Bleiben Schäden?

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knopper

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von knopper »

jim-dandy hat geschrieben: 14 Jan 2018 18:14
Von meiner Seite kann ich definitiv berichten, dass es viele Vorboten für das AB-Dasein gab, bereits in der Kindheit / Jugend.


hm das ist interessant. Mir wurde damals in der schule schon von Mitschülern bestätigt "ach so wirst du nie eine Frau bekommen" oder auch "er wird es nie lernen." :D
und das war mit 14. Anscheinend hatten meine Mitschüler schon ein feines Gespür dafür wie ich drauf bin und kamen somit zu diesem Schluss, ich weiß es nicht. Aber das hat man halt immer noch so im Hinterkopf.

Als ich mal mit einem ehemaligen Kameraden über Facebook geschrieben hatte und ihm was vorgelogen das ich ne Freundin hätte kam dann auch sofort "ach echt? Respekt hätte ich nicht gedacht" :D usw...
Also das AB-Dasein ist schon irgendwie tiefer verwurzelt, wenn das so dermaßen von außen wahr genommen wird und daher sicherlich nicht so trivial zu "beheben".

Aber gut das es nicht nur so geht...
Endura

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Endura »

jim-dandy hat geschrieben: 14 Jan 2018 15:00 Wenn man nämlich ein normales Leben führt oder geführt hat, wird man nicht zum AB.
Was ist denn überhaupt ein normales Leben? Ich war zum Beispiel weniger oft am Wochenende betrunken als meine Klassenkameraden, aber drauf hab ich gerne verzichtet.
Endura

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Endura »

jim-dandy hat geschrieben: 14 Jan 2018 18:14
Xanopos hat geschrieben: 14 Jan 2018 16:25
jim-dandy hat geschrieben: 14 Jan 2018 15:00 Für mich ist es eher die Frage, ob man als AB nicht vorher schon Schäden hatte und das AB-Tum einfach Resultat dieser Schäden ist (wie schonmal jemand im Thread erwähnt hatte). Umgekehrt wird es eher selten der Fall sein.
Ich denke nicht. Bis 20 war ich eine zeitlang sogar halbwegs normal unterwegs. Hätte es bereits damals mit einer Beziehung geklappt, bezweifle ich, dass ich ein paar Jahre später meine Depressionen bekommen hätte. Und damals hatte ich auch noch ein einigermaßen gesundes Selbstvertrauen.
Und es gab keinerlei andere Auffälligkeiten oder Störfaktoren?

Von meiner Seite kann ich definitiv berichten, dass es viele Vorboten für das AB-Dasein gab, bereits in der Kindheit / Jugend. Siegfried schrieb, dass es bei ihm ähnlich aussieht, was für mich eine Bestätigung dieser Theorie ist. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ja, die gab es. Aber eine Zeit lang, so von 17 bis 19 war ich ziemlich als Normalo unterwegs. In der Schule war ich gut integriert, am Wochenende ging ich mit Freunden aus, ich kam sogar zwei Mädels etwas näher, ich hätte durchaus auch als Spätzünder enden können.
Keine Ahnung warum das dann aus war.
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Gilbert
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Gilbert »

jim-dandy hat geschrieben: 14 Jan 2018 15:00 Wenn man nämlich ein normales Leben führt oder geführt hat, wird man nicht zum AB.
Bezweifle ich. Wenn ein ruhiger Unscheinbarer innerhalb einer Gruppe Normalos sich konform verhält und ansonsten keinerlei Beeinträchtigungen unterliegt, jedoch nie auffällt und auch selbst nie aktiv sucht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein AB.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Krausig »

Gilbert hat geschrieben: 15 Jan 2018 10:36
jim-dandy hat geschrieben: 14 Jan 2018 15:00 Wenn man nämlich ein normales Leben führt oder geführt hat, wird man nicht zum AB.
Bezweifle ich. Wenn ein ruhiger Unscheinbarer innerhalb einer Gruppe Normalos sich konform verhält und ansonsten keinerlei Beeinträchtigungen unterliegt, jedoch nie auffällt und auch selbst nie aktiv sucht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein AB.
Ganz genau. Auffallen, das ist das Wichtige. Oder selbst aktiv werden.
Nonkonformist

