Erfahrungen mit AD

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Mit müden Augen
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Mit müden Augen »

Savo hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:06Ich weiß dass es nicht nur SSRIs gibt, aber diese sind nun mal immer erste Wahl heutzutage. Ich habe mich wirklich viel mit dem Thema beschäftigt und mir ist kein Medikament bekannt, welches stimmungsaufhellend wirkt und nicht diese Nebenwirkungen hat.
Im Zusammenhang mit dem AB-tum ergibt sich daraus ein Zielkonflikt meiner Meinung nach.
Nebenwirkungen sind aber nichts was auf jeden Fall auftritt, auch wenn manche sicher recht häufig auftreten (und im konkreten Fall teilweise gar bestehen bleiben, ich hab gerade mal bei Wikipedia quergelesen). Ich selber jedenfalls habe auch schon SSRI genommen (eben mal nachgeguckt, hab das nicht im Kopf was was ist) und kann mich an eine solche Nebenwirkung nicht erinnern (eigentlich nur Mundtrockenheit und Verstopfung, gegen beides lässt sich relativ gut was tun). Das ist halt bei jeder Person anders.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Savo »

Mit müden Augen hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:03 Tatsächlich? Wobei ich glaube Savo sprach von Libidoverlust der auch anhält wenn man den AD wieder abgesetzt hat, sowas soll es wohl auch geben (meine ich gelesen zu haben). Das ist natürlich nochmal eine ganz andere Nummer als Probleme nur solange man das Zeug nimmt. Naja, wie schon geschrieben, das ist halt eine Nutzen-Risiko-Abwägung die jeder selber (zusammen mit seinem Arzt) machen muss.
Ja, genau davon spreche ich.

https://de.wikipedia.org/wiki/SSRI-bedi ... ysfunktion

Ich finde es erschreckend wie wenig man darüber informiert wird. Ich habe auch mit mehreren Fachärzten darüber gesprochen und jeder war der Meinung, dass die Nebenwirkungen ja nur während der Einnahme da sind...
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Isa_01 »

w82nrw hat geschrieben: 19 Nov 2017 14:52
-> Es gibt Psychotherapeuten mit und welche ohne Kassenzulassung. Wenn ihr nachweisen könnt dass ihr bei einem Psychotherapeuten mit Kassenzulassung keinen Platz bekommt, könnt ihr auch bei der Kasse beantragen dass sie die Kosten für einen Psychotherapeuten ohne Kassenzulassung übernimmt.
Das kann aber auch schiefgehen. Ich habe eine Liste von der kassenärztlichen Vereinigung bekommen mit Therapeuten. Meine KK sagte mir, dass falls von denen keiner könnte, ich mir einen ohne Zulassung suchen sollte. Ich hatte damals noch die Illusion, dass diese Liste bestimmt nur zumindest seriöse Therapeuten enthielt, wenn vielleicht auch nicht nur super gute. Ich geriet damals an einen Herrn bei dem ich froh bin, dass ich die 6 Wochen Therapie nicht in einer meiner absoluten Tiefphasen gemacht habe. Er redete nur von sich, und als ich nach Wochen mit einem großen Fragezeichen in meinem Kopf mal nach konkreten Tipps und Handlungsansätzen für mich fragte, wurde ich auf sehr fiese (mich als Person angreifende) Art und Weise aus der Praxis geekelt. Dass dieser Mann auf psychisch labile Menschen losgelassen wird ist wirklich ein Unding. Auf diversen Bewertungsportalen las ich Geschichten, die meiner sehr ähnlich waren.
Hätte ich die letzte Stunde bei ihm an einem der Tage erlebt, an dem mich schon ein falscher Blick von einem Fremden zum Heulen bringt, so wüsste ich nicht wie das ausgegangen wäre.
Zuletzt geändert von Isa_01 am 19 Nov 2017 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Isa_01 »

Lazarus Long hat geschrieben: 19 Nov 2017 12:57 Bitte das folgende nicht als Handlungsvorschlag betrachten...

Ich habe in den Achtzigern 4 bis 5 Jahre lang mit zum Teil intensiven Suizidgedanken gelebt. Versuche mit damals gängigen AD führten dazu, daß es mich schlechter ging, als ohne.
Ich bin damals in einer geleiteten Selbsthilfegruppe gewesen. Das, und die Gespräche mit dem Psychiater (keine Gesprächstherapie), hat mir damals mehr geholfen als jedes Medikament.

PS: Meine Therapie startete nach meinem Suizidversuch.
Ich glaube in den 80ern waren die AD auch noch qualitativ wesentlich schlechter, die haben ja auch häufig nach kurzer Zeit abhängig gemacht.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Morningstar »

Also mir hat Prozac nicht sehr gut getan, war davon nur extrem müde, lethargisch und meine Libido war auch verschwunden. Was anderes habe ich bisher aber auch noch nicht ausprobiert.

Habe von einem Depressiven aus dem Bekanntenkreis aber mal gehört das LSD sehr wirksam sein soll. Allerdings dann wohl nicht ganz so legal und nicht ohne gewisses Risiko.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Mit müden Augen »

Isa_01 hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:28Ich hatte damals noch die Illusion, dass diese Liste bestimmt nur zumindest seriöse Therapeuten enthielt, wenn vielleicht auch nicht nur super gute. Ich geriet damals an einen Herrn [...]
:fluchen: Ja, leider gibt es auch unter den Therapeuten Idioten. Auch deswegen ist es wichtig verschiedene Personen aufzusuchen (am Anfang zum Kennenlernen, natürlich nicht dauerhaft!).
Isa_01 hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:31Ich glaube in den 80ern waren die AD auch noch qualitativ wesentlich schlechter, die haben ja auch häufig nach kurzer Zeit abhängig gemacht.
Wie definierst du abhängig? Wenn man einen "modernen" AD schlagartig absetzt bekommt man auch u.U. große Probleme, das heisst für mich das Zeug macht auch weiterhin abhängig. Das ist aber kein Grund davor Angst zu haben, es bedeutet nur dass man ggf einen AD langsam absetzen muss (in Absprache mit dem Arzt), das funktioniert.
Morningstar hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:32Habe von einem Depressiven aus dem Bekanntenkreis aber mal gehört das LSD sehr wirksam sein soll. Allerdings dann wohl nicht ganz so legal und nicht ohne gewisses Risiko.
Das Thema hatten wir gerade. Es mag ja sein dass das Zeug bei manch Depressivem hilft, aber ich möchte dringend dazu raten bei Depressionen einen Arzt aufzusuchen statt sich so ein Zeug reinzuschmeißen!!
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Cavia
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Cavia »

Wenn man aber dauerhaft auf AD angewiesen ist, dann ist jede dauerhafte Nebenwirkung eine zu viel. Dann hat man quasi nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von w82nrw »

Isa_01 hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:28Das kann aber auch schiefgehen. Ich habe eine Liste von der kassenärztlichen Vereinigung bekommen mit Therapeuten. Meine KK sagte mir, dass falls von denen keiner könnte, ich mir einen ohne Zulassung suchen sollte. Ich hatte damals noch die Illusion, dass diese Liste bestimmt nur zumindest seriöse Therapeuten enthielt, wenn vielleicht auch nicht nur super gute.
Die Zulassung sagt nur begrenzt etwas zur Qualität aus. (Begrenzt da die Zulassung zumindest ein Mindestmaß an Ausbildung voraussetzt was bei Psychotherapeuten ohne Zulassung nicht der Fall sein muss.)
Richtig ist dass es gute und schlechte Therapeuten gibt und, was noch wichtiger ist, nicht jeder kommt mit jedem zurecht.
Mit müden Augen hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:03 Wenn man einen Therapeuten sucht sollte man Idealfall mehrere Personen aufsuchen um sich dann für die Person zu entscheiden mit der man am besten bzw gut klarkommt, das funktioniert nicht immer. Aber wenn es schon fast unmöglich ist überhaupt irgendwo einen Termin zu bekommen dürfte das mit dem "verschiedene Personen" wohl ziemliches Wunschdenken sein. Traurig, denn ich denke ein Therapieerfolg hängt auch erheblich davon ab ob man mit seinem Therapeuten (m/w) gut zurechtkommt.
Das ist defintiv so, und bevor man eine Therapie beginnt und kein gutes Gefühl dabei hat nur weil es der Einzige ist sollte man ggf. doch eine längere Wartezeit in Kauf nehmen.
Die ersten 6 Termine sind auf jeden Fall möglich und das ohne eine Therapie zu beantragen. Sollte man in dieser Zeit feststellen dass es nicht passt kann man einfach bei einem anderen Therapeuten Termine machen. Es ist auch möglich die ersten 6 Termine parallel bei verschiedenen Therapeuten zu machen. Man muss also nicht 6 Termine abwarten oder einem erst absagen bevor man bei einem zweiten einen Termin macht. (Ich hatte so in einer Woche bei zwei verschiedenen Therapeuten einen Termin.)
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Mit müden Augen »

Cavia hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:43Wenn man aber dauerhaft auf AD angewiesen ist, dann ist jede dauerhafte Nebenwirkung eine zu viel. Dann hat man quasi nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Das sehe ich anders, manche Nebenwirkung ist eher wie ein Schnupfen. Libidogeschichten z.B. können sicher sehr fies und belastend sein, aber die von mir angesprochene Verstopfung z.B. lässt sich prima in den Griff bekommen. Da muss man dann halt zusätzlich zur Tablette eine Glas Wasser mit irgendeinem ekeligem Pulver drin trinken aber wenn dass die Depressionen verschwinden lässt ist es gerade zu angenehm.

edit:
w82nrw hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:57Die Zulassung sagt nur begrenzt etwas zur Qualität aus. (Begrenzt da die Zulassung zumindest ein Mindestmaß an Ausbildung voraussetzt was bei Psychotherapeuten ohne Zulassung nicht der Fall sein muss.)
Die Bezeichnung ist gesetzlich geschützt, ein Mindestmaß an Ausbildung sollte man also auch bei Leuten ohne Kassenzulassung (was auch immer genau das ist) bekommen, was natürlich erstmal nicht viel aussagt...
Zuletzt geändert von Mit müden Augen am 19 Nov 2017 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Endura »

Savo hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:14
Mit müden Augen hat geschrieben: 19 Nov 2017 15:03 Tatsächlich? Wobei ich glaube Savo sprach von Libidoverlust der auch anhält wenn man den AD wieder abgesetzt hat, sowas soll es wohl auch geben (meine ich gelesen zu haben). Das ist natürlich nochmal eine ganz andere Nummer als Probleme nur solange man das Zeug nimmt. Naja, wie schon geschrieben, das ist halt eine Nutzen-Risiko-Abwägung die jeder selber (zusammen mit seinem Arzt) machen muss.
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Wenn du depressiv bist, interessieren dich etwaige Nebenwirkungen in ferner Zukunft nicht besonders. Was für die einen ein Fluch ist, ist für die anderen ein Segen.
Als depressiver AB würde ich mir über Nebenwirkungen überhaupt keine Gedanken machen. Denn den Sex vor der AD-Zeit gab es nicht, mit AD gibt es vielleicht die Möglichkeit auf Sex. Also es kann nur besser werden.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Giebenrath »

Wenn durch die Antidepressiva die Suizidgedanken verfliegen ist das schon eine ganz ordentliche Wirkung. Von Antidepressiva darf meine keine Wunder erwarten.

Ich habe auch mehrere Jahre Antidepressiva und Schlimmeres auch fachärztlichen Rat genommen. Geholfen hat es meiner Meinung nach wenig, zumal nach mehrere Monaten die psychiatrische Grunderkrankung und die Nebenwirkungen kaum mehr unterscheidbar waren.

Ob und wie Antidepressiva auf die Psyche einwirken, ist individuell sehr verschieden. Der Wirkungsmechanismus ist noch weitgehend uneforscht. Quantitative Studien haben für den Einzelfall kaum Aussagekraft. Wenn man zu der Gruppe gehört, bei der Wirkstoff nicht die gewünschte Wirkung hat, hat man schlicht Pech gehabt.

Wenn man den Glauben an Antidepressiva verloren hat, ergibt die Einnahme auch keinen Sinn mehr.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Cavia »

@Xanopos

Dann probiere es halt mal aus. Vielleicht gehörst du zu den Glücklichen ohne Nebenwirkungen.

Was bringt dir die Möglichkeit auf Sex, wenn du dann keinen mehr haben kannst körperlich?
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Endura »

Cavia hat geschrieben: 19 Nov 2017 16:56 @Xanopos

Dann probiere es halt mal aus. Vielleicht gehörst du zu den Glücklichen ohne Nebenwirkungen.

Was bringt dir die Möglichkeit auf Sex, wenn du dann keinen mehr haben kannst körperlich?
Ok, dann muss ich wohl meine Erfahrungen schildern. Ich habe in den letzten Jahren bereits mehrmals AD genommen.
Ich habe aufgehört, weil mir die Nebenwirkungen zu viel wurden. Ich leider bereits unter Normalumständen an einem Tremor, die AD haben das meiner Meinung nach verschlimmert, dazu konnte ich unter AD wesentlich schlechter schlafen.
Einen negativen Einfluss auf meine sexuellen Möglichkeiten habe ich hingegen nicht fest stellen können. Nur weil negative Nebenwirkungen dokumentiert sind, bedeutet das nicht, dass man sie selbst bekommt.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Cavia »

Natürlich kriegt nicht jeder alle Nebenwirkungen. Wenn du ohne AD einigermaßen zurecht kommst, solltest du eh die Finger davon lassen. Es gibt aber auch Leute mit extremen Angstzuständen und kompletter Unfähigkeit zu schlafen. Wenn dann alle AD starke, bleibende Nebenwirkungen haben, dann bleibt nur die Wahl zwischen zwei Übeln. Mit guter Lebensqualität hat das in keinem Fall was zu tun.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Savo »

Xanopos hat geschrieben: 19 Nov 2017 16:11 Wenn du depressiv bist, interessieren dich etwaige Nebenwirkungen in ferner Zukunft nicht besonders. Was für die einen ein Fluch ist, ist für die anderen ein Segen.
Als depressiver AB würde ich mir über Nebenwirkungen überhaupt keine Gedanken machen. Denn den Sex vor der AD-Zeit gab es nicht, mit AD gibt es vielleicht die Möglichkeit auf Sex. Also es kann nur besser werden.
Sorry, aber das ist meiner Meinung nach Quatsch. Es gibt ja verschiedene Stufen einer Depression und nicht nur Depressiv oder Nicht-Depressiv.
Ich gebe dir recht, wenn man in einer schweren Depression mit dauerhaften Suizidgedanken befindet, interessiert es einen wohl kaum.
Aber in leichten bis mittelschweren Phasen ist bei mir zumindestens die Depression mit einer Hoffnungslosigkeit verknüpft, welche aus dem AB-Dasein resultiert. Dann nimmt man AD, es geht einem besser, vieleicht gibt es mal irgendwann die Möglichkeit auf Sex, aber man ist total verunsichert durch die Nebenwirkungen, welche womöglich noch lang existieren können. Beziehungsweise durch den Libidoverlust findet man nicht mehr viel anziehend oder attraktiv, was superstrange ist, weil das Bedürfniss nach Nähe und emotionalen Bieziehungen etc ja nicht gleichermaßen schwindet. Also ich finde das ist wirklich die Wahl zwischen Pest und Cholera.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Endura »

Savo hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:22
Xanopos hat geschrieben: 19 Nov 2017 16:11 Wenn du depressiv bist, interessieren dich etwaige Nebenwirkungen in ferner Zukunft nicht besonders. Was für die einen ein Fluch ist, ist für die anderen ein Segen.
Als depressiver AB würde ich mir über Nebenwirkungen überhaupt keine Gedanken machen. Denn den Sex vor der AD-Zeit gab es nicht, mit AD gibt es vielleicht die Möglichkeit auf Sex. Also es kann nur besser werden.
Sorry, aber das ist meiner Meinung nach Quatsch. Es gibt ja verschiedene Stufen einer Depression und nicht nur Depressiv oder Nicht-Depressiv.
Als ich begonnen habe AD zu nehmen, war mir das wurscht. Völlig wurscht.
Aber in leichten bis mittelschweren Phasen ist bei mir zumindestens die Depression mit einer Hoffnungslosigkeit verknüpft, welche aus dem AB-Dasein resultiert. Dann nimmt man AD, es geht einem besser, vieleicht gibt es mal irgendwann die Möglichkeit auf Sex, aber man ist total verunsichert durch die Nebenwirkungen, welche womöglich noch lang existieren können. Beziehungsweise durch den Libidoverlust findet man nicht mehr viel anziehend oder attraktiv, was superstrange ist, weil das Bedürfniss nach Nähe und emotionalen Bieziehungen etc ja nicht gleichermaßen schwindet. Also ich finde das ist wirklich die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Nimmst du bereits AD, oder hast du damit Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht?
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Savo »

Xanopos hat geschrieben: 19 Nov 2017 16:11 Nimmst du bereits AD, oder hast du damit Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht?
Ja, ich habe sie 2 Jahre lang genommen und als ich über PSSD gelesen habe, sie abgesetzt.
Endura

Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Endura »

Savo hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:35
Xanopos hat geschrieben: 19 Nov 2017 16:11 Nimmst du bereits AD, oder hast du damit Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht?
Ja, ich habe sie 2 Jahre lang genommen und als ich über PSSD gelesen habe, sie abgesetzt.
Hast du bei dir selbst ein Problem gespürt? Was ist deine Alternativtherapie?
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Cavia »

Savo hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:35
Xanopos hat geschrieben: 19 Nov 2017 16:11 Nimmst du bereits AD, oder hast du damit Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht?
Ja, ich habe sie 2 Jahre lang genommen und als ich über PSSD gelesen habe, sie abgesetzt.
Wenn du ein Medikament absetzen kannst, brauchst du es wohl auch nicht so wirklich.
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Re: Erfahrungen mit AD

Beitrag von Savo »

Xanopos hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:45
Savo hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:35
Xanopos hat geschrieben: 19 Nov 2017 16:11 Nimmst du bereits AD, oder hast du damit Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht?
Ja, ich habe sie 2 Jahre lang genommen und als ich über PSSD gelesen habe, sie abgesetzt.
Hast du bei dir selbst ein Problem gespürt? Was ist deine Alternativtherapie?
Ja, Libidoverlust und Erektile Dysfunktion habe ich meiner Meinung nach deutlich gespürt. Obwohl das ja gar nicht so einfach zu sagen ist als AB.
Jetzt habe ich sie ein Jahr abgesetzt und weiß nicht mehr wie es vor 3 Jahren war. Außerdem weiß ich nicht wie ich andere Faktoren wie jahrelangen Pornokonsum , die Depression, und das Gefühl nicht auf dem" Markt "zu sein,
einordnen soll. Alternativ habe ich nichts gefunden.
Cavia hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:58
Savo hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:35
Xanopos hat geschrieben: 19 Nov 2017 16:11 Nimmst du bereits AD, oder hast du damit Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht?
Ja, ich habe sie 2 Jahre lang genommen und als ich über PSSD gelesen habe, sie abgesetzt.
Wenn du ein Medikament absetzen kannst, brauchst du es wohl auch nicht so wirklich.


Was heisst brauchen? Es gibt kein schwarz oder weiß. Es ging mir fast sofort sehr viel schlechter nach dem absetzen. Manchmal denke ich, ich bin heute ein häufchen Elend gegenüber der Person die ich war mit AD. Da habe ich mich Dinge getraut bei denen ich heute denke wie konnte ich bitte sowas machen.