Freunde und ihre Erkenntnisse

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Strange Lady
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Strange Lady »

Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 14:13
Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 13:46 Deine Geschichte hat mich grad echt zu Tränen gerührt. :sadwoman:
Das war nicht der Plan. Es klingt glaube ich schlimmer, als es sich für mich anfühlt.

Naja, es gibt hier sicher andere Leute, die viel mehr Grund zum Jammern haben. Aber danke Dir. ;)
Weißt du, das Phänomen kenne ich. Wenn ich früher in Gruppentherapien meine Erfahrungen geschildert habe, dann haben auch immer nur die anderen Tränen vergossen. Oder aber schockiert mit offenem Mund zugehört. Während ich total sachlich und distanziert alles ausführlich schilderte und dachte: Halb so schlimm, was haben die nur?

Gerade wenn man selbst keinen Draht zur eigenen Gefühlswelt hat, ist es oft so, dass die Mit-Menschen "für uns zu fühlen". Die vergießen die Tränen, die WIR eigentlich vergießen müssten. Die anderen zeigen die Empathie und das Verständnis, das WIR uns eigentlich zukommen lassen sollten.
Vieles spricht dafür, dass du große Teile deiner Empfindungen vermutlich dissoziierst/abspaltest. Dir selbst ist das dann nicht bewusst, aber anderen schon.

Ich finde es sehr schlimm, wenn ein verletztes Kind, das eigentlich Trost gebraucht hätte, vom Vater stattdessen zusätzlich noch verprügelt und von der schwachen Mutter abgeschoben wird.
Es ist auf jeden Fall beweinenswert.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 14:48 Weißt du, das Phänomen kenne ich. Wenn ich früher in Gruppentherapien meine Erfahrungen geschildert habe, dann haben auch immer nur die anderen Tränen vergossen. Oder aber schockiert mit offenem Mund zugehört. Während ich total sachlich und distanziert alles ausführlich schilderte und dachte: Halb so schlimm, was haben die nur?
Das kann ich mir gut vorstellen. Dann hast Du wohl einiges durchmachen müssen? Haben Dir die Therapien denn geholfen?
Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 14:48 Vieles spricht dafür, dass du große Teile deiner Empfindungen vermutlich dissoziierst/abspaltest. Dir selbst ist das dann nicht bewusst, aber anderen schon.
Das hat mir tatsächlich schon mal ein Psychologe gesagt, allerdings in Bezug auf meinen Job. Auf den privaten Bereich habe ich das bisher nicht bezogen. Denkst Du, dass ich da selbst etwas tun kann, um das zu ändern?
Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 14:48 Ich finde es sehr schlimm, wenn ein verletztes Kind, das eigentlich Trost gebraucht hätte, vom Vater stattdessen zusätzlich noch verprügelt und von der schwachen Mutter abgeschoben wird.
Ja, ich hätte Zuwendung gebraucht, aber mein Vater war ja auch noch nicht fertig mit mir. Er ist kein schlechter Mensch, bei ihm gab es immer erst die Peitsche, dann das Zuckerbrot. Und ich hab als Kind auch viel Mist gebaut. Vielleicht war das seine Art mir seine Sorge um mich zu zeigen.
Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 14:48 Es ist auf jeden Fall beweinenswert.
Oh nein, bitte nicht. Nimm mich lieber mal in den Arm, da haben wir beide mehr von! ;)
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Strange Lady »

Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:12
Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 14:48 Es ist auf jeden Fall beweinenswert.
Oh nein, bitte nicht. Nimm mich lieber mal in den Arm, da haben wir beide mehr von! ;)
Na Mensch, du bist ja echt kein Kind von Traurigkeit, was? ;)

Ok, meinetwegen - gibt es einen hug als Bonus obendrauf. :umarmung2:
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:20
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:12 Oh nein, bitte nicht. Nimm mich lieber mal in den Arm, da haben wir beide mehr von! ;)
Na Mensch, du bist ja echt kein Kind von Traurigkeit, was? ;)
Die Vergangenheit kann ich ja nicht mehr ändern. Aber die Zukunft kann ich gestalten. ;)
Strange Lady hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:20 Ok, meinetwegen - gibt es einen hug als Bonus obendrauf. :umarmung2:
Danke. Und zurück. :umarmung2:
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Ringelnatz »

Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 13:33
Danke für Deine Vorschläge, die Fragen gilt es zu beantworten. Ich habe zwar irgendwo ein paar nicht ganz greifbare Antworten, aber die helfen mir im Moment nicht, es beim nächsten Mal besser zu machen. Es hat mich übrigens gar nichts davon abgehalten, zur Physio zu gehen, ich wollte einfach nicht. Nachdem ich bisher alleine daran gescheitert bin habe ich mir überlegt, jemanden um Hilfe zu bitten. (...) Also werde ich den einen oder die andere wohl bitten, mir bei der nächsten ähnlichen Situation auf die Finger zu schauen. Termine überwachen und sowas.

