Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

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knopper

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von knopper »

Reborn hat geschrieben: 14 Jan 2018 01:49
Außerdem stelle ich immer wieder fest, wenn du in einer reichen Umgebung lebst wo Industrie ohne Ende ist und alle Leute halt mal locker ihre 3000 netto haben und dann wenn sie zu zweit arbeiten halt mal eben 6000 Euro im Monat raus knallen können...da kommst du dir irgendwie immer wie ein Loser vor. Du kannst ja als Single mit dem nicht mit halten. Ich meine 6000 im Monat netto mal 12 sind 72.000 mal 10 Jahre ist schon ein nettes Haus.
hm, also was du da beschreibst gehört eindeutig schon zu den Spitzenverdienern und ist keineswegs normal. In welcher Gegend lebst du denn?


Ich weiß nicht kann es sein das wir hier in Deutschland mittlerweile auf einem ziemlich hohen Ross leben? Viele verdienen doch mal grade Mindestlohn und das sind so 1100 netto im Monat.

Ich frage mich was das wird wenn es mal nicht mehr so gut läuft und alles bergab geht. Rezession, Hyperinflation was weiß ich. Kann ja nun mal ganz schnell gehen.
Deinen Neid kann ich verstehen, man will immer mehr mehr als man grade hat. Als Hartz4-Empfänger ist das evt. der sichere Job mit Mindestlohn...hat an dann diesen sieht man plötzlich andere Jobs die weit darüber liegen und möchte natürlich mehr. hat man dannen Job dann reicht es wieder nicht usw....

Man blickt aber nie zurück so nach dem Motto "Vor einem Jahr war ich noch Hartz4-Empfänger, eigentlich gehts mir ja gut".
Man kann endlich mal wieder Urlaub machen....und sieht plötzlich den Kollegen der 3 mal im Jahr Urlaub macht und natürlich immer im Ausland. Man kann sich ein Auto leisten, und sieht plötzlich einen der ne Riesenkarre fährt. Ja ich kanns son wenig nachvollziehen, schwer sich davon zu lösen.

Aber wie gesagt die Gegend wo du wohnst scheint schon ne bessere zu sein....
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Giebenrath
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Giebenrath »

Eigentlich ist das doch Luxusproblem.

Mein Problem ist wahrscheinlich, dass ich nicht materialistisch genug denke. Ich bin kaum dazu in der Lage ein Luxusauto zu identifizeren.
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Reborn

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Reborn »

knopper hat geschrieben: 15 Jan 2018 14:17 hm, also was du da beschreibst gehört eindeutig schon zu den Spitzenverdienern und ist keineswegs normal. In welcher Gegend lebst du denn?
In Deutschland beträgt das Durchschnittseinkommen bei Vollzeitbeschäftigung brutto 3703 Euro (Quelle: https://de.statista.com/themen/293/durc ... einkommen/). Ein durchschnittlicher Mann aus Baden-Württemberg verdient jedoch um die 5000 brutto. Bei mir sind es wenn ein Monat mega gut läuft vielleicht 4400 brutto. Also bin ich immernoch fett unter dem Durchschnitt der Männer in diesem Bundesland obwohl man meinen würde ich verdiene gut.
Ich weiß nicht kann es sein das wir hier in Deutschland mittlerweile auf einem ziemlich hohen Ross leben? Viele verdienen doch mal grade Mindestlohn und das sind so 1100 netto im Monat.
Was ja heißt, dass die die normale Jobs haben noch viel mehr verdienen müssen als ich um das wieder auszugleichen. Das kann doch net sein. Verdient man beim Daimler echt 6000 brutto?
Strange Lady
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Strange Lady »

Deine Sorgen möchte ich haben. Im Ernst.
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Henry David Thoreau
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von FrankieGoesTo... »

Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 00:08 Deine Sorgen möchte ich haben. Im Ernst.
Er ist halt in einem anderen Umfeld unterwegs. Da wird das wirklich zum Problem, obwohl es für uns selbst nicht als so eines erscheint.
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Esperanza
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Esperanza »

Es wird immer Menschen geben die mehr Geld haben. Und du wirst immer unzufrieden sein und immer mehr haben wollen.

