Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

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Logan 5

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Logan 5 »

Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 20:15 Ich wünsche mir die Zeiten herbei, als ich noch eine halbe Stelle hatte. War nicht viel Geld (Typisch Uni halt: TV-L 13 = ca. 1500 Eur netto),
Ca. 1500 € netto für eine Halbtagsstelle...? Klingt nach dem Paradies, in der Tat! Aber nicht viel Geld? Ich mag mich hier kaum noch outen, denn ich arbeite Vollzeit unter teils viel Streß und... - nein, ich merke ich muss gleich weinen...

Andererseits, wenn man sich die Lebensumstände der Mehrheit der Erdbevölkerung anschaut, muss ich mir bezügl. meines eigenen Jammerns schon an die eigene Nase fassen. Im Vergleich zu hier teils genannten Nettogehältern (1500 halbtags/2000-3000 ganztags) komme ich mir zwar tatsächlich klein vor, nur wird in diesem Land auf einem derart hohen Niveau geneidet, gejammert usw., da wird doch einiges relativiert.

Wer nur noch dann zufrieden ist, wenn er mehrere schicke Karren hat, 3 x im Jahr exotische Fernreisen macht, in einem edlen Domizil lebt, dabei noch immer auf das was der Nachbar hat schielend, der tut mir nur noch leid...

Das ist natürlich gegen niemanden hier persönlich geschrieben, lediglich dem Thema des Threads allgemein geschuldet. Bitte nicht falsch verstehen.
Ich muss dann immer nur daran denken, wieviele Millionen Menschen im wahrsten Sinne des Wortes im Dreck leben bei teils harter Arbeit.
Sicher kann man D/EU z. B. nicht mit Staaten der sog. "3. Welt" vergleichen, dennoch sollte man irgendwann anfangen, die Kirche im Dorf zu lassen. Da orientiere ich mich doch lieber an einer anderen Philosophie. Trotz der Tatsache, dass die oben genannten Summen für mich absolut utopisch sind, geht es mir gut! Wer mehr hat - bitteschön! Soll mich dann mit seinem Luxus aber nicht nerven und mir die Freude an kleinen Dingen auch nicht madig machen.
knopper

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von knopper »

Logan 5 hat geschrieben: 17 Jan 2018 08:36
Ca. 1500 € netto für eine Halbtagsstelle...? Klingt nach dem Paradies, in der Tat! Aber nicht viel Geld? Ich mag mich hier kaum noch outen, denn ich arbeite Vollzeit unter teils viel Streß und... - nein, ich merke ich muss gleich weinen...

ähm, ja....ich hab ungefähr dasselbe Vollzeit...auch Uni....TVL-7 :D :D :D
Für 13 braucht schon mind. n Master....dazu war ich zu faul :) Muss ich eben die 40 Stunden machen fürs gleiche Geld, stört mich nicht.
Endura

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Endura »

Logan 5 hat geschrieben: 17 Jan 2018 08:36 Wer nur noch dann zufrieden ist, wenn er mehrere schicke Karren hat, 3 x im Jahr exotische Fernreisen macht, in einem edlen Domizil lebt, dabei noch immer auf das was der Nachbar hat schielend, der tut mir nur noch leid...
Wer in einer entsprechenden Gegend wohnt, hat ganz andere Nachbarn zum Vergleichen als wir. Wobei, wenn ich mir ansehe was bei uns im Haus in der Tiefgarage so alles rum steht, da denke ich mir jedesmal, bin ich froh, dass ich dafür das Service, die Versicherung, oder alleine nur den Spritverbrauch, nicht zahlen muss. Fürs Rad zahle ich gerade mal hin und wieder einen neuen Schlauch oder neue Bremsbacken. :mrgreen:
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inVinoVeritas
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von inVinoVeritas »

