Kennenlerngeschichte der Eltern bekannt?

[AtTheRearWindow]

Durch den Hinweis einer anderen Person hier im Forum bin ich auf die Frage gekommen, wie wichtig es ist, die Kennenlerngeschichte der eigenen Eltern zu kenne. Da die Eltern das erste Liebespaar sind, das man kennenlernt, und überhaupt vieles im Leben bewusst oder unbewusst nach seinen Eltern modelliert, könnte es von entscheidender Wichtigkeit sein. Deswegen die obige Umfrage, bitte aktuelle ABs und Nicht-ABs (am Thema interessierte) getrennt vermerken, damit man eventuelle Unterschiede sehen kann! Danke!

Zu mir: Nein, kenne ich nicht. Darüber wurde nie gesprochen. Das hat tiefergehende Gründe, die hier nicht entwickelt werden müssen, aber es ist eine Lehrstelle. Erst in den letzten Jahren ist mir klargeworden, dass die meisten Eltern ihren Kindern wohl von ihrem Kennelernen erzählen. Meine nicht. Wie ist es bei Euch?

[Heathcliff]

Ich weiß, wie meine Eltern sich kennengelernt haben, und war trotzdem bis 44 HC+AB...

Da die Eltern das erste Liebespaar sind, das man kennenlernt,

Als ich meine Eltern "kennenlernte" waren sie längst kein Liebespaar mehr*, da lief garnix mehr zwischen den beiden, und wenn ich garnix schreibe, meine ich garnix! Letzteres dürfte sehr viel mehr zu meinem AB-tum beigetragen haben als das Wissen oder Nichtwissen, wie sie sich kennengelernt haben.

*: Meine Vorstellung

[Nonkonformist]

Beide eltern haben mir die geschichte wie sie sich zum ersten mal begegnet sind erzählt. (Während einem tag am strand; sie war mit ihren eltern, er mit seinen freunden, die ihm dazu gebracht haben meine mutter an zu sprechen. - "Du hast ja schiß, das traust du dir nicht zu!") Beiden waren zu der zeit ABs. Beide eltern waren nie in anderen beziehungen, auch wann sie voher mal in anderen verliebt gewesen sind.

[TheRealDeal]

Meine Eltern kennen sich praktisch aus dem Sandkasten. Dann hat mein Vater wohl immer mit Steinen nach meiner Mutter geschmissen (interessant finde ich, dass mein Neffe, wenn er Steine in der Hand hat, in den "Opa-Modus" zu schalten scheint, es passiert etwas mit ihm... ). Dann haben sie sich aus den Augen verloren, weil umgezogen, aber nicht weit weg. Dann auf Partys wiedergetroffen. Eines Tages hat mein Vater ihr eine Wildente mitgebracht zur Zubereitung. Die Ente schmeckte wohl gut, der Nachtisch soll aber laut den Schilderungen meiner Eltern noch besser gewesen sein... . Ab da war meine Zeugung im Grunde nicht mehr zu verhindern...

[Versingled]

Nein ... mir ist nicht bekannt, wie sich meine Eltern kennengelernt haben. Zeit meiner Erinnerung lebten sie allerdings nebeneinander her, gingen nicht liebevoll miteinander um und wer sie nicht kannte konnte durchaus den Eindruck gewinnen, dass sie kein Paar wären. War halt die typische (durch den 2. Weltkrieg begründete) 1950er "Zweckheirat" ...

[lieschenmueller]

Meine Eltern haben sich im Urlaub kennen gelernt. Eine klassische Urlaubsbekanntschaft, aus der dann mehr wurde.

[Mit müden Augen]

Da die Eltern das erste Liebespaar sind, das man kennenlernt

Zumindestens solange ich denken kann waren meine Eltern alles andere als ein Liebespaar.
Wie sie sich kennengelernt haben weiß ich nicht, kann aber sein dass sie es mal erzählt und ich es vergessen habe. Und mir selbst wäre es viel lieber sie hätten sich nicht kennengelernt.

[Reinhard]

Und mir selbst wäre es viel lieber sie hätten sich nicht kennengelernt.

Aber dann gäbs dich doch nicht ...

[Lazarus Long]

Und mir selbst wäre es viel lieber sie hätten sich nicht kennengelernt.