Mit professioneller Hilfe meinst Du einen Therapeuten?
Ich finde die Idee gut, soziale Ressourcen zu nutzen. Reicht ja schon, wenn der Freund z.B. am nächsten Tag nachfragt "Warst du gestern bei der Physio?". Oder kurz vorher schreibt "Los jetzt!"

Ja, das könnte z.B. ein Therapeut sein. Oder ein Coach. Jemand, mit dem du ein paar persönliche Themen aufarbeiten kannst. Am besten jemand mit psychologischem Fachwissen.
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 14:47 Im Moment bin ich reumütig, aber die Gefahr, dass ich bei der nächsten Gelegenheit in alte Verhaltensmuster zurückfalle ist gegeben und mir absolut bewusst. Deswegen versuche ich mich aktuell auch noch nicht an einer Entschuldigung.
Grade da liegt auch die Chance, es beim nächsten mal besser zu machen. Ein Rückfall in alte Verhaltensmuster passiert uns ja allen, die wir uns schlechte Gewohnheiten abtrainieren wollen von Zeit zu Zeit. Gut ist, wenn du die Gefahr frühzeitig identifizieren kannst und dann einen "Gegenplan" hast (den du dir selbst überlegt oder ggf. mit professioneller Unterstützung erarbeitet hast). So kannst du Rückfälle immer besser abfangen und irgendwann werden sie seltener oder hören ganz auf.
Aber wie gesagt weiß ich nicht, ob man bei dir von "schlechten Gewohnheiten" sprechen kann. Mangelnde Selbstfürsorge in Verbindung mit deiner Kindheitsgeschichte weist schon darauf hin, dass bei dir mehr dahinter steckt und es somit evtl. nicht ausreicht, einfach nur einen Aktionsplan zu machen und den dann anzuwenden.
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:26 Die Vergangenheit kann ich ja nicht mehr ändern. Aber die Zukunft kann ich gestalten. ;)
Sehr gesunde Einstellung :daumen:
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:43 Ich finde die Idee gut, soziale Ressourcen zu nutzen. Reicht ja schon, wenn der Freund z.B. am nächsten Tag nachfragt "Warst du gestern bei der Physio?".
Das klappt eher nicht. Da bin ich ignorant und stur.
Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:43 Oder kurz vorher schreibt "Los jetzt!"
Das war auch meine spontane Idee. :good:
Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:43 Ja, das könnte z.B. ein Therapeut sein. Oder ein Coach. Jemand, mit dem du ein paar persönliche Themen aufarbeiten kannst. Am besten jemand mit psychologischem Fachwissen.
Wo findet man so jemanden denn? Und kann ich mir die Person sozusagen selbst aussuchen? Also es muss ja irgendwie auch menschlich passen, oder?
Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:43
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 14:47 Im Moment bin ich reumütig, aber die Gefahr, dass ich bei der nächsten Gelegenheit in alte Verhaltensmuster zurückfalle ist gegeben und mir absolut bewusst. Deswegen versuche ich mich aktuell auch noch nicht an einer Entschuldigung.
Grade da liegt auch die Chance, es beim nächsten mal besser zu machen. Ein Rückfall in alte Verhaltensmuster passiert uns ja allen, die wir uns schlechte Gewohnheiten abtrainieren wollen von Zeit zu Zeit. Gut ist, wenn du die Gefahr frühzeitig identifizieren kannst und dann einen "Gegenplan" hast (den du dir selbst überlegt oder ggf. mit professioneller Unterstützung erarbeitet hast). So kannst du Rückfälle immer besser abfangen und irgendwann werden sie seltener oder hören ganz auf.
Aber wie gesagt weiß ich nicht, ob man bei dir von "schlechten Gewohnheiten" sprechen kann. Mangelnde Selbstfürsorge in Verbindung mit deiner Kindheitsgeschichte weist schon darauf hin, dass bei dir mehr dahinter steckt und es somit evtl. nicht ausreicht, einfach nur einen Aktionsplan zu machen und den dann anzuwenden.
:shock:
Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:43
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:26 Die Vergangenheit kann ich ja nicht mehr ändern. Aber die Zukunft kann ich gestalten. ;)
Sehr gesunde Einstellung :daumen:
Danke. :mrgreen: Manchmal habe ich auch schlechte Phasen, aber inzwischen habe ich da Strategien, da wieder rauszukommen. Sich gut fühlen fühlt sich besser an als sich schlecht fühlen.
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Ringelnatz »

Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:54 Wo findet man so jemanden denn? Und kann ich mir die Person sozusagen selbst aussuchen? Also es muss ja irgendwie auch menschlich passen, oder?
Wie es mit Therapeuten funktioniert können dir andere hier wahrscheinlich besser sagen. Ich würde erstmal Google fragen. Klar suchst du selber aus! Wenn es nicht passt, dann machst du es auch nicht. Ich habe null Ahnung, ob bei dir eine Krankenkasse was übernehmen würde und wie klinisch arbeitende Therapeuten mit Selbstzahlern umgehen... Ich glaube, ich würde mal googlen und ein Erstgespräch mit einem Coach (idealerweise mit psychologischem Hintergrund) oder einem Therapeuten vereinbaren, wo du dein Anliegen schilderst und vor allem dein Ziel. Dabei wird dann sicher auch dein Hintergrund zur Sprache kommen. Und dann sollen die dir sagen, wie sie die Sache sehen und wohin du dich am besten wendest. Oder, wenn die Chemie passt, ob du gleich weitere Termine haben kannst (die dann wahrscheinlich was kosten). Ein Erstgespräch ist in aller Regel kostenlos. Vielleicht kann dir auch dein Hausarzt entsprechende Kontakte vermitteln (?)
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:54 :shock:
Was schockt dich?
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:04
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:54 Wo findet man so jemanden denn? Und kann ich mir die Person sozusagen selbst aussuchen? Also es muss ja irgendwie auch menschlich passen, oder?
Wie es mit Therapeuten funktioniert können dir andere hier wahrscheinlich besser sagen. Ich würde erstmal Google fragen. Klar suchst du selber aus! Wenn es nicht passt, dann machst du es auch nicht. Ich habe null Ahnung, ob bei dir eine Krankenkasse was übernehmen würde und wie klinisch arbeitende Therapeuten mit Selbstzahlern umgehen... Ich glaube, ich würde mal googlen und ein Erstgespräch mit einem Coach (idealerweise mit psychologischem Hintergrund) oder einem Therapeuten vereinbaren, wo du dein Anliegen schilderst und vor allem dein Ziel.
Ich habe mir gerade vorgestellt, wie ich da sitze und mein Anliegen schildere. Also ich werde mir auf jeden Fall vorher Notizen machen müssen. Ich finde die Situation in meiner Vorstellung gerade ziemlich stressig. Aber das gehört vielleicht dazu?
Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:04 Dabei wird dann sicher auch dein Hintergrund zur Sprache kommen. Und dann sollen die dir sagen, wie sie die Sache sehen und wohin du dich am besten wendest. Oder, wenn die Chemie passt, ob du gleich weitere Termine haben kannst (die dann wahrscheinlich was kosten).
Und die ich dann wahrscheinlich wieder nicht wahrnehme... :lach: Entschuldige, das gehört jetzt nicht hierher. ;)
Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:04
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:54 :shock:

Was schockt dich?
Also Du bist jetzt nicht die Erste, die vermutet, dass ich wohl ein ernsthafteres Problem haben könnte. Aber das von einer fremden Person zu hören fühlt sich noch mal eine Nummer heftiger an.

Mein Freund würde sich sicher darüber freuen, wenn ich diesen Schritt gehen würde. Das wäre wohl auch die Art Entschuldigung, die ihm vorschwebt bzw. die er akzeptieren würde. Gerade im Moment kann ich aber nicht sagen, ob ich dazu bereit bin. Es würde mich auf jeden Fall ein Menge Überwindung kosten.

Ich denke da heute Abend mal drüber nach. Danke Dir für den Zuspruch.
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von TheRealDeal »

Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:22
Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:04
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:54 :shock:

Was schockt dich?
Also Du bist jetzt nicht die Erste, die vermutet, dass ich wohl ein ernsthafteres Problem haben könnte. Aber das von einer fremden Person zu hören fühlt sich noch mal eine Nummer heftiger an.

Mein Freund würde sich sicher darüber freuen, wenn ich diesen Schritt gehen würde. Das wäre wohl auch die Art Entschuldigung, die ihm vorschwebt bzw. die er akzeptieren würde. Gerade im Moment kann ich aber nicht sagen, ob ich dazu bereit bin. Es würde mich auf jeden Fall ein Menge Überwindung kosten.

