Freunde und ihre Erkenntnisse

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Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jan 2018 11:15
Unchained hat geschrieben: 17 Jan 2018 10:40 'Sagt' man, dass Hundehalter psychisch gesünder sind oder ist das schon erforscht? Oder sorgt der entsprechende Knall, den man hat dafür, dass man sich entweder für einen Hund oder dann doch für eine Katze entscheidet? Und wenn Katzen gute Seelenheiler sind ist es ja gut, dass ich jetzt auch eine habe! :mrgreen: Ich habe den Umgang mit Tieren in meiner Kindheit ganz anders gelernt. Als Landwirt ist für meinen Vater ein Tier in erster Linie ein Ding, das zu etwas nütze ist oder nicht. Wenn ein Huhn keine Eier mehr legt oder eine Sau nicht mehr ferkelt, dann ist weiterfüttern Geldverschwendung und sie werden geschlachtet. Die Erkenntnis, dass Tiere auch ganz andere Daseinberechtigungen haben kam dann erst später. Hast Du denn noch andere Tiere außer Katzen?
Unsere Katzen wurden auch als Nutztiere auf dem elterlichen Hof geboren. Da hatten wir allerdings alle noch keine wirkliche Ahnung, wie nützlich sie einmal sein werden... ;) Deshalb kann ich auch nicht auf den Tag genau sagen, wie alt sie sind. Aber 18 Jahre kommt hin, weil ihre Mami einen Tag vor meinem 29. Geburtstag überfahren wurde... :sadman:

Eigentlich habe ich gar kein Tier, weil mir Minka ja nicht gehört, ich gehöre eher ihr... ;)

Was Hunde und Katzen, bzw. deren Bedeutung für den Menschen betrifft, ist bestimmt erforscht. Ich halte allerdings nicht viel von Studien, ich lasse mir so etwas lieber von Menschen sagen, die es wissen müssen. Ich bin übrigens ganz froh, dass hier im Forum die Zeiten vorbei sind, wo dauernd Studien heran gezogen wurden um zu belegen, was alles nicht geht und gehen kann. Ich habe ja nichts davon, wenn ich mir dauernd vor Augen führe, was ich alles nicht kann.
Du meinst nützlich im Sinne von was sie Dir geben? Also emotional?

Ok, die Frage war falsch gestellt. Neuer Versuch: Gibt es noch mehr Tiere, die Du fütterst? :mrgreen:

Ich wollte auch gar keine Statistik oder irgendwelche Forschungsergebnisse von Dir hören. Bei allem, was lebt, gibt es Tendenzen und Ausnahmen. Welchen Platz man im Leben hat und wie man am besten darin zurechtkommt muss ohnehin jeder für sich rausfinden. Führe Dir lieber vor Augen, was Du alles kannst: Zuhören kannst Du z.B. sehr gut und zwar aktives Zuhören! :good:
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Ida-Margarethe hat geschrieben: 17 Jan 2018 11:24 Was würdest du von der Idee halten, deinem Arzt-Freund ganz klipp und klar dein Problem/Störung oder wie immer du es nennen willst, zu schildern?
Dann weiß er wenigstens, daß DU weißt, es da etwas im Argen ist.
Jetzt denkt er vielleicht, daß du all deine Entschuldigungen und Versprechen eher "auf die leichte Schulter" nimmst.

Dann könntest du ihm entweder eigene Lösungsideen nennen oder welche, die hier genannt wurden und dir zusagen. Und natürlich auch deine Bedenken mit der Durchführbarkeit.
Dein Freund ist doch nicht dumm - und uninteressiert an dir ist er auch nicht. Wenn du so offen zu ihm bist und ihn mit einbeziehst, wird er dich doch wahrscheinlich auch beraten und bei Lösungen, egal welchen, unterstützen, oder was denkst du?
Also ein klärendes Gespräch steht schon auf jeden Fall an. Aber mein Freund kennt das Problem, ich bin derjenige, der bisher keine ernsthaften Gedanken darüber zugelassen hat. Ich hab halt immer irgendwann getan was er gesagt hat und dann war Ruhe. Er denkt mit Sicherheit, dass ich meine Entschuldigungen und Versprechen auf die leichte Schulter nehme, denn das ist Fakt. Deswegen habe ich jetzt eine Bringschuld. Und wenn er nicht in den letzten Tagen so heftig bzw. gar nicht reagiert hätte, wäre es auch diesmal wieder dabei geblieben.

Auf jeden Fall würde er mich unterstützen, glaube ich zumindest. Aber er erwartet inzwischen auch endlich mal Einsichten.
Ida-Margarethe hat geschrieben: 17 Jan 2018 12:01
Unchained hat geschrieben: 17 Jan 2018 11:28 Das erwartet er auch nicht. Gestern Abend hat er mir noch eine SMS geschickt: "Komm bitte morgen zwischen 10 und 12 in die Praxis und lass Dein Knie und Deinen Arm kontrollieren. Und die Physio-Praxis wird sich bei Dir melden wegen Ersatzterminen für die, die Du verpasst hast." Die Physio-Praxis hatte sich vorher schon gemeldet und ich hab 5 neue Termine ausgemacht. Ich hab ihm geantwortet: "Mache ich und Termine sind schon vereinbart." Darauf kam von ihm ein "Aha". Also ich muss liefern. Aber zur Kontrolle war ich vorhin schon. :good:
Du hast wirklich einen tollen Freund - solche Freunde findet man nicht alle Tage. :good:
Jepp.
Ida-Margarethe

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Ida-Margarethe »

Unchained hat geschrieben: 17 Jan 2018 13:34 Also ein klärendes Gespräch steht schon auf jeden Fall an. Aber mein Freund kennt das Problem, ich bin derjenige, der bisher keine ernsthaften Gedanken darüber zugelassen hat. Ich hab halt immer irgendwann getan was er gesagt hat und dann war Ruhe. Er denkt mit Sicherheit, dass ich meine Entschuldigungen und Versprechen auf die leichte Schulter nehme, denn das ist Fakt. Deswegen habe ich jetzt eine Bringschuld. Und wenn er nicht in den letzten Tagen so heftig bzw. gar nicht reagiert hätte, wäre es auch diesmal wieder dabei geblieben.