Logan 5 hat geschrieben: 17 Jan 2018 08:36
Ca. 1500 € netto für eine Halbtagsstelle...? Klingt nach dem Paradies, in der Tat! Aber nicht viel Geld? Ich mag mich hier kaum noch outen, denn ich arbeite Vollzeit unter teils viel Streß und... - nein, ich merke ich muss gleich weinen...
Naja, kommt auch darauf an WO man mit den 1500€ netto denn lebt.
Auf dem platten Land mag man damit ein nettes Leben führen, aber lebe damit mal in Stuttgart, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt oder einer anderen Großstadt. Zieh mindestens 700€ Miete für eine kleine Wohnung und nochmal 200€ für weitere Fixkosten ab, geh jede Woche frische Lebensmittel einkaufen und schau dann mal, wie es am Monatsende auf dem Konto aussieht… Da braucht man nicht an Freizeitvergnügen, Urlaube o.ä. zu denken, Klamotten gibt es nur im Billigladen und wenn das Auto kaputt geht, ist man für den Rest des Jahres finanziell im Ar*sch. An Familie ist dabei erst recht nicht zu denken. Ich komme aus einer ziemlich armen Arbeiterfamilie und hatte nur deshalb eine schöne (wenn auch trotzdem entbehrungsreiche) Kindheit, weil so ein Gehalt wie das meines Vaters damals noch weitaus mehr „wert“ war.
Weiterer Spaß erwartet einen dann im Renten-Alter, wo man bei dem Gehalt später mal nur ein bisschen über Grundsicherung liegen wird.

Logan 5 hat geschrieben: 17 Jan 2018 08:36 Andererseits, wenn man sich die Lebensumstände der Mehrheit der Erdbevölkerung anschaut, muss ich mir bezügl. meines eigenen Jammerns schon an die eigene Nase fassen. Im Vergleich zu hier teils genannten Nettogehältern (1500 halbtags/2000-3000 ganztags) komme ich mir zwar tatsächlich klein vor, nur wird in diesem Land auf einem derart hohen Niveau geneidet, gejammert usw., da wird doch einiges relativiert.
Leider hilft der Blick auf die ärmeren Erdteile eher nicht, denn individuell empfundenes Leid lässt sich nicht vergleichen. Sonst dürfte auch der SC-AB nicht jammern, schließlich gibt es auch HC-Abs die noch nichtmals diese Erfahrung machen konnten. Und auch die HC-ABs die wenigstens mal 3 Dates im Leben hatten dürften nie jammern, weil es mit Sicherheit auch HC-ABs mit 0 Dates gibt. Und diese stehen ja auch immer noch besser dar, als jemand der in einer Lemhütte im Slum leben muss.
Ich verstehe wodrauf du hinaus willst, aber ich kann halt auch all die unzufriedenen Menschen hier im Lande verstehen, die sich permanent abrackern und trotzdem nicht wenigstens 1x im Jahr mit ihren Kindern ins Phantasialand gehen können, weil das mal direkt 120€ alleine für Eintrittskarten kostet.
Wenn man nur gerade so „überlebt“, sprich eine Unterkunft, Telefon/Internet und Essen bezahlen kann, aber mehr nicht drin ist (soziale/kulturelle Teilhabe), dann ist das ziemlich fad.

Finde deine Einstellung aber natürlich dennoch klasse! :-)
Saraj
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Saraj »

Ich fühle mich auch öfters mal klein im Vergleich zu anderen, aber das bezieht sich nicht darauf, was ich verdiene. Es gibt Jobs, die mir großen Respekt einflößen, obwohl sie nur mit dem Mindestlohn bezahlt werden.
Wo ich mich oft rückständig fühle, ist der Bereich soziale Kompetenzen. (Aufgrund von zu lange zu wenig soziales Umfeld)
Bob Andrews

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Bob Andrews »

inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Jan 2018 11:16
Logan 5 hat geschrieben: 17 Jan 2018 08:36
Ca. 1500 € netto für eine Halbtagsstelle...? Klingt nach dem Paradies, in der Tat! Aber nicht viel Geld? Ich mag mich hier kaum noch outen, denn ich arbeite Vollzeit unter teils viel Streß und... - nein, ich merke ich muss gleich weinen...
Naja, kommt auch darauf an WO man mit den 1500€ netto denn lebt.
Auf dem platten Land mag man damit ein nettes Leben führen, aber lebe damit mal in Stuttgart, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt oder einer anderen Großstadt. Zieh mindestens 700€ Miete für eine kleine Wohnung und nochmal 200€ für weitere Fixkosten ab, geh jede Woche frische Lebensmittel einkaufen und schau dann mal, wie es am Monatsende auf dem Konto aussieht… Da braucht man nicht an Freizeitvergnügen, Urlaube o.ä. zu denken, Klamotten gibt es nur im Billigladen und wenn das Auto kaputt geht, ist man für den Rest des Jahres finanziell im Ar*sch.
Je nach Lebensstil geht das durchaus. Ich lebe mitten in Frankfurt in einer WG, habe kein Auto, rauche nicht, trinke keinen Kaffee - verdiene aktuell für nen 20-Stunden-Job als Student circa 1100 netto. Und habe am Monatsende meist noch was übrig, die letzten Jahre sogar immer sparen können. Ohne besonderen Verzicht üben zu müssen, ich bin einfach ein genügsamer Mensch.
Natürlich, für eine Familie ist das schon was anderes und auch bei ner eigenen Wohnung hier würde es eng. Zudem fahre ich eigentlich nie in den Urlaub. Aber es geht. Und ich verzichte weder auf Freizeitaktivitäten noch auf vernünftige Bio-Lebensmittel. Dafür kaufe ich viele Dinge second-hand, da ich diesen Konsumterror (ständig neuen Scheiß kaufen) ohnehin nicht mitmachen möchte.

Genau so sehe ich aber auch, dass Leute in meinem persönlichen Umfeld mit einem ähnlichen Einkommen ständig pleite sind. Gehen halt dauernd shoppen, rauchen und kiffen, fahren immer mal in den Urlaub usw. - hat also sicherlich etwas mit den Lebenshaltungskosten, aber auch etwas mit der Einstellung, den Ansprüchen an Luxus und dem Umgang mit Geld zu tun. Und ich betone nochmal: Ich drehe nicht ständig jeden Cent um oder gucke im Supermarkt auf einzelne Preisschilder. Bin also kein Geizhals, sondern gebe mein Geld einfach für mich sinnvoll aus - und dann bleibt bei meinen Ansprüchen eben meist noch was übrig, ohne dass ich penibel über meine Ausgaben Buch führen müsste.
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von inVinoVeritas »

Bob Andrews hat geschrieben: 17 Jan 2018 17:05
Je nach Lebensstil geht das durchaus. Ich lebe mitten in Frankfurt in einer WG, habe kein Auto, rauche nicht, trinke keinen Kaffee - verdiene aktuell für nen 20-Stunden-Job als Student circa 1100 netto. Und habe am Monatsende meist noch was übrig, die letzten Jahre sogar immer sparen können. Ohne besonderen Verzicht üben zu müssen, ich bin einfach ein genügsamer Mensch.
Natürlich, für eine Familie ist das schon was anderes und auch bei ner eigenen Wohnung hier würde es eng. Zudem fahre ich eigentlich nie in den Urlaub. Aber es geht.
Jo glaube ich dir, dass man mit einem studentischen Lebensstil damit gut über die Runden kommt, ich habe es damals als Student auch irgendwie sogar fertig gebracht mit 700€ (+ regelmäßige Essens-Spenden u.ä. meiner Eltern) zu überleben.
Aber du schreibst ja selber: WG, kein Auto, keine Urlaube.
Der Punkt für mich ist - wenn es darum geht die Unzufriedenheit vieler Menschen wenigstens nachvollziehen zu können - dass es mittlerweile in vielen Städten für viele Menschen schwer geworden ist, trotz einer 40h-Arbeitswoche wenigstens ein paar Annehmlichkeiten zu erreichen, die man gemeinhin mit einem "Mittelschicht-Leben" assoziiert.
Wenn du deine Wohnung (inkl der Nebenkosten: Internet, GEZ etc. wird dann nicht mehr wie in der WG geteilt) alleine bezahlen müsstest und zudem ein Auto bräuchtest (wie ich: 25min komfortable Fahrtzeit ins Büro mit dem Auto versus 60min mit den miesen Öffentlichen plus Fußwegzeiten on top) bräuchtest du bereits erheblich mehr Geld.
Bob Andrews hat geschrieben: 17 Jan 2018 17:05 [...] hat also sicherlich etwas mit den Lebenshaltungskosten, aber auch etwas mit der Einstellung, den Ansprüchen an Luxus und dem Umgang mit Geld zu tun.
Jo ist halt die Frage was bereits unter "Luxus" fällt und da kann man sicher trefflich drüber streiten, es sollte aber schon erheblich mehr drin sein im weltweit wirtschaftlich stärkstem Land nach 13 Jahren Schule und 3-5 Jahren Ausbildung oder Studium als der aktuelle Mindestlohn (ca. 1040 netto pro Monat) plus ein bisschen was.
Ich bekomme momentan durch meinen jüngeren Cousin (23) mit, wie mies die Einstiegsgehälter mit einem Bachelor-Abschluss sind, wenn man nicht gerade im Dax-Konzern anfängt.
Wenn er sich vom Gehalt her nicht innerhalb der nächsten Jahre enorm steigert, wartet auf ihn mal eine Armutsrente* und bis dahin eine Zeit, wo er keine großen Sprünge machen wird, da ca. die Hälfte seine Nettolohns bereits von der Miete aufgefressen wird.

