Begleitumstände

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Pferdedieb
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Begleitumstände

Beitrag von Pferdedieb »

Hallo!

Bei einer Beziehung kommt ja noch alles mit, was das Leben dieser Partnerin zu bieten hat. Die Familie, der Beruf, der Wohnort etc.

Irgendwann denkt man sich vielleicht: Jetzt habe ich Partnerin XY ausgewählt, aber sitze dafür nun in einer Mietwohnung mitten in der Großstadt.
Ich vermisse den Wald vor meiner Haustür. Hätte ich Partnerin YZ ausgewählt, wäre es alles anders gekommen.

Oder meine Partnerin bekommt einen neuen Job und wird nach Honolulu versetzt, wo ich eigentlich gar nicht hin möchte, aber für sie ist es die "große Chance." Ich würde wohl aus Liebe mitgehen, aber würde mir auch dann wieder denken: Mh, vielleicht hätte ich eine andere Partnerin wählen sollen und wäre dann glücklicher.

Klar kann man sich mit allen möglichen Situationen arrangieren, aber ich würde mir wohl oft genug einreden, dass ich es hätte noch besser treffen können. Man wird ja ein Teil ihres Lebens mit allen Umständen, die dieses Leben mit sich bringt.
Wenn ihr ganzer "Background" sich als schlimmer als mein eigener entpuppt, habe ich dann tatsächlich etwas gewonnen, "nur" weil ich eine Freundin habe? Ich würde mir denken: "Wo bin ich da nur reingeraten?"

Sicherlich gehört es zur einer Partnerschaft, dass man den Partner mitsamt "Begleitumständen" bekommt.
Für Normalos ist das Alltag, auch wenn sie jährlich den Partner wechseln. Ich weiß gar nicht, wie die das hinkriegen, alle naselang Einblicke in ein neues Leben zu bekommen bzw. für eine zeitlang Teil davon zu werden. Scheint aber zu gehen.
Im Januar zum Mittagessen bei den Eltern von Freundin Frau Müller, im Dezember Mittagessen mit den Eltern der neuen Freundin Frau Schmidt.
Im Juli darauf dem Vater der neuen Freundin Frau Mayer beim Bau eines Holzschuppens helfen. Drei Familien in zwei Jahre, das schaffen manche tatsächlich und es scheint ihnen keine Schwierigkeiten zu bereiten.

Ich für meinen Teil hätte Befürchtungen, dass irgendwann die Begleitumstände schlimmer werden, als sie in meinem bisherigen Single-AB-Leben waren. Und das nur bei einer einzigen Partnerin. Kennt ihr auch solche Gedanken?

Während Normalos wie selbstverständlich die Familien der jeweils neuen Freundinnen in Augenschein nehmen, habe ich schon Angst, dass ich bereits mit dem familiären Hintergrund einer einzigen Freundin heillos überfordert wäre. Vor allem dann, wenn nicht alles gut läuft.

Auch als Frage an die Ex-ABs: Habt ihr euch gut mit dem arrangiert, was euer Partner mit sich gebracht hat auch wenn manches nicht "eure Welt" war?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Finkk

Re: Begleitumstände

Beitrag von Finkk »

Ich hätte eigentlich keine Lust die Familie einer etwaigen Freundin kennenzulernen. Als Kompromiss würde ich mal zum Händeschütteln vorbei aber ich weiß nicht wozu es gut sein soll da dann weiter eingebunden zu werden. Kann mir gar nicht vorstellen, dass es so ist wie du es beschreibst, dass man gleich erst mal zur Familie geht und sich verbeugt. Schließlich geht es ja um eine Partnerschaft mit der jeweiligen Person, nicht deren Familie.
In der theoretischen Betrachtung finde ich es auch wichtiger wie ich mich fühle in der Gegenwart der Person und wie die Interaktion miteinander läuft. Also das Drumherum finde ich da eher nebensächlich, ob sie nun Tennis spielt oder Politik macht, wofür ist das wichtig?
Pferdedieb
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Re: Begleitumstände

Beitrag von Pferdedieb »