Auf jeden Fall würde er mich unterstützen, glaube ich zumindest. Aber er erwartet inzwischen auch endlich mal Einsichten.
Hmmm - ich finde es echt schwierig sich in die Lage von Menschen zu versetzen, die man nicht kennt :gruebel:

Aber wenn ich bisher alles richtig verstanden habe, ist das Hauptproblem, daß du jetzt "willig und einsichtig" bist und, wenn es drauf ankommt und z. B. Physio-Termine anstehen, eher "unwillig und uneinsichtig" und auch nicht wirklich mit dir reden läßt.
Ich habe da mal einen Krimi gelesen (nur einen Krimi, ich weiß, nix tiefenpsychologisches) aber da stand etwas drin, was für mich recht praktikabel klang und ein Teil davon wird sogar im RL von Verhaltenstherapeuten eingesetzt:
Eine der Hauptpersonen war so drauf wie du. Erst willig und einsichtig und wenn es dann drauf ankam, ließ die Person nicht mehr mit sich reden.
Also hat ein Therapeut oder so, diese Person während einer willigen Phase handschriftlich aufschreiben lassen, daß sie möchte, daß sie das und das tut. Und wenn sie das nicht tut, ermächtigt sie den Therapeuten zu irgendeiner "Zwangsmaßnahme" (doofes Wort, ich weiß, mir fällt das richtige Wort nicht ein).
Diese handschriftliche Aussage hat die Person dann auch unterschrieben. (Verhaltenstherapeuten setzen das wirklich ein - handschriftlich sich festlegen und unterschreiben. Das baut ein starkes Gefühl der Verpflichtung auf.)
Dann hat die Person eine zweite, stärker wirkende Maßnahme aufgeschrieben und unterschrieben, falls die erste nicht wirkt und dann, glaube ich, noch eine dritte.
Die Maßnahmen hat der Therapeut mit der Person erarbeitet. So nach dem Motto: Was müßte geschehen, damit du ... und wenn das nicht reicht, was müßte dann geschehen ...
Naja, und wenn du dann versprichst, der Person (wahrscheinlich ja dein Arzt-Freund) die dich dann festnagelt und an deine eigenen Zusagen bindet, nicht die Faust ins Auge zu hauen, könnte das doch mal eine Maßnahme sein.
Murmel

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Murmel »

Unchained hat geschrieben: 17 Jan 2018 12:21
Murmel hat geschrieben: 16 Jan 2018 19:07
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:54 Wo findet man so jemanden denn? Und kann ich mir die Person sozusagen selbst aussuchen? Also es muss ja irgendwie auch menschlich passen, oder?

Wenn Du eine Therapie über die Krankenkasse machst, hast Du Anrecht auf fünf probatorische Sitzungen. Die sind dazu da, denn Therapeten kennenzulernen und zu sehen ob es passt. Denn in einer Therapie ist es wirklich sehr wichtig, dass Klient und Therapeut miteinander auskommen. Sonst bringt das alle nichts.
Das denke ich eben auch. Ich bin ja schon schwierig für Menschen, die ich sehr mag....

Das Klient und Therapeut gut miteinander auskommen sollten heißt nicht dass unbedingt persönlich viel Sympathie vorhanden sein muss. Wenn der Therapeuten für den Klienten zuviel Sympathie empfindet kann das sogar ein Problem sein. Denn in einer Therapie muss auch mal etwas gesagt werden was der Klient nicht gerne hören möchte. Wenn der Therapeut, dann den Patienten zusehr mag fällt ihm oder ihr das vielleicht schwer. Eine neutral positive Einstellung finde ich ideal.

Und dass Du schwierig bisst. Na ja.. wer geht schon in eine Therapie: "Herr Therapeut, ich bin ganz normal und psychisch völlig in Ordnung. Mir war nur gerade langweilig, ich dachte ich probier mal was neues aus." Therapeuten sind an Bekloppte gewöhnt :mrgreen: Das ist schließlich deren Beruf.
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von TheRealDeal »

Unchained hat geschrieben: 17 Jan 2018 10:40 Du meinst nützlich im Sinne von was sie Dir geben? Also emotional?