*Werte für 2017: Wer 36.000€ Brutto im Jahr verdient (Durchschnittsverdienst) erhält einen (1) Rentenpunkt, der aktuell 31€ wert ist. Wer mehr oder weniger verdient entsprechend anteilig mehr oder weniger Rentenpunkte (bis maximal 2,1 Punkte pro Jahr).
Platt gerechnet:Wer 40 Jahre lang 36.000€ verdient, erhält mal eine Rente von sagenhaften 1240€ im Monat (nach aktueller Kaufkraft, der spätere Wert wird dank Inflationsangleichung ja höher sein), von der aber dann noch Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen werden.
Wer dann keine Immobilie besitzt wird nach Abzug von Miete und anderen Unkosten zur Tafel gehen müssen, sofern kein Partner oder eine Senioren-WG vorhanden ist, wo man alle Kosten teilen kann.

Aber ich bin abgewichen, sorry... das Thema ärgert mich nur gerade ganz besonders, weil ich bei so vielen Bekannten sehe, wie wenig sie sich überhaupt leisten können trotz guter Erwerbsbiografien. (Und sicherlich nicht wenige aus Frust dann die AFD wählen, weil sich seit 10 Jahren nix für sie verbessert - was mich noch mehr ärgert)
Da du ja aktuell Student bist wirst du dich ja mit Sicherheit später gut steigern, ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg dabei und dass du deine gesunde Einstellung zum Ausgabeverhalten beibehälst. :)
Schneeleopard

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Schneeleopard »

inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Jan 2018 17:49 ... es sollte aber schon erheblich mehr drin sein im weltweit wirtschaftlich stärkstem
Land nach 13 Jahren Schule und 3-5 Jahren Ausbildung oder Studium als der aktuelle
Mindestlohn (ca. 1040 netto pro Monat) plus ein bisschen was.
Mit der Bereitschaft umzuziehen, einer Studiengangwahl nach den Bedürfnisse der
Wirtschaft und einem guten Abschluss mit brauchbaren Thema und einigen Praktika
in erfolgreichen Firmen sollte das kein Thema sein.
Andersrum: Wer soll den Lohn den zahlen bei einem 'Bullshit'-Studium in der Uckermark?
Das liefe auf sowas wie 'doppelten Hartz4-Satz für Stammtischwissenschaftler' raus.

Zu Zeiten, wo teilweise über 50 % eines Jahrgangs das Abi machen und davon 80 %
studieren, findet der Sortierprozess in Leistungsträger und Rest eben etwas später statt ...
Endura

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Endura »

Saraj hat geschrieben: 17 Jan 2018 15:05 Wo ich mich oft rückständig fühle, ist der Bereich soziale Kompetenzen. (Aufgrund von zu lange zu wenig soziales Umfeld)
Da vergleiche ich mich erst gar nicht. :crybaby:
Strange Lady
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Strange Lady »

Logan 5 hat geschrieben: 17 Jan 2018 08:36
Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 20:15 Ich wünsche mir die Zeiten herbei, als ich noch eine halbe Stelle hatte. War nicht viel Geld (Typisch Uni halt: TV-L 13 = ca. 1500 Eur netto),
Ca. 1500 € netto für eine Halbtagsstelle...? Klingt nach dem Paradies, in der Tat! Aber nicht viel Geld? Ich mag mich hier kaum noch outen, denn ich arbeite Vollzeit unter teils viel Streß und... - nein, ich merke ich muss gleich weinen...