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Nonkonformist »

Ich konnte im kindergarten auch bereits lesen (angefangen mit etwa 4), da ich nicht abhängig von meinen eltern sein wollte meine comics zu lesen, und auch viele fernsehprogramme OT mit untertitel waren - auch trickfimserien. Lesen habe ich mich freiwillig beigebracht, mein vater hat mich dann über jahren lang in den sommerferien in sachen rechnen bereits auf der stand des schuljahresende gebracht. (Mit ohrfeigen wann ich seiner meinung nach nicht schnell genugend mitgekommen bin) Die grundschule war mir damit häufig recht langweilig. Ich habe viel lieber gelesen - kinderromane aber auch sachbücher für kinder wie die Hoe en Waarom reihe (Original How and Why, auf Deutsch Was ist Was) oder bücher über griechische und germanische mythologie, oder sternen und planeten; gezeichnet, mit meine legos gespielt oder fern geguckt als draussen gespielt - dazu müßten meine eltern mich fast zwingen, und ich war oft froh wanns geregnet hat und ich drinnen bleiben dürfte.

Aber ich hatte auch bereits in kindergartenalter bereits das gefühl, anders zu sein.

An mitmachen wann die anderen fussball gepielt haben hatte ich auch nie interesse, auch während schulpausen habe ich am allerliebsten drinnen gezeichnet.

(Ich hatte in der grundschule überigens meine einzige freundin, sogar eine der klassenhübschesten - ich habe das mädchen gefragt ob sie meine freundin sein möchte und sie hat ja gesagt. Und mich ein paar jahre später aufgeklärt, weil meine eltern da ein bisschen nachlässig gewesen sind. Mein anders sein würde in der grundschule von meinen mitschüller auch völlig akzeptiert.)

Es hat alles dazu beigetragen das ich geworden bin wer ich bin - nur empfinde ich das nicht als eine art schaden, es ist halt mein authentisches ich.
Automobilist

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Automobilist »

TheRealDeal hat geschrieben: 15 Jan 2018 08:47
Das finde ich interessant. Hattet ihr denn Freude an eurer Andersartigkeit? Hattet ihr das Gefühl von euren Eltern und/oder Gleichaltrigen verstanden zu werden?
[/quote]

@TheRealDeal : Offengestanden, " Gleichaltrige " waren mir von Anbeginn an völlig Pappendeckel...ich bin bei meinen Groß - und Urgroßeltern aufgewachsen, welche mich sehr gut verstanden haben und auch über meine Wißbegierde und Lerneifer recht erfreut waren.
Nonkonformist

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Nonkonformist »

TheRealDeal hat geschrieben: 15 Jan 2018 08:47 Das finde ich interessant. Hattet ihr denn Freude an eurer Andersartigkeit? Hattet ihr das Gefühl von euren Eltern und/oder Gleichaltrigen verstanden zu werden?
Seit ich auch zu diese 'gruppe' gehöre auch von mir ein antwort:

Ich habe mich halt interessiert für was ich mich interessiert habe.
Die meinung der anderen war mir unwichtig; ich habe nie anderen gebraucht um mich zu erklären was für mich interessant wäre.
Ich hatte nie interesse daran anders zu sein. Aber schon um für mich zu entscheiden was ich mag, und was ich nicht mag.
Eine interesse einfach mich zu sein.
Diese geistige abhängigkeit von gruppen, dieses unbedingt dazu gehören wollen, hatte ich nie; ich war vom anfang an schon ziemlich einzelgängerisch..
Das ich anders bin, haben dann die anderen für mich entschieden.
Und das war mir dann eigentlich auch ziemlich egal.
(Bis zu den moment das ich gemobbt würde wegen meinen nicht-konformität. Dann habe ich anstoß drann genommen, nicht zu anders sein zu dürfen.)
Dandy

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Dandy »

Die Sache mit den andersartigen Interessen im Kindesalter kommt mir bekannt vor. Hat wahrscheinlich damit zu tun, dass ich Aspie bin bzw. mindestens in leicht bis mittel ausgeprägter Form von diesem Syndrom betroffen.

Auch das hier kenne ich:
knopper hat geschrieben:hm das ist interessant. Mir wurde damals in der schule schon von Mitschülern bestätigt "ach so wirst du nie eine Frau bekommen" oder auch "er wird es nie lernen." :D
und das war mit 14. Anscheinend hatten meine Mitschüler schon ein feines Gespür dafür wie ich drauf bin und kamen somit zu diesem Schluss, ich weiß es nicht. Aber das hat man halt immer noch so im Hinterkopf.
Ähnliche Sprüche durfte ich mir auch anhören. :mrgreen:
Bei mir war das auch so um die 14 rum, als es losging mit diesem "haha ich hab 'ne Freundin, du nich, du Loser! Wirst nie eine abkriegen!". Da war natürlich viel Blabla dabei. Mit 14 hat mich das Thema aber auch noch gar nicht interessiert, da war ich mit anderen Problemen beschäftigt. Wirklich bitter war das dann erst später, als ich schon keinen mehr von den Leuten gesehen, aber über die Vergangenheit reflektiert habe.
Xanopos hat geschrieben:Was ist denn überhaupt ein normales Leben? Ich war zum Beispiel weniger oft am Wochenende betrunken als meine Klassenkameraden, aber drauf hab ich gerne verzichtet.
Was als normal gilt, oder nicht, wird ja mehr oder weniger von der Gesellschaft vordiktiert (ja, das ist ein bisschen scheiße, aber leider nunmal so). Alkoholkonsum hat damit aber weniger zu tun, auch wenn einem in der Jugendzeit unter die Nase gerieben wird, dass man cool ist, wenn man sich jedes WE bis ins Koma wegdröhnt. Ab spätestens 20 gilt das aber auch nicht mehr und wer da noch mit sowas angibt, der ist eher peinlich, aber ganz sicher nicht "normal". :hammer: Ich kenne zudem genug Leute, die gar keinen Alk trinken und dennoch ein absolut gesellschaftskonformes "Normalo-Leben" führen.
Xanopos hat geschrieben:Ja, die gab es. Aber eine Zeit lang, so von 17 bis 19 war ich ziemlich als Normalo unterwegs. In der Schule war ich gut integriert, am Wochenende ging ich mit Freunden aus, ich kam sogar zwei Mädels etwas näher, ich hätte durchaus auch als Spätzünder enden können.
Keine Ahnung warum das dann aus war.
Das ist halt dann wirklich die Frage, die aber nur du letztendlich beantworten kannst. Oder vielleicht ein Psychoanalytiker, sofern du dies zulässt. Wenn du aber schon selbst festgestellt hast, dass es Auffälligkeiten gab, dann widerlegt das ja auch nicht gerade meinen Ansatz. Ich hatte auch schon "Normalo-Phasen", aber die waren eben kein Dauerzustand und genau da liegt der Hund begraben.
Gilbert hat geschrieben:Bezweifle ich. Wenn ein ruhiger Unscheinbarer innerhalb einer Gruppe Normalos sich konform verhält und ansonsten keinerlei Beeinträchtigungen unterliegt, jedoch nie auffällt und auch selbst nie aktiv sucht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein AB.
Naja, ich kenne zwar in der Hinsicht Gegenbeispiele, aber eben anekdotisch.
Hier könne man die Argumentation natürlich auch weitertreiben und erörtern, dass evtl. besagte Teilnahmslosigkeit bzw. Zürückgezogenheit wiederum eine Ursache hat. Aber ich verstehe schon, worauf du hinauswillst. Die Übergänge zwischen dem, was als normal bzw. unnormal gilt, sind ja auch sehr fließend und nur, weil jemand schüchtern ist, heißt das ja nicht sofort, dass er deswegen kein "Normalo" mehr ist. Schwierig.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Siegfried »

knopper hat geschrieben: 15 Jan 2018 09:48
jim-dandy hat geschrieben: 14 Jan 2018 18:14
Von meiner Seite kann ich definitiv berichten, dass es viele Vorboten für das AB-Dasein gab, bereits in der Kindheit / Jugend.


hm das ist interessant. Mir wurde damals in der schule schon von Mitschülern bestätigt "ach so wirst du nie eine Frau bekommen" oder auch "er wird es nie lernen." :D
und das war mit 14. Anscheinend hatten meine Mitschüler schon ein feines Gespür dafür wie ich drauf bin und kamen somit zu diesem Schluss, ich weiß es nicht. Aber das hat man halt immer noch so im Hinterkopf.