Ich fühle mich auch oft klein im Vergleich zu anderen. Aber nicht finanziell, sondern wenn ich sehe was andere aus ihrem Leben gemacht haben. Mann, Kinder, Haus, Reisen, Traumjob.
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.
Schneeleopard

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Schneeleopard »

Reborn hat geschrieben: 15 Jan 2018 23:42 Ein durchschnittlicher Mann aus Baden-Württemberg verdient jedoch um die 5000 brutto. Bei mir
sind es wenn ein Monat mega gut läuft vielleicht 4400 brutto. Also bin ich immernoch fett unter
dem Durchschnitt der Männer in diesem Bundesland obwohl man meinen würde ich verdiene gut.

Verdient man beim Daimler echt 6000 brutto?
Kurz gesagt: Ja! Und mehr!

Gerade in Baden-Württemberg gibt es eine gewaltige Gerechtigkeitslücke zwischen denjenigen, die
nach dem Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie bezahlt werden und so ziemlich allen anderen.
Was Daimler, Bosch und Porsche zahlen liegt in einer völlig anderen Liga als das, was das Handwerk
oder sonst jemand zahlen kann. Und die zahlen teilweise 16x im Jahr, zahlen hohe Zulagen, zahlen
das Grundgehalt für 35 oder weniger Stunden wobei man 45 Stunden und mehr arbeitet und fast
jeder läuft dort in einem betrieblichen Fortbildungsprogramm und ist mit spätestens 45 auf einer
Meister- Ingenieurgleichstellung angekommen. Das bringt unterm Strich schon die Summe, die du
nanntest.
Dafür steht in den Anmerkungen gerade dieser Tarifverträge drin, dass bis zu 30 % der Belegschaft
Leiharbeiter sein dürfen, damit man über die den Durchschnittslohn wieder in den Griff bekommt.
In Ingostadt, Wolfsburg, Baunatal oder Köln soll es aber ähnliche Schieflagen geben ;-)

https://www.focus.de/finanzen/karriere/ ... 82198.html
Endura

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Endura »

Esperanza hat geschrieben: 16 Jan 2018 07:34 Ich fühle mich auch oft klein im Vergleich zu anderen. Aber nicht finanziell, sondern wenn ich sehe was andere aus ihrem Leben gemacht haben. Mann, Kinder, Haus, Reisen, Traumjob.
Geht mir genauso, die Zahl am Gehaltszettel ist mir ziemlich egal, aber wenn ich sehe, was sich Gleichaltrige mit einer ähnlichen Ausbildung so alles leisten können und ich nicht, frage ich mich schon, wozu ich studiert habe. Ich brauch nicht unbedingt ein Auto, aber sollte ich mal Kinder haben, sieht das wahrscheinlich anders aus. Bei Kindern kommen noch ganz andere Kosten dazu, keine Ahnung wie ich das stemmen könnte.
Und dann gibt es auch hin und wieder persönliche Krisen, wo ein kleines Geldpolster ganz hilfreich wäre.
Unchained

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Unchained »

Meine Eltern sind wohl ziemlich gut betucht, allerdings habe ich nie genaue Zahlen gehört. Sie haben mir ihr Haus überschrieben, ich zahle aber sozusagen Miete an sie. Vom Gehalt her geht es mir ganz gut, wobei die Entwicklungsmöglichkeiten nach oben stark beschränkt sind. Mit dem Einkommen meines Vaters könnte ich mich im Leben niemals messen.

Dafür habe ich meinen Traumjob. Ich gehe sehr gern zur Arbeit und meine Kollegen sind quasi meine Familie. Für mich ist das viel wichtiger als die Zahlen auf dem Kontoauszug oder der Porsche in der Garage. Geld und materialle Werte klopfen Dir niemals freundschaftlich auf die Schulter oder organisieren eine Geburtstagsüberraschungsparty für Dich.
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inVinoVeritas
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von inVinoVeritas »

Reborn hat geschrieben: 14 Jan 2018 01:49 Ich sollte mich wahrscheinlich nicht beschweren. Inzwischen habe ich ein Vermögen das zumindest nahe am 6 stelligen Bereich ist. Damit bin ich für meine Altersklasse durchaus oberhalb des Schnitts. Ebenso beim Einkommen. Ich bin gesund, hab ein Dach über dem Kopf, Leute die mich unterstützen. Ich habe sicher mehr als 90% der Menschheit...

Und doch...wenn ich meinen Kumpel besucht habe dann fühle ich mich klein. Er besitzt mit Mitte-Ende 20 ein Vermögen von über 3 Millionen Euro. Die hat er zu ich würde mal schätzen 80% geerbt und zu 15% geschenkt bekommen. Natürlich hat er eine langjährige Beziehung, 2 dicke Autos, ein Motorrad, einen Palast wie im Märchenbuch. Es ist ja ok...er soll es gut haben. Er ist ein guter Kerl. Ich weiß auch nicht... Eigentlich sollte ich rational gesehen ja denken: "Ok, das ist nicht die Norm. 90% der Menschheit haben es schlechter als ich" und doch...man vergleicht sich und denkt sich: "Scheiße bin ich ein Loser". Ich würde nicht von Neid sprechen, denn eine Komponente der Mißgunst empfinde ich nicht. Aber es erzeugt in mir einfach Komplexe wenn ich mein Leben neben seines stelle.

Ich weiß nicht...kann jemand das nachempfinden? Ich meine das Dumme ist auch egal was ich tue...ich erreiche das nicht mehr. Ich kann studieren und Hirnchirurg werden aber auch dann erreiche ich bis zum Lebensende einen solchen Lebensstandard nicht mehr. Ich könnte es evtl. mit Selbständigkeit versuchen aber das ist ja auch nicht garantiert.

Außerdem stelle ich immer wieder fest, wenn du in einer reichen Umgebung lebst wo Industrie ohne Ende ist und alle Leute halt mal locker ihre 3000 netto haben und dann wenn sie zu zweit arbeiten halt mal eben 6000 Euro im Monat raus knallen können...da kommst du dir irgendwie immer wie ein Loser vor. Du kannst ja als Single mit dem nicht mit halten. Ich meine 6000 im Monat netto mal 12 sind 72.000 mal 10 Jahre ist schon ein nettes Haus.

Kennt ihr das nicht, dann ihr andere seht und euch wie Loser vorkommt. Vielleicht sollte ich mal in den Osten ziehen oder so. Da hätte ich zwar weniger, aber alle anderen sind dafür auch scheiße arm :D Wobei ich ja eigentlich nicht scheiße arm bin...aber ich fühl mich so weil alle um mich rum irgendwie Millionäre sind.

Zunächst einmal sei beruhigt, mit diesen Gedankengängen bist du nicht allein. Diverse Studien haben schon mehrfach nachgewiesen, dass wir nur dann finanziell zufrieden sind, wenn wir im Vergleich zu unserer Peer-Group wenigstens gleichauf liegen – und das unabhängig von der tatsächlichen Vermögenssumme / dem Gehalt.
Sprich: mit 3000 Brutto würdest du dich sehr wohl in einem Umfeld fühlen, wo jeder andere nur 2000-3000 verdient. Mit 5000 Brutto wärst du jedoch unzufrieden, wenn die meisten anderen 5000-8000 verdienen.
Es gibt auch spannende Experimente, wo die Leute die Wahl hatten 50€ geschenkt zu bekommen, aber kein anderer Teilnehmer erhält etwas versus 100€ geschenkt bekommen, aber jeder andere erhält 150€. Rate mal wofür sich die Mehrzahl entschieden hat… ;-)
Das scheint also etwas ganz natürliches/verbreitetes zu sein, die Frage ist nur: was machst du mit dieser Erkenntnis, dass sich all das nur in deinem Kopf abspielt?

Wie jemand schon geschrieben hat wirst du dich bei solchen Vergleichen immer wieder schlecht fühlen, weil es immer Leute gibt die mehr haben.
Du hast dir dein jetziges Gehalt und dein Vermögen selbst erarbeitet, du solltest dich also stolz fühlen, denn dein Millionärs-Kumpel hat dafür rein garnichts getan.
Das Dilemma mit den Immobilien kenne ich auch, ich gehöre mit meinem knapp 6-stelligen Gehalt sicher nicht zu den Ärmsten, kann mir aber heutzutage in Köln dennoch niemals eine schöne Immobilie leisten (das geht da ab 500-700k – ohne Zinskosten, Kaufnebenkosten,etc. - erst los), wie es vor 20 Jahren mit einem durchschnittlichen Facharbeitergehalt (siehe mein Vater) möglich gewesen ist. Ich würde schon eine Partnerin mit ähnlichem Gehalt benötigen um sowas zu stemmen, aber dann stellt sich auch die Frage nach dem Sinn. Für solche Summen kann man auch entspannt sein Leben lang Miete zahlen bis es ins Altersheim geht, hat aber dafür keinerlei Verpflichtungen/Folgekosten und bleibt flexibel. ;-)

Also ja, generell sind deine Gedanken nachvollziehbar, aber für dich selbst eher schädlich. Wenn du schon vergleichen willst, dann vergleich dich mit dir selbst: wo warst du vor 10 Jahren? Aus welcher „Schicht“ kommst du? Hast du nicht tolles geleistet verglichen mit damals?
Hinterfrage dein Streben nach mehr Geld: wofür würdest du es einsetzen? Würde das deine Lebensqualität spürbar verbessern? Was wäre denn großartig anders wenn du jetzt 1000 netto im Monat mehr zur Verfügung hättest? Eigentlich würde sich kaum was ändern, allerdings würdest du dann irgendwann wieder auf den nächsten Tausender schielen.
Ich kenne das von mir selbst. „Wenn ich endlich mal 3000 netto verdiene, werde ich alles haben was ich will und brauche nicht mehr“. Als ich die 3000 hatte habe ich nach einem Jahr trotzdem wieder auf die nächsten Entgeldgruppen geschielt, als ich die dann hatte ging das nochmal so weiter, bis ich endlich davon loslassen konnte.
Hört sich bei dem guten Gehalt lächerlich an, ist aber Tatsache dass es nicht so einfach ist davon loszulassen, wenn man viele Kollegen hat die nochmal 10-30k im Jahr mehr verdienen.
Heute gehe ich oft lecker auswärts essen, meine Urlaube sind was teurer, ich wohne in einer schönen Gegend (aber zur Miete…). Aber objektiv betrachtet ist mein Leben nicht erfüllter/schöner als vor Jahren, wo ich die Hälfte verdient habe. Nur etwas sorgenloser. Dafür lohnt es sich aber echt nicht, sich dauernd durch Vergleiche mit anderen ein schlechtes Gefühl zu machen.
Denk lieber darüber nach, was für schöne Erlebnisse du dir mit deinem Vermögen gönnen kannst und konzentriere dich nur noch darauf.
knopper

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von knopper »

Schneeleopard hat geschrieben: 16 Jan 2018 07:43
Dafür steht in den Anmerkungen gerade dieser Tarifverträge drin, dass bis zu 30 % der Belegschaft
Leiharbeiter sein dürfen, damit man über die den Durchschnittslohn wieder in den Griff bekommt.

hm das ist auch schon seltsam das man sich das neuerdings in den Tarifverträgen sichert, so als eine Art Zugeständnis dafür das es diesen Tarifvertrag überhaupt gibt.
Ist ja alles schön und gut....außer für die Leiharbeiter halt... die bekommen sicherlich nicht diese 16 Monatsgehalte oder? :D
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Unknown Legend
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Unknown Legend »

Esperanza hat geschrieben: 16 Jan 2018 07:34 Es wird immer Menschen geben die mehr Geld haben. Und du wirst immer unzufrieden sein und immer mehr haben wollen.

Ich fühle mich auch oft klein im Vergleich zu anderen. Aber nicht finanziell, sondern wenn ich sehe was andere aus ihrem Leben gemacht haben. Mann, Kinder, Haus, Reisen, Traumjob.
Word! So ähnlich fühle ich mich auch hin und wieder. Nicht nur in finanzieller Hinsicht hinke ich hinter meinen Altersgenossen her, sondern vor allem in sozialen Aspekten. Keine Frau, keine Kinder, kein Traumjob, keine aufregenden Reisen und wo um Gotteswillen soll ein Haus herkommen? Und vor allem für wen? Das alles ist so lange kaum ein Thema für mich, bis ich von anderen an diesen Ansprüchen gemessen werde.

- "Wie bitte, Du hast keine Kinder? Verheiratet warst Du auch noch nie? Äh, hier wohnst Du?"
- "Ja, aber ich habe meine Musik, meine Bücher, meine Tagträume und komme gut zurecht!"
- "Jetzt mal im Ernst. Wie kannst Du so leben?"

:hammer:
I don't want to belong to any club, that will accept people like me as a member! (Groucho Marx)
knopper

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von knopper »

Unknown Legend hat geschrieben: 16 Jan 2018 13:47
- "Wie bitte, Du hast keine Kinder? Verheiratet warst Du auch noch nie? Äh, hier wohnst Du?"
- "Ja, aber ich habe meine Musik, meine Bücher, meine Tagträume und komme gut zurecht!"
- "Jetzt mal im Ernst. Wie kannst Du so leben?"

:hammer:

... kenn ich sehr sehr gut, meine Tante denkt so, also in extremen Schubläden. :mrgreen:

oder dann viel damals beim Zivi von den Krankenschwestern auch schon mal der Satz "Wie so welche überhaupt zurecht kommen heutzutage, der hat doch noch nie eine gehabt" :mrgreen: :wuetend: :wuetend:
Nur so zufälligerweise mitbekommen hinter meinem Rücken....hat mich total umgehauen damals, noch nie so elendig gefühlt...

Das schlimme ist das diese Menschen ja denken sie wären absolut im Recht....
Reinhard
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Reinhard »

Reborn hat geschrieben: 15 Jan 2018 23:42
In Deutschland beträgt das Durchschnittseinkommen bei Vollzeitbeschäftigung brutto 3703 Euro (Quelle: https://de.statista.com/themen/293/durc ... einkommen/). Ein durchschnittlicher Mann aus Baden-Württemberg verdient jedoch um die 5000 brutto. Bei mir sind es wenn ein Monat mega gut läuft vielleicht 4400 brutto. Also bin ich immernoch fett unter dem Durchschnitt der Männer in diesem Bundesland obwohl man meinen würde ich verdiene gut.

Der Durchschnitt ist nicht so interessant, weil ein paar Wenige immensen Lohn-kann-man-das-nicht-nennen bekommen, und das verzerrt den Durchschnitt nach oben. Wenn du dich schon an was orientieren willst, dann eher am Medianeinkommen. :hierlang:


Außerdem kommt es -- jenseits des Notwendigen -- nicht darauf an, wieviel du bekommst, sondern wie sinnvoll du es ausgibst.


Wenn du mehr hast, als du brauchst, dann baue einen längeren Tisch und keinen höheren Zaun ...
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Elli »

Ich komme glaub ich aus nem ähnlichen Speckgürtel wie Du (BaWü zumindest). Lebe jetzt aber woanders von ca. einem Viertel Deines Einkommens und bin dabei immer noch eine privilegierte Person (nicht in finanzieller Hinsicht, aber was den Zugriff auf verschiedene Ressourcen angeht). Na gut, etwas mehr dürfte es schon sein bzw. sollte es auf Dauer auch werden, aber sicher nicht aus Status-, sondern aus Komfortgründen ...
Hattest Du nicht auch irgendwo geschrieben, die Frauen seien alle so materialistisch und nur aufs Geld aus, kein Haus keine Frau? Dass Du in Deinem Umfeld diesen Eindruck bekommen musst, ist klar ... Aber in dem Speckgürtel da, das ist tatsächlich ne Lebenswirklichkeit, die nicht so viele Leute teilen - schriebst Du ja auch selbst schon.
Ich komme mir auch manchmal klein vor, aber da geht es um anderes (zB intellektuelle Leistungen, oder künstlerische, oder wenn ich mit Leuten zu tun habe, die sehr einnehmend und charismatisch auftreten). Beim Geld denke ich, sobald es für die eigenen Bedürfnisse reicht, sollte es doch eigentlich kein Thema mehr sein. Bei mir wäre die Grenze halt da, wo es keinen Zugewinn an Lebensqualität mehr bedeutet, also wie gesagt über meinem derzeitigen Einkommen, aber von Dir aus gesehen deutlich weiter unten. Den meisten Schnickschnack brauche ich eh nicht. Vielleicht bin ich aber auch einfach ein Snob.
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Strange Lady »

Elli hat geschrieben: 16 Jan 2018 20:03 Ich komme glaub ich aus nem ähnlichen Speckgürtel wie Du (BaWü zumindest). Lebe jetzt aber woanders von ca. einem Viertel Deines Einkommens und bin dabei immer noch eine privilegierte Person (nicht in finanzieller Hinsicht, aber was den Zugriff auf verschiedene Ressourcen angeht). Na gut, etwas mehr dürfte es schon sein bzw. sollte es auf Dauer auch werden, aber sicher nicht aus Status-, sondern aus Komfortgründen ...
Hattest Du nicht auch irgendwo geschrieben, die Frauen seien alle so materialistisch und nur aufs Geld aus, kein Haus keine Frau? Dass Du in Deinem Umfeld diesen Eindruck bekommen musst, ist klar ... Aber in dem Speckgürtel da, das ist tatsächlich ne Lebenswirklichkeit, die nicht so viele Leute teilen - schriebst Du ja auch selbst schon.
Ich komme mir auch manchmal klein vor, aber da geht es um anderes (zB intellektuelle Leistungen, oder künstlerische, oder wenn ich mit Leuten zu tun habe, die sehr einnehmend und charismatisch auftreten). Beim Geld denke ich, sobald es für die eigenen Bedürfnisse reicht, sollte es doch eigentlich kein Thema mehr sein. Bei mir wäre die Grenze halt da, wo es keinen Zugewinn an Lebensqualität mehr bedeutet, also wie gesagt über meinem derzeitigen Einkommen, aber von Dir aus gesehen deutlich weiter unten. Den meisten Schnickschnack brauche ich eh nicht. Vielleicht bin ich aber auch einfach ein Snob.
Ich kann das gut nachvollziehen. Ich wünsche mir die Zeiten herbei, als ich noch eine halbe Stelle hatte. War nicht viel Geld (Typisch Uni halt: TV-L 13 = ca. 1500 Eur netto), aber ich konnte mir alles leisten, was das Herz begehrte und hatte immer noch genug Zeit und Muße für andere Dinge.
Mal sehen, wenn es klappt, reduziere ich meine Arbeitszeit demnächst wieder ... weniger Geld, aber mehr Lebensqualität, heißt meine Devise jetzt.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Schneeleopard

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Schneeleopard »

knopper hat geschrieben: 16 Jan 2018 10:02
Schneeleopard hat geschrieben: 16 Jan 2018 07:43 Dafür steht in den Anmerkungen gerade dieser Tarifverträge drin, dass bis zu 30 % der Belegschaft
Leiharbeiter sein dürfen, damit man über die den Durchschnittslohn wieder in den Griff bekommt.
hm das ist auch schon seltsam das man sich das neuerdings in den Tarifverträgen sichert, so als eine
Art Zugeständnis dafür das es diesen Tarifvertrag überhaupt gibt.
Ist ja alles schön und gut....außer für die Leiharbeiter halt... die bekommen sicherlich nicht diese 16 Monatsgehalte oder? :D
Um das so richtig zu würdigen, muss man die alte IG-Metall-Forderung sehen, dass Tariflöhne nur an
Gewerkschaftsmitglieder gezahlt werden sollen. Daher kam (soweit mir bekannt) Peter Hartz bei VW
auf die Idee dies auf dem Weg der Aufteilung Stammpersonal=>IG-Metallmitglieder=>Tariflohn und
Leiharbeiter=>Nichtmitglieder=>Sklavenlöhne endlich zu realisieren. Also 5 % mehr Lohn für die
unkündbare Stammbelegschaft und 3 % mehr Leiharbeiter damit dies kostenneutral bleibt. Wenn das
dann einige Jahre so läuft ... liegen die Leiharbeiter beim halben Lohn oder weniger.
Dumm nur, wenn auch in die IG-Metall eintreten und deren ideologisches Kartenhaus zusammenbricht.

Zum Vergleich: In Frankreich hat jeder Leiharbeiter grundsätzlich das Recht auf gleichen Lohn wie das
Stammpersonal plar einer 10 % Zulage für die schlechtere soziale Absicherung.
Yellowcard87

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Yellowcard87 »

Bob Andrews hat geschrieben: 14 Jan 2018 10:28 Ganz ehrlich, ich kann es null nachvollziehen, wie man sich über materiellen Reichtum definieren kann.
Klar, eine finanzielle Sicherheit entspannt und lässt auch mich beruhigter leben. Immer knapp bei Kasse sein, das würde mich stressen.

Aber come on, du bist neidisch auf irgendwelche Millionäre? Ich muss sagen, ich verabscheue dieses Geprotze. Dicke Autos, teure Klamotten, ne Villa für maximal 4-5 Menschen.
Gerade jemand, der sich wie in deinem Beispiel seinen Reichtum nicht selbst erarbeitet hat, wäre in meinen Augen eher verpflichtet, mit dem Geld vernünftige Zwecke zu unterstützen. Du sagst es ja selbst, es geht so vielen Menschen so schlecht. Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, so ein Protzleben zu führen, während Umwelt und Mitmenschen unter diesem Ungleichgewicht leiden.

Ich beneide Menschen um glückliche Beziehungen, um starke Freundschaften o.ä. Aber Geld und Statussymbole haben für mich nichts mit Glück zu tun, Letzteres eher mit Kompensation oder einem mir völlig fremden Werteverständnis.
Sehe ich auch ganz genauso. Ich komme mir eher wie ein Loser vor, wenn ich mit meinen Freunden/Kollegen in puncto Beziehungen/sexuelle Erfahrung vergleiche. Da wird jetzt schon fleißig geheiratet und der Nachwuchs kommt bzw. die Single Freunde tindern fleißig und berichten von ihren One Night Stands und ich stehe mit leeren Händen da und wäre schon glücklich mal überhaupt ein Match auf Tinder zu haben.
Und angenommen ich lerne eine Frau kennen, die kein AB ist und auch schon mehrere Beziehungen hatte, dann kann ich nur darauf hoffen, dass sie entsprechend empathisch ist und mit viel Verständnis auf mein Päckchen reagiert und sich nicht erschrocken zurückzieht nach dem Motto "Was stimmt denn mit dem nicht, dass er mit 30 Jahren noch nie eine Beziehung bzw. Sex hatte"
Wie gesagt sich mit anderen zu vergleichen macht meistens unglücklich bzw. vergleichen wir uns ja immer mit denen, die mehr haben/denen es besser geht, anstatt uns vor Augen zu halten, wievielen es noch deutlich schlechter geht. Aber mir macht da echt viel mehr zu schaffen, dass schon gut ein Drittel meines Lebens vorbei ist und ich so viel nachholen müsste, was man normalerweise als Teenager oder in seinen Zwanzigern erlebt...
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Chase29
Kennt sich hier gut aus
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Chase29 »

Reborn hat geschrieben: 14 Jan 2018 01:49
Außerdem stelle ich immer wieder fest, wenn du in einer reichen Umgebung lebst wo Industrie ohne Ende ist und alle Leute halt mal locker ihre 3000 netto haben und dann wenn sie zu zweit arbeiten halt mal eben 6000 Euro im Monat raus knallen können...da kommst du dir irgendwie immer wie ein Loser vor. Du kannst ja als Single mit dem nicht mit halten. Ich meine 6000 im Monat netto mal 12 sind 72.000 mal 10 Jahre ist schon ein nettes Haus.

Kennt ihr das nicht, dann ihr andere seht und euch wie Loser vorkommt.
Ich kann das etwas nachvollziehen, zwar nicht in diesen Dimensionen aber vom Gefühl her ähnlich.
In meinem Freundeskreis bin ich einer der wenigen, der sein Leben finanziell alleine bestreitet.
Pärchen teilen alles durch 2 und die Singles wohnen zB im ausgebauten Elternhaus oder zur Miete bei der von den Eltern zur Verfügung gestellten Wohnung oder werden bald groß erben, usw., manche wohnen auch in einer WG und teilen sich die Kosten dementsprechend.
Vor etwa 4 Jahren hat mich das ziemlich gestört. Rundherum hat sich jeder immer irgend einen Luxus geleistet und bei mir war das nicht möglich. Auch die ersten Eigenheime kamen zur Sprache.

In den letzten 2 Jahren habe ich aber meine persönliche Einstellung geändert. Ich wollte positiver sein.
Ich merke immer mehr wie den Leuten mit der Zeit materielle Güter wichtiger werden und teils zwanghaft an ihnen hängen.
Durch mein Umdenken habe ich gelernt, mit den vorhandenen Dingen zufrieden zu sein. Seit dem lebt es sich deutlich einfacher und auch der Freiheitsgedanke steigt!!
Wo andere sich mit ihren großen Anschaffungen immer übertrumpfen müssen und beruflich und finanziell immer am Ball bleiben müssen, überlege ich mir bereits wo und wie lange ich mir die nächste Auszeit nehmen werde. Vermutlich für einige Wochen/Monate im Süden! :mrgreen: :mrgreen:
Endura

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Endura »

Reinhard hat geschrieben: 16 Jan 2018 19:34 Außerdem kommt es -- jenseits des Notwendigen -- nicht darauf an, wieviel du bekommst, sondern wie sinnvoll du es ausgibst.
Ja, was ist das Notwendigste? Als Single kann ich jahrelang wie ein Eremit leben, und kaum Geld brauchen. (Und ich hab jahrelang tatsächlich annähernd so gelebt.) Blöd nur, dass sich die wenigsten Frauen einen Eremiten wünschen. Dann braucht man(n) plötzlich doch Geld für einen Urlaub, für Abends ausgehen, usw.
Und dann reicht das Geld leider nicht mehr.