Verwandtschaft hält mich für homosexuell

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Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von TurnedDownForWhat »

Abend Leute,

ich hatte mich Ende Juli nach nem Korb angemeldet, da ich über google hier gelandet bin. Inzwischen ist im September eine weitere Ablehnung hinzugekommen und diese Woche ist dann die nächste Bombe geplatzt.

Angesichts einer anstehenden Familienfeier kam raus, dass offenbar substanzielle Teile meiner Verwandtschaft inkl. meiner Eltern seit einigen Jahren denken ich sei schwul. Früher wurde ich immer gefragt, wie es denn aussähe und ob ich jetzt schon ne Freundin hätte. Diese Fragen haben seit 2 Jahren aufgehört und ich glaubte, das Thema sei gegessen. Jetzt stellt sich aber raus, dass seit dem Zeitpunkt anscheinend viele dachten, dass ich homosexuell bin und mich nicht traue, mich zuoute.

Meine Eltern dies Woche sinngemäße: Sie würden gerne meinen Freund kennen lernen. Ich verstand natürlich nicht, was sie damit meinten, bis sie dann noch nachschoben, dass es für sie überhaupt kein Problem wäre, wenn ich schwul sei. Ob dieser Situation war ich derart perplex, da ich nie damit gerechnet hatte, dass mich Leute so einschätzen. Gab dann ersteinmal das peinlichste Schweigen ever, bis ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte und versichte, dass ich nicht schwul bin, aber derzeit keine Freundin habe.

Mit ein paar Tagen Abstand ist die ganze Situation immer noch surreal für mich, aber vor dem Hintergrund zu sehen, dass meine Schwester mit 15 ihren ersten Freund zu Hause vorstellte und ich mit bald 26, abgesehen von Körbe kasssieren, worin ich ein echter Profi bin, noch genau so unbescholten bin wie der durchschnittliche 12 Jährige.

Auch denk ich jetzt oft darüber nach, wie mich andere sehen. Vielleicht halten mich ja auch langjährige Freunde insgeheim für schwul, was natürlich subopitmal wäre, da der Freundeskreis als Parterbörse dann inderekt seit Jahren ausgeschalten wäre.

Mein Selbstbewusstsein ist inzwischen nahezu vollständig pulverisiert und auch meine Motivation im Allgemeinen relativ im Keller. Wozu sich in dem ganzen System abstrampeln, wenn man selbst ein ziemlicher Antimaterialist ist und sich philosophieschulentechnisch als eine Mischung zwischen Kyniker und Stoiker sieht...

Ein paar Fragen hier ans Forum
a) Hat schon mal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
b) Nach längeren Überlegungen bin ich u.a. über die Evolutionstheorie gestolpert. Liebe/Attraktivität mit dem Ziel des Sexualkontaktes ist ja im Grunde ein Biochemischer Prozess zur Arterhaltung. Kann es sein, dass ich einfach einen schlechten DNA Mix habe und eine "Sackgasse" in der Evolution bin, daher nicht "fortpflanzungswürdig" und somit
c) Wie motiviert ihr euch weiter zu machen?

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asymetric
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Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von asymetric »

TurnedDownForWhat hat geschrieben: 14 Okt 2017 20:26 Mit ein paar Tagen Abstand ist die ganze Situation immer noch surreal für mich, aber vor dem Hintergrund zu sehen, dass meine Schwester mit 15 ihren ersten Freund zu Hause vorstellte und ich mit bald 26, abgesehen von Körbe kasssieren, worin ich ein echter Profi bin, noch genau so unbescholten bin wie der durchschnittliche 12 Jährige.
Habe den Mut du selbst zu sein. Du lebst dein Leben nur für dich, du musst eines Tages damit zufrieden sein, nicht deine Familie oder sonst wer.
Du suchst dir eine Freundin für DICH. Wenn dich deine Familie nicht respektiert und du willst das ändern indem du ihnen eine Freundin präsentierst, hmm wie soll ich sagen,
A) hast du ein Problem mit deinem Selbstwertgefühl (hast du aber schon selbst gemerkt)
B) respektiert dich deine Familie nicht. Warum machst du dir dann Gedanken über ihre Meinung?

TurnedDownForWhat hat geschrieben: 14 Okt 2017 20:26 Mein Selbstbewusstsein ist inzwischen nahezu vollständig pulverisiert und auch meine Motivation im Allgemeinen relativ im Keller. Wozu sich in dem ganzen System abstrampeln, wenn man selbst ein ziemlicher Antimaterialist ist und sich philosophieschulentechnisch als eine Mischung zwischen Kyniker und Stoiker sieht...
Was willst du von diesem Leben?