Aber dann gäbs dich doch nicht ...

Ich fürchte, das war sein Punkt. Ich fände das allerdings schade.

[TheRealDeal]

Und mir selbst wäre es viel lieber sie hätten sich nicht kennengelernt.

Aber dann gäbs dich doch nicht ...

Ich fürchte, das war sein Punkt. Ich fände das allerdings schade.

Ja unbedingt wäre das schade... Aber die Idee, dass es besser gewesen wäre, es würde mich nicht geben, hatte ich auch lange Jahre... Da lag ich voll daneben... Das lag vor allem daran, dass ich glaubte, das (mein) Leben würde mir nicht zustehen, weil ich der Meinung war, dass ich bei, oder kurz nach meiner Geburt, hätte sterben sollen, natürliche Auslese quasi...

[Versingled]

Und mir selbst wäre es viel lieber sie hätten sich nicht kennengelernt.

Aber dann gäbs dich doch nicht ...

Ich hatte eine Phase im Leben in der ich mich schon gefragt habe, ob mein indianischer Name "Geplatzter Gummi" ist. Heute kann ich sagen, dass ich froh bin, dass man mich trotzdem nicht abgetrieben hat (eigentlich das Einzige, wofür ich meinen Eltern wirklich dankbar bin).

[Tyralis Fiena]

Nein, weiß ich nicht. Ich habe allerdings auch nie wirklich nachgefragt. Als gelungenes Prototypmodell für Beziehungen habe ich meine Eltern auch nie so wirklich wahrgenommen. Den Punkt von Mit müden Augen kann ich gut nachempfinden. Gewünscht hatte ich mir das auch oft.

[Berglöwe]

Durch den Hinweis einer anderen Person hier im Forum bin ich auf die Frage gekommen, wie wichtig es ist, die Kennenlerngeschichte der eigenen Eltern zu kenne. Da die Eltern das erste Liebespaar sind, das man kennenlernt, und überhaupt vieles im Leben bewusst oder unbewusst nach seinen Eltern modelliert, könnte es von entscheidender Wichtigkeit sein.

Wozu muss dann die konkrete Kennenlerngeschichte bekannt sein? Zählt da nicht mehr, was dann vorgelebt bekommt?

Ich weiß es grob meinen Eltern aber nicht im Detail. Mir wäre noch nie in den Sinn gekommen, dass mir deswegen etwas fehlt. Ich kann dankbar sein, dass sich gefunden haben und es mich gibt.

[Ninja Turtle]

Mein Vater hat es mir erzählt, als ich ihn danach gefragt habe. Mit meiner Mutter wurde nie darüber gesprochen.

[Tania]

Meine Mutter hat die Geschichte gern und häufig erzählt. Sie haben sich mal bei einem Ausflug mit Freunden gesehen (waren damals beide Anfang 20), dann ein Jahr nicht wieder getroffen, und dann kam Papa eines Tages in die Bibliothek, wo sie arbeitete, und hat sie gefragt, ob sie mit ihm ausgehen würde. 6 Wochen später waren sie verlobt, nach 3 Monaten verheiratet. In 2 Jahren feiern sie (hoffentlich) Goldene Hochzeit.

Und sie waren und sind ein Liebespaar. Auch wenn sie durchaus ein paar harte Zeiten hatten ...

[desigual]

Ja, oft genug gehört.
Mein Vater war (meine Interpretation) eine Art AB / Spätzünder; meine Mutter war in einer Beziehung, hat den Freund dann aber nach ausreichend langer "Werbungsphase" inkluse Fremdgehen (letzteres ist wieder meine Interpretation) für meinen Vater verlassen.

Erwarte ich aufgrund dieser Erfahrung vielleicht auch eine lange "Werbungsphase", in der der Mann um meine Zuneigung kämpft? Wäre das einzige, was mir dazu einfiele...

[Versingled]

Durch den Hinweis einer anderen Person hier im Forum bin ich auf die Frage gekommen, wie wichtig es ist, die Kennenlerngeschichte der eigenen Eltern zu kenne. Da die Eltern das erste Liebespaar sind, das man kennenlernt, und überhaupt vieles im Leben bewusst oder unbewusst nach seinen Eltern modelliert, könnte es von entscheidender Wichtigkeit sein.