Ok, die Frage war falsch gestellt. Neuer Versuch: Gibt es noch mehr Tiere, die Du fütterst? :mrgreen:

Führe Dir lieber vor Augen, was Du alles kannst: Zuhören kannst Du z.B. sehr gut und zwar aktives Zuhören! :good:
Wie bitte? Ich habe gerade nicht zugehört. :mrgreen:

Nicht nur emotional. Sondern ich konnte von Tieren lernen. Bei Minkas Geburt stand ich ja daneben, weil ihre Mami halt sehr anhänglich war und uns Menschen dabei haben wollte. Als Minka wenige Tage alt war, hat ihre Mami sie drei Tage und Nächte in der hintersten Kellerecke versteckt und dann zum Glück wieder geholt. Wir haben sie zwar gesucht, aber nicht gefunden. Seit diesem Ereignis, einer irreversiblen Störung ihrer Psyche durch eine traumatische Erfahrung, sind wir die allerbesten Freunde. :shylove: Ich habe durch meine eigenen Traumata wohl am besten gewusst, was sie braucht. Ich muss dich enttäuschen, ich bin und war niemals Minkas Büchsenöffner. Unsere besondere Beziehung zueinander basiert nicht auf Dingen, für die man Personal braucht... ;) Was ich von ihr lernen konnte (neben anderen Dingen) war, dass man eben auch mit traumatischen Erlebnissen seiner Bestimmung nachgehen kann. Denn sie ist vor allem anderen eben eine gute Katze. Und ein guter Freund. Wahre Freundschaften halten einiges aus.

Ich habe das Wesentliche auf dem Bauernhof gelernt: Was der Bulle mit der Kuh macht und wie man eine Katze streichelt. Bei meiner Therapeutin wurde mir zusätzlich klar, dass mein Vater ja weiß, wie das mit Beziehungen und Sex funktioniert, sonst würde es mich ja nicht geben. Mehr braucht man(n) weder zu wissen, noch zu können, wenn er sich auf eine Liebesbeziehung mit einer Frau einlassen möchte. Bäuerlich-pragmatisch gesprochen...
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Ida-Margarethe hat geschrieben: 17 Jan 2018 18:04
Unchained hat geschrieben: 17 Jan 2018 13:34 Also ein klärendes Gespräch steht schon auf jeden Fall an. Aber mein Freund kennt das Problem, ich bin derjenige, der bisher keine ernsthaften Gedanken darüber zugelassen hat. Ich hab halt immer irgendwann getan was er gesagt hat und dann war Ruhe. Er denkt mit Sicherheit, dass ich meine Entschuldigungen und Versprechen auf die leichte Schulter nehme, denn das ist Fakt. Deswegen habe ich jetzt eine Bringschuld. Und wenn er nicht in den letzten Tagen so heftig bzw. gar nicht reagiert hätte, wäre es auch diesmal wieder dabei geblieben.

Auf jeden Fall würde er mich unterstützen, glaube ich zumindest. Aber er erwartet inzwischen auch endlich mal Einsichten.
Hmmm - ich finde es echt schwierig sich in die Lage von Menschen zu versetzen, die man nicht kennt :gruebel:

Aber wenn ich bisher alles richtig verstanden habe, ist das Hauptproblem, daß du jetzt "willig und einsichtig" bist
Nein, ich glaube nicht wirklich. Das ist das Problem. Also willig schon, nur die Einsicht stellt sich nur zögerlich ein.
Ida-Margarethe hat geschrieben: 17 Jan 2018 18:04 und, wenn es drauf ankommt und z. B. Physio-Termine anstehen, eher "unwillig und uneinsichtig" und auch nicht wirklich mit dir reden läßt.
Genau. Ich hatte vor gut einem Jahr mal einen richtigen Durchhänger mit allem was dazugehört. Bin keiner Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen - auch und vor allem physisch - und habe viel zu viel getrunken. Irgendwann hat mich eine sehr liebe Kollegin (die mich oft beim Chef gedeckt hat) angezählt. Entweder es passiert was oder sie verpfeift mich. Der Abend endete damit, dass ich weinend in ihren Armen lag. UND sie hat das Ganze gefilmt, damit ich es mir bei Bedarf immer wieder ansehen kann, was ich auch schon öfter getan habe. Das war schon eine ziemliche Schocktherapie und ich fand mich selbst zum Kotzen. Also habe ich beschlossen mich zu ändern. In einigen Bereichen hat das auch schon sehr gut funktioniert, da bin ich wirklich stolz drauf. Aber speziell wenn es darum geht, etwas zu tun was mir ein anderer sagt, und ich die Notwendigkeit und den Sinn darin nicht sehe, schalte ich sofort auf stur. Immerhin bin ich jetzt schon an dem Punkt, dass mir das bewusst geworden ist.
Ida-Margarethe hat geschrieben: 17 Jan 2018 18:04 Ich habe da mal einen Krimi gelesen (nur einen Krimi, ich weiß, nix tiefenpsychologisches) aber da stand etwas drin, was für mich recht praktikabel klang und ein Teil davon wird sogar im RL von Verhaltenstherapeuten eingesetzt:
Eine der Hauptpersonen war so drauf wie du. Erst willig und einsichtig und wenn es dann drauf ankam, ließ die Person nicht mehr mit sich reden.
Also hat ein Therapeut oder so, diese Person während einer willigen Phase handschriftlich aufschreiben lassen, daß sie möchte, daß sie das und das tut. Und wenn sie das nicht tut, ermächtigt sie den Therapeuten zu irgendeiner "Zwangsmaßnahme" (doofes Wort, ich weiß, mir fällt das richtige Wort nicht ein).
Diese handschriftliche Aussage hat die Person dann auch unterschrieben. (Verhaltenstherapeuten setzen das wirklich ein - handschriftlich sich festlegen und unterschreiben. Das baut ein starkes Gefühl der Verpflichtung auf.)
Dann hat die Person eine zweite, stärker wirkende Maßnahme aufgeschrieben und unterschrieben, falls die erste nicht wirkt und dann, glaube ich, noch eine dritte.
Die Maßnahmen hat der Therapeut mit der Person erarbeitet. So nach dem Motto: Was müßte geschehen, damit du ... und wenn das nicht reicht, was müßte dann geschehen ...
Naja, und wenn du dann versprichst, der Person (wahrscheinlich ja dein Arzt-Freund) die dich dann festnagelt und an deine eigenen Zusagen bindet, nicht die Faust ins Auge zu hauen, könnte das doch mal eine Maßnahme sein.
Das erinnert mich gerade an einen Film, ich glaube von Stephen King. Da ging es um einen Mann, der sich das Rauchen abgewöhnen wollte. Der hat auch so einen Vertrag unterschrieben und immer wenn er rückfällig wurde, wurde jemand aus seiner Familie gequält. :shock:

Die Idee an sich finde ich aber gut. Ich weiß nur nicht, ob das bei mir funktioniert oder vielleicht alles nur noch schlimmer macht. Mein Problem ist, dass ich gutgemeinte und sogar liebevolle Zuwendung was meine Gesundheit angeht nicht annehmen kann. Auf lange sicht wünsche ich mir eine Partnerin und von der erhoffe ich mir natürlich auch ein Stück weit solche Zuwendungen. Aber worauf soll das hinauslaufen, wenn sie mir z.B. einen Tee kocht, weil ich erkältet bin und ich dann den starken Mann markiere, statt den Tee zu trinken und mich einfach über diese Geste zu freuen?

Ich werde auf jeden Fall als erstes versuchen, mit meinem Freund zu reden. Und ihn bzgl. einer Therapie oder was es sonst noch so gibt um seine Hilfe bitten. Vielleicht schlägt ein Therapeut ja genau das vor, was Du beschrieben hast? Was waren das denn so im einzelnen für Zwangsmaßnahmen, weißt Du noch ein Beispiel? :shock:
Ida-Margarethe

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Ida-Margarethe »

Unchained hat geschrieben: 18 Jan 2018 09:17 Ich werde auf jeden Fall als erstes versuchen, mit meinem Freund zu reden. Und ihn bzgl. einer Therapie oder was es sonst noch so gibt um seine Hilfe bitten. Vielleicht schlägt ein Therapeut ja genau das vor, was Du beschrieben hast? Was waren das denn so im einzelnen für Zwangsmaßnahmen, weißt Du noch ein Beispiel? :shock:
Nein, ich kann mich an das Buch nicht mehr erinnern. Ist schon lange her. An diesen Teil kann ich mich nur noch erinnern, weil ich dann irgendwann mal mitbekommen habe, daß da echte Therapieansätze enthalten sind.

Aber die Maßnahmen solltest du, meiner Meinung nach, entweder mit jemandem erarbeiten, der dich gut kennt und immer wieder neue Gedankengänge ins Spiel bringt, bis 2 oder 3 Maßnahmen erarbeitet sind oder mit einem Therapeuten. Da sehe ich dann allerdings die Gefahr, daß du einfach nicht mehr hingehst, wenn's unangenehm für dich wird.

Die Maßnahmen sollten auf jeden Fall auch nicht gerade angenehm sein und vor allem eine Lehre für dich sein. So nach dem Motto: was ist unangenehmer für mich, wenn ich das, was ich jetzt eigentlich machen sollte, mache oder die alternative Maßnahme greift?
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Murmel hat geschrieben: 17 Jan 2018 18:06 Das Klient und Therapeut gut miteinander auskommen sollten heißt nicht dass unbedingt persönlich viel Sympathie vorhanden sein muss. Wenn der Therapeuten für den Klienten zuviel Sympathie empfindet kann das sogar ein Problem sein. Denn in einer Therapie muss auch mal etwas gesagt werden was der Klient nicht gerne hören möchte. Wenn der Therapeut, dann den Patienten zusehr mag fällt ihm oder ihr das vielleicht schwer. Eine neutral positive Einstellung finde ich ideal.
Das stimmt wohl. Ich bin mal gespannt, was da eventuell auf mich zukommen wird.
Murmel hat geschrieben: 17 Jan 2018 18:06 Und dass Du schwierig bisst. Na ja.. wer geht schon in eine Therapie: "Herr Therapeut, ich bin ganz normal und psychisch völlig in Ordnung. Mir war nur gerade langweilig, ich dachte ich probier mal was neues aus." Therapeuten sind an Bekloppte gewöhnt :mrgreen: Das ist schließlich deren Beruf.
:lach:
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Ida-Margarethe hat geschrieben: 18 Jan 2018 09:26
Unchained hat geschrieben: 18 Jan 2018 09:17 Ich werde auf jeden Fall als erstes versuchen, mit meinem Freund zu reden. Und ihn bzgl. einer Therapie oder was es sonst noch so gibt um seine Hilfe bitten. Vielleicht schlägt ein Therapeut ja genau das vor, was Du beschrieben hast? Was waren das denn so im einzelnen für Zwangsmaßnahmen, weißt Du noch ein Beispiel? :shock:
Nein, ich kann mich an das Buch nicht mehr erinnern. Ist schon lange her. An diesen Teil kann ich mich nur noch erinnern, weil ich dann irgendwann mal mitbekommen habe, daß da echte Therapieansätze enthalten sind.