Finkk hat geschrieben: 10 Nov 2017 16:16 Als Kompromiss würde ich mal zum Händeschütteln vorbei aber ich weiß nicht wozu es gut sein soll da dann weiter eingebunden zu werden. Kann mir gar nicht vorstellen, dass es so ist wie du es beschreibst, dass man gleich erst mal zur Familie geht und sich verbeugt.
So ist es auch nicht. Aber dann geht man trotzdem mal zu ihren Eltern, auch wenn man nur beim Tapezieren hilft.
Oder jemand hat Geburtstag oder liegt im Krankenhaus oder oder oder ...
Man kann ja nicht einfach sagen: "Mit der Familie von ihr will ich mal nix zu tun haben."
Man wird in diese Famillie automatisch "reingeworfen", ob man will oder nicht. Und das macht mir Angst.
Finkk

Re: Begleitumstände

Beitrag von Finkk »

Pferdedieb hat geschrieben: 10 Nov 2017 16:22Man wird in diese Famillie automatisch "reingeworfen", ob man will oder nicht. Und das macht mir Angst.
Mir auch so wie du es beschreibst aber ich weiß nicht ob ich mich einfach irgendwo reinwerfen lasse, außer vielleicht nach ein paar Jahren Beziehung. Aber man ist ja nicht verpflichtet da weiter mitzumachen, wenn es einem nicht gefällt. Manchmal beschweren sich doch die Leute über die "bösen" Schwiegereltern. Wenn da nicht viel Harmonie in der Luft ist, wird doch der Kontakt sicher auch problemlos minimiert. Also mir ist das nicht geheuer
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Tania
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Re: Begleitumstände

Beitrag von Tania »

Reingeworfenn wird man sicher nirgendwo. Es ist mehr so ein langsames Hineinwachsen - und das auch meist erst, wenn es etwas ernster wird. Seit ich meine eigene Wohnung habe (also seit ca. 20 Jahren), haben meine Eltern erst zwei Herren kennen gelernt - und ich deren Familien. Mit einigen versteht man sich gut, freut sich, wenn sie zu Besuch kommen und geht auch selbst gern zu Besuchen mit; mit anderen wird man nie wirklich warm, behandelt sie höflich, wenn sie zu Besuch kommen (oder hat leider einen dringenden Termin) und geht lediglich höflicherweise zu Pflichtbesuchen an runden Geburtstagen mit.

Etwas komplexer wird die Thematik, wenn die Schwiegerfamilie sehr eng mit dem Partner verbunden ist. Da kommen dann vielleicht auch mal Anfragen wie "meine Mutter möchte gern zu uns ziehen". Aber denk dran: Du bist dann kein Spielball der Ideen Deiner Partnerin, sondern Du bist gleichberechtigter Teil eines Teams. Und hast als solcher gleichwertiges Stimmrecht und kannst dem "meine Mutter ist alt und braucht Pflege und Gesellschaft" der Partnerin ein "und ich bin erwachsen und will mich in meiner Wohnung wohl fühlen" entgegen setzen. Wahrscheinlich würde dann ein Kompromiss gefunden werden, bei dem z.B. die Mutter in die Nachbarwohnung zieht, aber keinen Schlüssel zu eurer Wohnung bekommt.

Allerdings ... dieser Gedanke "Mh, vielleicht hätte ich eine andere Partnerin wählen sollen und wäre dann glücklicher." ist Gift für jede Beziehung. Denn irgendwas ist immer - und wenn Du bei jedem Makel gleich anfängst darüber nachzudenken, wie viel besser es doch mit einer Frau wäre, die ländlicher, weniger reisefreudig oder häuslicher wäre, ist die Trennung nur noch eine Frage der Zeit. Schlimmstenfalls hält Deine Frau den Gedanken nicht mehr aus, für Dich lediglich zweite Wahl zu sein.