Definiere deine Ziele, erkenne die Hindernisse die dich davon abhalten sie jetzt in diesem Moment zu erreichen, und eigne dir die Fähigkeiten an die nötig sind um diese Hindernisse zu überwinden.

Es wird niemand vorbeikommen und dir deine Träume aufn Silbertablett servieren. Deine Träume musst du in die Realität bringen.

Motivation?

Kennst du den Film "Fight Club" ?
Liebe wird aus Mut gemacht.
Aletheia

Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von Aletheia »

Ich glaube, dass Schlimmste, was Du gerade tun könntest, wäre Dich selbst aufzugeben!! Ist doch egal, dass Du noch keine Freundin hattest. Auch wenn es andere gibt, die ihre erste Freundin früher als Du hatten, hat das ja mit deiner persönlichen Lage nichts zu tun. Jeder lebt sein Leben und Du hast dann halt einfach ein wenig mehr Zeit gebraucht. Und das mit keine Beziehung haben kann sich ja auch ziemlich unerwartet auch ändern :) Da kann sich noch viel entwickeln und Du bist ja jetzt auch noch keine 95 und Dein Leben auch nicht gleich vorbei. Natürlich ist es frustrierend und auch belastend, aber ganz ehrlich, das heißt ja nicht, dass Du nie eine Freundin haben wirst. Kenne das von meiner Verwandtschaft aber auch. Sie halten mich zwar nicht für homosexuell, aber die Fragen, wann ich ihnen denn meinen Freund vorstelle, haben schon vor ein paar Jahren gänzlich aufgehört (ich nehme an, weil sie die Hoffnung aufgegeben haben). Aber das ist dann in erster Linie ja das Problem Deiner Familie und nicht deins. Vielleicht könnt ihr alle noch einmal drüber reden? Aber es ist Dein Leben, Du entscheidest, wie du es lebst, und wenn sich bisher noch keine Beziehung ergeben hat, dann ist das Deine Angelegenheit und nicht gleich ein "Familienproblem" :)
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Gilbert
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Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von Gilbert »

TurnedDownForWhat hat geschrieben: 14 Okt 2017 20:26 a) Hat schon mal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Ich habe drauf gepfiffen und mich nicht darum geschert.

Meinen Eltern suggerierte ich mehr oder weniger unfreiwillig, hin und wieder etwas mit Mädels am Laufen zu haben, aber nichts Konkretes. Als im engsten Freundeskreis die Vermutung angeblicher Homosexualität aufkam, outete ich mich als AB.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Wusel
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Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von Wusel »

TurnedDownForWhat hat geschrieben: 14 Okt 2017 20:26
[...]
Auch denk ich jetzt oft darüber nach, wie mich andere sehen. Vielleicht halten mich ja auch langjährige Freunde insgeheim für schwul, was natürlich subopitmal wäre, da der Freundeskreis als Parterbörse dann inderekt seit Jahren ausgeschalten wäre.
[...]
Mmh.. Menschen geben sich mit der plausibelsten Antwort zu einem Phänomen meist zufrieden. Demnach scheint es in deiner Verwandtschaft logischer zu sein, dass du schwul bist, anstatt das du zu unattraktiv oder zu unfähig im sozialen Kontakt bist, um eine Freundin zu finden ;)

Wie du aber nun wirklich auf andere Menschen wirkst, wird keiner im Forum wissen, ohne dich im Realen gesehen zu haben. :gruebel:

TurnedDownForWhat hat geschrieben: 14 Okt 2017 20:26

Ein paar Fragen hier ans Forum
a) Hat schon mal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
b) Nach längeren Überlegungen bin ich u.a. über die Evolutionstheorie gestolpert. Liebe/Attraktivität mit dem Ziel des Sexualkontaktes ist ja im Grunde ein Biochemischer Prozess zur Arterhaltung. Kann es sein, dass ich einfach einen schlechten DNA Mix habe und eine "Sackgasse" in der Evolution bin, daher nicht "fortpflanzungswürdig" und somit
c) Wie motiviert ihr euch weiter zu machen?
zu. a) Mmh.. keine wirklichen in der Richtung. Bei mir waren es eher Probleme dahingehend, dass ich mich oft nicht einfach männlich genug fühlte.. aber ich glaube, das dann auch nie ein ernsthaftes Problem war.

zu. b) Puuh ... Warum sollte deine DNA so schlecht sein? Hast du einen handfesten Grund? Krankheit, offensichtliche Missbildungen .. starke Abweichung von der Norm, oder Ähnliches? Wenn dergleichen nicht der Fall ist, liegt es eher an deiner Biografie.. gepaart mit deinem Verhalten (den Begriff verstehe ich hier global) und mitunter auch einfach Pech.

