Notwendige Arbeitszeiten

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Wie lange müsstest Du täglich arbeiten, um genug Geld zu verdienen?

Gar nicht, ich komme mit Vermögenseinkünften oder Sozialleistungen aus
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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Tania
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Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Tania »

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LonesomeCoder hat geschrieben: 19 Okt 2017 07:50 Eine gewisse Summe an Geld braucht man zum Leben (Strom, Wasser, Essen, Trinken, Kleidung, Wohnung, usw.) und Wünsche nach einem gewissen Luxus und Freizeitgestaltung sind bei den meisten auch vorhanden. Dafür ist Arbeit notwendig. Es gibt nicht für alle sinnvolle Jobs, mit denen man genug verdienen kann. Manche sinnvolle Tätigkeiten sind nur Ehrenamt und davon kann keine Stromrechnung bezahlt oder Kinobesuch finanziert werden. Eine Antwort auf die Frage "Wie legal ohne oder mit sehr wenig Arbeit an genug Geld kommen?" zu finden ist nicht so leicht.
mal eine kleine (wenngleich nicht ganz leicht zu beantwortende) Frage:

Wie viel ist für euch persönlich eigentlich "genug Geld". Und wie viele Stunden (gerundet) täglich müsstet ihr (gemessen am aktuellen Gehalt, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass prozentual weniger Steuern fällig würden) arbeiten, um das zu verdienen?

Wer da eine Diskrepanz zwischen notwendiger und tatsächlicher Arbeitszeit feststellt, darf die optional gern erklären ;)
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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Krausig
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Krausig »

Ne, ich find das ne komische Frage.
"Genug Geld" kann ich nie haben, mehr wäre immer besser. Insofern kann ich deine Frage auch nicht beantworten.
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von LonesomeCoder »

6 h (statt 8 h, aber aus betrieblichen Gründen nicht möglich) dürften reichen.
Aber wie der Vorposter kann man mit Geld immer was anfangen, z.B. private Altersvorsorge oder spenden, wenn aktuell kein Bedarf da ist.
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Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Tania
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Tania »

Meine Tochter hat mit zarten 5 Jahren mal definiert "Wir sind reich. Wir können uns alles kaufen, was wir wirklich brauchen". In diese Richtung geht meine Frage - nicht darum, ob ein Milliönchen mehr auf dem Konto sich gut anfühlen würde, sondern schlicht darum, wie viel Geld man wirklich braucht, um einen Lebensstandard zu finanzieren, den man als zufriedenstellend empfindet. Dass dieses Empfinden höchst subjektiv ist, ist mir durchaus bewusst :)
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Einsamer Igel »

In wenigen Sekunden die richtigen Lottozahlen ankreuzen, dürfte ausreichen. ;)
Blau
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Blau »

Tania hat geschrieben: 19 Okt 2017 08:37 Meine Tochter hat mit zarten 5 Jahren mal definiert "Wir sind reich. Wir können uns alles kaufen, was wir wirklich brauchen". In diese Richtung geht meine Frage - nicht darum, ob ein Milliönchen mehr auf dem Konto sich gut anfühlen würde, sondern schlicht darum, wie viel Geld man wirklich braucht, um einen Lebensstandard zu finanzieren, den man als zufriedenstellend empfindet. Dass dieses Empfinden höchst subjektiv ist, ist mir durchaus bewusst :)
Kluges Kind :good:
Ich würde es ähnlich sehen. Wobei ich noch nicht ganz abschätzen kann wie sich das mit dem Geldbedarf bei uns noch ändern wird. Für nächstes Jahr stehen Hauskauf und Geburt des dritten Kindes an, dafür wird aber mein Partner fertig mit dem Studium und wird ebenfalls ins Berufsleben einsteigen so dass ich nicht mehr Alleinverdienerin bin. Gefühlt würde ich sagen: für eine gute Work-Life-Balance reichen mir täglich 5 Stunden Arbeit, mit drei Kindern dann vielleicht auch weniger. Ich habe bislang aber auch noch keine Ahnung was so ein Haus im Unterhalt kostet.
Wenn ich von unserer momentanen Situation ausgehe: ich kann die Familie mit täglich 5 Stunden Arbeit ernähren, da ist alles drin von Miete über Essen hin zu Versicherungen und Kindergartenbeiträgen. Allerdings wird es dann schwierig wenn mal größere Ausgaben anstehen wie etwa für einen Urlaub oder ein neues Auto. Bin froh dass ich da noch etwas finanzielle Reserven auf der Seite habe :mrgreen:
Shisouka

Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Shisouka »

Geld hat man erst genug, wenn man sich keine Gedanken mehr drum macht .. Und nein, leider gehöre ich nicht zu dieser Sorte Mensch, dazu bin ich zu ehrlich. :hammer:
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Unkreativer
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Unkreativer »

Ja, was ist brauchen? Wenn ich mein jetziges Leben sehe, mit dem ich gut leben kann und das auf den (hoffentlich) später zu erwartenden Betrag umrechne, komme ich so auf etwa zwei Stunden pro Tag. Aber vielleicht will ich ja auch ein Haus haben. Ist das notwendig?
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Tania »

Unkreativer hat geschrieben: 19 Okt 2017 10:51 Ja, was ist brauchen? Wenn ich mein jetziges Leben sehe, mit dem ich gut leben kann und das auf den (hoffentlich) später zu erwartenden Betrag umrechne, komme ich so auf etwa zwei Stunden pro Tag. Aber vielleicht will ich ja auch ein Haus haben. Ist das notwendig?
Wenn Du ein Haus brauchst, um ein Leben nach Deinen Vorstellungen zu leben, dann wäre es im Sinne dieser Umfrage notwendig.

Es geht mir hier wirklich nicht darum, individuelle Ansprüche zu hinterfragen. Nur darum, um mal einen Eindruck zu bekommen, ob wir vielleicht generell über unsere jeweiligen Bedürfnisse hinaus arbeiten.
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Versingled
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Versingled »

Tania hat geschrieben: 19 Okt 2017 11:12
Unkreativer hat geschrieben: 19 Okt 2017 10:51 Ja, was ist brauchen? Wenn ich mein jetziges Leben sehe, mit dem ich gut leben kann und das auf den (hoffentlich) später zu erwartenden Betrag umrechne, komme ich so auf etwa zwei Stunden pro Tag. Aber vielleicht will ich ja auch ein Haus haben. Ist das notwendig?
Wenn Du ein Haus brauchst, um ein Leben nach Deinen Vorstellungen zu leben, dann wäre es im Sinne dieser Umfrage notwendig.

Es geht mir hier wirklich nicht darum, individuelle Ansprüche zu hinterfragen. Nur darum, um mal einen Eindruck zu bekommen, ob wir vielleicht generell über unsere jeweiligen Bedürfnisse hinaus arbeiten.
Während meiner ersten Krankheitsphase 2015/2016 hatte ich viel Zeit mir Gedanken zu machen ... was brauche ich eigentlich wirklich im Leben, was ist eigentlich "unnötiger Luxus". Ich damals in Vollzeit beschäftigt (35 Stunden), habe so viel verdient dass es jedes Jahr einen 3-wöchigen USA-Urlaub gab, ein Auto finanzieren konnte und und und ...
Ich habe dann im Sommer 2016 mein Auto verkauft ... ich brauchte es nicht wirklich weil ich damit nur zur Arbeit und wieder nach Hause gefahren bin (und im Stuttgarter Speckgürtel geht das mit den Öffies deutlich entspannter) ... es war ein nice-to-have. Seit April bin ich auf Teilzeit (28 Stunden), weil da eben auch genügend rüberkommt, dass ich mir ein Dach über dem Kopf leisten kann, genügend zum Leben habe. Die "extra Lebenszeit", die mir der Freitag bringt ist mehr als Ausgleich genug.

Das muss natürlich jeder für sich selber definieren ... was man haben will und dann natürlich die Work-Life-Balance entsprechend justieren. Auffallend ist nur ... ich kenne jede Menge Kollegen, die sich beklagen, dass die Arbeit sie auffrisst, 10 oder 12 Stunden täglich zu viel sind und dass der Chef selbst an Heiligabend noch anruft, weil irgendwo was klemmt (und man dann auch noch rangeht!!!) ... aber wenn es denn wichtig ist sich 2 mal Ski-Urlaub im Jahr leisten kann, zu Pfingsten und im Sommer mehrere Wochen nach Asien zu reisen ... tja dann kann ich nur sagen ... selber schuld.
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kicky
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von kicky »