Eigentlich ist es ganz einfach: finde einen Menschen, mit dem Du glücklicher bist als allein, und dann bleib dabei, solange es Wege gibt, mit diesem Menschen hinreichend glücklich zu sein. Perfektion gibt es nicht, und die nächste Frau (sofern Du überhaupt das Glück hast, eine zu finden) wird auch ihre Macken haben. Die siehst Du nur zu Anfang nicht. Also verwende Deine Energie besser darauf, Deine aktuelle Beziehung kontinuierlich zu verbessern, und verabschiede Dich von dem "bei der nächsten Frau wird alles besser" - Gedanken. Es wird nicht zwingend besser. Nur anders. Und letztlich macht die Blinde im Bett doch glücklicher als die Taube auf dem Dach.

Allerdings - wenn Du denkst, Du wärst allein glücklicher als mit Partnerin X; dann solltest Du gehen. Und dann vielleicht nach Partnerin Y Ausschau halten.

(Dasselbe gilt natürlich auch für Frauen, Diverse und für sämtliche Beziehungskonstellationen. Und stellt lediglich meine persönliche Meinung und keine in Stein gemeißelte Weisheit dar)
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Erlkönigin

Re: Begleitumstände

Beitrag von Erlkönigin »

Pferdedieb hat geschrieben: 10 Nov 2017 16:22Man kann ja nicht einfach sagen: "Mit der Familie von ihr will ich mal nix zu tun haben."
Man wird in diese Famillie automatisch "reingeworfen", ob man will oder nicht. Und das macht mir Angst.
Wovor hast Du denn konkret Angst?

Ganz konkret. Klar nervt mich manchmal die Mutter meines Freundes. ist halt so eine richtige spanische Señora und mischt sich für meinen kühlen, deutschen Geschmack zuweilen doch sehr ein. :lol:
Aber irgendwo ist es halt auch bereichernd. Und v.a. gehört seine Familie natürlich zu meinem Freund, den ich liebe.
Umgekehrt habe ich da auch eine entsprechende Erwartungshaltung.
Milkman

Re: Begleitumstände

Beitrag von Milkman »

Pferdedieb hat geschrieben: 10 Nov 2017 16:07 Sicherlich gehört es zur einer Partnerschaft, dass man den Partner mitsamt "Begleitumständen" bekommt.
Für Normalos ist das Alltag, auch wenn sie jährlich den Partner wechseln. Ich weiß gar nicht, wie die das hinkriegen, alle naselang Einblicke in ein neues Leben zu bekommen bzw. für eine zeitlang Teil davon zu werden. Scheint aber zu gehen.
Das geht, aber es strengt an. Und das meine ich ganz unabhängig von der Qualität der eigentlichen Beziehung. Mit jeder neuen Partnerschaft kommt ja automatisch auch ein ganzer Rattenschwanz an neuen sozialen Kontakten: die Familie, die Geschwister, die engeren und weiteren Verwandten, die Freunde und Arbeitskollegen der/des Neuen. Die sind auch nicht ständig anwesend, klar, aber im Hintergrund immer präsent. Und wenn die Beziehung in die Brüche geht, dann verschwindet auch dieser ganze Mikrokosmos von jetzt auf gleich wieder aus dem eigenen Leben.
Tania hat geschrieben: 10 Nov 2017 18:47 Eigentlich ist es ganz einfach: finde einen Menschen, mit dem Du glücklicher bist als allein, und dann bleib dabei, solange es Wege gibt, mit diesem Menschen hinreichend glücklich zu sein.
Tanja, wieder den Nagel auf den Kopf getroffen :good:
Du hast das Talent, solche Wahrheiten immer kurz und knackig einzupacken, dass man sie sich glatt ausdrucken und einrahmen könnte. :hut:

Irgendwann neigt sich die Waagschale vielleicht zum Negativen, wozu auch die Begleitumstände beitragen können. Und dann ist die Beziehung dem Untergang geweiht. Ich habe meine erste Freundin auch geliebt, aber ich hätte nicht alles stehen und liegen lassen und wäre mit ihr für ein Jahr Work & Travel nach Australien gefahren, wie es ihr Wunsch war. Und wenig später war ich dann wieder Single.
Sinnsucher

Re: Begleitumstände

Beitrag von Sinnsucher »

