Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Ich sollte mich wahrscheinlich nicht beschweren. Inzwischen habe ich ein Vermögen das zumindest nahe am 6 stelligen Bereich ist. Damit bin ich für meine Altersklasse durchaus oberhalb des Schnitts. Ebenso beim Einkommen. Ich bin gesund, hab ein Dach über dem Kopf, Leute die mich unterstützen. Ich habe sicher mehr als 90% der Menschheit...
Und doch...wenn ich meinen Kumpel besucht habe dann fühle ich mich klein. Er besitzt mit Mitte-Ende 20 ein Vermögen von über 3 Millionen Euro. Die hat er zu ich würde mal schätzen 80% geerbt und zu 15% geschenkt bekommen. Natürlich hat er eine langjährige Beziehung, 2 dicke Autos, ein Motorrad, einen Palast wie im Märchenbuch. Es ist ja ok...er soll es gut haben. Er ist ein guter Kerl. Ich weiß auch nicht... Eigentlich sollte ich rational gesehen ja denken: "Ok, das ist nicht die Norm. 90% der Menschheit haben es schlechter als ich" und doch...man vergleicht sich und denkt sich: "Scheiße bin ich ein Loser". Ich würde nicht von Neid sprechen, denn eine Komponente der Mißgunst empfinde ich nicht. Aber es erzeugt in mir einfach Komplexe wenn ich mein Leben neben seines stelle.
Ich weiß nicht...kann jemand das nachempfinden? Ich meine das Dumme ist auch egal was ich tue...ich erreiche das nicht mehr. Ich kann studieren und Hirnchirurg werden aber auch dann erreiche ich bis zum Lebensende einen solchen Lebensstandard nicht mehr. Ich könnte es evtl. mit Selbständigkeit versuchen aber das ist ja auch nicht garantiert.
Außerdem stelle ich immer wieder fest, wenn du in einer reichen Umgebung lebst wo Industrie ohne Ende ist und alle Leute halt mal locker ihre 3000 netto haben und dann wenn sie zu zweit arbeiten halt mal eben 6000 Euro im Monat raus knallen können...da kommst du dir irgendwie immer wie ein Loser vor. Du kannst ja als Single mit dem nicht mit halten. Ich meine 6000 im Monat netto mal 12 sind 72.000 mal 10 Jahre ist schon ein nettes Haus.
Kennt ihr das nicht, dann ihr andere seht und euch wie Loser vorkommt. Vielleicht sollte ich mal in den Osten ziehen oder so. Da hätte ich zwar weniger, aber alle anderen sind dafür auch scheiße arm Wobei ich ja eigentlich nicht scheiße arm bin...aber ich fühl mich so weil alle um mich rum irgendwie Millionäre sind.
Und doch...wenn ich meinen Kumpel besucht habe dann fühle ich mich klein. Er besitzt mit Mitte-Ende 20 ein Vermögen von über 3 Millionen Euro. Die hat er zu ich würde mal schätzen 80% geerbt und zu 15% geschenkt bekommen. Natürlich hat er eine langjährige Beziehung, 2 dicke Autos, ein Motorrad, einen Palast wie im Märchenbuch. Es ist ja ok...er soll es gut haben. Er ist ein guter Kerl. Ich weiß auch nicht... Eigentlich sollte ich rational gesehen ja denken: "Ok, das ist nicht die Norm. 90% der Menschheit haben es schlechter als ich" und doch...man vergleicht sich und denkt sich: "Scheiße bin ich ein Loser". Ich würde nicht von Neid sprechen, denn eine Komponente der Mißgunst empfinde ich nicht. Aber es erzeugt in mir einfach Komplexe wenn ich mein Leben neben seines stelle.
Ich weiß nicht...kann jemand das nachempfinden? Ich meine das Dumme ist auch egal was ich tue...ich erreiche das nicht mehr. Ich kann studieren und Hirnchirurg werden aber auch dann erreiche ich bis zum Lebensende einen solchen Lebensstandard nicht mehr. Ich könnte es evtl. mit Selbständigkeit versuchen aber das ist ja auch nicht garantiert.