Wenn es dich beruhigt: dafür mache ich regelmässig unbezahlte Überstunden, muss oft repräsentive Funktionen übernehmen (hasse das!)und unterrichte u.a. auch an den Wochenenden.
Realistischerweise ist es eher eine 25-30 hrs Woche.

Und dann hab ich ja auch bis 33 nix verdient, hab nix auf der hohen Kante. Andere in meinem Alter habe ein abbezahltes Haus, Auto, etc.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Bob Andrews »

inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Jan 2018 17:49 Da du ja aktuell Student bist wirst du dich ja mit Sicherheit später gut steigern, ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg dabei und dass du deine gesunde Einstellung zum Ausgabeverhalten beibehälst. :)
Ach ja, eine höhere Stundenzahl wird mir natürlich mehr Einkommen bringen. Aber große Sprünge plane ich da auch nicht, bin im pädagogischen Bereich tätig und werde da wohl auch mit abgeschlossenem Studium nicht reich werden. Das war mir aber immer klar und dafür habe ich Spaß an meiner Arbeit. ;)

Du hast natürlich Recht und das habe ich ja auch schon zugegeben, mit Auto, Urlaub und vor allem eigener Wohnung steigen die Kosten natürlich enorm. Und als Student habe ich aktuell auch z.B. geringere Versicherungskosten.
Ich bin auch vollkommen auf deiner Seite, wenn du etwa die stetig steigenden Mieten in Städten anprangerst, die sich dann bald wirklich nur noch Besserverdienende leisten können. Während gleichzeitig viele von einem Vollzeitjob nicht leben können. DAS sollte in diesem reichen Land eigentlich nicht sein.

Sich immer mit anderen zu vergleichen, finde ich einfach etwas seltsam. Zumindest dann, wenn es einem (absolut gesehen) finanziell gut geht. Und wenn Reborn hier was von einem Vermögen im sechsstelligen Bereich schreibt - da wäre es mir völlig wurscht, ob mein Nachbar zwei oder drei Millionen auf dem Konto hat. Das sind dann wirklich Luxusprobleme. Zu einer hohen Lebensqualität zählt so viel mehr als Geld.
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Lilia
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Lilia »

Bob Andrews hat geschrieben: 17 Jan 2018 20:40 Sich immer mit anderen zu vergleichen, finde ich einfach etwas seltsam. Zumindest dann, wenn es einem (absolut gesehen) finanziell gut geht. Und wenn Reborn hier was von einem Vermögen im sechsstelligen Bereich schreibt - da wäre es mir völlig wurscht, ob mein Nachbar zwei oder drei Millionen auf dem Konto hat. Das sind dann wirklich Luxusprobleme. Zu einer hohen Lebensqualität zählt so viel mehr als Geld.
:daumen:
Wenn ich jetzt sage, dass ich auf einen relativ hohen Geldbetrag verzichtet habe, ernte ich wohl nur Kopfschütteln. :lol:
Aber dafür kann ich, wenn ich mal eine uralte Dame bin, auch auf ein sehr abwechslungsreiches und gelebtes Leben zurückblicken und muss mir nicht Gedanken darum machen, ob der Biedermeierschrank lieber an Renate oder an Marie-Charlotte gehen soll und mir nicht die geheuchelten Zuneigungsbekundungen von Walter und Paul antun.

Btw: Ich finde das Märchen "Das kalte Herz" recht lehrreich.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
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Mannanna
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Mannanna »

inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Jan 2018 17:49
Ich bekomme momentan durch meinen jüngeren Cousin (23) mit, wie mies die Einstiegsgehälter mit einem Bachelor-Abschluss sind, wenn man nicht gerade im Dax-Konzern anfängt.
Wenn er sich vom Gehalt her nicht innerhalb der nächsten Jahre enorm steigert, wartet auf ihn mal eine Armutsrente* und bis dahin eine Zeit, wo er keine großen Sprünge machen wird, da ca. die Hälfte seine Nettolohns bereits von der Miete aufgefressen wird.

*Werte für 2017: Wer 36.000€ Brutto im Jahr verdient (Durchschnittsverdienst) erhält einen (1) Rentenpunkt, der aktuell 31€ wert ist. Wer mehr oder weniger verdient entsprechend anteilig mehr oder weniger Rentenpunkte (bis maximal 2,1 Punkte pro Jahr).
Platt gerechnet:Wer 40 Jahre lang 36.000€ verdient, erhält mal eine Rente von sagenhaften 1240€ im Monat (nach aktueller Kaufkraft, der spätere Wert wird dank Inflationsangleichung ja höher sein), von der aber dann noch Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen werden.
Wer dann keine Immobilie besitzt wird nach Abzug von Miete und anderen Unkosten zur Tafel gehen müssen, sofern kein Partner oder eine Senioren-WG vorhanden ist, wo man alle Kosten teilen kann.
Naja, ein Bachelor ist eben nur ein halber Master...

Altersarmut hingegen ist gewollt und Absicht, glaube ich. Wie anders wäre es zu erklären, daß nun die Betriebsrente präferiert wird (obwohl jeder sehen kann, wie das Modell in den USA und UK scheitert), damit sich die Unternehmen aus der gesetzlichen Rentenverscherung stehlen können und den Arbeitgeberanteil dann nach ihrer Gusto verjuxen.. "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" Nachdem die Arbeitslosen mit H4 nun auf ein Existenzminimum gedrückt wurden, sind jetzt eben die Rentner dran. Deutschland soll halt umgebaut werden nach Muster der USA: wenige Superreiche, viele Arme. Die Sozialversicherungen stören da, weil sie die Unternehm,en was kosten und werden deshalb peu a peu ausgehöhlt und schließlich abgeschafft. Und da leider die Politik nur eine Marionette der Industrie iat, wird das eben ordentlich voran getrieben.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Endura

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Endura »

Bob Andrews hat geschrieben: 17 Jan 2018 20:40 Und wenn Reborn hier was von einem Vermögen im sechsstelligen Bereich schreibt - da wäre es mir völlig wurscht, ob mein Nachbar zwei oder drei Millionen auf dem Konto hat. Das sind dann wirklich Luxusprobleme. Zu einer hohen Lebensqualität zählt so viel mehr als Geld.
Er schreibt nahe am sechsstelligen Bereich, das ist nicht mal eine kleine Eigentumswohnung.
Freier Mensch

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Freier Mensch »

Mannanna hat geschrieben: 17 Jan 2018 21:32
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Jan 2018 17:49
Ich bekomme momentan durch meinen jüngeren Cousin (23) mit, wie mies die Einstiegsgehälter mit einem Bachelor-Abschluss sind, wenn man nicht gerade im Dax-Konzern anfängt.
Wenn er sich vom Gehalt her nicht innerhalb der nächsten Jahre enorm steigert, wartet auf ihn mal eine Armutsrente* und bis dahin eine Zeit, wo er keine großen Sprünge machen wird, da ca. die Hälfte seine Nettolohns bereits von der Miete aufgefressen wird.

*Werte für 2017: Wer 36.000€ Brutto im Jahr verdient (Durchschnittsverdienst) erhält einen (1) Rentenpunkt, der aktuell 31€ wert ist. Wer mehr oder weniger verdient entsprechend anteilig mehr oder weniger Rentenpunkte (bis maximal 2,1 Punkte pro Jahr).
Platt gerechnet:Wer 40 Jahre lang 36.000€ verdient, erhält mal eine Rente von sagenhaften 1240€ im Monat (nach aktueller Kaufkraft, der spätere Wert wird dank Inflationsangleichung ja höher sein), von der aber dann noch Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen werden.
Wer dann keine Immobilie besitzt wird nach Abzug von Miete und anderen Unkosten zur Tafel gehen müssen, sofern kein Partner oder eine Senioren-WG vorhanden ist, wo man alle Kosten teilen kann.
Naja, ein Bachelor ist eben nur ein halber Master...

