Bleiben Schäden?

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naptime

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von naptime »

TheRealDeal hat geschrieben: 09 Jan 2018 18:33Nach meinen Erfahrungen bekommt jeder Mensch nur so viel "in sein Bündel" gepackt, wie er auch bewältigen kann.
Ahahahahhahahahahahahahahhaaaaaa........
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von TheRealDeal »

naptime hat geschrieben: 09 Jan 2018 18:36
TheRealDeal hat geschrieben: 09 Jan 2018 18:33Nach meinen Erfahrungen bekommt jeder Mensch nur so viel "in sein Bündel" gepackt, wie er auch bewältigen kann.
Ahahahahhahahahahahahahahhaaaaaa........
Statt mich auszulachen, solltest du lieber mal gucken, was da alles so drin ist. Ich garantiere dir, dass da Dinge drin sind, die dir nicht gehören.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Jürgen

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Jürgen »

Danke für eure Antworten! Die Frage, ob man durch das jahrelange AB-Sein "seltsam" wurde oder es schon vorher war, stellte ich mir auch öfters. Was mich angeht, so glaube ich, dass ich, dass ein Wechselspiel vorliegt. Rückblickend bin ich mir ziemlich sicher, dass ich schon als Kind "anders" war als Gleichaltrige, schüchtern, introvertiert, ängstlich. Auch später als Jugendlicher hatte ich psychisch schwierige Phasen, die erste vielleicht mit 15,16. Wie in einem andren Thread schon beschrieben, erreiche ich bei Persönlichkeitstests sehr hohe Neurotizismus-Werte, diese Persönlichkeitseigenschaft (die wohl zu ca. 50% genetisch bedingt ist) halte ich für ursächlich für meine oft schlechte Gefühlslage und für mein AB-Dasein. In der weiteren Entwicklung ist es meiner Ansicht dann so, dass schlechte Erfahrungen wie das jahrelange AB-Dasein den Neurotizismus verstärken, man gerät also in einen Teufelskreis. Wenn ich durch irgendwelche Zufälle in früheren Jahren in eine halbwegs "normale" Beziehungslaufbahn gekommen wäre, wäre ich sicherlich immer noch durch häufig durch negative Gefühle gelenkt, aber vielleicht wären meine Neurotizismuswerte dann nicht mehr ganz so extrem.

Einige schildern ja, dass sie auch in einer späten Partnerschaft noch ihr Glück gefunden haben und nicht der Vergangenheit hinterhertrauern. Versteht mich nicht falsch, ich gönne euch euer Glück von ganzem Herzen, befürchte aber, dass ich diesen Weg nicht gehen könnte, allein schon wegen des Neurotizismus. Dier bringt nämlich auch erhebliche Selbstwertprobleme mit sich, so würde ich mich z.B. einer (viel) erfahrerenen Partnerin um Lichtjahre unterlegen fühlen, es reichte schon ein Gedanke, um eine Kaskade negativer Gedanken und Emotionen in gang zu setzen, an deren Ende ich mich schlecht fühlen (und sicherlich auch keinen guten Partner mehr abgeben) könnte.

Wenn ich mich traue, wage ich vielleicht demnächst mal den gang ins Rotlicht, mal sehen, was das mit mir macht....

LG
naptime

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von naptime »

TheRealDeal hat geschrieben: 09 Jan 2018 18:40Statt mich auszulachen, solltest du lieber mal gucken, was da alles so drin ist. Ich garantiere dir, dass da Dinge drin sind, die dir nicht gehören.
Wer nimmt mir diese Probleme dann ab? Niemand, mit denen muss ich selbst klarkommen.
Es gibt so viele Dinge, über die ich keine Kontrolle habe, die aber mein Leben total ruinieren. Das Leben ist unfair, finde dich damit ab.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von TheRealDeal »

Idealerweise der Mensch, dem die Dinge gehören.

Das ich das Leben als "fair" betrachte, habe ich auch noch nie behauptet. Allerdings ist es nicht zielführend, sein eigenes Leid in Relation mit dem Leid anderer Menschen zu setzen. Das eigene empfundene Leid ist der Maßstab. Wenn andere Menschen das anders sehen, ist es deren Thema. Ich sage z. B. auch nicht etwas wie: "Gott sei Dank kann ich nur nicht so gut laufen, es wäre viel schlimmer, wenn ich blind wäre." Der Blinde, oder dem Rollstuhlfahrer muss es keineswegs schlechter gehen, als es mir geht. Die Dinge in meinem Bündel reichen mir.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von naptime »

