Mobbing

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Naehkaestchen

Re: Mobbing

Beitrag von Naehkaestchen »

Xanopos hat geschrieben: 10 Nov 2017 19:50 Du folgst einer wildfremden Person einfach so nach Hause?
Bis jetzt kam es nicht dazu. Fand vorher schon raus, dass die entsprechenden Personen vergeben sind. Unabhängig davon fehlte mir die Zeit dazu, weil ich gerade etwas anderes vorhatte.
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LonesomeCoder
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Naehkaestchen hat geschrieben: 10 Nov 2017 17:52 Bei meinem Beispiel:
Sowohl der Stalker als auch ich recherchieren.

Aber der Stalker trifft sie immer wieder "zufällig" an verschiedenen Orten und legt es darauf an, dass er bemerkt wird.

Ich hingegen verfolge sie nur einmal und treffe sie dann nur noch im Verein (und eben nicht überall sonst), ohne ihr zu erzählen, dass ich vorher recherchiert habe.
Am Ziel legst du aber auch Wert drauf, dass du bemerkt wirst. Nur das Verfolgen willst du vertuschen. Was es aber nicht besser macht.

Ein Mobber recherchiert meist gar nicht, wieso auch, wenn doch das Opfer im gleichen Klassenzimmer, Pausenhof oder Büro gegenüber ist. Höchstens sucht der Mobber nach peinlichen Fotos vom Opfer im Internet, um mehr "Munition" zu finden oder etwa bei Facebook weiterzumobben.

Eine "Strategie" ist wirklich creepy und es ist jeder Frau zu wünschen, niemals dein Odb oder besser Opfer zu werden. Wenn du auf eine stehst, sag ihr doch, dass du sie kennenlernen willst. Wenn sie sagt, dass sie gern in Lokal X geht und einem gemeinsamen Besuch zustimmt, geh hin und wenn nicht, dann geh woanders hin und tauche nicht "zufällig" da auf. Nachstellen ist nicht ok, egal warum.
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Sonderling

Re: Mobbing

Beitrag von Sonderling »

Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39Was zählt für euch als Mobbing?
Physische oder psychische Angriffe durch andere auf die eigene Person/Würde/körperliche Unversehrtheit.

Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39Habt ihr damit Erfahrungen gemacht?
Mehr als genug.

Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39Wie seid ihr damit umgegangen?
Da ich meist in Unterzahl war, habe ich mich meist auch nicht gewehrt. Wenn ich mich gewehrt habe, wurde es nicht unbedingt besser.

Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39Was für Spätfolgen gibt es?
Kein Vertrauen mehr in andere. Kein Selbstvertrauen mehr. Geringfügig erhöhter Menschenhass. Wenige bis gar keine Freunde. Unfähigkeit auf andere zuzugehen. Diverse ungute Gedanken.

Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39Was kann man strukturell dagegen machen? Was kann man als Betroffener tun, wie kann man sich wehren oder jemandem helfen, der betroffen ist?
Keine Ahnung.
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Elli
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Re: Mobbing

Beitrag von Elli »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 10 Nov 2017 12:39
Elli hat geschrieben: 10 Nov 2017 12:17 Ja, fertig machen, schikanieren und demütigen schon, aber das muss man anders nennen. "Mobbing" besagt doch schon vom Begriff her, dass sich ein Mob zusammenrottet. Und das ist mE schon nochmal ein deutlich anderer Fall, als wenn es ein einzelner Arsch ist, weil die Gruppendynamik dann ihr Übriges tut. Oft hat der Arsch aber halt Rückendeckung im Umfeld, dann tendiert es wiederum in Richtung Mobbing.
Da bist du einem Irrglauben aufgesessen. Mobbing kommt vom englischen "to mob" was bedrängen heisst. Mobbing bedeutet schlicht und einfach wiederholtes belästigen bzw. Psychoterror, die Art und Weise und ob es alleine oder gemeinsam ausgeführt wird, ist irrelevant. Die Englische Bezeichnung "bullying" finde ich deswegen besser. Mobbing ist ein Scheinanglizismus und deswegen irreführend.
Ok, danke für die Berichtigung - ich dachte echt immer, der Gruppenaspekt sei ausschlaggebend bei dem Begriff.