Außerdem stelle ich immer wieder fest, wenn du in einer reichen Umgebung lebst wo Industrie ohne Ende ist und alle Leute halt mal locker ihre 3000 netto haben und dann wenn sie zu zweit arbeiten halt mal eben 6000 Euro im Monat raus knallen können...da kommst du dir irgendwie immer wie ein Loser vor. Du kannst ja als Single mit dem nicht mit halten. Ich meine 6000 im Monat netto mal 12 sind 72.000 mal 10 Jahre ist schon ein nettes Haus.
Kennt ihr das nicht, dann ihr andere seht und euch wie Loser vorkommt. Vielleicht sollte ich mal in den Osten ziehen oder so. Da hätte ich zwar weniger, aber alle anderen sind dafür auch scheiße arm Wobei ich ja eigentlich nicht scheiße arm bin...aber ich fühl mich so weil alle um mich rum irgendwie Millionäre sind.
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Ja, kann ich nachvollziehen, auch wenn ich deine Vergleiche für extrem halte. Vielleicht ist das aber auch ein Unterschied, wo man selber herkommt, gerade steht, und auch wo man sich gerne sehen würden. Ich wäre mit deinem finanziellen Status mehr als glücklich, ein Vermögen von über 3 Millionen ist für mich ein utopischer Wunschtraum. Aber auch ich seh Leute, die im selben Alter sind wie ich, die mehr deutlich mehr finanzielle Möglichkeiten haben als ich (ohne Millionär zu sein oder nen fast 6stelligen Betrag auf dem Konto zu haben). Aber dann frag ich mich immer, ob der finanzielle Status alles ist, was zählt. Wenn man natürlich am unteren Ende der Vermögenden ist, und jeden Euro 2 mal umdrehen muss, dann ist das was anderes. Hast du dir dein Vermögen selbst aufgebaut? Dann sei doch einfach Stolz auf das was du geleistet hast, und miss dich nicht an anderen. Gerade wenn du sagst dir fehlt es finanziell an Nichts, was bringen dir dann noch ne Millionen mehr?
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Du bist also ein Loser, weil du nicht so viel geerbt hast und nicht so viel geschenkt kriegtest? Soso...Reborn hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 01:49
Und doch...wenn ich meinen Kumpel besucht habe dann fühle ich mich klein. Er besitzt mit Mitte-Ende 20 ein Vermögen von über 3 Millionen Euro. Die hat er zu ich würde mal schätzen 80% geerbt und zu 15% geschenkt bekommen. .man vergleicht sich und denkt sich: "Scheiße bin ich ein Loser".
Beschwer dich doch beim Universum wegen der Ungerechtigkeit in dieser Welt. Und mach deinen Eltern Vorwürfe, weshalb du nicht soviel erbst/kriegst.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)
"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Ich kenne das. Meine früheren Schulkollegen hatten viel früher gut bezahlte Jobs als ich. Ich dagegen hab 8 Jahre auf der Uni und später FH verbracht, und hab gerade mal einen FH-Abschluss. Heute ist es mir peinlich zu erzählen, wie wenig ich verdiene. Und wenn ich es erzähle, bekomme ich unglaubwürdige Blicke. Viele verdienen netto mehr, als ich brutto bekomme. Wie soll ich mir da jemals ein Eigenheim leisten können?
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Mit früheren Schulkollegen kann man sich auch nur vergleichen, wenn man aus einem ähnlichen sozialen Umfeld kommt. Schließlich ist das hier in Deutschland immer noch das wichtigste für das spätere Fortkommen.Xanopos hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 08:28 Ich kenne das. Meine früheren Schulkollegen hatten viel früher gut bezahlte Jobs als ich. Ich dagegen hab 8 Jahre auf der Uni und später FH verbracht, und hab gerade mal einen FH-Abschluss. Heute ist es mir peinlich zu erzählen, wie wenig ich verdiene. Und wenn ich es erzähle, bekomme ich unglaubwürdige Blicke. Viele verdienen netto mehr, als ich brutto bekomme. Wie soll ich mir da jemals ein Eigenheim leisten können?