Viele AB´s haben auch ein sehr von der Fremdwahrnehmung abweichendes Selbstbild. Das dann zumeist in den negativen Bereich verschoben ist...

zu. c) Tja irgendwie brauch ich mich gar nicht motivieren. Ich bin auch ohne Partner zufrieden.

Ansonsten sei gesagt: Unser mitteleuropäisches Leben dauert gut 80 Jahre. Dies ist ein recht langer Zeitraum, der es ermöglicht, dass das Leben uns einiges an positiven Wendungen bescheren kann.

Außerdem versteh ich das Leben im kosmischen Sinn dann auch wieder als kurzer Wimpernschlag. Vor mir war die Ewigkeit, nach mir liegt die Ewigkeit..
Das Leben ist schon geprägt davon, fortwährend an der Lösung von Problemen zu arbeiten. Und wer sich diesen stellt, wird oft hier schon im allgemeinen erfolgreich sein. ;)
TurnedDownForWhat hat geschrieben: 14 Okt 2017 20:26 [...]
wenn man selbst ein ziemlicher Antimaterialist ist und sich philosophieschulentechnisch als eine Mischung zwischen Kyniker und Stoiker sieht...
[...]
Meine philosophische Allgemeinbildung scheint zu wünschen übrig. Die beiden letzten Begriffe sagen mir wenig.. dennoch hoffe ich, kannst du mit meinen Gedanken, die mich zeitweilig in schweren Phasen zu tragen helfen, etwas anfangen. :hut:
Reborn

Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von Reborn »

Sag einfach ganz gelassen: "Leute ich bin nicht schwul...sonst hätte ich doch einen Freund!". Und wenn dann alle so: "Puh...Gott sei Dank...wir dachten schon" fügst du grinsend hinterher: "Ja Leute...keine Sorge... Ich bin pädophil!" :D Ich glaub ich würd das eiskalt bringen. Mir wär das sowas von scheiß egal wenn ich solche Verwandtschaft hätte.
Sonnenklar

Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von Sonnenklar »

Deine Familie und Verwandschaft scheinen ja sehr direkt zu sein und es ist ist altersmäßig auch noch recht früh, sich so eine Meinung zu bilden, aber dass scheint gerade für Männer wohl recht normal zu sein, dass man damit konfrontiert wird, schwul zu sein, weil man ja noch nie mit einer Frau gesehen wurde.

Also meistens kommt dies bei Mitte 20 hoch und geht so bis Mitte 30, ab dann lässt man diejenigen damit in Ruhe, aber dann wird man sowieso nicht mehr ernstgenommen.

So waren jedenfalls meine Erfahrungen und hat es natürlich auch gestärkt, dass ich mit wenig Selbstvertauen durch das Leben gehen (muss).
Clochard

Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von Clochard »

gibt doch diesen Film, wo einer sich ne lebensechte Puppe kauft und die seiner Familie vorstellt :lol:
TurnedDownForWhat

Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von TurnedDownForWhat »