Zur Threadfrage: Ich wurde in der Schulzeit gemobbt. War damals furchtbar, ist inzwischen lange her und nicht mehr so präsent. Spätfolgen hat es aber trotzdem, zB fühle ich mich bis heute in Gruppensituationen unsicher und meide die auch, wenn ich kann.
Ich habe mich damals durchaus gewehrt, eine Zeitlang war ich auch richtig aggressiv drauf, das half aber leider nichts bzw. machte es eher schlimmer.

Bei verschiedenen Jobs habe ich intrigantes Verhalten erlebt, das gegen mich gerichtet war, aber das blieb immer unterhalb der Mobbing-Schwelle, würde ich sagen. Ich fühlte mich in diesen Kontexten dann auch weniger angreifbar, natürlich nervte es, aber das krasse Gefühl des Ausgeliefertseins wie zu Schulzeiten stellte sich nicht mehr ein.

Was man dagegen tun kann - ich denke, dass man an einigen Stellen auch strukturell ansetzen kann, zB hatte der Sportunterricht immer was von Vorgeführtwerden (wenn man unsportlich war), und das war oft Mobbing-Anlass. Sowas könnte man anders regeln. Ich hatte oft das Gefühl, dass den Lehrern gar nicht bewusst war, was sie tun (jemanden durch ihr Lob zum Streber brandmarken zB). Irgendwie müsste für solche Sachen sensibilisiert werden ... Aber eigentlich ist doch das gesamte Schulsystem so beschaffen, dass es Mobbing begünstigt. Das müsste man schon grundlegend umkrempeln.
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Vor allem bei Sport hatte ich auch den Eindruck, dass das Ziel "Klassengemeinschaft stärken" überhaupt nicht erreicht wird, sondern dass unbeliebte Schüler noch unbeliebter wurden, falls sie grade keine Spitzensportler waren. Oft ist es so, dass körperliche Unterlegenheit oder Schwächen zur Opferrolle "verhelfen" und dass die Opfer meist keine guten Sportler waren. Die meist körperlich überlegenen Mobber (damit man jemanden erfolgreich mit Gewalt drohen oder diese ausführen kann, ist eine Wirkung erforderlich, dies auch glaubhaft zu können) profitierten dagegen von Sport, da sie hier gute oder die besten Leistungen brachten während sie in anderen Fächern meist eher schlecht waren und in Gruppenarbeiten keinen Nutzen brachten. Während in Sport keiner mit mir was zu tun haben wollte und jeder bei den Mobbern im Team sein wollte, war das in Englisch oder Deutsch genau anders rum.
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Re: Mobbing

Beitrag von Endura »

Elli hat geschrieben: 11 Nov 2017 09:28 Ich hatte oft das Gefühl, dass den Lehrern gar nicht bewusst war, was sie tun (jemanden durch ihr Lob zum Streber brandmarken zB).
Interessant, wie unterschiedlich das ist. In meiner Erfahrung war man als Streber automatisch immun. Die Schule war anspruchsvoll, und Streber waren daher sehr begehrte Sitznachbarn, Partner im Labor und dergleichen.
Ich habe Lob der Lehrer nie als Brandmarkung wahr genommen, das war damals eine wichtige Quelle meines Selbstbewusstseins. Gute Noten zu gaben wurde als sportlicher Wettbewerb wahrgenommen. Vom Großteil der Klasse.
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Bei mir was mehr so "gute Noten ==> uncool", "schlechte Noten ==> cool", bei Gruppenarbeit aber waren auf einmal die "Uncoolen" und "Streber" die, die jeder in der Gruppe haben wollte.
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Re: Mobbing