Pferdedieb hat geschrieben: 10 Nov 2017 16:07 Ich für meinen Teil hätte Befürchtungen, dass irgendwann die Begleitumstände schlimmer werden, als sie in meinem bisherigen Single-AB-Leben waren. Und das nur bei einer einzigen Partnerin. Kennt ihr auch solche Gedanken?
Für mich fällt das unter Grübeln. Also ja, ich kenne diese Gedanken sehr, sehr gut. Ich sehe eine Frau zum ersten Mal, sie gefällt mir und ich mache mir schon Gedanken, ob ich mit ihrer Familie klar komme. Völlig spekulative und wenig konstruktive Gedanken wie diese sind ein Hauptgrund, warum ich AB bin.
Ich versuche sie abzustellen und es hilft mir tatsächlich aktiver auf Frauen zuzugehen.
Tania hat geschrieben: 10 Nov 2017 18:47 Reingeworfenn wird man sicher nirgendwo. Es ist mehr so ein langsames Hineinwachsen - und das auch meist erst, wenn es etwas ernster wird.
Das sehe ich auch so. (Und finde auch sonst Tanias Beitrag äußerst auf den Punkt gebracht!) Deswegen dauert es ja in Deutschland vergleichsweise lang vom ersten Date zur Hochzeit. Man erweitert schrittweise den gemeinsamen Lebensbereich. Und wenn sich Lebensentwürfe, Verhaltensweise, oder soziales Umfeld nicht unter einen Hut bringen, lassen dann sind das Gründe nach anderen Beziehungen Ausschau zu halten (niemand sagt, dass die Trennungen deswegen nicht schmerzhaft sind).
Erlkönigin hat geschrieben: 11 Nov 2017 05:48 Aber irgendwo ist es halt auch bereichernd. Und v.a. gehört seine Familie natürlich zu meinem Freund, den ich liebe.
Ich persönlich, wenn ich an einer ernsthaften Beziehung interessiert bin, interessiere mich auh automatisch für die Familie: Wer sind die Menschen, die eine so wunderbare, fantastische Frau hervorgebracht haben?
Pferdedieb hat geschrieben: 10 Nov 2017 16:07 Für Normalos ist das Alltag, auch wenn sie jährlich den Partner wechseln. Ich weiß gar nicht, wie die das hinkriegen, alle naselang Einblicke in ein neues Leben zu bekommen bzw. für eine zeitlang Teil davon zu werden. Scheint aber zu gehen.

Dein Vergleichsbeispiel ist finde ich ein bisschen extrem. Ich kenne Menschen, die bereits zum dritten Mal geheiratet haben, ich habe Freunde, die (wie du sagst) jährlich Partner wechseln. Aber bei niemandem ist es so, dass bei so häufigen Partnerwechsel immer gleich das Kennenlernen der Familie dabei ist. Genausowenig wie diese Menschen jedes mal gleich zusammenziehen. Auf die Idee kommt ja auch nur eine vernachlässigbare Minderheit. Und bei mehrmals Heiraten handelt es sich ja dann auch um ganz andere Zeitabstände...
Kurz: Manche haben ein schnelleres Tempo, was die Ännäherung betrifft. Viele sind aber genauso vorsichtig, was die Verwurzelung und Anbindung an neue Schiweger-Familien betrifft. Mein Eindruck.
Pferdedieb hat geschrieben: 10 Nov 2017 16:07 Sicherlich gehört es zur einer Partnerschaft, dass man den Partner mitsamt "Begleitumständen" bekommt.
Ich sehe das eigentlich sehr positiv. :) Bei einer Partnerschaft bin ich ja an neuen Erfahrungen, am Teilen des gemeinsamen Lebens, am "das Leben als Team bestreiten", an der Vertrautheit, usw interessiert. Das ist was für mich eine Partnerschaft ausmacht. Klar, manches fühlt sich sehr dramatisch an, aber wenn man alles mit der "Was wäre wenn?"-Brille sieht, dann ist keine Entscheidung, keine Beziehung gut genug um getroffen oder erlebt zu werden.

In der Praxis, fällt es mir natürlich auch entsprechend schwer, mich auf diese Gedanken einzulassen, die Sorgen auszusperren und mich in die Situation fallen zu lassen. Deswegen öffne ich mich eben auch nur, wenn ich genügend Vertrauen habe.

Sinnsucher
schmog

Re: Begleitumstände

Beitrag von schmog »

Diese "Begleitumstände" würden mich nerven!
Die Famile im Umfeld des Partners interessiert mich kaum.
Ich staune immer wieder über Leute mit zahlreichen Ex-Partnern und Kindern aus 1, 2 und 3. usw. Ehe/Beziehung.
Wie ist das alles kompatibel?? :gruebel: :D :hammer:
Fred91

Re: Begleitumstände

Beitrag von Fred91 »

schmog hat geschrieben: 11 Nov 2017 11:19 Diese "Begleitumstände" würden mich nerven!
Die Famile im Umfeld des Partners interessiert mich kaum.
Ich staune immer wieder über Leute mit zahlreichen Ex-Partnern und Kindern aus 1, 2 und 3. usw. Ehe/Beziehung.
Wie ist das alles kompatibel?? :gruebel: :D :hammer:
Dann interessierst du dich nicht wirklich für ihre Person, sondern willst eine Partnerin lediglich für egoistische Gründe.
schmog

Re: Begleitumstände

Beitrag von schmog »

Fred91 hat geschrieben: 11 Nov 2017 12:50
schmog hat geschrieben: 11 Nov 2017 11:19 Diese "Begleitumstände" würden mich nerven!
Die Famile im Umfeld des Partners interessiert mich kaum.
Ich staune immer wieder über Leute mit zahlreichen Ex-Partnern und Kindern aus 1, 2 und 3. usw. Ehe/Beziehung.
Wie ist das alles kompatibel?? :gruebel: :D :hammer:
Dann interessierst du dich nicht wirklich für ihre Person, sondern willst eine Partnerin lediglich für egoistische Gründe.
Das sind Floskeln.
Warum interessiert mich ihre Person nicht?
Fred91

Re: Begleitumstände

Beitrag von Fred91 »

schmog hat geschrieben: 11 Nov 2017 13:01
Fred91 hat geschrieben: 11 Nov 2017 12:50
schmog hat geschrieben: 11 Nov 2017 11:19 Diese "Begleitumstände" würden mich nerven!
Die Famile im Umfeld des Partners interessiert mich kaum.
Ich staune immer wieder über Leute mit zahlreichen Ex-Partnern und Kindern aus 1, 2 und 3. usw. Ehe/Beziehung.
Wie ist das alles kompatibel?? :gruebel: :D :hammer:
Dann interessierst du dich nicht wirklich für ihre Person, sondern willst eine Partnerin lediglich für egoistische Gründe.
Das sind Floskeln.
Warum interessiert mich ihre Person nicht?
Wenn du dich wirklich für ihre Person interessieren solltest, dann ist es nur natürlich auch die Menschen kennenlernen zu wollen, die ihr wichtig im Leben sind.
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Re: Begleitumstände

Beitrag von Karlsson »

Das wäre für mich extrem anstrengend, aber trotzdem gehören die "Begleitumstände" nun einmal dazu. Ich halte es für wichtig, auch die Familie meiner Partnerin kennenzulernen. Neue Welten, neue Menschen und man weiß ja nie, wie Familien so ticken...
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Re: Begleitumstände

Beitrag von Girassol »

Familie und Freunde des Partners kennen zu lernen, finde ich wichtig. Das Umfeld verrät einem auch viel über einen Menschen und ich finde es auch ein schönes Zeichen, der Familie vorgestellt zu werden. Das hat mein Ex nicht hinbekommen und hielt es auch nicht mal für nötig, seiner Familie überhaupt zu erzählen, dass er eine neue Freundin hat und dass, obwohl er mit seiner Familie viel Kontakt hatte. An schlechten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht, was an mir so furchtbar sein muss, dass er mich seiner Familie gegenüber verheimlicht oder warum er sich für mich schämt. Auf Nachfrage bekam ich keine sinnvolle Antwort. Ich habe deshalb auch eine Trennung in Betracht gezogen allerdings kam er mir dann damit zuvor.
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Re: Begleitumstände

Beitrag von Sinnsucher »

Girassol hat geschrieben: 11 Nov 2017 15:46 Familie und Freunde des Partners kennen zu lernen, finde ich wichtig. Das Umfeld verrät einem auch viel über einen Menschen und ich finde es auch ein schönes Zeichen, der Familie vorgestellt zu werden. Das hat mein Ex nicht hinbekommen und hielt es auch nicht mal für nötig, seiner Familie überhaupt zu erzählen, dass er eine neue Freundin hat und dass, obwohl er mit seiner Familie viel Kontakt hatte. An schlechten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht, was an mir so furchtbar sein muss, dass er mich seiner Familie gegenüber verheimlicht oder warum er sich für mich schämt. Auf Nachfrage bekam ich keine sinnvolle Antwort. Ich habe deshalb auch eine Trennung in Betracht gezogen allerdings kam er mir dann damit zuvor.
Hallo liebe Girassol,

ich kenne eure Situation natürlich nicht, aber ich kann deinen Ex verstehen. Mir würde es auch sehr schwer fallen, eine Freundin den Eltern beizubringen.
Das hängt weniger mit der Freundin zusammen, als mit der Beziehung zu den eigenen Eltern.
Im meinem Fall habe ich das Gefühl, dass meine Eltern mit ihren Vorstellungen, ihrer Moral und ihrer Art "judgemental" zu sein, mich schon viel zu sehr in meinem Leben eingeschränkt haben. Auch gab es nie einen entspannte und unkomplizierte Thematisierung von Partnerschaft und Sexualität, was das ansprechen dieser Themen sehr, sehr schwer macht. Wenn man als Kind das Gefühl bekommt, Beziehungen sind nur etwas für Erwachsene etwas Verbotenes, dann entwickelt man keinen natürlichen Umgang damit. Mir vorzustellen, wie meine Eltern meine Partnerin kritisch beäugen, abchecken und für würdig oder unwürdig einschätzen, ist die reinste Horrorvorstellung.

Bis soweit ist, ist also sowohl auf meiner, als auch auf ihrer Seite noch viel Reifungsprozess nötig.

In diesem Sinne, kann ich dieses Verhalten (zumindest eingangs) nachvollziehen.

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Re: Begleitumstände

Beitrag von Montecristo »

Pferdedieb hat geschrieben: 10 Nov 2017 16:07 Während Normalos wie selbstverständlich die Familien der jeweils neuen Freundinnen in Augenschein nehmen, habe ich schon Angst, dass ich bereits mit dem familiären Hintergrund einer einzigen Freundin heillos überfordert wäre. Vor allem dann, wenn nicht alles gut läuft.
Man muss nicht mit allen Leuten klarkommen. Erstmal grundsätzlich und völlig unabhängig von einer Beziehung. Lernt man als AB leider erst spät im Leben. Man darf auch "nein" sagen.

Das wirklich bizarre in meiner Beziehung ist, dass meine (SEHR speziellen) Eltern mit meiner Freundin wunderbar klarkommen, aber ich nicht wirklich mit ihrer Familie warm werde. Ich hatte mal in diversen Threads darüber geschrieben.
Weder mir noch meiner Freundin wäre es nun aber eingefallen den Partner dauerhaft zu verheimlichen. Man muss natürlich schon einen passenden Moment abwarten. Meine Eltern wohnen weiter weg. Da dauerte es automatisch mehrere Monate bis sich eine Gelegenheit ergab.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Begleitumstände

Beitrag von Girassol »

Hallo Sinnsucher,

ich kann deine Sicht schon nachvollziehen, aber ich finde, dass man das dann dem Partner gegenüber auch erklären sollte.

Ich habe meinen Ex mehrfach auf die Sache angesprochen und dass mir die Situation so zu schaffen macht. Er hatte ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, war dort mindestens einmal die Woche zu Besuch. Wenn sie mal angerufen haben, wenn er bei mir war, hat er immer behauptet bei "Freunden" zu sein und erwartet, dass ich im Hintergrund schön leise bin, damit er nicht in Erklärungsnöte kommt.

Ich habe mich in solchen Situationen immer schrecklich gefühlt und als ob nicht wirklich Platz für mich in seinem Leben sei. Über das Thema sprechen wollte er auch nicht, er hat nur nebenbei mal erwähnt, dass seine Eltern auch seine Ex mit der er mehrere Jahre zusammen war, auch nicht kennengelernt haben. Das ist einfach was, was ich mir absolut nicht vorstellen kann, vor allem nicht, wen man regelmäßig Kontakt zu seinen Eltern hat.
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Fred91

Re: Begleitumstände

Beitrag von Fred91 »

Sinnsucher hat geschrieben: 11 Nov 2017 16:21
Girassol hat geschrieben: 11 Nov 2017 15:46 Familie und Freunde des Partners kennen zu lernen, finde ich wichtig. Das Umfeld verrät einem auch viel über einen Menschen und ich finde es auch ein schönes Zeichen, der Familie vorgestellt zu werden. Das hat mein Ex nicht hinbekommen und hielt es auch nicht mal für nötig, seiner Familie überhaupt zu erzählen, dass er eine neue Freundin hat und dass, obwohl er mit seiner Familie viel Kontakt hatte. An schlechten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht, was an mir so furchtbar sein muss, dass er mich seiner Familie gegenüber verheimlicht oder warum er sich für mich schämt. Auf Nachfrage bekam ich keine sinnvolle Antwort. Ich habe deshalb auch eine Trennung in Betracht gezogen allerdings kam er mir dann damit zuvor.
Hallo liebe Girassol,

ich kenne eure Situation natürlich nicht, aber ich kann deinen Ex verstehen. Mir würde es auch sehr schwer fallen, eine Freundin den Eltern beizubringen.
Das hängt weniger mit der Freundin zusammen, als mit der Beziehung zu den eigenen Eltern.
Im meinem Fall habe ich das Gefühl, dass meine Eltern mit ihren Vorstellungen, ihrer Moral und ihrer Art "judgemental" zu sein, mich schon viel zu sehr in meinem Leben eingeschränkt haben. Auch gab es nie einen entspannte und unkomplizierte Thematisierung von Partnerschaft und Sexualität, was das ansprechen dieser Themen sehr, sehr schwer macht. Wenn man als Kind das Gefühl bekommt, Beziehungen sind nur etwas für Erwachsene etwas Verbotenes, dann entwickelt man keinen natürlichen Umgang damit. Mir vorzustellen, wie meine Eltern meine Partnerin kritisch beäugen, abchecken und für würdig oder unwürdig einschätzen, ist die reinste Horrorvorstellung.

Bis soweit ist, ist also sowohl auf meiner, als auch auf ihrer Seite noch viel Reifungsprozess nötig.

In diesem Sinne, kann ich dieses Verhalten (zumindest eingangs) nachvollziehen.

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Der Unterschied zu dir ist aber, dass es dir ohne diesen komplizierten Umstand nicht so schwer fallen würde bzw. du wahrscheinlich ein Interesse daran hättest, wenn das Verhältnis besser wäre. Einige hier haben aber von Grund auf keine Lust überhaupt die Familie/Freunde kennenzulernen, was ich schon sehr kritisch sehe, ob sie sich denn dann tatsächlich für die Person interessieren oder den Partner lediglich als Mittel zum Zweck sehen.
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Re: Begleitumstände

Beitrag von Sinnsucher »

Girassol hat geschrieben: 11 Nov 2017 16:39 Hallo Sinnsucher,

ich kann deine Sicht schon nachvollziehen, aber ich finde, dass man das dann dem Partner gegenüber auch erklären sollte.

Ich habe meinen Ex mehrfach auf die Sache angesprochen und dass mir die Situation so zu schaffen macht. Er hatte ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, war dort mindestens einmal die Woche zu Besuch. Wenn sie mal angerufen haben, wenn er bei mir war, hat er immer behauptet bei "Freunden" zu sein und erwartet, dass ich im Hintergrund schön leise bin, damit er nicht in Erklärungsnöte kommt.