Aletheia hat geschrieben: 14 Okt 2017 21:35 Ich glaube, dass Schlimmste, was Du gerade tun könntest, wäre Dich selbst aufzugeben!! Ist doch egal, dass Du noch keine Freundin hattest. Auch wenn es andere gibt, die ihre erste Freundin früher als Du hatten, hat das ja mit deiner persönlichen Lage nichts zu tun. Jeder lebt sein Leben und Du hast dann halt einfach ein wenig mehr Zeit gebraucht. Und das mit keine Beziehung haben kann sich ja auch ziemlich unerwartet auch ändern :) Da kann sich noch viel entwickeln und Du bist ja jetzt auch noch keine 95 und Dein Leben auch nicht gleich vorbei. Natürlich ist es frustrierend und auch belastend, aber ganz ehrlich, das heißt ja nicht, dass Du nie eine Freundin haben wirst. Kenne das von meiner Verwandtschaft aber auch. Sie halten mich zwar nicht für homosexuell, aber die Fragen, wann ich ihnen denn meinen Freund vorstelle, haben schon vor ein paar Jahren gänzlich aufgehört (ich nehme an, weil sie die Hoffnung aufgegeben haben). Aber das ist dann in erster Linie ja das Problem Deiner Familie und nicht deins. Vielleicht könnt ihr alle noch einmal drüber reden? Aber es ist Dein Leben, Du entscheidest, wie du es lebst, und wenn sich bisher noch keine Beziehung ergeben hat, dann ist das Deine Angelegenheit und nicht gleich ein "Familienproblem" :)
Erstmal Danke für die Antwort. Bzgl. "Sich selbst aufgeben". Ist vielleicht auch einfach eine Frage der Perspektive. Für den einen handelt es sich bei einer Person um einen Freiheitskämpfer und der andere sagt, dass die Person ein Terrorist ist. Ähnlich hier: Der eine sagt "sich selbst aufgeben", der andere sagt: "Die Natur und Tatsache akzeptieren, dass man selbst evtl. naturbedindgt (biochemisch) eben nicht fortpflanzungswürdig ist und eine Sackgasse in der Entwicklung darstellt". Gibt es im Tierreich ja auch, dass die schwachen Exemplare nicht zum Zug kommen und ihr Genmaterial eben nicht weitergegeben wird. Weshalb sollte das bei der Säugetiergattung des Homo Sapiens anders sein?

"ich nehme an, weil sie die Hoffnung aufgegeben haben" - Genau das nahm ich ja bis letzte Woche auch an. Im Grunde ist es mir ja auch egal, was andere über mich denken, aber irgendwie bewegt einen soetwas dann doch.

"Aber es ist Dein Leben, Du entscheidest, wie du es lebst" - Das stimmt vollkommen. Und ich bin gerade eben an einem Punkt, wo ich mir ernsthaft Gedanken mache, wie es weitergehen soll. Akzeptiere ich, dass da nie was laufen wird und schei** auf sämtliche gesellschaftliche Konventionen oder nicht. Ich bin wie gesagt ein Antimaterialist und eine Mischung aus Kyniker und Stoiker. Sprich: Um glücklich zu sein reicht mir ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen, der Zugang zur Natur und zu einer Bibliothek. Ich könnte also für mich auf Karriere etc. komplett pfeifen, da es mir nicht wichtig ist wie hoch mein Kontostand ist und welche materiellen Sachen ich besitze. Nur wenn man sich für diesen Weg entscheidet, schießt man sich aus dem Partnerschaftsmarkt vermutlich vollkommen ins Abseits.
TurnedDownForWhat

Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von TurnedDownForWhat »

Wusel hat geschrieben: 15 Okt 2017 00:00
Mmh.. Menschen geben sich mit der plausibelsten Antwort zu einem Phänomen meist zufrieden. Demnach scheint es in deiner Verwandtschaft logischer zu sein, dass du schwul bist, anstatt das du zu unattraktiv oder zu unfähig im sozialen Kontakt bist, um eine Freundin zu finden ;)

[...]

zu. a) Mmh.. keine wirklichen in der Richtung. Bei mir waren es eher Probleme dahingehend, dass ich mich oft nicht einfach männlich genug fühlte.. aber ich glaube, das dann auch nie ein ernsthaftes Problem war.

zu. b) Puuh ... Warum sollte deine DNA so schlecht sein? Hast du einen handfesten Grund? Krankheit, offensichtliche Missbildungen .. starke Abweichung von der Norm, oder Ähnliches? Wenn dergleichen nicht der Fall ist, liegt es eher an deiner Biografie.. gepaart mit deinem Verhalten (den Begriff verstehe ich hier global) und mitunter auch einfach Pech.

Viele AB´s haben auch ein sehr von der Fremdwahrnehmung abweichendes Selbstbild. Das dann zumeist in den negativen Bereich verschoben ist...

zu. c) Tja irgendwie brauch ich mich gar nicht motivieren. Ich bin auch ohne Partner zufrieden.

Ansonsten sei gesagt: Unser mitteleuropäisches Leben dauert gut 80 Jahre. Dies ist ein recht langer Zeitraum, der es ermöglicht, dass das Leben uns einiges an positiven Wendungen bescheren kann.