Beitrag von Elli »

Xanopos hat geschrieben: 11 Nov 2017 10:12
Elli hat geschrieben: 11 Nov 2017 09:28 Ich hatte oft das Gefühl, dass den Lehrern gar nicht bewusst war, was sie tun (jemanden durch ihr Lob zum Streber brandmarken zB).
Interessant, wie unterschiedlich das ist. In meiner Erfahrung war man als Streber automatisch immun. Die Schule war anspruchsvoll, und Streber waren daher sehr begehrte Sitznachbarn, Partner im Labor und dergleichen.
Ich habe Lob der Lehrer nie als Brandmarkung wahr genommen, das war damals eine wichtige Quelle meines Selbstbewusstseins. Gute Noten zu gaben wurde als sportlicher Wettbewerb wahrgenommen. Vom Großteil der Klasse.
Bei uns hat man alles Mögliche dafür getan, um nicht als Streber wahrgenommen zu werden.
Eine Freundin von mir, die auf einem jesuitischen Gymnasium war, hat es ähnlich erlebt wie Du, als sportlichen Wettbewerb. Dort gab es dann wieder andere Mobbing-Anlässe, wie zB dass jemand aus einem ärmeren Elternhaus kam, scheiße gekleidet war ... Oder man machte sich halt über die weniger Geistreichen lustig. Irgendwas findet sich anscheinend immer.
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Re: Mobbing

Beitrag von Nonkonformist »

In meiner wahrnehmung sind mobber menschen, die sehr obsessiv mit macht und status umgehen.
Die meisten die ich kannte waren in den kategorieen alphas und vor allem moechtegern-alphas.
Mobbende geeks und nerds kannte ich deutlich weniger, aber die, die es gab, waren auch sehr mit macht und status beschaefigt.
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Re: Mobbing

Beitrag von Reinhard »

Elli hat geschrieben: 11 Nov 2017 09:28
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 10 Nov 2017 12:39
Elli hat geschrieben: 10 Nov 2017 12:17 Ja, fertig machen, schikanieren und demütigen schon, aber das muss man anders nennen. "Mobbing" besagt doch schon vom Begriff her, dass sich ein Mob zusammenrottet. Und das ist mE schon nochmal ein deutlich anderer Fall, als wenn es ein einzelner Arsch ist, weil die Gruppendynamik dann ihr Übriges tut. Oft hat der Arsch aber halt Rückendeckung im Umfeld, dann tendiert es wiederum in Richtung Mobbing.
Da bist du einem Irrglauben aufgesessen. Mobbing kommt vom englischen "to mob" was bedrängen heisst. Mobbing bedeutet schlicht und einfach wiederholtes belästigen bzw. Psychoterror, die Art und Weise und ob es alleine oder gemeinsam ausgeführt wird, ist irrelevant. Die Englische Bezeichnung "bullying" finde ich deswegen besser. Mobbing ist ein Scheinanglizismus und deswegen irreführend.
Ok, danke für die Berichtigung - ich dachte echt immer, der Gruppenaspekt sei ausschlaggebend bei dem Begriff.
Wobei ich mich da trotzdem jetzt eher Elli anschließe, weil ich Mobbing mehr unter dem Ausgrenzungsaspekt sehe. Das ist dann auch nicht deckungsgleich mit "bullying", weil ich das eher als körperlich zusetzen sehe. Und "ausgrenzen" erfordert nun mal eine Gruppe, von der ausgegrenzt wird. Betrieben werden kann das Mobbing dann auch von nur einer Person, wenn sie dazu ansetzt, eine ganze Gruppe vom Opfer abzutrennen.

Den Fall, dass Psychoterror, wiederholtes Beleidigen, herabsetzen, zersetzen, usw. von einer Person ausgeht, aber nicht vor einer Gruppe stattfindet, von der das Opfer ausgegrenzt werden soll, würde ich das nicht als Mobbing bezeichnen. (Sondern eben einschüchtern, beleidigen, herabsetzen, was halt passt.)