Als ich mal mit einem ehemaligen Kameraden über Facebook geschrieben hatte und ihm was vorgelogen das ich ne Freundin hätte kam dann auch sofort "ach echt? Respekt hätte ich nicht gedacht" :D usw...
Also das AB-Dasein ist schon irgendwie tiefer verwurzelt, wenn das so dermaßen von außen wahr genommen wird und daher sicherlich nicht so trivial zu "beheben".

Aber gut das es nicht nur so geht...
Bei mir war es nicht anders zu sein der ausschlaggebende Faktor sondern ich glaube der Umstand das ich schon immer Dick war und immer geringes Selbstwertgefühl hatte der ausschlaggebende Faktor in Kombination mit eher der ruhige sein war. Man hat schon im Kindergarten und später verstärkt in der Schule gemerkt das man für das weibliche Geschlecht die ganze Zeit über im Prinzip Luft war. Weder im Alltag noch auf irgendwelchen Klassenfahrten ist man irgendwie mit dem weiblichem Geschlecht in Kontakt gekommen. Die einen haben auf der Klassenfahrt mit dem Weibern Strippoker gespielt während man selbst nur mit Jungs was gemacht hat. Das hat das Selbstvertrauen in der Pubertät soweit runtergezogen das ich mich zuhause zurückgezogen habe während die anderen Abends in die Disko sind. An dem Zustand und den Umstände das ich den ganzen kommenden Berufsweg rein auf einer männerlastigen Schiene unterwegs war hat sich danach im Prinzip 25 Jahre nix geändert.
Morningstar

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Morningstar »

TheRealDeal hat geschrieben: 15 Jan 2018 08:47 Das finde ich interessant. Hattet ihr denn Freude an eurer Andersartigkeit? Hattet ihr das Gefühl von euren Eltern und/oder Gleichaltrigen verstanden zu werden?
Freude, die hätte ich bestimmt gehabt wenn ich denn so hätte sein dürfen wie ich bin. Da ist unsere Gesellschaft wohl jedoch sehr Intollerant, meine Eltern wollten mich therapieren, besonders meine Mutter. Von den gleichaltrigen wurde ich zumeist gemieden. Hatte ja keinen Bock auf deren Besäufnisse und Partys usw, das was die Normalos halt in der Pubertät machen fand ich einfach so unfassbar oberflächlich und langweilig. Da bin ich mit den älteren Lehrern besser zurecht gekommen als mit den anderen Jugendlichen, mit denen konnte man wenigstens interessante und tiefgehende Gespräche führen.

Dieses Gefühl der Inkompatibilität zum Mainstream bleibt, selbst dann wenn man versucht sich diesem anzupassen.
asymetric
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von asymetric »

Aufgewachsen unter alten Leuten? - check.
Gleichaltrige als infantil wargenommen? - check.
Lieber mit Lehrern über komplizierten Scheiss geredet als mit Gleichaltrigen zu tun gehabt? - check.
Kindergarten gehasst? - check.
Sich als Alien gefühlt? - check.
Nonkonformist hat geschrieben: 14 Jan 2018 14:02 Ich weigere mich auch das leben als eine art gewaltsmetapher zu sehen.
(Mir kommt dabei der film Full Metal Jacket im sinn, wo normale jungs nach der training dermassen abgehärtet sind, das sie meist nur noch dehumanisierte killers und willosen kanonnenfutter sind - mit besseren überlebenschancen als vorher, ja, aber ist das leben so überhaupt noch überlebenswert?)
Dann hätte ich, meiner meinung nach, den schlag wirklich verloren, und bin zu jemanden geworden den ich nicht sein will.
Ich denke ich verstehe was du meinst. Doch ich kam zu der Ansicht das "überzogener" Realismus recht unsanft an der Realität zerschellen wird. Bitte verstehe mich nicht falsch, ich bins selbst irgendwo Idealist und Träumer.