Aber die Maßnahmen solltest du, meiner Meinung nach, entweder mit jemandem erarbeiten, der dich gut kennt und immer wieder neue Gedankengänge ins Spiel bringt, bis 2 oder 3 Maßnahmen erarbeitet sind oder mit einem Therapeuten. Da sehe ich dann allerdings die Gefahr, daß du einfach nicht mehr hingehst, wenn's unangenehm für dich wird.

Die Maßnahmen sollten auf jeden Fall auch nicht gerade angenehm sein und vor allem eine Lehre für dich sein. So nach dem Motto: was ist unangenehmer für mich, wenn ich das, was ich jetzt eigentlich machen sollte, mache oder die alternative Maßnahme greift?
Ja, wenn sowas als Thearpie-Ansatz vorgeschlagen wird, brauche ich zusätzliche Hilfe. Aber ich kaue gerade schon darauf rum, was das für Maßnahmen sein könnten. :gruebel:
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jan 2018 19:00
Unchained hat geschrieben: 17 Jan 2018 10:40 Du meinst nützlich im Sinne von was sie Dir geben? Also emotional?

Ok, die Frage war falsch gestellt. Neuer Versuch: Gibt es noch mehr Tiere, die Du fütterst? :mrgreen:

Führe Dir lieber vor Augen, was Du alles kannst: Zuhören kannst Du z.B. sehr gut und zwar aktives Zuhören! :good:
Wie bitte? Ich habe gerade nicht zugehört. :mrgreen:
:frech2:
TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jan 2018 19:00 Nicht nur emotional. Sondern ich konnte von Tieren lernen. Bei Minkas Geburt stand ich ja daneben, weil ihre Mami halt sehr anhänglich war und uns Menschen dabei haben wollte. Als Minka wenige Tage alt war, hat ihre Mami sie drei Tage und Nächte in der hintersten Kellerecke versteckt und dann zum Glück wieder geholt. Wir haben sie zwar gesucht, aber nicht gefunden. Seit diesem Ereignis, einer irreversiblen Störung ihrer Psyche durch eine traumatische Erfahrung, sind wir die allerbesten Freunde. :shylove: Ich habe durch meine eigenen Traumata wohl am besten gewusst, was sie braucht. Ich muss dich enttäuschen, ich bin und war niemals Minkas Büchsenöffner. Unsere besondere Beziehung zueinander basiert nicht auf Dingen, für die man Personal braucht... ;) Was ich von ihr lernen konnte (neben anderen Dingen) war, dass man eben auch mit traumatischen Erlebnissen seiner Bestimmung nachgehen kann. Denn sie ist vor allem anderen eben eine gute Katze. Und ein guter Freund. Wahre Freundschaften halten einiges aus.
Dann haben sich bei Euch beiden wohl die beiden richtigen gefunden. ;) Mein Vater hat mir mal erklärt, dass Katzen gerne das stärkste Tier aus einem Wurf verstecken, damit es auf jeden Fall durchkommt. Keine Ahnung ob das stimmt, aber wenn hast Du eine kleine Löwin an Deiner Seite. :shylove:
TheRealDeal hat geschrieben: 17 Jan 2018 19:00 Ich habe das Wesentliche auf dem Bauernhof gelernt: Was der Bulle mit der Kuh macht und wie man eine Katze streichelt. Bei meiner Therapeutin wurde mir zusätzlich klar, dass mein Vater ja weiß, wie das mit Beziehungen und Sex funktioniert, sonst würde es mich ja nicht geben. Mehr braucht man(n) weder zu wissen, noch zu können, wenn er sich auf eine Liebesbeziehung mit einer Frau einlassen möchte. Bäuerlich-pragmatisch gesprochen...
Tja, vielleicht ist es genau das. :gruebel:
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Seit heute brauche ich keine Medikamente mehr nehmen! :good:

Viel wichtiger, für morgen Abend bin ich mit meinem Freund verabredet. Das ist der erste Schritt. :D
Pierre

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Pierre »

Also erstmal, finde ich Deine Geschichte keinen Jammerthread, sondern interessant zu lesen.

Dann denke ich, sind hier zwei verschiedene Fragen. Das eine ist Deine Beziehung zu Deinem Arzt-Freund. Das andere, und wie ich finde, wichtigere Thema ist, was Du selber mit Dir machst. Da hat TheRealDeal schon einen Punkt erwähnt, der mir beim Lesen auch in den Sinn kam: "Körpergefühl".
Dazu gehört eigentlich auch, auf sich aufzupassen, und ggfs. Verantwortung für die eigene Gesundheit, und das eigene heil=ganz sein zu tragen.

Ja, und dann beschreibst Du zwei verschiedene Verhaltensmuster, die sich aber leider widersprechen. Einerseits magst Du es offenbar, wenn Du Zuwendung und Fürsorge erfährst (vom Arzt, von Kollegen), andererseits versuchst Du, aus dieser Schiene auszubrechen. Ich denke, Du wirst da eine Entscheidung finden müssen.

Da hst das Glück, dass Du Leute hast, die sich um Dich kümmern. Wenn Du Dich darauf einläßt, dann gehört dazu auch, ein braver Patient zu sein und die ärztlichen Weisungen zu befolgen.
Die andere Schiene, auf die Physio pfeifen und stattdessen ordentlich bechern, ist auch möglich - aber dann muss man konsequent selber auf sich aufpassen und für sich selber sorgen. Das muss man können und sich damit wohlfühlen. (So halte ich es: ich bin schon mit einem durchgebrochenen Mittelfußknochen zwei Wochen weitergehumpelt, und als ich dann mal zum Doc bin, wars fast geheilt. Ich hatte keine Lust auf das bedüdelt werden und das ganze Brimborium.)