Versingled hat geschrieben: 19 Okt 2017 12:33 .... Ich damals in Vollzeit beschäftigt (35 Stunden), habe so viel verdient dass es jedes Jahr einen 3-wöchigen USA-Urlaub gab, ein Auto finanzieren konnte und und und ...
Ich habe dann im Sommer 2016 mein Auto verkauft ... ich brauchte es nicht wirklich weil ich damit nur zur Arbeit und wieder nach Hause gefahren bin (und im Stuttgarter Speckgürtel geht das mit den Öffies deutlich entspannter) ... es war ein nice-to-have. Seit April bin ich auf Teilzeit (28 Stunden), weil da eben auch genügend rüberkommt, dass ich mir ein Dach über dem Kopf leisten kann, genügend zum Leben habe. Die "extra Lebenszeit", die mir der Freitag bringt ist mehr als Ausgleich genug.
Wo bzw. was arbeitest du, dass 35 Stunden Vollzeit sind? Ich hätte doch was Anderes lernen sollen... Bei mir waren letztes Jahr 42 h Vollzeit...
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Gilbert
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Gilbert »

kicky hat geschrieben: 19 Okt 2017 12:49 Ich hätte doch was Anderes lernen sollen...
....als Beulenklopper bei Daimler am Band. ;)

Aber im Ernst: Die westdeutsche Metallindustrie hat eine 35 h/Woche. Die chemische Industrie z.B. 37,5 h/Woche.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Lonely
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Lonely »

kicky hat geschrieben:Ich hätte doch was Anderes lernen sollen... Bei mir waren letztes Jahr 42 h Vollzeit...
Geht doch noch. Ich habe eine 45h-Woche. Plus Überstunden, falls ich Karriere machen wollen würde.

Und ich bin mir sicher, dass das andere noch toppen können.....
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von NBUC »

Als Augenblickfrage lässt sich das gut beantworten: Feststellen, was man im letzten Jahr verbraucht hat, aber schon mit Ausgaben, welche längeres Warten/Sparen ausdrücken kann das schief werden.
Und auf der anderen Seite kommt hinzu: Wie sieht es mit der Preisentwicklung aus? Gerade Mieten machen immer noch gerne mal Sprünge.
Bleiben die Ansprüche/Möglichkeiten gleich? Was wenn doch mal bei dem oder der anderen noch Familienplanung ins Visier kommt.
Wie sieht es mit den Aussichte aus bei dieser reduzierten Stundenzahl dabei zu bleiben. Klar, nominell darfst du nicht benachteiligt werden, aber es sind schon abstrusere Gründe bei der Auswahl wer denn dann nun entlassen wird genommen worden als "der macht ja jetzt schon weniger Stunden".
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von kicky »

Lonely hat geschrieben: 19 Okt 2017 13:08
kicky hat geschrieben:Ich hätte doch was Anderes lernen sollen... Bei mir waren letztes Jahr 42 h Vollzeit...
Geht doch noch. Ich habe eine 45h-Woche. Plus Überstunden, falls ich Karriere machen wollen würde.

Und ich bin mir sicher, dass das andere noch toppen können.....
Wenn's danach geht, das war ja auch nur das Minimum, da waren immer Überstunden angesagt, so wie jetzt auch, wo ich nur die normalen 40 h im Vertrag stehen habe.
Ich finde die Mentalität der (teilweise schon) Glorifizierung von Überstunden sehr problematisch. Wenn bei mehreren Leuten die Arbeit im vorgegeben Zeitrahmen nicht machbar ist, dann ist das Arbeitspensum zu viel und nicht der Arbeitnehmer zu angsam oder faul.
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Lonely »

kicky hat geschrieben: Ich finde die Mentalität der (teilweise schon) Glorifizierung von Überstunden sehr problematisch. Wenn bei mehreren Leuten die Arbeit im vorgegeben Zeitrahmen nicht machbar ist, dann ist das Arbeitspensum zu viel und nicht der Arbeitnehmer zu angsam oder faul.
Jep.
Mir hat man vor Jahren im jährlichen Mitarbeitergespräch vorgeworfen, dass ich keine Überstunden mehr mache. Als ich gemeint habe, dass ich, wenn ich mein Pensum in der normalen Arbeitszeit betrachte, auch eigentlich keine machen muss, wurde mein Chef ganz ruhig. Seitdem hat er das nicht mehr angesprochen. Und ich bin mir sicher, dass ich durch die ein oder andere Optimierung gewisser Prozesse noch effizienter arbeiten könnte.