Aber was weiß ich schon? Ich bin ja kein Wörterbuch ... :buch:
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Endura

Re: Mobbing

Beitrag von Endura »

LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Nov 2017 10:14 Bei mir was mehr so "gute Noten ==> uncool", "schlechte Noten ==> cool", bei Gruppenarbeit aber waren auf einmal die "Uncoolen" und "Streber" die, die jeder in der Gruppe haben wollte.
Innerhalb von zwei Jahren reduzierte sich die Zahl der Schüler von 34 auf 15. Wer Lernen und gute Noten uncool fand, war dann einfach nicht mehr da. Einen Großteil der Mobber bin ich so los geworden. Der Rest ist entweder etwas reifer geworden oder war als Einzelmobber mehr lästig als sonst was.
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Captain Unsichtbar
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Re: Mobbing

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Elli hat geschrieben: 11 Nov 2017 09:28 Was man dagegen tun kann - ich denke, dass man an einigen Stellen auch strukturell ansetzen kann, zB hatte der Sportunterricht immer was von Vorgeführtwerden (wenn man unsportlich war), und das war oft Mobbing-Anlass. Sowas könnte man anders regeln. Ich hatte oft das Gefühl, dass den Lehrern gar nicht bewusst war, was sie tun (jemanden durch ihr Lob zum Streber brandmarken zB). Irgendwie müsste für solche Sachen sensibilisiert werden ... Aber eigentlich ist doch das gesamte Schulsystem so beschaffen, dass es Mobbing begünstigt. Das müsste man schon grundlegend umkrempeln.
Ja oder noch schlimmer: wenn es dann im Sportunterricht deplatziertes Lob aus falsch verstandenem Gutmenschentum gibt. "Toll der Captain Unsichtbar hat es sogar auch mal geschafft". :wuetend:
Xanopos hat geschrieben: 11 Nov 2017 10:12 Interessant, wie unterschiedlich das ist. In meiner Erfahrung war man als Streber automatisch immun. Die Schule war anspruchsvoll, und Streber waren daher sehr begehrte Sitznachbarn, Partner im Labor und dergleichen.
Ich habe Lob der Lehrer nie als Brandmarkung wahr genommen, das war damals eine wichtige Quelle meines Selbstbewusstseins. Gute Noten zu gaben wurde als sportlicher Wettbewerb wahrgenommen. Vom Großteil der Klasse.
Eine Schule in der man als Streber unantastbar ist?!! :surprise: Das muss ja der Himmel auf Erden sein.
LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Nov 2017 10:06 Vor allem bei Sport hatte ich auch den Eindruck, dass das Ziel "Klassengemeinschaft stärken" überhaupt nicht erreicht wird, sondern dass unbeliebte Schüler noch unbeliebter wurden, falls sie grade keine Spitzensportler waren.
Ist denn das überhaupt das Ziel? Ich dachte beim Sport ginge es um die sportlich-körperliche Entwicklung. Ich wüsste nicht inwiefern Leichtathletik zur Gruppenbildung förderlich wäre. :gruebel:
Reinhard hat geschrieben: 11 Nov 2017 12:40 Wobei ich mich da trotzdem jetzt eher Elli anschließe, weil ich Mobbing mehr unter dem Ausgrenzungsaspekt sehe. Das ist dann auch nicht deckungsgleich mit "bullying", weil ich das eher als körperlich zusetzen sehe. Und "ausgrenzen" erfordert nun mal eine Gruppe, von der ausgegrenzt wird. Betrieben werden kann das Mobbing dann auch von nur einer Person, wenn sie dazu ansetzt, eine ganze Gruppe vom Opfer abzutrennen.

Den Fall, dass Psychoterror, wiederholtes Beleidigen, herabsetzen, zersetzen, usw. von einer Person ausgeht, aber nicht vor einer Gruppe stattfindet, von der das Opfer ausgegrenzt werden soll, würde ich das nicht als Mobbing bezeichnen. (Sondern eben einschüchtern, beleidigen, herabsetzen, was halt passt.)