Beide Strategien sind legitim, beide haben ihre Vorzüge - aber man kann sie nicht nach Lust und Laune mischen. Ich sehe da also keine "schlechten Gewohnheiten", sondern die Notwendigkeit einer Entscheidung, wie Du mit Dir umgehen willst - und für die Du dann die Verantwortung übernimmst.
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Pierre hat geschrieben: 20 Jan 2018 01:40 Also erstmal, finde ich Deine Geschichte keinen Jammerthread, sondern interessant zu lesen.

Dann denke ich, sind hier zwei verschiedene Fragen. Das eine ist Deine Beziehung zu Deinem Arzt-Freund. Das andere, und wie ich finde, wichtigere Thema ist, was Du selber mit Dir machst. Da hat TheRealDeal schon einen Punkt erwähnt, der mir beim Lesen auch in den Sinn kam: "Körpergefühl".
Dazu gehört eigentlich auch, auf sich aufzupassen, und ggfs. Verantwortung für die eigene Gesundheit, und das eigene heil=ganz sein zu tragen.

Ja, und dann beschreibst Du zwei verschiedene Verhaltensmuster, die sich aber leider widersprechen. Einerseits magst Du es offenbar, wenn Du Zuwendung und Fürsorge erfährst (vom Arzt, von Kollegen), andererseits versuchst Du, aus dieser Schiene auszubrechen. Ich denke, Du wirst da eine Entscheidung finden müssen.

Da hst das Glück, dass Du Leute hast, die sich um Dich kümmern. Wenn Du Dich darauf einläßt, dann gehört dazu auch, ein braver Patient zu sein und die ärztlichen Weisungen zu befolgen.
Die andere Schiene, auf die Physio pfeifen und stattdessen ordentlich bechern, ist auch möglich - aber dann muss man konsequent selber auf sich aufpassen und für sich selber sorgen. Das muss man können und sich damit wohlfühlen. (So halte ich es: ich bin schon mit einem durchgebrochenen Mittelfußknochen zwei Wochen weitergehumpelt, und als ich dann mal zum Doc bin, wars fast geheilt. Ich hatte keine Lust auf das bedüdelt werden und das ganze Brimborium.)

Beide Strategien sind legitim, beide haben ihre Vorzüge - aber man kann sie nicht nach Lust und Laune mischen. Ich sehe da also keine "schlechten Gewohnheiten", sondern die Notwendigkeit einer Entscheidung, wie Du mit Dir umgehen willst - und für die Du dann die Verantwortung übernimmst.
Danke für Deine Einschätzung, Du hast es ziemlich genau getroffen. Ich hab immer gerne den einsamen Wolf gespielt und mir auch in dieser Rolle gefallen. Jetzt bin ich aber an einem Punkt, an dem sich Menschen, die mir wichtig sind, von mir abwenden, eben genau deswegen. Ich WERDE als so langsam wirklich zum einsamen Wolf und das will ich nicht. Und nebenbei drohen mir auch berufliche Konsequenzen, die ich auf jeden Fall vermeiden will. Ich hoffe, dass ich heute Abend vielleicht schon einen Schritt weiterkomme.

Wie es sich anhört, hast Du Dich für die Variante Selbstversorger entschieden. Kommst Du damit klar oder fehlt Dir nicht doch ab und zu etwas?
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von TheRealDeal »

Unchained hat geschrieben: 19 Jan 2018 16:48 Seit heute brauche ich keine Medikamente mehr nehmen! :good:

Viel wichtiger, für morgen Abend bin ich mit meinem Freund verabredet. Das ist der erste Schritt. :D
Dann erzähle mal, wie es gelaufen ist... ;)

Ich habe eher eine Tigerin, denn eine Löwin. Jedenfalls führt sie mir täglich vor Augen, dass es locker reichen würde, wenn eine Frau halb so verrückt nach mir ist, wie diese Katze.... :shylove:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

TheRealDeal hat geschrieben: 21 Jan 2018 15:44
Unchained hat geschrieben: 19 Jan 2018 16:48 Seit heute brauche ich keine Medikamente mehr nehmen! :good:

Viel wichtiger, für morgen Abend bin ich mit meinem Freund verabredet. Das ist der erste Schritt. :D
Dann erzähle mal, wie es gelaufen ist... ;)

Ich habe eher eine Tigerin, denn eine Löwin. Jedenfalls führt sie mir täglich vor Augen, dass es locker reichen würde, wenn eine Frau halb so verrückt nach mir ist, wie diese Katze.... :shylove:
Danke, dass Du fragst. ;) Erwartungsgemäß verhalten. Nach einer halben Stunde war das Gespräch beendet. Er hat mir drei Adressen gegeben, bei denen ich mich bzgl. einer Therapie mal melden soll bzw. kann und meinte, er sei gespannt. Ab morgen kann ich wieder normal arbeiten. Ich hoffe, dass diese ganze Sache dadurch nicht schnell wieder in den Hintergrund gerät. :?