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Das ist durchaus vergleichbar.Mannanna hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 08:52Mit früheren Schulkollegen kann man sich auch nur vergleichen, wenn man aus einem ähnlichen sozialen Umfeld kommt. Schließlich ist das hier in Deutschland immer noch das wichtigste für das spätere Fortkommen.Xanopos hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 08:28 Ich kenne das. Meine früheren Schulkollegen hatten viel früher gut bezahlte Jobs als ich. Ich dagegen hab 8 Jahre auf der Uni und später FH verbracht, und hab gerade mal einen FH-Abschluss. Heute ist es mir peinlich zu erzählen, wie wenig ich verdiene. Und wenn ich es erzähle, bekomme ich unglaubwürdige Blicke. Viele verdienen netto mehr, als ich brutto bekomme. Wie soll ich mir da jemals ein Eigenheim leisten können?
Und zum x-ten Mal, wenn ich im Wohnort Kakanien angebe, ist das mit Sicherheit nicht in Deutschland.
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Ich finde es schade, dass Ihr Euch mit Geld messt. Geld ist schön, aber nicht das Wichtigste.
@Reborn: Du verdienst Du sehr gut, es geht Dir offensichtlich finanziell gut und Du hast eigentlich fast alles was Du möchtest - warum muss es immer "mehr Geld" sein? Du bist hoffentlich gesund, hast Familie (keine Ahnung) und Freunde - das ist sehr viel mehr wert als Geld.
@Xanopos: Wenn Du so unzufrieden bist mit Deinem Gehalt, dann musst Du Job wechseln und schauen, ob sich in Deiner Sparte in einer anderen Firma mehr Geld verdienen lässt.
Sich mit anderen Menschen vergleichen bringt in den meisten Fällen genau gar nix - wozu auch?
@Reborn: Du verdienst Du sehr gut, es geht Dir offensichtlich finanziell gut und Du hast eigentlich fast alles was Du möchtest - warum muss es immer "mehr Geld" sein? Du bist hoffentlich gesund, hast Familie (keine Ahnung) und Freunde - das ist sehr viel mehr wert als Geld.
@Xanopos: Wenn Du so unzufrieden bist mit Deinem Gehalt, dann musst Du Job wechseln und schauen, ob sich in Deiner Sparte in einer anderen Firma mehr Geld verdienen lässt.
Sich mit anderen Menschen vergleichen bringt in den meisten Fällen genau gar nix - wozu auch?
Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Zum Fordern eines anständigen Gehaltes fehlt mir leider das Selbstbewusstsein. Außerdem hasse ich fast nichts mehr, als mich zu bewerben. Ich hab leide rein paar Sachen, die mich beim Bewerben extrem behindern. Schüchternheit, das ich kaum einen Satz im Bewerbungsgespräch sage. Extremes Zittern in Stresssituationen. Wer stellt so jemanden schon ein.Gucki hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 09:29 @Xanopos: Wenn Du so unzufrieden bist mit Deinem Gehalt, dann musst Du Job wechseln und schauen, ob sich in Deiner Sparte in einer anderen Firma mehr Geld verdienen lässt.
Sich mit anderen Menschen vergleichen bringt in den meisten Fällen genau gar nix - wozu auch?
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Dann mach etwas dagegen. Es gibt zig "Bewerbungscoaches", die die Situation mit Dir durchspielen, Dich unterstützen und auf Bewerbungsgespräche vorbereiten. Nix tun und sudern bringt gar nichts.Xanopos hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 09:47Zum Fordern eines anständigen Gehaltes fehlt mir leider das Selbstbewusstsein. Außerdem hasse ich fast nichts mehr, als mich zu bewerben. Ich hab leide rein paar Sachen, die mich beim Bewerben extrem behindern. Schüchternheit, das ich kaum einen Satz im Bewerbungsgespräch sage. Extremes Zittern in Stresssituationen. Wer stellt so jemanden schon ein.Gucki hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 09:29 @Xanopos: Wenn Du so unzufrieden bist mit Deinem Gehalt, dann musst Du Job wechseln und schauen, ob sich in Deiner Sparte in einer anderen Firma mehr Geld verdienen lässt.