Aber was weiß ich schon? Ich bin ja kein Wörterbuch ... :buch:
Ich habe jetzt noch mal in unterschiedlichen Quellen nachgeschaut, offenbar gibt es tatsächlich unterschiedliche Ansichten. Was ich nicht wusste: im Englischen gibt es den Begriff auch, dort meint er allerdings tatsächlich nur das ärgern durch eine Gruppe. Wahrscheinlich kommt das Missverständnis daher. Im Deutschen gibt es aber keine Unterscheidung zwischen Bullying oder Mobbing, darum die Verwirrung.

Aber ehrlich gesagt ist diese ganze Diskussion über Definitionen doch alles wieder Haarspalterei. Es spricht eigentlich auch wieder Bände, dass man sich in unserer Gesellschaft grössere Sorgen um irgendwelche Definitionsfragen macht denn um die eigentlich Problematik selbst. :wuetend:
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 11 Nov 2017 13:19
LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Nov 2017 10:06 Vor allem bei Sport hatte ich auch den Eindruck, dass das Ziel "Klassengemeinschaft stärken" überhaupt nicht erreicht wird, sondern dass unbeliebte Schüler noch unbeliebter wurden, falls sie grade keine Spitzensportler waren.
Ist denn das überhaupt das Ziel? Ich dachte beim Sport ginge es um die sportlich-körperliche Entwicklung. Ich wüsste nicht inwiefern Leichtathletik zur Gruppenbildung förderlich wäre. :gruebel:
Es wird schon von manchen Befürworten von Sportunterricht genannt. Ebenso sollten Wandertage oder Schullandheim das als Ziel haben. Sport in der Schule war bei mir bei den Jungs 85 % Basketball, 10 % Fußball und 5 % Leichtathletik, bei den Mädchen 85 % Volleyball, 10 % Tanzen und 5 % Leichtathletik. Bis zur 7. Klasse gings zweimal im Schuljahr in die Schwimmhalle.
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Re: Mobbing

Beitrag von Elli »

Als Erwachsene hatte ich auch schon öfters Situationen mit Gruppen, in denen ich selbst ein ganz gutes Standing hatte und jemand anders aufgrund irgendwelcher Schrägheiten, Unkenntnis der Codes usw. Gefahr lief, gedisst oder ausgegrenzt zu werden. Da kann man dann durchaus aktiv was machen - und sei es halt nur, dass man den Betreffenden normal und respektvoll behandelt und dem Rest der Gruppe zu verstehen gibt, dass man die Einschätzung nicht teilt. Manchmal merken sie's dann und sind selbst etwas beschämt.

Wie die Mobber aus Schulzeiten ihr Verhalten heute sehen, würde mich übrigens auch mal interessieren, allerdings reichte das Interesse bisher nicht weit genug für eine Kontaktaufnahme ... Vielleicht gehe ich aber doch mal zum nächsten Klassentreffen und gucke mir die Bagage mal an. Immerhin merke ich grad, dass ich keine Angst mehr vor denen im Besonderen habe, das ist erfreulich.
Endura

Re: Mobbing

Beitrag von Endura »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 11 Nov 2017 13:19
Xanopos hat geschrieben: 11 Nov 2017 10:12 Interessant, wie unterschiedlich das ist. In meiner Erfahrung war man als Streber automatisch immun. Die Schule war anspruchsvoll, und Streber waren daher sehr begehrte Sitznachbarn, Partner im Labor und dergleichen.
Ich habe Lob der Lehrer nie als Brandmarkung wahr genommen, das war damals eine wichtige Quelle meines Selbstbewusstseins. Gute Noten zu gaben wurde als sportlicher Wettbewerb wahrgenommen. Vom Großteil der Klasse.
Eine Schule in der man als Streber unantastbar ist?!! :surprise: Das muss ja der Himmel auf Erden sein.
Ich habe noch mal überlegt, aber in beiden Klassen, wo ich war, war der Alpha der Klasse identisch mit dem Klassenstreber.
Endura