Mein Bündel ist mir zu viel, ich komme damit nicht klar.
Aber du gestehst mir jetzt nichtmal zu, dass das tatsächlich der Fall sein könnte, sondern ich bin offenbar einfach nur zu doof um damit klarzukommen.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von TheRealDeal »

Hast du gelesen, was ich geschrieben habe? Ich sage: Wenn das, was Menschen in ihrem Bündel haben, für sie zu viel wird, dann ist da etwas drin, was ihnen nicht gehört. Stichwort Systemische Therapie. Was mir nicht gehört kann ich auch nicht lösen, obwohl es mich belasten kann. Das hat mit Dummheit nicht das Geringste zu tun...
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Krausig »

TheRealDeal hat geschrieben: 10 Jan 2018 08:43 Hast du gelesen, was ich geschrieben habe? Ich sage: Wenn das, was Menschen in ihrem Bündel haben, für sie zu viel wird, dann ist da etwas drin, was ihnen nicht gehört. Stichwort Systemische Therapie. Was mir nicht gehört kann ich auch nicht lösen, obwohl es mich belasten kann. Das hat mit Dummheit nicht das Geringste zu tun...
Sorry, aber für mich ist das esoterisches Blabla. Ich weiss, dass du in die Richtung gepolt bist, du solltest aber nicht erwarten, dass Andere das immer richtig verstehen ;)
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von TheRealDeal »

Wie das klingt, weiß ich sehr wohl. Ich weiß auch, dass ich, wenn ich es darauf anlegen würde, Weltbilder ins Wanken bringen könnte. Ob da vielleicht etwas dran ist, was ich sage, kann ja jeder Mensch selbst überprüfen. Wenn jemand bereit dazu ist, zu schauen, was er in seinem Bündel mit sich herum trägt (das muss man natürlich nicht, weil man dabei mit ziemlicher Sicherheit Dinge finden wird, die weh tun, bzw. die man gar nicht finden wollte), treten die Themen zu Tage um die es geht. Wenn ich z. B. 10 Themen finde, ich 9 davon bearbeiten kann, aber Thema Nr. 10 sich nicht lösen lässt, egal, was ich auch tue und versuche, dann könnte es sein, das dieses Thema gar nicht mir gehört und ich es deshalb nicht gelöst kriege und nicht weil ich dumm bin, die falschen Strategien wähle oder mich nicht genug anstrenge. Das was ich sage und tue hat mit Esoterik nach wie vor nichts zu tun, sondern mit Spiritualität.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Krausig »

TheRealDeal hat geschrieben: 10 Jan 2018 09:23 Wie das klingt, weiß ich sehr wohl. Ich weiß auch, dass ich, wenn ich es darauf anlegen würde, Weltbilder ins Wanken bringen könnte. Ob da vielleicht etwas dran ist, was ich sage, kann ja jeder Mensch selbst überprüfen. Wenn jemand bereit dazu ist, zu schauen, was er in seinem Bündel mit sich herum trägt (das muss man natürlich nicht, weil man dabei mit ziemlicher Sicherheit Dinge finden wird, die weh tun, bzw. die man gar nicht finden wollte), treten die Themen zu Tage um die es geht. Wenn ich z. B. 10 Themen finde, ich 9 davon bearbeiten kann, aber Thema Nr. 10 sich nicht lösen lässt, egal, was ich auch tue und versuche, dann könnte es sein, das dieses Thema gar nicht mir gehört und ich es deshalb nicht gelöst kriege und nicht weil ich dumm bin, die falschen Strategien wähle oder mich nicht genug anstrenge. Das was ich sage und tue hat mit Esoterik nach wie vor nichts zu tun, sondern mit Spiritualität.
Ok, dann hatte ich für dich das falsche Wort gewählt. Für mich ist Spiritualität ziemlich dasselbe wie Esoterik. Aus meiner rein logischen Sicht heraus, ist beides nicht fundiert und damit unlogisch.
Und gleich noch ein weiteres Beispiel was ich meine aus einem anderen Thread:
"Dummerweise positioniere ich mich relativ früh so klar, dass es beinahe zum Kotzen ist. Aber ich kann als Löwe wohl nicht anders."
Komisch, ich bin auch Löwe und positioniere mich NIE klar, ich versuche immer, mir alle Optionen offen zu halten. Und nun? Ist vielleicht das Sternbild doch nichtssagend? ;)
Aber wir werden da nie auf einen Nenner kommen, insofern bleib du wie du bist und ich bleib wie ich bin.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von TheRealDeal »

Wie gesagt, mit Esoterik kenne ich mich nicht aus, also auch nicht Sterndeutungen. Ich persönlich würde das aus logischer Sicht nicht von der Hand weisen, denn wenn zum Beispiel der Mond die Gezeiten verursacht, dann könnte er vielleicht noch ganz andere Dinge bewirken. Und mal ehrlich: Wer hat sich nicht schon mal gefragt, ob wieder Vollmond ist, wenn sich Menschen plötzlich irgendwie seltsam verhalten?