Eine echte Freundin, hm? Ich hoffe, sie bleibt Dir noch lange erhalten!
Pierre

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Pierre »

Unchained hat geschrieben: 20 Jan 2018 09:28 Danke für Deine Einschätzung, Du hast es ziemlich genau getroffen. Ich hab immer gerne den einsamen Wolf gespielt und mir auch in dieser Rolle gefallen. Jetzt bin ich aber an einem Punkt, an dem sich Menschen, die mir wichtig sind, von mir abwenden, eben genau deswegen. Ich WERDE als so langsam wirklich zum einsamen Wolf und das will ich nicht. Und nebenbei drohen mir auch berufliche Konsequenzen, die ich auf jeden Fall vermeiden will. Ich hoffe, dass ich heute Abend vielleicht schon einen Schritt weiterkomme.

Wie es sich anhört, hast Du Dich für die Variante Selbstversorger entschieden. Kommst Du damit klar oder fehlt Dir nicht doch ab und zu etwas?
No, das ist eine umfassende Frage, aber wenn Du so fragst, dann: nein, da fehlt nichts was ich wirklich haben wollte. Aber hier geht es um Dich, und Dir wollte ich vor allem sagen, dass das keine grundsätzlich falsche Reaktion ist, sondern nur eine die Konsequenzen hat und für die man gute Gründe haben sollte.

Ich für meinen Teil hab solche guten Gründe, in vielerlei Hinsicht, und die auszuführen würde länglich. Hier soll die Andeutung genügen, dass ich laut den Medizinern womöglich gar nicht mehr leben dürfte, weil ich nicht all das hab wegschneiden lassen was sie mir schon wegschneiden wollten. ;)
Mit "Selbstversorger" hast Du einen sehr schönen Begriff gewählt, der auf den Punkt das trifft, was mir wichtig ist: ich will mich ja nicht von Menschen abgrenzen, sondern nur zu den Segnungen der modernen Zivilisation ein Stück Distanz wahren.

Ich drück Dir die Daumen dass Du die Dinge in eine für Dich gute Richtung bringst!
Ida-Margarethe

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Ida-Margarethe »

Unchained hat geschrieben: 21 Jan 2018 16:10 Erwartungsgemäß verhalten. Nach einer halben Stunde war das Gespräch beendet. Er hat mir drei Adressen gegeben, bei denen ich mich bzgl. einer Therapie mal melden soll bzw. kann und meinte, er sei gespannt. Ab morgen kann ich wieder normal arbeiten. Ich hoffe, dass diese ganze Sache dadurch nicht schnell wieder in den Hintergrund gerät. :?
Da frage ich mich doch jetzt, wie du diesen Satz meinst. - Was soll in den Hintergrung geraten? :gruebel:
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Momo »

Unchained hat geschrieben: 21 Jan 2018 16:10Ab morgen kann ich wieder normal arbeiten. Ich hoffe, dass diese ganze Sache dadurch nicht schnell wieder in den Hintergrund gerät. :?
Darauf hast du ja einen Einfluss.
Du kannst dir Deadlines setzen, bis wann du die Therapeuten kontaktieren haben willst oder dir jeden Tag einen Anruf vornehmen. Erzähl Leuten davon, dass du es vorhast, Kollegen, Freunden, hier im Forum... Vorzugsweise solche, die dann auch nachhaken ;)
Nimm dir vor, regelmäßig, jede Woche zur Therapie zu gehen und einmal festgelegte Stunden nur wegen Krankheit abzusagen oder zu verschieben. Unterschreib dir das irgendwo. Wenn du einen gefunden hast, sprich deinen Therapeuten darauf an, verhandelt eine Anzahl an ausgefallenen oder verschobenen Stunden, bei der ihr die Therapie für aufgrund fehlenden Engagements gescheitert erklärt. Wenn es dir hilft.
Sorg dafür, dass dein Vorhaben im Vordergrund bleibt. Wie schaffst du es, an etwas dranzubleiben, wenn es wichtig ist?
Den Willen und die Motivation dazu hast du ja, und das ist schon viel wert.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

Ich bin queer.
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Pierre hat geschrieben: 21 Jan 2018 18:05
Unchained hat geschrieben: 20 Jan 2018 09:28 Danke für Deine Einschätzung, Du hast es ziemlich genau getroffen. Ich hab immer gerne den einsamen Wolf gespielt und mir auch in dieser Rolle gefallen. Jetzt bin ich aber an einem Punkt, an dem sich Menschen, die mir wichtig sind, von mir abwenden, eben genau deswegen. Ich WERDE als so langsam wirklich zum einsamen Wolf und das will ich nicht. Und nebenbei drohen mir auch berufliche Konsequenzen, die ich auf jeden Fall vermeiden will. Ich hoffe, dass ich heute Abend vielleicht schon einen Schritt weiterkomme.