Ich denke da heute Abend mal drüber nach. Danke Dir für den Zuspruch.
Ich nenne es mal Störung, statt ernsthafteres Problem. So ziemlich jeder Mensch hat die irgendwo. Was mich speziell hat aufhorchen lassen war, dass dein Vater dich einen Tag später bestraft hat. Das ist meines Erachtens nach sehr ungünstig. Bestrafung entweder direkt, oder gar nicht. Sonst bringt man als Kind sein Verhalten mit der Bestrafung nicht in Verbindung.

Die wesentlichen Punkte wurden speziell von Strange Lady und Ringelnatz bereits genannt. Danke dafür, dann muss ich das nicht mehr machen. :umarmung2:

Die Frage, wie man an den "richtigen" Therapeuten gerät, kann ich nach wie vor nicht beantworten. In jedem Fall muss aber die Chemie zwischen euch stimmen und ein unbedingtes Vertrauensverhältnis existieren. Deine Krankenkasse kann dir zumindest Listen mit Therapeuten zusenden.

Nachdenken ist gut, spüren, was das alles mit dir macht, besser. :umarmung2:

Katzen und ich, das ist eine spezielle Geschichte. Wobei man ja sagt, dass Hundehalter psychisch gesünder sind, als diejenigen, die sich eine Katze leisten. Wieder andere sagen, wer einen Hund hat, der einen vergöttert, sollte auch einen Kater haben, der einen ignoriert... ;) Aus meiner Erfahrung sind Katzen aber eben auch sehr gute Seelenheiler. Ich bin mit vielen Tieren aufgewachsen und habe mich nie über sie gestellt und dabei versucht zu ergründen, welche Aufgaben gewisse Gattungen auf diesem Planeten haben. Vielleicht ist das ein Teil, weshalb Tiere positiv auf mich reagieren.
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Ringelnatz »

Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:22 Ich habe mir gerade vorgestellt, wie ich da sitze und mein Anliegen schildere. Also ich werde mir auf jeden Fall vorher Notizen machen müssen. Ich finde die Situation in meiner Vorstellung gerade ziemlich stressig. Aber das gehört vielleicht dazu?
Notizen sind eine gute Idee! Und keine Sorge: Der Coach/Therapeut(in) wird ja an bestimmten Stellen nachfragen. Du musst kein 1:1 Bild deiner kompletten Realität in perfekter Struktur abliefern, sondern kannst dich ruhig darauf verlassen, dass die wichtigen Dinge dir in der Situation auch einfallen. Und wenn dir nach einem Gesprächstermin was einfällt, das du wichtig findest, notierst du es dir und bringst es zum nächsten Mal mit. Ich habe von verschiedenen Personen auch schon gehört, dass es ein tolles Gefühl ist, einen Ort zu haben, wo es mal ganz und gar um dich geht.
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:22 Und die ich dann wahrscheinlich wieder nicht wahrnehme... :lach:
haha, ok, stimmt, da beißt sich die Katze in den Schwanz :lol:
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:22 Gerade im Moment kann ich aber nicht sagen, ob ich dazu bereit bin. Es würde mich auf jeden Fall ein Menge Überwindung kosten.
Du musst nichts. Es liegt alles in deiner Hand. Aber wenn: Mach es nicht für deinen Freund, sondern nur für dich.
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:22 Danke Dir für den Zuspruch.
Gerne :umarmung2:
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Elli »

TheRealDeal hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:55 Ich nenne es mal Störung, statt ernsthafteres Problem. So ziemlich jeder Mensch hat die irgendwo. Was mich speziell hat aufhorchen lassen war, dass dein Vater dich einen Tag später bestraft hat. Das ist meines Erachtens nach sehr ungünstig. Bestrafung entweder direkt, oder gar nicht. Sonst bringt man als Kind sein Verhalten mit der Bestrafung nicht in Verbindung.
Ja klar, wäre natürlich deutlich vorteilhafter gewesen, wenn sein Vater ihn gleich direkt verdroschen hätte, nachdem er sich den Finger abgesägt hat. :shock:

@ Unchained: Mich hat das beim Lesen auch ziemlich mitgenommen. Am schlimmsten finde ich aber, dass Du erst mit einem Tag Verzögerung auf dem Heuboden entdeckt wurdest, weil Du Dich offenbar nicht getraut hattest, Dir mit der Verletzung Hilfe zu holen. Das ist krass. :shock:

Das mit dem Dissoziieren glaub ich auch ... Und es klingt auch so ziemlich nach einer Erziehung dazu, Schmerzen aushalten zu müssen, hart sein zu müssen & sich nicht anstellen zu dürfen. Das hat man dann so verinnerlicht & es vermischt sich natürlich mit dem Wunsch, dass doch jemand kommt und einen in den Arm nimmt - aber die anderen müssen es von selbst merken, direkt zeigen kann man es nicht, wäre ja ein Zeichen von Verweichlichung ...