Zur Abgrenzung: Für Dinge der Esoterik müssen Menschen angeleitet werden. Spiritualität kommt von innen, quasi als Folge des "Menschseins". Aber ich bin natürlich durch meine Biografie früh mit dem Thema Tod in Berührung gekommen. Dieses Thema konnte ich nie rein rational betrachten.

Krausig, mich würde ja mal brennend interessieren, was das mit dir machen würde, wenn du deine Strategie änderst und dich klar positionierst. Und keine Sorge, von meinem Wunsch abgesehen, lasse ich dich so, wie du bist. ;)
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Saraj »

@TheRealDeal: Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich das begriffen habe, weil du nicht konkret wirst in deinen Ausführungen. Könntest du vielleicht ein paar Beispiele nennen für Dinge, die ich mit mir rumtrage und die "zu mir gehören" und Dinge, die "nicht zu mir gehören"?
naptime

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von naptime »

Glaub mir, ich habe mehr als genug Probleme, die niemand Anderem "gehören". Die Unterstellung, ich würde einfach nicht erkennen, was mich gar nicht belasten sollte, ist ehrlich gesagt ziemlich beleidigend. Zumal mein gesamtes Leben seit Ewigkeiten nur noch aus Therapien und Klapse besteht, aber die Therapeuten sind bestimmt alle genauso blind wie ich :roll:
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von TheRealDeal »

Saraj hat geschrieben: 10 Jan 2018 10:08 @TheRealDeal: Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich das begriffen habe, weil du nicht konkret wirst in deinen Ausführungen. Könntest du vielleicht ein paar Beispiele nennen für Dinge, die ich mit mir rumtrage und die "zu mir gehören" und Dinge, die "nicht zu mir gehören"?
Konkret werden kann ich da leider nicht, weil grundsätzlich alle Dinge, die dich belasten, dir gehören können, oder auch nicht. Therapeuten, die in systemischen Therapiemethoden bewandert sind, würden bei gewissen Dingen hellhörig werden. Z. B. wenn ein Mensch der Überzeugung ist, eine komplett störungsfreie und glückliche Kindheit erlebt zu haben. Da ist es wahrscheinlich, dass Kräfte im System etwas vertuschen wollen. Ein Beispiel von mir selbst: Ich hatte früher bei meinen suizidalen Gedanken immer das glasklare Bild im Kopf mir mit einer Pistole das Hirn aus dem Schädel blasen zu wollen. Dieser Gedanke passt gar nicht zu mir, weil ich mit Gewalt und Schusswaffen nichts "am Hut" habe. Meine Therapeutin hat das genauso gesehen und haben festgestellt (durch eine Familienaufstellung nach Hellinger), dass dieser Gedanke gar nicht meiner war und nachdem diese Verstrickung gelöst war, habe ich diesen Gedanken auch nicht wieder gehabt. Was ich wirklich sehr begrüße, weil dieser rückblickend doch sehr belastend für mich war.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von TheRealDeal »

naptime hat geschrieben: 10 Jan 2018 16:01 Glaub mir, ich habe mehr als genug Probleme, die niemand Anderem "gehören". Die Unterstellung, ich würde einfach nicht erkennen, was mich gar nicht belasten sollte, ist ehrlich gesagt ziemlich beleidigend. Zumal mein gesamtes Leben seit Ewigkeiten nur noch aus Therapien und Klapse besteht, aber die Therapeuten sind bestimmt alle genauso blind wie ich :roll:
Lieber naptime, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Ich habe auch weder gesagt, dass dich etwas nicht belasten sollte. Was uns belastet, belastet uns. Ich wollte darauf hinaus, dass uns eben auch Dinge belasten können, die uns gar nicht gehören. Vermutlich belasten uns diese Dinge Dinge sogar am meisten, weil wir sie gelöst kriegen und meist noch nicht einmal eine bloße Ahnung haben, warum nicht. Ich würde gerne ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es eben nicht immer zwangsläufig das eigene Versagen sein muss, wenn etwas trotz größter Anstrengungen nicht funktioniert. Auch im Hinblick darauf, dass es hier im Forum einige Menschen mit geringem Selbstwertgefühl gibt, die sich unter Umständen noch zusätzlich von Dingen emotional herunter ziehen lassen, die sie gar nicht lösen können, eben weil ihnen diese Dinge nicht gehören. Die meisten Steine in unseren Bündeln gehören uns, es lohnt sich nach meiner Erfahrung eben auch mal zu prüfen, bzw. prüfen zu lassen, ob wir nur unsere eigenen Steine tragen.
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Pierre

Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Pierre »

TheRealDeal hat geschrieben: 10 Jan 2018 16:39 onkret werden kann ich da leider nicht, weil grundsätzlich alle Dinge, die dich belasten, dir gehören können, oder auch nicht. Therapeuten, die in systemischen Therapiemethoden bewandert sind, würden bei gewissen Dingen hellhörig werden. Z. B. wenn ein Mensch der Überzeugung ist, eine komplett störungsfreie und glückliche Kindheit erlebt zu haben.
Ah, das ist interessant. Diese "systemischen Therapiemethoden", das ist doch Esoterik, nichtwahr?

Aus diesem Umfeld ist mir die These bekannt, dass ein Mensch auf keinen Fall eine intakte und glückliche Kindheit haben kann, sondern jeder schon von Geburts wegen schwer traumatisiert sei. Der Sinn hinter dieser Argumentation ist, dass jeder Mensch, dessen man habhaft werden kann, auf jeden Fall ganz viel Therapie braucht.

Ich hab das mal ausprobiert mit so einem Therapeuten. Der hat mich hyperventilieren lassen, und nun wissen wir aus der Medizin, dass dabei bestimmte physiologische Reflexe einsetzen, zB eine ganz charakteristische Verkrampfung der Hände. Das ist wie gesagt ein physiologischer Reflex, passiert also zwingend bei allen Menschen (genauso wie das Bein vor schnellt wenn man mit einem Hämmerchen unters Knie klopft).
Dieser Therapeut nun hat mir erklärt, dass diese Reflexe eindeutig zeigen würden, dass ich ein ganz schweres Kindheitstrauma habe, das ich nun mit ihm bearbeiten müsse - was auf jeden Fall sehr langwierig und aufwendig würde. Ich hab dann genauer gefragt, und es wurde klar, dass das sicher etliche Jahre lang dauern würde, und dass ich mindestens einmal pro Woche zum ihm fahren um ihm 80 Euro hintragen müsse.
Irgendetwas konkretes über mögliche Ziele oder Inhalte einer solchen Therapie konnte er mir nicht sagen.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von TheRealDeal »

Pierre hat geschrieben: 10 Jan 2018 17:16
TheRealDeal hat geschrieben: 10 Jan 2018 16:39 onkret werden kann ich da leider nicht, weil grundsätzlich alle Dinge, die dich belasten, dir gehören können, oder auch nicht. Therapeuten, die in systemischen Therapiemethoden bewandert sind, würden bei gewissen Dingen hellhörig werden. Z. B. wenn ein Mensch der Überzeugung ist, eine komplett störungsfreie und glückliche Kindheit erlebt zu haben.
Ah, das ist interessant. Diese "systemischen Therapiemethoden", das ist doch Esoterik, nichtwahr?

Aus diesem Umfeld ist mir die These bekannt, dass ein Mensch auf keinen Fall eine intakte und glückliche Kindheit haben kann, sondern jeder schon von Geburts wegen schwer traumatisiert sei. Der Sinn hinter dieser Argumentation ist, dass jeder Mensch, dessen man habhaft werden kann, auf jeden Fall ganz viel Therapie braucht.
Na ja, der eine nennt es Esoterik, der andere Quantenphysik, oder wie in deinem Fall wahrscheinlich, Scharlatanerie. In meinen Augen ist die Familienaufstellung nach Hellinger keine Esoterik, weil dieses Verfahren jeder Mensch ohne vorherige Anweisungen durchführen kann. Ich muss also keine besonderen Fähigkeiten besitzen oder an irgendetwas spezielles glauben.

Wahr ist, dass der Vorgang der Geburt als solches, ein mehr oder weniger traumatisches Erlebnis darstellt. Wahr ist aber auch, dass Menschen in unseren Breiten gerne anderen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Gerade in diesen Bereich der Psychotherapie, sollte man auf die Qualifikation der Therapeuten achten. Insbesondere, wenn nicht geschützte Berufsbezeichnungen verwendet werden. Und frühzeitig Therapieziele festzulegen, halte ich für essenziell. Und speziell zum Thema dieses Threads: Natürlich kann eine Psychotherapie auch Schäden anrichten. Es heißt also als Patient/Klient sollte man durchaus regelmäßig Dinge hinterfragen. Alleine schon, um für sich selbst herauszufinden, ob ich in dieser Patient/Klient-Therapeut-Beziehung gut aufgehoben bin.

Kindheiten können sehr wohl intakt sein. Das bedeutet aber, dass zwangsläufig irgendwann z. B. Konflikte mit Eltern oder Freunden auftreten und daraus resultierende Verletzungen. Wird dieser Teil einer völlig normalen Entwicklung verschwiegen, sollte man genauer hin gucken. Das würde ich z. B. auch machen, wenn mir Menschen in einer Partnerschaft erzählen, sie würden sich niemals streiten, weil die Beziehung ja so harmonisch wäre.

Da das hier gerade recht philosophisch klingt: Ich rede hier über meine persönlichen Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse.
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Pierre »

TheRealDeal hat geschrieben: 10 Jan 2018 17:59 Kindheiten können sehr wohl intakt sein. Das bedeutet aber, dass zwangsläufig irgendwann z. B. Konflikte mit Eltern oder Freunden auftreten und daraus resultierende Verletzungen.
Ja, das ist auch so ein Ding das mir auffällt. Und da scheint mir irgendwie ein Unterschied zwischen Esoterikern und Mystikern.
Die Esoteriker brauchen offenbar bei allem ganz viel Verletzungen, und ganz viel Opferrolle, und dann natürlich auch ganz viel Therapie. Die Mystiker (so wie ich sie verstehe) gehen die Probleme selber an, übernehmen selber die Verantwortung, und brauchen dafür natürlich keine Therapie, sondern zuallererst mal
https://www.youtube.com/watch?v=Y70vcs3oV14
Das mögen aber wiederum die Esoteriker nicht so recht...
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von Krausig »

Pierre hat geschrieben: 10 Jan 2018 18:23
TheRealDeal hat geschrieben: 10 Jan 2018 17:59 Kindheiten können sehr wohl intakt sein. Das bedeutet aber, dass zwangsläufig irgendwann z. B. Konflikte mit Eltern oder Freunden auftreten und daraus resultierende Verletzungen.
Ja, das ist auch so ein Ding das mir auffällt. Und da scheint mir irgendwie ein Unterschied zwischen Esoterikern und Mystikern.
Die Esoteriker brauchen offenbar bei allem ganz viel Verletzungen, und ganz viel Opferrolle, und dann natürlich auch ganz viel Therapie. Die Mystiker (so wie ich sie verstehe) gehen die Probleme selber an, übernehmen selber die Verantwortung, und brauchen dafür natürlich keine Therapie, sondern zuallererst mal
https://www.youtube.com/watch?v=Y70vcs3oV14
Das mögen aber wiederum die Esoteriker nicht so recht...
Und was brauchen ganz normale Leute? Nix von alledem! :roll:
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Re: Bleiben Schäden?

Beitrag von LonesomeCoder »

naptime hat geschrieben: 09 Jan 2018 18:46 Wer nimmt mir diese Probleme dann ab? Niemand, mit denen muss ich selbst klarkommen.
Es gibt so viele Dinge, über die ich keine Kontrolle habe, die aber mein Leben total ruinieren. Das Leben ist unfair, finde dich damit ab.
So ist es. Nur sind gleiche Probleme für unterschiedliche Menschen schwer. Was dem einen egal ist, kann für den anderen ein Grund für Selbstmord sein. Nicht gegen alle Probleme gibt es Lösungen und vor allem Lösungen, die nur an einem selber hängen. Ja, wegen Querschnittlähmung im Rollstuhl sitzen gehört zu der betroffenen Person. Trotzdem ist das ein riesen Problem und das darf diese Person auch sagen. Ein Loswerden des Problems geht nicht, da unheilbar. Dass es jemanden, der neben den Beinen zusätzlich auch noch die Arme nicht bewegen kann, noch schlechter geht, wird für ihn kaum ein Trost sein.
Manche Menschen haben Probleme. Erfolg in anderen Bereichen kann das nicht immer kompensieren.

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Ja, ich denke schon, dass Schäden bleiben. Dafür ist die Kindheit und Jugend viel zu prägend fürs weitere Leben. Sexualität (über masturbieren und Pornos hinausgehend) mit 30 oder 40 oder gar noch später entdecken wird bestimmt nicht das selbe sein wie als Normalo mit 15 oder 16 oder 20 oder 21 als Spätzünder.
Ich werde es nie vergessen können, dass meine Jugend ohne über masturbieren und Pornos hinausgehende Sexualität war. Daran würden auch erste Erfahrungen mit 35 o.ä. nichts mehr ändern. Die Jugend ist vorbei.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34