Sich mit anderen Menschen vergleichen bringt in den meisten Fällen genau gar nix - wozu auch?
Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Danke für den Ratschlag, aber dort hinzugehen schaffe ich wahrscheinlich nicht.
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Ich geh mit Dir hin, wenn Du magst! Ich suche ich passende Coaches aus, schicke Dir die Links, damit Du Dir alles in Ruhe ansehen kannst und wenn Du soweit bist, dann begleite ich Dich - Lisa unterstützt sicher auch gerne dabei!
Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Danke, aber ich muss ablehnen. Auch ein Punkt zum sich-klein-fühlen. Ich traue mich bei so was einfach nicht hin gehen. Hilfe macht das auch nicht besser.Gucki hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 09:59Ich geh mit Dir hin, wenn Du magst! Ich suche ich passende Coaches aus, schicke Dir die Links, damit Du Dir alles in Ruhe ansehen kannst und wenn Du soweit bist, dann begleite ich Dich - Lisa unterstützt sicher auch gerne dabei!
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Schade, Du kennst mich ja IRL - so schlimm bin ich gar nicht
Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Ganz ehrlich, ich kann es null nachvollziehen, wie man sich über materiellen Reichtum definieren kann.
Klar, eine finanzielle Sicherheit entspannt und lässt auch mich beruhigter leben. Immer knapp bei Kasse sein, das würde mich stressen.
Aber come on, du bist neidisch auf irgendwelche Millionäre? Ich muss sagen, ich verabscheue dieses Geprotze. Dicke Autos, teure Klamotten, ne Villa für maximal 4-5 Menschen.
Gerade jemand, der sich wie in deinem Beispiel seinen Reichtum nicht selbst erarbeitet hat, wäre in meinen Augen eher verpflichtet, mit dem Geld vernünftige Zwecke zu unterstützen. Du sagst es ja selbst, es geht so vielen Menschen so schlecht. Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, so ein Protzleben zu führen, während Umwelt und Mitmenschen unter diesem Ungleichgewicht leiden.
Ich beneide Menschen um glückliche Beziehungen, um starke Freundschaften o.ä. Aber Geld und Statussymbole haben für mich nichts mit Glück zu tun, Letzteres eher mit Kompensation oder einem mir völlig fremden Werteverständnis.
Klar, eine finanzielle Sicherheit entspannt und lässt auch mich beruhigter leben. Immer knapp bei Kasse sein, das würde mich stressen.
Aber come on, du bist neidisch auf irgendwelche Millionäre? Ich muss sagen, ich verabscheue dieses Geprotze. Dicke Autos, teure Klamotten, ne Villa für maximal 4-5 Menschen.
Gerade jemand, der sich wie in deinem Beispiel seinen Reichtum nicht selbst erarbeitet hat, wäre in meinen Augen eher verpflichtet, mit dem Geld vernünftige Zwecke zu unterstützen. Du sagst es ja selbst, es geht so vielen Menschen so schlecht. Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, so ein Protzleben zu führen, während Umwelt und Mitmenschen unter diesem Ungleichgewicht leiden.
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Stimme jedem Wort zu .Bob Andrews hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 10:28 Ganz ehrlich, ich kann es null nachvollziehen, wie man sich über materiellen Reichtum definieren kann.
Klar, eine finanzielle Sicherheit entspannt und lässt auch mich beruhigter leben. Immer knapp bei Kasse sein, das würde mich stressen.
Aber come on, du bist neidisch auf irgendwelche Millionäre? Ich muss sagen, ich verabscheue dieses Geprotze. Dicke Autos, teure Klamotten, ne Villa für maximal 4-5 Menschen.