Altersarmut hingegen ist gewollt und Absicht, glaube ich. Wie anders wäre es zu erklären, daß nun die Betriebsrente präferiert wird (obwohl jeder sehen kann, wie das Modell in den USA und UK scheitert), damit sich die Unternehmen aus der gesetzlichen Rentenverscherung stehlen können und den Arbeitgeberanteil dann nach ihrer Gusto verjuxen.. "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" Nachdem die Arbeitslosen mit H4 nun auf ein Existenzminimum gedrückt wurden, sind jetzt eben die Rentner dran. Deutschland soll halt umgebaut werden nach Muster der USA: wenige Superreiche, viele Arme. Die Sozialversicherungen stören da, weil sie die Unternehm,en was kosten und werden deshalb peu a peu ausgehöhlt und schließlich abgeschafft. Und da leider die Politik nur eine Marionette der Industrie iat, wird das eben ordentlich voran getrieben.
Dazu kommt ja noch in Deutschland die nicht vorhandende Aktienkultur, so dass die Unternehmensgewinne ins Ausland abwandern. https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/i ... -Hand.html



Man vergleicht sich immer mit anderen und ist damit auch immer neidisch wenn jemand mehr hat. Darum finde ich dieses Experiment so klasse.
https://www.finanzen100.de/finanznachri ... 83_414066/

Ich halte es jedoch für sehr gefährlich, weil man so nie wirklich glücklich wird. Es gibt immer wer, der eine hübschere Freundin hat. Mehr Geld, bessere Autos, mehr Freunde, einen dickeren Oberarm etc. Ohne dafür viel mehr zu machen. So ist nun mal das Leben. Man sollte auf das stolz sein, was man selbst erreicht hat, denn man findet immer einen der noch mehr hat
Logan 5

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Logan 5 »

knopper hat geschrieben: 17 Jan 2018 09:03 hm, ja....ich hab ungefähr dasselbe Vollzeit.
Willkommen im Club ;)
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Jan 2018 11:16 Leider hilft der Blick auf die ärmeren Erdteile eher nicht, denn individuell empfundenes Leid lässt sich nicht vergleichen.
Das stimmt natürlich.
Zumindest mir hat dieser Blick (speziell beim Thema Wohlstand, Vermögen, Verdienst usw.) jedoch eine andere Philosophie bescherrt.
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Jan 2018 11:16 ch verstehe wodrauf du hinaus willst, aber ich kann halt auch all die unzufriedenen Menschen hier im Lande verstehen, die sich permanent abrackern und trotzdem nicht wenigstens 1x im Jahr mit ihren Kindern ins Phantasialand gehen können, weil das mal direkt 120€ alleine für Eintrittskarten kostet.
Wenn man nur gerade so „überlebt“, sprich eine Unterkunft, Telefon/Internet und Essen bezahlen kann, aber mehr nicht drin ist (soziale/kulturelle Teilhabe), dann ist das ziemlich fad.
Die Unzufriedenen, die trotz anstrengendem Vollzeitjob jeden Euro 2 - 3 mal umdrehen müssen, kann ich auch nur zu gut verstehen. Hier ist einiges in Schieflage geraten in den letzten Jahrzehnten.
Mir ging es nur um die Personen, die trotz hohem Verdienst und Lebensstandard weiter neidisch auf den Nachbarn mit noch größerem Wohlstand schielen.
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Jan 2018 11:16 inde deine Einstellung aber natürlich dennoch klasse! :-)
Danke :)
Strange Lady hat geschrieben: 17 Jan 2018 19:45 Wenn es dich beruhigt: dafür mache ich regelmässig unbezahlte Überstunden, muss oft repräsentive Funktionen übernehmen (hasse das!)und unterrichte u.a. auch an den Wochenenden.
Realistischerweise ist es eher eine 25-30 hrs Woche.
Hoffentlich hast du mich nicht falsch verstanden. Ich gönne dir sowohl dein Entgelt als auch die geringere Stundenzahl aufrichtig :)
Representative Funktionen würden mir übrigens auch nicht zusagen. Und ich gebe zu: Arbeit an vielen Wochenenden macht einiges wieder zunichte.
Mannanna hat geschrieben: 17 Jan 2018 21:32 Altersarmut hingegen ist gewollt und Absicht, glaube ich.
Auf den Gedanken kann man leicht kommen.
Mannanna hat geschrieben: 17 Jan 2018 21:32 Deutschland soll halt umgebaut werden nach Muster der USA: wenige Superreiche, viele Arme.
Nicht nur D, sondern früher oder später die ganze EU. Die Franzosen dürften das auch bald spüren dank ihres (Investmentbanken-)Jünglings.
Bevor es jetzt unerwünscht politisch wird, höre ich lieber auf... ;)
Bob Andrews

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von Bob Andrews »

Xanopos hat geschrieben: 18 Jan 2018 04:27
Bob Andrews hat geschrieben: 17 Jan 2018 20:40 Und wenn Reborn hier was von einem Vermögen im sechsstelligen Bereich schreibt - da wäre es mir völlig wurscht, ob mein Nachbar zwei oder drei Millionen auf dem Konto hat. Das sind dann wirklich Luxusprobleme. Zu einer hohen Lebensqualität zählt so viel mehr als Geld.
Er schreibt nahe am sechsstelligen Bereich, das ist nicht mal eine kleine Eigentumswohnung.
Da sind wir dann wieder bei den Verhältnissen. Für dich ist das nicht mal ne kleine Eigentumswohnung, für mich ist das ne beruhigende hohe Kante, die mögliche finanzielle Schwierigkeiten abfedert und dank der man entspannt leben könnte.
t385

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von t385 »

Logan 5 hat geschrieben: 18 Jan 2018 07:52 Bevor es jetzt unerwünscht politisch wird, höre ich lieber auf... ;)
Na, einen haben wir aber noch und zwar eine Meldung von gestern: Deutsche werden immer reicher.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/pri ... n-101.html
Die privaten Haushalte in Deutschland sind so vermögend wie nie zuvor. In der Summe horteten sie zuletzt fast 5,8 Billionen Euro. Das meiste Geld liegt auf Giro- oder Tagesgeldkonten. Wer Aktien besaß, konnte sich über kräftige Kursgewinne freuen.
Lasst die Sektkorken knallen! :lol:
t385

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von t385 »

Zum Thema:

Die Eltern meiner Ex sind Multimillionäre, mit Villa in Hamburg, drei Porsche etc. in der Garage und nem Strandhaus auf Sylt. Ich habe mich immer so klein und minderwertig gefühlt, wenn ich mal da war. Diese Gefühle vergingen dann irgendwann und so wie die sich über irgendwelchen Luxus gefreut haben, habe ich mich eben über gute Musik oder einen guten Spaziergang gefreut. Das einzige, worauf ich immer noch ein wenig neidisch bin, ist, dass die sich im Alter wohl keine Geldsorgen machen müssen.
knopper

Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...

Beitrag von knopper »

t385 hat geschrieben: 18 Jan 2018 09:24 Zum Thema:

Die Eltern meiner Ex sind Multimillionäre, mit Villa in Hamburg, drei Porsche etc. in der Garage und nem Strandhaus auf Sylt. Ich habe mich immer so klein und minderwertig gefühlt, wenn ich mal da war. Diese Gefühle vergingen dann irgendwann und so wie die sich über irgendwelchen Luxus gefreut haben, habe ich mich eben über gute Musik oder einen guten Spaziergang gefreut. Das einzige, worauf ich immer noch ein wenig neidisch bin, ist, dass die sich im Alter wohl keine Geldsorgen machen müssen.
ja aber da frag ich mich auch ...."Multimillionäre". :D
Müssen es nen unbedingt mehrere sein? 1 Mio reichen doch, und wenn man die dann hält so als Rücklage? Also so dass immer noch genug dazu kommt so dass es nicht weniger wird.

Aber anscheinend wird da im Kopf was in Gang gesetzt was fortlaufen sagt "das reicht nicht, ich will noch mehr"... und das ist das Problem...