Input, was Du tun könntest, gab es ja nun schon ... An Stelle Deines Freundes würde ich glaub ich keine formale Entschuldigung erwarten. Es wäre eher so, dass ich es irgendwann einfach nicht mehr mit ansehen könnte, wenn sich bestimmte Sachen immer wiederholen wie zB das Ignorieren von Verletzungen und selbstzerstörerisches Verhalten, und ich glaube auch, dass eher das der Grund für seinen jetzigen Rückzug ist. Die einzig nötige "Entschuldigung" ist glaub ich wirklich, weiter daran zu arbeiten. :vielglueck:
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von TheRealDeal »

Elli hat geschrieben: 16 Jan 2018 18:02
TheRealDeal hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:55 Ich nenne es mal Störung, statt ernsthafteres Problem. So ziemlich jeder Mensch hat die irgendwo. Was mich speziell hat aufhorchen lassen war, dass dein Vater dich einen Tag später bestraft hat. Das ist meines Erachtens nach sehr ungünstig. Bestrafung entweder direkt, oder gar nicht. Sonst bringt man als Kind sein Verhalten mit der Bestrafung nicht in Verbindung.
Ja klar, wäre natürlich deutlich vorteilhafter gewesen, wenn sein Vater ihn gleich direkt verdroschen hätte, nachdem er sich den Finger abgesägt hat. :shock:
So war das nicht gemeint... Gewalt ist nie eine Lösung. Ich weiß sehr gut und umfassend, was Erwachsene Kindern, bzw. deren Seelen antun können. Ich möchte diesen dunklen Kräften allerdings keine Bühne bereiten, wo sie sich wohl fühlen. Deswegen halte ich mich bedeckt. Richtig ist, dass Menschen normalerweise an ihre Kinder das weitergeben, was sie selbst erfahren, bzw. von ihren Eltern vorgelebt bekommen haben. Mindestens 90% der Eltern handelt aber nicht boshaft, will seinen Kindern also nicht schaden. Sie geben ihr Bestes, aber da ist eben oftmals nicht so viel Gutes vorhanden, was weitergegeben werden kann...
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Murmel »

Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:54 Wo findet man so jemanden denn? Und kann ich mir die Person sozusagen selbst aussuchen? Also es muss ja irgendwie auch menschlich passen, oder?

Wenn Du eine Therapie über die Krankenkasse machst, hast Du Anrecht auf fünf probatorische Sitzungen. Die sind dazu da, denn Therapeten kennenzulernen und zu sehen ob es passt. Denn in einer Therapie ist es wirklich sehr wichtig, dass Klient und Therapeut miteinander auskommen. Sonst bringt das alle nichts.

Dein Arztfreund kennt dich also schon seit deiner Kindheit? Dann ist er bestimmt sauer, weil er sich sich Sorgen um dich macht. Es ist extrem frustrierend, wenn ein Mensch der einem nahesteht sich selbst in Gefahr bringt, bzw. nicht auf die eigene Gesundheit achtet und man selbst kann nichts tun. Denn einen erwachsenen Menschen kann man nicht zum vernünftig sein zwingen.

Warum meinst Du deine Kindheit war nach deinem achten Lebensjahr gut? Was hat sich da geändert?
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

TheRealDeal hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:55
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:22
Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:04
Was schockt dich?
Also Du bist jetzt nicht die Erste, die vermutet, dass ich wohl ein ernsthafteres Problem haben könnte. Aber das von einer fremden Person zu hören fühlt sich noch mal eine Nummer heftiger an.

Mein Freund würde sich sicher darüber freuen, wenn ich diesen Schritt gehen würde. Das wäre wohl auch die Art Entschuldigung, die ihm vorschwebt bzw. die er akzeptieren würde. Gerade im Moment kann ich aber nicht sagen, ob ich dazu bereit bin. Es würde mich auf jeden Fall ein Menge Überwindung kosten.

Ich denke da heute Abend mal drüber nach. Danke Dir für den Zuspruch.
Ich nenne es mal Störung, statt ernsthafteres Problem. So ziemlich jeder Mensch hat die irgendwo. Was mich speziell hat aufhorchen lassen war, dass dein Vater dich einen Tag später bestraft hat. Das ist meines Erachtens nach sehr ungünstig. Bestrafung entweder direkt, oder gar nicht. Sonst bringt man als Kind sein Verhalten mit der Bestrafung nicht in Verbindung.
Naja, ich wusste schon wofür. Er hatte es verboten, ich hab's trotzdem gemacht. Ich weiß aber, was Du meinst.
TheRealDeal hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:55 Die wesentlichen Punkte wurden speziell von Strange Lady und Ringelnatz bereits genannt. Danke dafür, dann muss ich das nicht mehr machen. :umarmung2:

Die Frage, wie man an den "richtigen" Therapeuten gerät, kann ich nach wie vor nicht beantworten. In jedem Fall muss aber die Chemie zwischen euch stimmen und ein unbedingtes Vertrauensverhältnis existieren. Deine Krankenkasse kann dir zumindest Listen mit Therapeuten zusenden.
Auch von mir danke. :umarmung2: Ich werde das erstmal in Ruhe mit meinem Arzt besprechen, wenn er wieder mit mir redet. Er kennt garantiert ein paar Anlaufstellen und er kennt mich ja sehr gut und kann wahrscheinlich einschätzen, wo ich am besten aufgehoben bin.
TheRealDeal hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:55 Nachdenken ist gut, spüren, was das alles mit dir macht, besser. :umarmung2:
Oh Mann, ja, danke. Hier von Dir/Euch Meinungen und Einschätzungen zu bekommen war echt toll.
TheRealDeal hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:55 Katzen und ich, das ist eine spezielle Geschichte. Wobei man ja sagt, dass Hundehalter psychisch gesünder sind, als diejenigen, die sich eine Katze leisten. Wieder andere sagen, wer einen Hund hat, der einen vergöttert, sollte auch einen Kater haben, der einen ignoriert... ;) Aus meiner Erfahrung sind Katzen aber eben auch sehr gute Seelenheiler. Ich bin mit vielen Tieren aufgewachsen und habe mich nie über sie gestellt und dabei versucht zu ergründen, welche Aufgaben gewisse Gattungen auf diesem Planeten haben. Vielleicht ist das ein Teil, weshalb Tiere positiv auf mich reagieren.
'Sagt' man, dass Hundehalter psychisch gesünder sind oder ist das schon erforscht? Oder sorgt der entsprechende Knall, den man hat dafür, dass man sich entweder für einen Hund oder dann doch für eine Katze entscheidet? Und wenn Katzen gute Seelenheiler sind ist es ja gut, dass ich jetzt auch eine habe! :mrgreen: Ich habe den Umgang mit Tieren in meiner Kindheit ganz anders gelernt. Als Landwirt ist für meinen Vater ein Tier in erster Linie ein Ding, das zu etwas nütze ist oder nicht. Wenn ein Huhn keine Eier mehr legt oder eine Sau nicht mehr ferkelt, dann ist weiterfüttern Geldverschwendung und sie werden geschlachtet. Die Erkenntnis, dass Tiere auch ganz andere Daseinberechtigungen haben kam dann erst später. Hast Du denn noch andere Tiere außer Katzen?
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 17:06
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:22 Ich habe mir gerade vorgestellt, wie ich da sitze und mein Anliegen schildere. Also ich werde mir auf jeden Fall vorher Notizen machen müssen. Ich finde die Situation in meiner Vorstellung gerade ziemlich stressig. Aber das gehört vielleicht dazu?
Notizen sind eine gute Idee! Und keine Sorge: Der Coach/Therapeut(in) wird ja an bestimmten Stellen nachfragen. Du musst kein 1:1 Bild deiner kompletten Realität in perfekter Struktur abliefern, sondern kannst dich ruhig darauf verlassen, dass die wichtigen Dinge dir in der Situation auch einfallen. Und wenn dir nach einem Gesprächstermin was einfällt, das du wichtig findest, notierst du es dir und bringst es zum nächsten Mal mit. Ich habe von verschiedenen Personen auch schon gehört, dass es ein tolles Gefühl ist, einen Ort zu haben, wo es mal ganz und gar um dich geht.
Im Moment stelle ich mir das Ganze immer noch ziemlich peinlich vor.
Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 17:06
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:22 Gerade im Moment kann ich aber nicht sagen, ob ich dazu bereit bin. Es würde mich auf jeden Fall ein Menge Überwindung kosten.
Du musst nichts. Es liegt alles in deiner Hand. Aber wenn: Mach es nicht für deinen Freund, sondern nur für dich.
Doch, auch für ihn, oder besser für uns. Wenn ich mich anstelle wie der letzte Depp und damit die Freundschaft gefährde, dann will ich das für uns beide ändern.
Ringelnatz hat geschrieben: 16 Jan 2018 17:06
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:22 Danke Dir für den Zuspruch.
Gerne :umarmung2:
:umarmung2:
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Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von TheRealDeal »

Unchained hat geschrieben: 17 Jan 2018 10:40 'Sagt' man, dass Hundehalter psychisch gesünder sind oder ist das schon erforscht? Oder sorgt der entsprechende Knall, den man hat dafür, dass man sich entweder für einen Hund oder dann doch für eine Katze entscheidet? Und wenn Katzen gute Seelenheiler sind ist es ja gut, dass ich jetzt auch eine habe! :mrgreen: Ich habe den Umgang mit Tieren in meiner Kindheit ganz anders gelernt. Als Landwirt ist für meinen Vater ein Tier in erster Linie ein Ding, das zu etwas nütze ist oder nicht. Wenn ein Huhn keine Eier mehr legt oder eine Sau nicht mehr ferkelt, dann ist weiterfüttern Geldverschwendung und sie werden geschlachtet. Die Erkenntnis, dass Tiere auch ganz andere Daseinberechtigungen haben kam dann erst später. Hast Du denn noch andere Tiere außer Katzen?
Unsere Katzen wurden auch als Nutztiere auf dem elterlichen Hof geboren. Da hatten wir allerdings alle noch keine wirkliche Ahnung, wie nützlich sie einmal sein werden... ;) Deshalb kann ich auch nicht auf den Tag genau sagen, wie alt sie sind. Aber 18 Jahre kommt hin, weil ihre Mami einen Tag vor meinem 29. Geburtstag überfahren wurde... :sadman:

Eigentlich habe ich gar kein Tier, weil mir Minka ja nicht gehört, ich gehöre eher ihr... ;)

Was Hunde und Katzen, bzw. deren Bedeutung für den Menschen betrifft, ist bestimmt erforscht. Ich halte allerdings nicht viel von Studien, ich lasse mir so etwas lieber von Menschen sagen, die es wissen müssen. Ich bin übrigens ganz froh, dass hier im Forum die Zeiten vorbei sind, wo dauernd Studien heran gezogen wurden um zu belegen, was alles nicht geht und gehen kann. Ich habe ja nichts davon, wenn ich mir dauernd vor Augen führe, was ich alles nicht kann.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Ida-Margarethe

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Ida-Margarethe »

Was würdest du von der Idee halten, deinem Arzt-Freund ganz klipp und klar dein Problem/Störung oder wie immer du es nennen willst, zu schildern?
Dann weiß er wenigstens, daß DU weißt, es da etwas im Argen ist.
Jetzt denkt er vielleicht, daß du all deine Entschuldigungen und Versprechen eher "auf die leichte Schulter" nimmst.

Dann könntest du ihm entweder eigene Lösungsideen nennen oder welche, die hier genannt wurden und dir zusagen. Und natürlich auch deine Bedenken mit der Durchführbarkeit.
Dein Freund ist doch nicht dumm - und uninteressiert an dir ist er auch nicht. Wenn du so offen zu ihm bist und ihn mit einbeziehst, wird er dich doch wahrscheinlich auch beraten und bei Lösungen, egal welchen, unterstützen, oder was denkst du?
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Elli hat geschrieben: 16 Jan 2018 18:02
TheRealDeal hat geschrieben: 16 Jan 2018 16:55 Ich nenne es mal Störung, statt ernsthafteres Problem. So ziemlich jeder Mensch hat die irgendwo. Was mich speziell hat aufhorchen lassen war, dass dein Vater dich einen Tag später bestraft hat. Das ist meines Erachtens nach sehr ungünstig. Bestrafung entweder direkt, oder gar nicht. Sonst bringt man als Kind sein Verhalten mit der Bestrafung nicht in Verbindung.
@ Unchained: Mich hat das beim Lesen auch ziemlich mitgenommen. Am schlimmsten finde ich aber, dass Du erst mit einem Tag Verzögerung auf dem Heuboden entdeckt wurdest, weil Du Dich offenbar nicht getraut hattest, Dir mit der Verletzung Hilfe zu holen. Das ist krass. :shock:
Das war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Meine Eltern sind an dem Tag, als es passierte, morgens zu Verwandten aufgebrochen, wo sie bis zum nächsten Tag bleiben wollten. Mich haben sie bei Nachbarn abgegeben, die aber selbst 9 Kinder hatten. Ich wollte da nicht bleiben und mich hat auch keiner vermisst, gewusst wie! :mrgreen: Mein Fehlen ist also erst am nächsten Mittag aufgefallen, als ich nicht zum Essen kam.
Elli hat geschrieben: 16 Jan 2018 18:02 Das mit dem Dissoziieren glaub ich auch ... Und es klingt auch so ziemlich nach einer Erziehung dazu, Schmerzen aushalten zu müssen, hart sein zu müssen & sich nicht anstellen zu dürfen. Das hat man dann so verinnerlicht & es vermischt sich natürlich mit dem Wunsch, dass doch jemand kommt und einen in den Arm nimmt - aber die anderen müssen es von selbst merken, direkt zeigen kann man es nicht, wäre ja ein Zeichen von Verweichlichung ...
Was meinen leiblichen Vater betrifft war das bestimmt so. Er wollte seine Söhne zu starken Männern erziehen. Bei meinen Pflegeeltern nachher aber eigentlich nicht. Da durfte man schon rumkühmen, dann gab's eben eine Tablette.
Elli hat geschrieben: 16 Jan 2018 18:02 Input, was Du tun könntest, gab es ja nun schon ... An Stelle Deines Freundes würde ich glaub ich keine formale Entschuldigung erwarten. Es wäre eher so, dass ich es irgendwann einfach nicht mehr mit ansehen könnte, wenn sich bestimmte Sachen immer wiederholen wie zB das Ignorieren von Verletzungen und selbstzerstörerisches Verhalten, und ich glaube auch, dass eher das der Grund für seinen jetzigen Rückzug ist. Die einzig nötige "Entschuldigung" ist glaub ich wirklich, weiter daran zu arbeiten. :vielglueck:
Das erwartet er auch nicht. Gestern Abend hat er mir noch eine SMS geschickt: "Komm bitte morgen zwischen 10 und 12 in die Praxis und lass Dein Knie und Deinen Arm kontrollieren. Und die Physio-Praxis wird sich bei Dir melden wegen Ersatzterminen für die, die Du verpasst hast." Die Physio-Praxis hatte sich vorher schon gemeldet und ich hab 5 neue Termine ausgemacht. Ich hab ihm geantwortet: "Mache ich und Termine sind schon vereinbart." Darauf kam von ihm ein "Aha". Also ich muss liefern. Aber zur Kontrolle war ich vorhin schon. :good:
Ida-Margarethe

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Ida-Margarethe »

Unchained hat geschrieben: 17 Jan 2018 11:28 Das erwartet er auch nicht. Gestern Abend hat er mir noch eine SMS geschickt: "Komm bitte morgen zwischen 10 und 12 in die Praxis und lass Dein Knie und Deinen Arm kontrollieren. Und die Physio-Praxis wird sich bei Dir melden wegen Ersatzterminen für die, die Du verpasst hast." Die Physio-Praxis hatte sich vorher schon gemeldet und ich hab 5 neue Termine ausgemacht. Ich hab ihm geantwortet: "Mache ich und Termine sind schon vereinbart." Darauf kam von ihm ein "Aha". Also ich muss liefern. Aber zur Kontrolle war ich vorhin schon. :good:
Du hast wirklich einen tollen Freund - solche Freunde findet man nicht alle Tage. :good:
Unchained

Re: Freunde und ihre Erkenntnisse

Beitrag von Unchained »

Murmel hat geschrieben: 16 Jan 2018 19:07
Unchained hat geschrieben: 16 Jan 2018 15:54 Wo findet man so jemanden denn? Und kann ich mir die Person sozusagen selbst aussuchen? Also es muss ja irgendwie auch menschlich passen, oder?

Wenn Du eine Therapie über die Krankenkasse machst, hast Du Anrecht auf fünf probatorische Sitzungen. Die sind dazu da, denn Therapeten kennenzulernen und zu sehen ob es passt. Denn in einer Therapie ist es wirklich sehr wichtig, dass Klient und Therapeut miteinander auskommen. Sonst bringt das alle nichts.
Das denke ich eben auch. Ich bin ja schon schwierig für Menschen, die ich sehr mag....
Murmel hat geschrieben: 16 Jan 2018 19:07 Dein Arztfreund kennt dich also schon seit deiner Kindheit? Dann ist er bestimmt sauer, weil er sich sich Sorgen um dich macht. Es ist extrem frustrierend, wenn ein Mensch der einem nahesteht sich selbst in Gefahr bringt, bzw. nicht auf die eigene Gesundheit achtet und man selbst kann nichts tun. Denn einen erwachsenen Menschen kann man nicht zum vernünftig sein zwingen.
Genau das. Das Problem war in der Vergangenheit aber wohl, dass er nie lange böse war. Da gab's mal eine Ansage und am nächsten oder übernächsten Tag war alles wieder gut. Liegt wahrscheinlich an meinem unwidersehlichen Charme. :holy: :lach:
Murmel hat geschrieben: 16 Jan 2018 19:07 Warum meinst Du deine Kindheit war nach deinem achten Lebensjahr gut? Was hat sich da geändert?
Weil ich ab da bei meinen Pflegeeltern wohnte und die hatten eher eine Laissez-faire-Einstellung, was die Erziehung angeht.