Gerade jemand, der sich wie in deinem Beispiel seinen Reichtum nicht selbst erarbeitet hat, wäre in meinen Augen eher verpflichtet, mit dem Geld vernünftige Zwecke zu unterstützen. Du sagst es ja selbst, es geht so vielen Menschen so schlecht. Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, so ein Protzleben zu führen, während Umwelt und Mitmenschen unter diesem Ungleichgewicht leiden.
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Ich kannte einen 70 jährigen Typen der hat ca. CHF 1'000000.- Vermögen.
Er ist so geizig, dass er immer noch spart.
Soll ich nun neidisch auf ihn sein?
Er ist so geizig, dass er immer noch spart.
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Wenn du bei dem Spiel "Wer hat mehr?" mitspielen willst, dann kannst du eigentlich fast nur verlieren. Das ist "Reise nach Jerusalem", nur ein bisschen verfremdet. Wenn du jetzt zig Millionen bekämst, dann würdest du in "höhere"(?) Kreise reinrutschen und vielleicht noch reichere Leute treffen. Selbst wenn du es auf die Forbes-Liste schaffst, stehen vielleicht noch so und so viele vor dir ...
Aber du musst da nicht mitmachen beim Vergleichen. Wenn überhaupt sollte es dir danach gehen, ob du genug hast für deine Bedürfnisse und die Karotte ignorieren, die dir vor die Nase gehängt wird.
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A strange game. The only winning move is not to play. --- War Games
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Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Du findest immer Leute denen es nochmal besser geht als einem selbst. Selbst dein Kumpel mit 3 Mio auf dem Konto kennt vielleicht Leute die 30 Mios haben und ne Villa mit Swimmingpool und Ferrari in der Garage... Es ist natürlich konfortabel gut geerbt zu haben aber das ist auch nicht alles. Aber ich kann schon nachvollziehen was du meinst wenn ich mich bei Freunden umsehe. Gefühlt gehts denen in finanzieller und beziehungstechnischer Hinsicht besser als mir aber ich bin mir ziemlich sicher dass da auch nicht alles Gold ist was glänzt. Es ist aber auch so dass in meinen Kreisen nicht groß mit Geld geprotzt wird. Gut, da sieht man schon dass die Designermöbel nicht billig waren aber über Geld spricht man idr nicht, Geld hat man.
Bei Freunden und Bekannten die ich mag freue ich mich für jeden einzelnen dem es gut geht. Mann muss sich auch darüber im klaren sein dass es selbst in diesem Land vielen Leuten viel schlechter geht und auf jeden Pfennig achten müssen. Diese Schwanzvergleiche wer mehr Kohle hat brauche ich überhaupt nicht und würde ich auch nicht mitmachen.
Bei Freunden und Bekannten die ich mag freue ich mich für jeden einzelnen dem es gut geht. Mann muss sich auch darüber im klaren sein dass es selbst in diesem Land vielen Leuten viel schlechter geht und auf jeden Pfennig achten müssen. Diese Schwanzvergleiche wer mehr Kohle hat brauche ich überhaupt nicht und würde ich auch nicht mitmachen.
Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Was Finanzen betrifft, bin ich trotz aller Bemuehungen immer noch im katastrophalen Bereich.Findus hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 02:20Vielleicht ist das aber auch ein Unterschied, wo man selber herkommt, gerade steht, und auch wo man sich gerne sehen würden. [ ... ] Hast du dir dein Vermögen selbst aufgebaut? Dann sei doch einfach Stolz auf das was du geleistet hast, und miss dich nicht an anderen.
Ich sehe dann immer, was andere Menschen fuer Moeglichkeiten haetten, und die einfach ned nutzen.
Bin dann eher frustriert, dass ich nur so wenig Ressourcen habe, um etwas aufzbauen, und irgendwann mal ueberhaupt eine solide Basis zu haben, aus Hartz-IV rauszukommen.
Aber dazu habe ich zu viele Einschraenkungen und fehlende Kompetenzfelder (wie IT oder Stressresilienz), um komplett autarkt etwas aufzubauen.
Aber dieses Gefuehl, selbst kaum voranzukommen, das kenne ich von der Ebene der eigenen Entwicklung, also Kompetenzen aufzubauen, Sachen zu lernen ... die eigenen Lernfortschritte betreffend.
Menschen, die mich lange kennen, die sagen mir eher, was fuer unglaubliche Fortschritte ich doch in den letzten Jahren gemacht habe.
Aber ich sehe, was ich immer noch nicht hinbekomme, welche Huerden mir weiterhin so immens im Weg stehen.
Diese unterschiedlichen Perspektiven sind ein fundamentaler Unterschied fuer die psychische Gesundheit.
Auch wenn ich jemanden ausbilde, der sich mit anderen Leuten vergleicht, und daran verzweifelt, da mache ich das bewusst:
sich mit anderen zu vergleichen, und wen Besseres zu finden, das klappt immer.
So wird man immer einen Grund finden, sich selbst unzureichend zu fuehlen.
Das ist also eine Herangehensweise, die zwangslaeufig ins Unglueck fuehrt.
(Es sei denn, man ist so ein Wettkampfcharakter, der es sportlich und als Anreiz sieht.)
Wenn man diese defizitaere Sichtweise beiseite schieben will, kann man sich auf die Fortschritte fokussieren.
Mir liegt das zwar nicht, aber ich versuche auch selbst so, meine Fortschritte mir bewusster zu machen, die Erfolge zu feiern.
Auf gesellschaftlicher Ebene fand ich diesen Komplex des finanziellen Vergleichens sehr anschaulich anhand einer Geschichte, die in einer duenn besiedelten Gegend Italiens stattgefunden haben soll.
Dort gab es aufgrund der Stadtflucht in einem kleinen Staedtchen mehr aeltere als junge Bewohner, die es gewohnt waren, mit ihrem Reichtum nicht zu protzen. So dass die aermeren Nachbarn und sozialen Unterschiede nicht auffielen.
Die Gegend war so uebersichtlich, dass nahezu jeder jeden kannte. Groessere Konflikte gingen schnell durch die gesamte Bevoelkerung.
Als allerdings die Burschen, die in die Stadt gegangen waren, mit Geld zurueckkamen, und protzig auftraten, war es mit dem sozialen Frieden vorbei.
Ein paar wenige fingen an mit ihrer Protzerei, und kurz darauf gab es unter den Juengeren denselben Protzwettbewerb wie in der grossen Stadt, von wo die Jungen zurueckkamen.
So hat die Protzerei Einzug genommen, obwohl die aeltere Generation es ganz gezielt unterlassen hatte.
Vermutlich muessen wir erst schwer und bewusst unter unserem Verhalten Leiden, bevor wir es so genau hinterfragen.
K
Re: Sich klein fühlen im Vergleich zu anderen...
Stimmt schon. Wie dieser Merkle der Selbstmord begangen hatte weil er plötzlich nur noch Milliardär und nicht mehr der 2. oder 3. reichste Mann Deutschlands war.Reinhard hat geschrieben: ↑14 Jan 2018 11:12 Wenn du bei dem Spiel "Wer hat mehr?" mitspielen willst, dann kannst du eigentlich fast nur verlieren. Das ist "Reise nach Jerusalem", nur ein bisschen verfremdet. Wenn du jetzt zig Millionen bekämst, dann würdest du in "höhere"(?) Kreise reinrutschen und vielleicht noch reichere Leute treffen. Selbst wenn du es auf die Forbes-Liste schaffst, stehen vielleicht noch so und so viele vor dir ...
Aber du musst da nicht mitmachen beim Vergleichen. Wenn überhaupt sollte es dir danach gehen, ob du genug hast für deine Bedürfnisse und die Karotte ignorieren, die dir vor die Nase gehängt wird.
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