Außerdem versteh ich das Leben im kosmischen Sinn dann auch wieder als kurzer Wimpernschlag. Vor mir war die Ewigkeit, nach mir liegt die Ewigkeit..
Das Leben ist schon geprägt davon, fortwährend an der Lösung von Problemen zu arbeiten. Und wer sich diesen stellt, wird oft hier schon im allgemeinen erfolgreich sein. ;)
Hey Danke.
Das mit der plausibelsten Antwort ist mal ein ganz neuer Gedankengang.

@ a) mhhh Erinnert mich an den "Neutrum" Thread. Ich fühle mich durch und durch männlich, aber keine Ahnung wie die Außenwirkung ist. Im Neutrum Thread war z.B. von männlich kleiden die Rede... K.A. was das jetzt bedeuten soll.... Bin halt normal gekleidet, Jeans Hemd, Shirt bzw. Anzug etc.

@b) Krasse Missbildungen jetzt nicht, aber gibt schon einige Sachen (Gelenke, Bänder/Sehnen), die ich als Ingenieur eines menschlichen Körpers sicherlich anders machen würde. Aber vermutlich hast du schon recht, dass es eher Biografie/Verhalten sind. Optisch bin ich aber sicherlich kein Modeltyp, weder vom Gesicht, noch vom Körper.

@c) Ich bin gerade an dem Punkt, einfach zu entscheiden ebenfalls einfach drauf zu pfeiffen.

Tja, der Sinn des Lebens... Ganz dahinter bin ich auch noch nicht gekommen....
Clochard

Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von Clochard »

geh zum nächsten Familientreffen in Frauenkleidern :mrgreen:
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Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von TurnedDownForWhat »

Sonnenklar hat geschrieben: 15 Okt 2017 06:18 Deine Familie und Verwandschaft scheinen ja sehr direkt zu sein und es ist ist altersmäßig auch noch recht früh, sich so eine Meinung zu bilden, aber dass scheint gerade für Männer wohl recht normal zu sein, dass man damit konfrontiert wird, schwul zu sein, weil man ja noch nie mit einer Frau gesehen wurde.

Also meistens kommt dies bei Mitte 20 hoch und geht so bis Mitte 30, ab dann lässt man diejenigen damit in Ruhe, aber dann wird man sowieso nicht mehr ernstgenommen.

So waren jedenfalls meine Erfahrungen und hat es natürlich auch gestärkt, dass ich mit wenig Selbstvertauen durch das Leben gehen (muss).
Naja, sehr direkt.. Sie haben ja immerhin fast 2 Jahre nichts gesagt sondern sich ihren Teil gedacht.

Aber offensichtlich bin ich dann nicht der einzige, der als schwul abgestempelt wird^^
Mal sehen, wie lange ich dann noch ernst genommen werde.

Ja, die Sache mit dem Selbstvertrauen... Wenn man nur auf die Fresse kriegt, kommt man sich vor wie auf der Autobahn. Und je mehr Fahrzeuge einem entgegen kommen, desto mehr konvergiert die Wahrscheinlichkeit gegen 1, dass man selbst das Problem ist.
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Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von TurnedDownForWhat »

Clochard hat geschrieben: 15 Okt 2017 19:26 geh zum nächsten Familientreffen in Frauenkleidern :mrgreen:
Hehe :) Du hast Humor, das muss man dir lassen. Lieber Galgenhumor als keinen Humor ;)
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TheRealDeal
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Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von TheRealDeal »

Reborn hat geschrieben: 15 Okt 2017 04:49 Sag einfach ganz gelassen: "Leute ich bin nicht schwul...sonst hätte ich doch einen Freund!". Und wenn dann alle so: "Puh...Gott sei Dank...wir dachten schon" fügst du grinsend hinterher: "Ja Leute...keine Sorge... Ich bin pädophil!" :D Ich glaub ich würd das eiskalt bringen. Mir wär das sowas von scheiß egal wenn ich solche Verwandtschaft hätte.
Du meinst nekrophil. Die armen Kinder... ;)
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von asymetric »