Ich habe mich in solchen Situationen immer schrecklich gefühlt und als ob nicht wirklich Platz für mich in seinem Leben sei. Über das Thema sprechen wollte er auch nicht, er hat nur nebenbei mal erwähnt, dass seine Eltern auch seine Ex mit der er mehrere Jahre zusammen war, auch nicht kennengelernt haben. Das ist einfach was, was ich mir absolut nicht vorstellen kann, vor allem nicht, wen man regelmäßig Kontakt zu seinen Eltern hat.
Das ist natürlich keinerlei Umgang. Über diese Sachen zu reden (oder zu sagen, was man bräuchte um darüber reden zu können), ist wohl das minedeste. Vor allem dann, wenn man von einem Menschen, der einem (hoffentlich!) etwas bedeutet, drauf angesprochen wird.
Insofern sehe ich das Problem zunächst einmal in der Gesprächsverweigerung und im Unwillen, an seinen "Baustellen" zu arbeiten um ein großes Bedürfnis von dir ernst zu nehmen. Das ist tatsächlich ein A****lochverhalten.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass intensiver Kontakt nicht gleich guter Kontakt ist und auch nicht vertrauensvoll bedeuten muss. Und auch wenn man grundsätzlich einen guten Draht zu den eigenen Eltern hat, bedeutet es nicht, dass man mit ihnen über alles reden kann.
Aber ja: Das muss auch eine partnerschaftliche Entscheidung sein. Aktiv verheimlicht werden ist schon sehr, sehr mies.
Fred91 hat geschrieben: 11 Nov 2017 16:40 Der Unterschied zu dir ist aber, dass es dir ohne diesen komplizierten Umstand nicht so schwer fallen würde bzw. du wahrscheinlich ein Interesse daran hättest, wenn das Verhältnis besser wäre. Einige hier haben aber von Grund auf keine Lust überhaupt die Familie/Freunde kennenzulernen, was ich schon sehr kritisch sehe, ob sie sich denn dann tatsächlich für die Person interessieren oder den Partner lediglich als Mittel zum Zweck sehen.

Bin, vollkommen deiner Meinung Fred! Siehe dazu auch meinen Post oben. ;) Habe mich auch nicht mit dem Desinteresse an der Familie der Partenerin identifiziert, sondern mit dem innerlichen Dilemma, den eigenen Eltern eine Freunding beizubringen. Sonst ziehe ich denselben Schluss wie du. ;)

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Milkman

Re: Begleitumstände

Beitrag von Milkman »

Girassol hat geschrieben: 11 Nov 2017 15:46 Das hat mein Ex nicht hinbekommen und hielt es auch nicht mal für nötig, seiner Familie überhaupt zu erzählen, dass er eine neue Freundin hat und dass, obwohl er mit seiner Familie viel Kontakt hatte.
Um mal die Gegenposition zu vertreten: Bei meinen letzten beiden Beziehungen hatte ich es auch überhaupt nicht eilig, Familie und Freunde davon zu informieren. Bei den Beziehungen davor habe ich das jedesmal freudestrahlend gleich zu Beginn getan. Das Ende vom Lied war dann, dass nach kürzester Zeit schon wieder alles vorbei war und ich das zugeben musste, wenn man mich gefragt hat, wie es denn mit meiner Freundin so liefe...! Ich habe mich jedesmal in Grund und Boden geschämt.
Unnötig zu sagen, dass die, die gefragt haben, ausschließlich Langzeitverpartnerte bzw. Verheiratete waren, für die das Aufrechterhalten einer Beziehung offenbar keine große Mühe darstellte.

Ich würde mich da einfach nicht mehr aus dem Fenster lehnen wollen, eine Beziehung zu haben. Irgendwann kam es natürlich gezwungenermaßen raus und dann war es auch okay. Aber ich würde mit der Nachricht, wieder vergeben zu sein, definitiv nicht mehr hausieren gehen, das fällt mir nur auf die Füße.

Soweit ein kleiner Einblick in mein montagmorgendlich verdrehtes Innenleben...