Wie es sich anhört, hast Du Dich für die Variante Selbstversorger entschieden. Kommst Du damit klar oder fehlt Dir nicht doch ab und zu etwas?
No, das ist eine umfassende Frage, aber wenn Du so fragst, dann: nein, da fehlt nichts was ich wirklich haben wollte. Aber hier geht es um Dich, und Dir wollte ich vor allem sagen, dass das keine grundsätzlich falsche Reaktion ist, sondern nur eine die Konsequenzen hat und für die man gute Gründe haben sollte.
Das ist dann der Unterschied zwischen uns beiden. Die gleiche Frage habe ich mir selbst gestellt und die Antwort lautet, ja es fehlt was und die Konsequenzen will ich nicht. Ich finde es aber trotzdem interessant, auch die andere Seite - also Dich - zu hören, da Du Dich für diesen Weg entschieden hast und damit wohl auch gut zurechtkommst. Gibt es denn bei Dir niemanden, der Dir da reinredet?
Pierre hat geschrieben: 21 Jan 2018 18:05 Ich für meinen Teil hab solche guten Gründe, in vielerlei Hinsicht, und die auszuführen würde länglich. Hier soll die Andeutung genügen, dass ich laut den Medizinern womöglich gar nicht mehr leben dürfte, weil ich nicht all das hab wegschneiden lassen was sie mir schon wegschneiden wollten. ;)
Mit "Selbstversorger" hast Du einen sehr schönen Begriff gewählt, der auf den Punkt das trifft, was mir wichtig ist: ich will mich ja nicht von Menschen abgrenzen, sondern nur zu den Segnungen der modernen Zivilisation ein Stück Distanz wahren.
Die Gründe würden mich schon auch interessieren. In Kurzform vielleicht?

Wegschneiden kann ich übrigens selbst ganz gut, ungeschicktes Fleisch halt. Dafür brauche ich gar keinen Mediziner. :lach: Die Segnungen der modernen Zivilisation sind ein gutes Thema. Ich weiß zwar nicht, was Du im Einzelnen meinst, aber als Beispiel fielen mir da Antibiotika ein. Da bin ich bei meinem Freund aber gut aufgehoben, denn er ist selbst nicht der Typ, der mit Kanonen auf Spatzen schießt. Wenn aber sowas wie neulich passiert, als ich mir im halbalkoholisierten Zustand den Arm aufgeschnitten habe, dann wünscht er sich, dass ich mich melde. Das wäre sicherlich auch ohne Naht zugeheilt, aber er ist nicht nur Arzt sondern er hilft einfach gern. Das gilt für mich ja auch und deswegen kann ich seine Enttäuschung sehr gut nachvollziehen.
Pierre hat geschrieben: 21 Jan 2018 18:05 Ich drück Dir die Daumen dass Du die Dinge in eine für Dich gute Richtung bringst!
Das ist sehr lieb von Dir, dankeschön.
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Ida-Margarethe hat geschrieben: 21 Jan 2018 18:40
Unchained hat geschrieben: 21 Jan 2018 16:10 Erwartungsgemäß verhalten. Nach einer halben Stunde war das Gespräch beendet. Er hat mir drei Adressen gegeben, bei denen ich mich bzgl. einer Therapie mal melden soll bzw. kann und meinte, er sei gespannt. Ab morgen kann ich wieder normal arbeiten. Ich hoffe, dass diese ganze Sache dadurch nicht schnell wieder in den Hintergrund gerät. :?
Da frage ich mich doch jetzt, wie du diesen Satz meinst. - Was soll in den Hintergrung geraten? :gruebel:
Ich meinte damit meine guten Vorsätze. Das passiert ja schnell, dass man die vergisst, wenn der Alltag einen wieder eingeholt hat. Aber das ist eine alberne Ausrede, das weiß ich selbst.
Tintenmalerin hat geschrieben: 21 Jan 2018 21:40
Unchained hat geschrieben: 21 Jan 2018 16:10Ab morgen kann ich wieder normal arbeiten. Ich hoffe, dass diese ganze Sache dadurch nicht schnell wieder in den Hintergrund gerät. :?
Darauf hast du ja einen Einfluss.
Du kannst dir Deadlines setzen, bis wann du die Therapeuten kontaktieren haben willst oder dir jeden Tag einen Anruf vornehmen. Erzähl Leuten davon, dass du es vorhast, Kollegen, Freunden, hier im Forum... Vorzugsweise solche, die dann auch nachhaken ;)
Nimm dir vor, regelmäßig, jede Woche zur Therapie zu gehen und einmal festgelegte Stunden nur wegen Krankheit abzusagen oder zu verschieben. Unterschreib dir das irgendwo. Wenn du einen gefunden hast, sprich deinen Therapeuten darauf an, verhandelt eine Anzahl an ausgefallenen oder verschobenen Stunden, bei der ihr die Therapie für aufgrund fehlenden Engagements gescheitert erklärt. Wenn es dir hilft.
Sorg dafür, dass dein Vorhaben im Vordergrund bleibt. Wie schaffst du es, an etwas dranzubleiben, wenn es wichtig ist?
Den Willen und die Motivation dazu hast du ja, und das ist schon viel wert.
Danke Dir für die guten Tipps, einen davon habe ich sogar schon umgesetzt. Meine Kollegin habe ich gestern schon von meinem Vorhaben in Kenntnis gesetzt und heute Morgen hat mich mein Chef als Erstes zu einem Gespräch geholt. Dem habe ich auch gesagt, dass ich mich diese Woche um eine Therapie bemühen will. Er erwartet, dass ich ihm heute einen Termin präsentiere. Ich werde heute Vormittag mal die erste Adresse anfahren, ich muss sowieso in die Richtung und dann kann ich mir schon mal einen ersten Eindruck holen. Mein Freund kennt die Therapeuten, die er mir genannt hat, alle persönlich und hat sie so priorisiert wie er meint, dass ich am besten mit ihnen klarkomme. Der Gedanke an ein Therapiegespräch ist für mich immer noch ziemlich einschüchternd, aber dann doch lange nicht so schlimm wie der an die letzten ärztlichen Behandlungen. Und beim Therapeuten muss man sich schließlich auch nicht ausziehen, oder? :shock: