CarpetCrawler hat geschrieben: ↑21 Jan 2018 11:56
Es ist wie eine Art Exhibitionismus, die empörte Reaktion der Gegenseite wird ausgekostet. Dabei ist weniger entscheidend, ob die Frau darauf angewiedert reagiert. Tut sie es nicht, kann der Kerl mit seiner Phantasie spielen: Hehe, der hab ich´s jetzt mal so richtig dreckig gezeigt! Und sie hat meinen(?) Schwanz gesehen! Reagiert die Frau trotzdem, ist es genau das, was dieser Typ von Kerl will: Er erlebt eine zusätzliche Steigerung dieses perversen Empfindens, weil er ja jetzt weiß, sie hat es tatsächlich gelesen!
Glockenspiel hat geschrieben: ↑21 Jan 2018 13:42
Kann ich so persönlich eher nicht bestätigen. Keiner hat mir da ein Nacktfoto bzw. Penisbilder gesendet und die, die sich einfach daneben benehmen wollten haben dann auch gleich als Anschriftstext geschrieben, dass sie gerne einfach mit mir ins Bett wollten.
Bist du jetzt weiblich oder männlich? Laut deinem Profil männlich. Es kann ja sein, dass auch ein Kerl Penisbilder zugeschickt bekommt, wenn beide voneinander wissen, dass sie vom anderen Ufer sind. Mein Abschnitt hat die möglichen Gedanken und Verhaltensweisen eines Mannes beschrieben, der obszöne Nachrichten verschickt. Dein erster Abschnitt las sich gerade so, als seist du eine Frau...
Glockenspiel hat geschrieben: ↑21 Jan 2018 13:42
Glaube auch kaum, dass es jemanden befriedigt, wenn gesellschaftlich bereits bekannt ist, dass Frau solche Nachrichten, in der Regel, direkt in den Papierkorb wirft.
Das mag ja sein. Es geht hier nur um die Möglichkeit, dass der Absender obszöner Mitteilungen sich in die Situation bringt, dass eine Frau diese lesen KÖNNTE(!) (also die Betonung auf dem Konjunktiv). Ob sie es dann tatsächlich liest und auch reagiert, ist dann die beschriebene zusätzliche Befriedigung. Ich habe hier nur versucht, mich in die Gedankenwelt eines solchen Absenders reinzuversetzen und über einen Grund solch einer Handlungsweise nachgedacht.
Glockenspiel hat geschrieben: ↑21 Jan 2018 13:42
Eine Nachricht sollte meiner Ansicht nach keinerlei Erwartungshaltungen befriedigen.
Es geht um Anstand und Stil im digitalen Umgang miteinander, gerade natürlich dann, wenn man vorhat, einen anderen Menschen kennenzulernen und nicht irgendwo nur einen kurzen Kommentar zu irgendeinem Artikel zu was auch immer zu hinterlassen. Beispiel:
Frau bekommt 50 Zuschriften. 45 davon sind tatsächlich nicht viel mehr als oder nur ein "Hi, wie gehts?". Die restlichen 5 sind individuell geschriebene Dinge, die sich auf irgendwas in dem Profil beziehen. Was hält nun Frau davon ab, wenn ihr alle 5 nicht gefallen, eine kurze Absage zu schreiben? Es ist eine Sache der Höflichkeit, wenigstens zu reagieren, anstatt eisern zu schweigen. Es muss hier kein Brief handschriftlich verfasst werden, Porto drauf und auch noch zum Briefkasten gelaufen werden. Ruckzuck ist über die Tasten eine Antwort geschrieben und in Sekunden beim Empfänger. Was ist daran so schwer? Wo besteht hier der nicht vertretbare Aufwand?
Kommt keine Reaktion, tritt nämlich genau das ein, was ich bedaure und was über die Jahre immer schlechter oder schlimmer geworden ist: Der Umgang miteinander. Wenn ich nicht mal eine Reaktion, und zwar egal welcher Art, bekomme (also auch eine Absage), dann brauche ich überhaupt nichts mehr zu unternehmen, weil ich ja dann - wenn es sich häuft - sowieso davon ausgehen muss, keine Antwort zu bekommen. Ergo: Die Frustration steigt und steigt. Alles wird immer gleichgültiger, alles ist irgendwann nur noch shitegal. War das verständlicher, wenn ich sage, dass ich mir bei bestimmten Nachrichten wenigstens auch eine Reaktion erhoffe?
Angenommen, du hältst immer wieder für andere Menschen die Tür auf und du bekommst niemals auch nur einmal von irgendwem ein ´Danke´ zugeworfen. Wie steht es hier mit der Erwartungshaltung? Würdest du trotzdem immer so weitermachen mit dem Türaufhalten? Oder würdest du hier nicht auch irgendwann denken: Ach, leckt mich doch am Arsch?
Ich weiß nicht, ob du auf einer SB mal angemeldet warst oder es noch bist. Es ist doch logisch, dass du auch eine Antwort erhalten willst, wenn du irgendeine Frau vernünftig(!) anschreibst, sonst wäre jegliches Handeln dort sinnlos. Sonst bräuchte man garnicht erst anfangen. Und immer wieder lese ich doch, dass Frauen mehr geboten bekommen wollen, als nur das platte "Hi, wie gehts?", das ja eh nur eine Frage zur Kontaktaufnahme ist und auf die man nicht wirklich eine Antwort erwartet. Also was soll ich weiterhin tun? Plattitüden schreiben, was nicht gewollt ist oder individuell schreiben, worauf nicht reagiert wird? Was denn nun?
Und ja, ich halte es für angebracht, aus Höflichkeit auf individuelle(!) Anschreiben zu reagieren. Selbstverständlich auch mit einer Absage.