Zum Thema: Ich denke, je mehr man verdient, desto mehr steigen auch die Ansprüche.
Man gewöhnt sich an den steigenden Lebensstandard.
Bei uns ist das Gehalt gekoppelt an mehr Verantwortung und mehr Einsatz. Und das ist es mir dann echt nicht mehr wert.
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Nonkonformist »

In meinen zeit als freiberuflicher trickfilmzeichner und regisseur habe ich so einige überstunden gemacht - aber der beruf war gleichzeitig die hobby und der leidenschaft, dann ist das kein großes drama. Die anderen künstler-kollegen waren häufig einen art ersatzfamilie; der arbeit war auch für meinen sozialleben essentiell.

Verdient habe ich sehr unterschiedlich.

Manchmal verdammt wenig; manchmal unverschämt viel.
Geld war aber nicht meine hauptmotivation.

Man verbringt eine menge zeit in der arbeit - für mich war es immer wichtig das ich diese als für mich sinnvoll und angenehm empfinde.
Luxus, statusartikel, haben mich nie interessiiert - ich habe entweder auto oder führerschein, meine wohnungen waren immer bescheiden, etc. Ich habe immer noch kein smartphone, schaue fernsehen über meinen computer, etc.

Rein fürs geld arbeiten habe ich immer vermeiden wollen - das leben außerhalb der arbeit empfinde ich auch nicht unbedingt als sinnvoll oder angenehm - das großteil des lebens ist langweilig, repetetiv, monoton.

An einen höheren sinn im leben, ein leben nach den tod, geschweige einen belohnung in das jenseits, glaube ich nicht.
Wir haben nur das eine leben hier und dann ist schluß und alles vorbei.
Wann man dann zurückblickt und nur gemacht hat was anderen von dir verlangt haben, hat man, meinen meinung nach, für um sonnst gelebt.

Und das pflichtprogramm - nest bauen und familie gründen - hat mich noch nie interessiert.

Die arbeit war für mich immer zentral im leben, und zwar aus intrinsiken gründe.
Ich war quasi mit meinem arbeit verheiratet - auch wann diese 'ehe' auch mal eine weile nicht optimal war.

Und seit ich nicht mehr in meinem bereich tätig bin, fühlt mein leben sich ziemlich sinnbefreit an - ich habe eigentlich kaum noch eine ahnung warum ich noch lebe, nur eine minimale hoffnung das ich es jeweils noch zurück in meinen bereich schaffe.

Eine egoistische lebenshaltung?
Bestimmt.

Aber wie gesagt, ich habe nur das einzige leben hier, diese vielleicht 70, 80 jahre, und die will ich nicht als lohnsklaven verschwenden, damit einige irrsinng reichen ausbeuter an mir noch reicher werden - denn zu mehr als das dient unseren marktwirtschaft im grunde nicht.
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Tania
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Tania »

kicky hat geschrieben: 19 Okt 2017 14:01 Ich finde die Mentalität der (teilweise schon) Glorifizierung von Überstunden sehr problematisch.
Ja. Insbesondere weil mit der Menge an Überstunden, die in manchen Unternehmen anfallen, gut und gern eine zusätzliche Stelle geschaffen werden könnte. Oder zwei. Vermutlich könnte bei flächendeckender Einführung der 30h-Woche die Arbeitslosenquote deutlicher gesenkt werden als mit allen jetzigen Maßnahmen zusammen. Womit wieder Gelder frei würden, die z.B. in eine Senkung der Steuern oder Lohnnebenkosten fließen könnten ... womit für Manchen dann auch die 30h zum Leben ausreichen würden.

Ich frage mich, warum nicht mehr Unternehmen von sich aus mehr Teilzeitstellen ausschreiben ... Worin liegt denn der Nachteil, wenn man die anfallenden 50h Arbeit von 2 Leuten erledigen lässt, statt einen 40h-Mitarbeiter zu 10 Überstunden zu nötigen?

Aber vielleicht sind wir ja auch selbst schuld. Wir fangen als junge Menschen hochmotiviert zu arbeiten an, wollen endlich möglichst viel eigenes Geld verdienen, haben noch nicht so viele andere Hobbys und Verpflichtungen, und sind dermaßen belastbar, dass wir nach 8h Arbeit noch locker zur After-Work-Party gehen können. Und wenn wir älter werden, haben wir uns irgendwie an die Arbeitszeiten gewöhnt ... und wenn wir merken, dass wir nicht alles schaffen, streichen wir lieber an der Zeit für Hobbys, Freunde, Regeneration oder gar Familie etwas, statt beruflich kürzer zu treten :(
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von NBUC »

Tania hat geschrieben: 19 Okt 2017 14:53 Ich frage mich, warum nicht mehr Unternehmen von sich aus mehr Teilzeitstellen ausschreiben ... Worin liegt denn der Nachteil, wenn man die anfallenden 50h Arbeit von 2 Leuten erledigen lässt, statt einen 40h-Mitarbeiter zu 10 Überstunden zu nötigen?
Das erzeugt schon ein paar Probleme:
> Die Verwaltungsarbeit ist trotzdem die doppelte.
> Oft kommt die Mehrarbeit überraschend (ob die Überraschung vermeidbar oder nicht ist, kann von Fall zu Fall variieren)
> Es kommt dann oft zu entsprechenden Verteilungskämpfen über diese Stunden.
> Es gibt zusätzlichen Abspracheoverhead und Einarbeitunsgarbeit. Insbesondere wenn das überraschend kommt, ist für diese Einarbeitung dann keine Zeit mehr.
> Je nach Job oder aber auch finanziellen Verpflichtungen/Konsumwünschen des Betreffenden reichen 25h dafür nicht aus.
> manche gerade klassische Überstundensituationen lassen sich nicht sinnvoll teilen (Baustelle z.B.)
> gerade in den höheren Gehaltsbereichen, die sich so etwas am ehesten leisten könnten, kostet das dann extra Sozialabgaben.
> manchmal bekommt man auch einfach nicht so viele Leute, die das machen wollen.

Alles Sachen, die nicht immer auftreten müssen und teils auch mit etwas Engangement vermieden werden können, die Idee also nicht zwingend disqualifiziert, aber eben erwähnt und berücksichtigt sein sollen.

Dafür bekommt man:
> vermutlich ausgeruhtere und motiviertere Mitarbeiter
> Ausfallredundanz1: geht (oder verstirbt) ein Mitarbeiter, ist nicht das ganze Knowhow schlagartig weg.
> In befristeten Ausfallsituationen könnte bei der rein "lustbedingten" Kurzarbeit (wenn der Anlass Kinder oder Pflege sind geht das natürlich nicht so einfach) der andere dann für die Notzeit direkt wieder auf Vollzeit gehen und den kranken Kollegen auffangen statt mit irgendwelchen externen Kräften Notlösungen organisieren zu müssen.
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Re: Notwendige Arbeitszeiten

Beitrag von Strange Lady »

Tania hat geschrieben: 19 Okt 2017 14:53
kicky hat geschrieben: 19 Okt 2017 14:01 Ich finde die Mentalität der (teilweise schon) Glorifizierung von Überstunden sehr problematisch.
Ja. Insbesondere weil mit der Menge an Überstunden, die in manchen Unternehmen anfallen, gut und gern eine zusätzliche Stelle geschaffen werden könnte. Oder zwei. Vermutlich könnte bei flächendeckender Einführung der 30h-Woche die Arbeitslosenquote deutlicher gesenkt werden als mit allen jetzigen Maßnahmen zusammen. Womit wieder Gelder frei würden, die z.B. in eine Senkung der Steuern oder Lohnnebenkosten fließen könnten ... womit für Manchen dann auch die 30h zum Leben ausreichen würden.

Ich frage mich, warum nicht mehr Unternehmen von sich aus mehr Teilzeitstellen ausschreiben ... Worin liegt denn der Nachteil, wenn man die anfallenden 50h Arbeit von 2 Leuten erledigen lässt, statt einen 40h-Mitarbeiter zu 10 Überstunden zu nötigen?

Aber vielleicht sind wir ja auch selbst schuld. Wir fangen als junge Menschen hochmotiviert zu arbeiten an, wollen endlich möglichst viel eigenes Geld verdienen, haben noch nicht so viele andere Hobbys und Verpflichtungen, und sind dermaßen belastbar, dass wir nach 8h Arbeit noch locker zur After-Work-Party gehen können. Und wenn wir älter werden, haben wir uns irgendwie an die Arbeitszeiten gewöhnt ... und wenn wir merken, dass wir nicht alles schaffen, streichen wir lieber an der Zeit für Hobbys, Freunde, Regeneration oder gar Familie etwas, statt beruflich kürzer zu treten :(
In meinem Bereich ist das leider gang und gäbe. Halbe Stellen, mit der Erwartung, dass mind. das doppelte an Arbeitszeit (= volle Stelle) und Leistung reinfliesst.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau