SameOldGuy hat geschrieben: ↑07 Dez 2017 13:35
Vielen Dank für eure Antworten und Anregungen.
Generell soll es hier nicht um ein volles Jahr gehen, meine Therapeutin sprach von rund einem 1/4 Jahr.
Eine Sprachreise könnte ich mir u.U. noch vorstellen. Das könnte ich dann auch als Bildungsurlaub laufen lassen.
Ich finde es einfach nur immer wieder absurd, dass Reisen immer von denen als die tolle Selbsterfahrung verkauft wird, die ohnehin gerne reise. Mir ist es für ein einmaliges Erlebnis einfach zu teuer. Von dem Geld kaufe ich mir lieber etwas, woran ich langfristig Freude habe.
Außerdem kann ich sagen, dass es für mich eine tolle Selbsterfahrung ist, einen Ironman oder einen Ultramarathon zu finishen. Man lernt sich und seine Grenzen auch komplett neu kennen. Und trotzdem würde ich es keinem als DIE Lösung anpreisen. Es muss einfach jeder selbst wissen, was ihm Spaß macht.
Das wäre auch so meine Tendenz mit dem "man müsste selbst wissen, was Spaß macht".
Dass so die Empfehlung "reisen Sie mal" jetzt nicht unbedingt bei jedem die gleichen
Auswirkungen hat bei der Umsetzung.
Ich bin auch schon alleine rumgereist, hatte Kontakte ect, obwohl ich eher eigenbrödlerisch
unterwegs bin, aber bei Bedarf auch aufgeschlossen sein kann (sich durchfragen, nur alleine aufm Kamel reiten ist auch langweilig ect), aber gern mach ich das Reisen
trotzdem nicht (so von Modellen bis "Bustour nach Mallorca" "paar Tage in deutscher Großstadt"
"in Österreich Kühe begutachten" "Allein ins damals nicht ganz so sichere Ägypten und dann ständig
mit den Pferdetypen privat unterwegs und nie im Hotel" "paar Tage in Paris rumgerannt- wurd man eh ab 9 aus der Jugendherberge geschmissen, bloß nicht zeigen dass man deutsch ist"
" ein paar Wochen die Familie kennengelernt von nem Bekannten im eher asiatischen Gebiet"
"Mallorca nochmals überredet von ner ehemals Einheimischen mit eher abseitigeren Orten"
und so n Quatsch.)
und es blieb hinterher immer ein "wozu jetzt" und auch wieder ein froh, dass es in normalen
Bahnen läuft und immer weniger Aufbruchstimmung.
Je ruhiger die Psyche, umso weniger Spannungen und Aufbruchstimmung irgendwie (bei mir,
bin aber auch eher introvertiert und nicht sehr "erlebnishungrig").
Also bei mir war das reisen eher so ne Art Trotz- und Fluchtmechanismus, und die Momente
des "ganz bei mir ankommens" die hatte ich eher unwillkürlich und daheim (auch eher mal im
Urlaub mit weniger Pflichten und Stress)
Wenn würde ich beim reisen es auch mit einer Art Aufgabe, oder "bei anderen mitleben" verbinden.
Da mag ich auch das Modell, gucken wie Bekannte leben, den Tagesablauf mitleben.
Ich denke, Sport kann genauso schon eine gute Selbsterfahrungsaufgabe sein.
Naja, aber die Therapeutin will vermutlich auf "Mal was anderes" heraus.
Ich persönlich fände es ja besser, wenn man den Impuls, das Ziel für eine Tätigkeit
eher selbst hat, aber wenn zuviele interne Hürden sind, sind vielleicht Vorschläge von außen,
die einen befremden, vielleicht doch nicht so schlecht?