Re: Mobbing

Beitrag von Endura »

LonesomeCoder hat geschrieben: 11 Nov 2017 10:14 Bei mir was mehr so "gute Noten ==> uncool", "schlechte Noten ==> cool", bei Gruppenarbeit aber waren auf einmal die "Uncoolen" und "Streber" die, die jeder in der Gruppe haben wollte.
Wie oft gab es Gruppenarbeiten? Bei uns waren es pro Woche mehrere. Da lernt man zwangsläufig miteinander zu arbeiten.
Nonkonformist

Re: Mobbing

Beitrag von Nonkonformist »

Xanopos hat geschrieben: 11 Nov 2017 15:27 Ich habe noch mal überlegt, aber in beiden Klassen, wo ich war, war der Alpha der Klasse identisch mit dem Klassenstreber.
Kenne ich so nicht.
Die alpha-mobber die ich kannte waren meist ziemlich rebellisch und auch den lehrer gegenueber ziemlich frech.
Aber anders als in Deutschland sind Hollaender authoritaeten gegenueber grundsaetzlich skeptisch, und gibt es nicht automathisch respekt deswegen, das man ein titel hat - diese ganze obsession mit alle titel angesprochen werden zu wollen, diesen Herr doktor professor-kram, gibt es in Holland auch nicht.
Manche der mobber hatten zwar gute noten, aber vorzeige-schueler waren es mit sicherheit nicht.
Meist waren die streber eher die gemobbten.
Endura

Re: Mobbing

Beitrag von Endura »

Nonkonformist hat geschrieben: 11 Nov 2017 16:24
Xanopos hat geschrieben: 11 Nov 2017 15:27 Ich habe noch mal überlegt, aber in beiden Klassen, wo ich war, war der Alpha der Klasse identisch mit dem Klassenstreber.
Kenne ich so nicht.
Die alpha-mobber die ich kannte waren meist ziemlich rebellisch und auch den lehrer gegenueber ziemlich frech.
Mit Alpha meinte ich, dass die an der Spitze der Klassen-Hierarchie standen, selbst gemobbt hatten die Streber nie, aber sie waren auch nie Mobbing-opfer.
Nonkonformist

Re: Mobbing

Beitrag von Nonkonformist »

Xanopos hat geschrieben: 11 Nov 2017 16:30 Mit Alpha meinte ich, dass die an der Spitze der Klassen-Hierarchie standen, selbst gemobbt hatten die Streber nie, aber sie waren auch nie Mobbing-opfer.
Oben in der klassenhierarchie waren in Holland fast ausnahmelos die freche alpha-rebellen.
Und bei uns wuerden die streber durchaus gemobbt, mit sicherheit die, die bei den lehrern zu beliebt waren.
Ich habe mal eine sehr brave und fleissige OdB gegen unsere mitkommilitonen beschuetzen muessen, weil diese ihr psychologisch zerfleischen wollten. Grund: sie bekam zuviel lob von eine unseren lehrer.
Endura

Re: Mobbing

Beitrag von Endura »

Nonkonformist hat geschrieben: 11 Nov 2017 16:36
Xanopos hat geschrieben: 11 Nov 2017 16:30 Mit Alpha meinte ich, dass die an der Spitze der Klassen-Hierarchie standen, selbst gemobbt hatten die Streber nie, aber sie waren auch nie Mobbing-opfer.
Oben in der klassenhierarchie waren in Holland fast ausnahmelos die freche alpha-rebellen.
Die sind wahrscheinlich von fünf Jahre lang 40 Wochenstunden bis zur Matura abgeschreckt geworden, im Gymnasium waren es nur 4 Jahre lang 30 Wochenstunden.