TurnedDownForWhat hat geschrieben: 15 Okt 2017 18:41 Erstmal Danke für die Antwort. Bzgl. "Sich selbst aufgeben". Ist vielleicht auch einfach eine Frage der Perspektive. Für den einen handelt es sich bei einer Person um einen Freiheitskämpfer und der andere sagt, dass die Person ein Terrorist ist. Ähnlich hier: Der eine sagt "sich selbst aufgeben", der andere sagt: "Die Natur und Tatsache akzeptieren, dass man selbst evtl. naturbedindgt (biochemisch) eben nicht fortpflanzungswürdig ist und eine Sackgasse in der Entwicklung darstellt". Gibt es im Tierreich ja auch, dass die schwachen Exemplare nicht zum Zug kommen und ihr Genmaterial eben nicht weitergegeben wird. Weshalb sollte das bei der Säugetiergattung des Homo Sapiens anders sein?
Es ist auch hier exakt so, nur sind wir Menschen von Natur aus unnatürlich, was die Bedingungen unter deren wir den evolutionären Überlebenskampf austragen etwas - speziell macht. Der Trieb der eigentlich nur der Fortpflanzung dienen soll, ist bei uns noch vorhanden, sonst würde uns unser Alleinsein nicht stören. Allerdings der Rest ist verhandelbar, in einem ziemlich weiten Rahmen. Wenn du schwach sein willst, und dich damit abfinden willst, tu dies. Wenn du es ändern willst, nunja, es besteht kein Recht oder Anspruch auf Erfolg, aber du stirbst eh irgendwann, also könntest du es zumindest versuchen.

TurnedDownForWhat hat geschrieben: 15 Okt 2017 18:41 "ich nehme an, weil sie die Hoffnung aufgegeben haben" - Genau das nahm ich ja bis letzte Woche auch an. Im Grunde ist es mir ja auch egal, was andere über mich denken, aber irgendwie bewegt einen soetwas dann doch.
Emotionales Rauschen.
Rationalisieren, Gründe hinderfragen, aber nicht davon kirre machen lassen.
TurnedDownForWhat hat geschrieben: 15 Okt 2017 18:41 "Aber es ist Dein Leben, Du entscheidest, wie du es lebst" - Das stimmt vollkommen. Und ich bin gerade eben an einem Punkt, wo ich mir ernsthaft Gedanken mache, wie es weitergehen soll. Akzeptiere ich, dass da nie was laufen wird und schei** auf sämtliche gesellschaftliche Konventionen oder nicht. Ich bin wie gesagt ein Antimaterialist und eine Mischung aus Kyniker und Stoiker. Sprich: Um glücklich zu sein reicht mir ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen, der Zugang zur Natur und zu einer Bibliothek. Ich könnte also für mich auf Karriere etc. komplett pfeifen, da es mir nicht wichtig ist wie hoch mein Kontostand ist und welche materiellen Sachen ich besitze. Nur wenn man sich für diesen Weg entscheidet, schießt man sich aus dem Partnerschaftsmarkt vermutlich vollkommen ins Abseits.
Es bleibt zuallererst die Frage was DU willst!

Willst du unbedingt einen 0815 Mainstreammenschen an deiner Seite, und dies ist dir wichtiger als deine eigenen Eigenarten, werde zu einem 0815 Mainstreammensch.
Ist dir deine eigene Eigenart wichtiger, dann akzeptiere dies. Klar wird es deine Auswahl stark einschränken, aber es heisst nicht das du per Defination niemand finden kannst.

Erweitere mal deinen Horizont. Was glaubst du was dort draussen für Freaks rumlaufen. Das Problem ist nur sie zu finden. Da häng ich auch noch dran. Was glaubst du was ich in den letzten Monaten bei Finya für interessante Menschen gefunden habe. Das sind nicht alles nur karrieregeile Tussen, da sind auch Mädels bei die anders ticken.

Definiere für dich, was macht dich aus, auf könntest du unter keinen Umständen verzichten, was ist dir egal?

Was suchst du für einen Mensch?
Wo könntest du diesen Mensch finden?

Bibleothek?
Wagenplatz?
Foren Outdoor/Selbstversorger/etc?
Liebe wird aus Mut gemacht.
sofl

Re: Verwandtschaft hält mich für homosexuell

Beitrag von sofl »

TurnedDownForWhat hat geschrieben: 14 Okt 2017 20:26a) Hat schon mal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Tatsächlich fragte mich meine Mutter einmal vor ältlichen Jahren ob ich an Männern interessiert sei. Als ich das etwas verstört verneinte, war die Sache aber schnell vom Tisch.
TurnedDownForWhat hat geschrieben: 14 Okt 2017 20:26c) Wie motiviert ihr euch weiter zu machen?
Ich zieh generell erstmal den Hut vor dir das du Versuche unternimmst. Soziale Phobien halten mein Korbkonto konsequent bei Null obwohl ich lieber ein paar Körbe vorzuweisen hätte.