Wozu muss dann die konkrete Kennenlerngeschichte bekannt sein? Zählt da nicht mehr, was dann vorgelebt bekommt?

Natürlich zählt das mehr. Nur ... wer heiratet ohne sich wirklich zu lieben (weil äußere Umstände in Form von gesellschaftlichen Konventionen das "verlangen") der lebt auch nichts vor. Jedenfalls nichts Positives ...

[Wenona]

Wozu muss dann die konkrete Kennenlerngeschichte bekannt sein? Zählt da nicht mehr, was dann vorgelebt bekommt?

Ich glaube, die Kennenlerngeschichte ist ganz besonders wichtig. Gerade für Leute, deren Elternhaus dann eben zerrüttet war o.ä. .
Weil ... mindestens für ein paar Minuten (wenn die Entstehung nicht gerade eine Vergewaltigung war) müssen sich die Eltern ja nahegestanden haben. Meistens ja bekanntlich länger. Und oft haben sie sich sogar geliebt.
Ich glaube, es ist sehr wichtig für den eigenen Seelenfrieden, dass man weiß, worauf die eigenen Existenz gründet. Und dass man auch eben dadurch weiß, dass man irgendwie die Legitimation hat, so etwas auch mal erleben zu dürfen. Dass es ok ist. Dass da was Gutes bei rauskommt.

Ich habe nur vage Erinnerungen an die Erzählungen zum Kennenlernen meiner Eltern und dann meiner Mutter und meines Stiefvaters. Es war wohl beides jeweils auf der Arbeit (also zwei unterschiedliche Arbeitsstellen).
Meine Mutter und mein leiblicher Vater haben sich getrennt, als ich ungefähr 4 oder 5 war. Die wenigen Erinnerungsfetzen, die ich zu dieser Zeit habe, sind alle im Nebel. Meine Mutter und mein Stiefvater (meine "Eltern") haben sich wahrscheinlich auch nur das erste und evtl. zweite Jahr geliebt (da war ich so 6/7 J.), von insgesamt ca. 9 Jahren. Danach brach eine schreckliche Zeit für mich an.
Trotzdem bin ich dankbar, dass ich bescheid weiß, und finde es eigentlich sehr interessant, und würde auch gerne noch konkreter nachfragen, wenn ich könnte (kein Kontakt mehr).

Meine drei Eltern(teile) waren weder Spätzünder, noch zwischendurch außergewöhnlich lange Single.

[AtTheRearWindow]

Wozu muss dann die konkrete Kennenlerngeschichte bekannt sein? Zählt da nicht mehr, was dann vorgelebt bekommt?

Was man vorgelebt bekommt ist ja Beziehungsleben, mehr oder weniger harmonisch. So weit kommen die meisten ABs aber gar nicht erst, weil schon das Kennenlernen und die Beziehungsanbahnung Probleme machen. Deswegen würde ich denken, dass die Kennenlerngeschichte der Eltern schon so eine Art Inspirationspunkt in der unterbewussten Selbstmodellierung sein könnte - beziehungsweise, wenn sie fehlt, eben eine Leerstelle, die dann später Problem nach sich zieht.

Ich zum Beispiel merke an mir selbst immer wieder, dass ich bis heute Kennenlerngeschichten einfach nicht verstehe. Ich verstehe einfach nicht, wie aus einem Blick im Seminar eine Ehe wird, wie aus einem Treffen im Sportverein eine langjährige Partnerschaft. Dieses Unverständnis behindert mich ganz massiv dabei, selbst soetwas nachzumachen. Da fehlt mir was, ich kann es schlicht nicht nachvollziehen. Ebenfalls weiß ich, wie gesagt, nicht, wie meine Eltern zusammengekommen sind. Zusammenhang?

[Schneeleopard]

Ich weiss nur das sich meine Eltern beim Tanzen kennengelernt haben und mein Vater damals viel und gut tanzte.
Und das die Mutter meiner Mutter ihn für unwürdig für ihre Prinzessin hielt.

Was wirklich so alles passierte, wurde mir immer verheimlicht. Ich habe aber mit den Jahren so Einiges in den Akten
gefunden, was mich schliessen läßt, dass es wesentlich komplizierter war.