrag.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Das tut Sie ja nicht. Sie redet von sich und Ihren Erfahrungen. Und das sollte jeder Mensch auch deutlich so schreiben. Für den Selbstwert. Um seine eigenen Fortschritte nicht gleich wieder zu relativieren, als wäre man zum Beispiel in wesentlichen Momenten seines Lebens nur als Beobachter dabei gewesen. Wenn ich von mir und über mich schreibe, brauche ich außerdem gar keine Ratschläge zu erteilen, sondern jeder nimmt sich das, was er brauchen kann. Und wenn nichts Brauchbares dabei ist, auch gut und es geht auch niemandem schlecht dabei, wenn seine Ratschläge, seien sie auch noch so gut, (scheinbar) kein Gehör finden.Reinhard hat geschrieben: ↑14 Okt 2017 08:46Kommt darauf an, wenn man Ratschläge gibt, kann man auch mit "man" formulieren --- konkret an eine Person würde man dann sogar eher mit "du" arbeiten. Und in Sarajs Post ist schon ausgedrückt, was ihre eigenen Erfahrungen sind und was sie deswegen anderen rät.TheRealDeal hat geschrieben: ↑14 Okt 2017 08:41Das hast du gut erkannt und schön zusammengefasst. Jetzt nur noch das "man" durch "Dich" ersetzen und dann wirst Du noch stolzer auf Dich sein... Weil DU hast die Dinge getan und durchgezogen!Saraj hat geschrieben: ↑13 Okt 2017 20:52Was dabei rauskommt, ist erstmal egal. Weiß man eh nicht. Wichtig ist, dass man nicht aufhört, irgendwas zu machen. Mein Selbstvertrauen leidet immer dann am meisten, in allen Bereichen des Alltags, wenn ich mir Dinge vorgenommen und sie nicht durchgezogen habe und mich danach ständig frage, ob ich jetzt nicht in einer besseren Situation sein könnte, wenn ich nicht dieses oder jenes probiert hätte. Im Prozess des Machens, egal wie sinnfrei die Aktion im Nachhinein auch war, war ich auf dem Weg und lebendig, habe an meinem Selbst eigenhändig gearbeitet. Man macht etwas Ungewohntes und Neues. Darauf kann man dann stolz sein, was Selbstbewusstsein gibt, und man lernt, manchmal auch schmerzhaft, seine Grenzen kennen und hat die Möglichkeit, diese zu erweitern. Dabei immer in seinem eigenen Tempo und ohne Vergleiche mit anderen.
An Saraj: schöner Beitrag.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Selbstvertrauen wird wenn durch Erfolgserlebnisse generiert. In streng beschränktem Maße - quasi auf Kredit - kann dann auch ein überzeugendes Konzept oder je nachverbliebener Aufnahmefähigkeit für so etwas auch reine Motivationsrhetorik dazu beitragen. Aber wie das bei Krediten ist, wenn die Investition nicht zündet steht man hinterher ärmer da als je zuvor.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Selbstvertrauen vielleicht, Selbstwert aber nicht und Selbstliebe ebenfalls nicht. Selbstvertrauen bekommst du, wenn dir alle auf die Schulter klopfen und sagen, wie toll du bist. Nur was ist, wenn das wegfällt? Dann wirst du in ein Loch fallen. Das, was bleibt ist die Erkenntnis aus uns selbst heraus, also von innen, nicht von außen. Ich bin aus verschiedenen Gründen toll. Um das erkennen zu können, brauchte ich keine Bestätigung von außen. Ich bin toll wegen Dingen, die nur ich habe, aber vor allen Dingen bin ich stolz darauf, dass ich Dinge kann, habe und wahrnehme, die jeder Mensch sein Eigen nennt, auch, wenn er einiges davon gerade nicht spürt. Ich bin also ein vollwertiger Mensch. Mit allem, was dazu gehört. Das bedeutet unbedingt auch, seine Schwächen zu erkennen, anzuerkennen und zu würdigen. Denn auch diese gehören zu mir und machen mich in Gesamtheit mit allem anderen zu dem Mann, der ich eben bin. Und weil ich dafür auch einiges getan habe, bin ich gerne ein wenig stolz auf mich.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Ja stimmt, aber es war ja nach Selbstvertrauen explizit gefragt.TheRealDeal hat geschrieben: ↑14 Okt 2017 11:03 Selbstvertrauen vielleicht, Selbstwert aber nicht und Selbstliebe ebenfalls nicht. Selbstvertrauen bekommst du, wenn dir alle auf die Schulter klopfen und sagen, wie toll du bist. Nur was ist, wenn das wegfällt? Dann wirst du in ein Loch fallen. Das, was bleibt ist die Erkenntnis aus uns selbst heraus, also von innen, nicht von außen. Ich bin aus verschiedenen Gründen toll. Um das erkennen zu können, brauchte ich keine Bestätigung von außen. Ich bin toll wegen Dingen, die nur ich habe, aber vor allen Dingen bin ich stolz darauf, dass ich Dinge kann, habe und wahrnehme, die jeder Mensch sein Eigen nennt, auch, wenn er einiges davon gerade nicht spürt. Ich bin also ein vollwertiger Mensch. Mit allem, was dazu gehört. Das bedeutet unbedingt auch, seine Schwächen zu erkennen, anzuerkennen und zu würdigen. Denn auch diese gehören zu mir und machen mich in Gesamtheit mit allem anderen zu dem Mann, der ich eben bin. Und weil ich dafür auch einiges getan habe, bin ich gerne ein wenig stolz auf mich.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Man muss nicht mal sooooo sozial isoliert sein, um eine gewisse Weltfremdheit zu erlangen. Erschreckender weise geht das auch, wenn man ein paar wenige Freunde hat aber sich aber jahrelang nur den gleichen Erfahrungen und Umfeldern aussetzt.Saraj hat geschrieben: ↑13 Okt 2017 20:52 Das mit dem Rausgehen, "nicht denken, einfach machen", die Fähigkeit zur sozialen Interaktion immer weiter "trainieren", trotz zahlreicher Niederlagen und Stagnationsphasen halte ich auch für eine sehr wichtige Sache. Lange, viele Jahre, war ich sozial komplett isoliert und habe im Nachhinein gemerkt, dass ich danach nicht mehr so spontan und locker mit Leuten reden konnte, wie es vorher vielleicht in Ansätzen ging, dass meine natürliche Schüchternheit zu so etwas wie einem völligen Insichgekehrtsein und verbaler Einrostung gepaart mit leichter Weltfremdheit geführt hatte.
Natürliche Schüchternheit? Der Gedanke mutet mir seltsam an. Wenn man das einmal wegbekommen hat, dann war es das eigentlich meiner Ansicht nach. Verwechselt du da vlt. etwas?
Es kommt auch in bisschen darauf, wie wichtig einem die Sache ist und aus welchen Günden man es nicht durchgezogen hat. Ist sie weniger wichtig und/oder sind die Gründe gerechtfertigt, dann ist einfach darüber hinwegzusehen.Saraj hat geschrieben: ↑13 Okt 2017 20:52 Mein Selbstvertrauen leidet immer dann am meisten, in allen Bereichen des Alltags, wenn ich mir Dinge vorgenommen und sie nicht durchgezogen habe und mich danach ständig frage, ob ich jetzt nicht in einer besseren Situation sein könnte, wenn ich nicht dieses oder jenes probiert hätte.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Nunja natürliche Schüchternheit klingt so, als wäre das nicht wegzubekommen oder man würde immer wieder dahin zurückfallen.
Das was ich von anderen und mir selber weiß ist, dass das im Schnitt aber ein Prozess in nur eine Richtung ist d.h. wenn man die Schüchternheit überwunden hat, muss schon dramatisch was passieren, dass es da wieder signifikante Rückschritte gibt.
Daher frage ich mich ob du mit "natürlicher Schüchternheit" nicht etwas meinst, was eigentlich einen ganz anderen Namen hat. Schüchternheit ist eine recht oberflächliche Angst vor Kontakt mit Menschen, die man relativ fix in den Griff bekommen kann. Alles was darüber hinaus geht ist u.U. keine Schüchternheit mehr sondern mehr als das. Vlt. tiefsitzende Ängste und Hemmungen.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Ach, eigentlich meinte ich nur, dass ich von Geburt an ein sehr introvertierter, zurückhaltender, eher stiller Mensch bin. Nichts, wogegen ich ankämpfen müsste oder mal überwunden habe und wieder drauf zurückgefallen bin. Meine Sozialphobie, die in Kindheits- und Jugendjahren sehr ausgeprägt war, hat sich allerdings schon deutlich verflüchtigt und ist nicht mehr so stark wie bei vielen anderen Betroffenen.Berglöwe hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 16:18Nunja natürliche Schüchternheit klingt so, als wäre das nicht wegzubekommen oder man würde immer wieder dahin zurückfallen.
Das was ich von anderen und mir selber weiß ist, dass das im Schnitt aber ein Prozess in nur eine Richtung ist d.h. wenn man die Schüchternheit überwunden hat, muss schon dramatisch was passieren , dass es da wieder signifikante Rückschritte gibt.
Daher frage ich mich ob du mit "natürlicher Schüchternheit" nicht etwas meinst, was eigentlich einen ganz anderen Namen hat. Schüchternheit ist eine recht oberflächliche Angst vor Kontakt mit Menschen, die man relativ fix in den Griff bekommen kann. Alles was darüber hinaus geht ist u.U. keine Schüchternheit mehr sondern mehr als das. Vlt. tiefsitzende Ängste und Hemmungen.
Re: Selbstvertrauen generieren
Man darf aber Schüchternheit nicht mit Introversion verwechseln. Introversion ist auch nicht behandelbar, weil es kein Krankheitsbild darstellt.
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Re: Selbstvertrauen generieren
Aha ok.Saraj hat geschrieben: ↑15 Okt 2017 16:24 Ach, eigentlich meinte ich nur, dass ich von Geburt an ein sehr introvertierter, zurückhaltender, eher stiller Mensch bin. Nichts, wogegen ich ankämpfen müsste oder mal überwunden habe und wieder drauf zurückgefallen bin. Meine Sozialphobie, die in Kindheits- und Jugendjahren sehr ausgeprägt war, hat sich allerdings schon deutlich verflüchtigt und ist nicht mehr so stark wie bei vielen anderen Betroffenen.
Ja es ist irgendwie nicht einfach mit so einem Charakterzug etwas hinsichtlich Leuten und Beziehungen auf die Reihe zu kriegen. Mich versetzt das häufig in eine gewisse Ratlosigkeit, wie ich damit arbeiten soll um bestimmte Ziele zu erreichen. Manchmal versetzt es mich auch in andere Zustände, von den ich mir nicht vorstellen kann, dass das dazugehörige Mindeset gesund ist. Daher schaue ich mich gerade nach entsprechender Hilfe um.
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