Gewalt wird immer ein Teil der Natur sein. Diesen Umstand hätte ich gerne eher begriffen, aber das Umfeld in welchem ich aufwuchs, die Menschen welche mich erzogen haben, klammerten diesen Aspekt mMn auf grund von weltanschaulicher Verbrämtheit zu stark aus.

Jeder Film, jede Erzählung, transportiert immer eine Meinung, offen und oder verdeckt.
Ich war nie in Kampfhandlungen verwickelt, war nie im Auslandseinsatz.
Doch ich habe mich mit vielen Berichten von Personen auseinandergesetzt, welche darin direkte Erfahrungen gesammelt haben. Die in FMJ gezeigten Mechanismen sind nur eine Seite der Medailie.

Pazifimus funktioniert nur wenn alle mitmachen WOLLEN.
Für Gewalt muss nur eine Seite wollen.
Liebe wird aus Mut gemacht.
Nonkonformist

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Nonkonformist »

asymetric hat geschrieben: 20 Jan 2018 16:17 Ich denke ich verstehe was du meinst. Doch ich kam zu der Ansicht das "überzogener" Realismus recht unsanft an der Realität zerschellen wird. Bitte verstehe mich nicht falsch, ich bins selbst irgendwo Idealist und Träumer.

Gewalt wird immer ein Teil der Natur sein. Diesen Umstand hätte ich gerne eher begriffen, aber das Umfeld in welchem ich aufwuchs, die Menschen welche mich erzogen haben, klammerten diesen Aspekt mMn auf grund von weltanschaulicher Verbrämtheit zu stark aus.

Jeder Film, jede Erzählung, transportiert immer eine Meinung, offen und oder verdeckt.
Ich war nie in Kampfhandlungen verwickelt, war nie im Auslandseinsatz.
Doch ich habe mich mit vielen Berichten von Personen auseinandergesetzt, welche darin direkte Erfahrungen gesammelt haben. Die in FMJ gezeigten Mechanismen sind nur eine Seite der Medailie.

Pazifimus funktioniert nur wenn alle mitmachen WOLLEN.
Für Gewalt muss nur eine Seite wollen.
Wir reden hier nicht vom kriegssituationen - obwohl ich schätze das ich mich eher erschiessen lassen würde als mich in einen ungerechten krieg schicken zu lassen. Für gewalt braucht man vor allem mitläufern. Die anstichter sind dafür häufig selber zu feige, um sich alleine zu trauen, bis auf einige komplette psychopaten.

Aber ich will am ende verletzlich und authentisch bleiben, und nicht als emotional abgestumpfter durchs leben gehen - was für mich vom Manosphere und das großteil der PU ziemlich genau repräsentiert wird. Ich verweigere mich zu diesen ganzen zynischen LMS, Alpha-männer und Frauen--sind-austauschbare-ware strategieen zu kapitulieren.

Ich bin ein HSP - das bedeutet das ich für normalos wohl eher ein übersensibles weichei bin.
Es ist was ich bin.
Es ist mein authentisches ich.
Und es ist was ich bleibe.
Mit allen weiteren konzequenzen.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von LonesomeCoder »

Nonkonformist hat geschrieben: 20 Jan 2018 18:54 Aber ich will am ende verletzlich und authentisch bleiben, und nicht als emotional abgestumpfter durchs leben gehen - was für mich vom Manosphere und das großteil der PU ziemlich genau repräsentiert wird. Ich verweigere mich zu diesen ganzen zynischen LMS, Alpha-männer und Frauen--sind-austauschbare-ware strategieen zu kapitulieren.
+1. Toll, dass es Menschen mit einer solchen Einstellung gibt :)
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von asymetric »

asymetric hat geschrieben: 20 Jan 2018 16:17 Bitte verstehe mich nicht falsch, ich bins selbst irgendwo Idealist und Träumer.
Die andere Hälfte von mir opferte ich der Realität und liess sie abstumpfen um an der Welt nicht kaputt zu gehen. Mir scheint es leichter zu fallen als anderen irgendwo beides zu sein. Doch ein Teil von mir versteht deine Einstellung. ;)
Liebe wird aus Mut gemacht.