Gucki hat geschrieben: ↑19 Jan 2018 18:48
Wenn Ihr die Möglichkeit hättet, eine Typberatung zu machen, würdet Ihr das tun?
Auf gar keinen Fall.
Ich bin mein eigener Typ. Ich bin ein Typ, den die Berater nicht kennen und nicht nachvollziehen können. Und ich möchte keine drei- oder gar vierstellige Summe, die ich für mich selbst sinnvoller anderweitig investieren könnte, ausgeben, um mich von einem Berater, der mich nicht einmal in Grundzügen versteht, in eine Form, ein Schema pressen zu lassen, das überhaupt nicht zu mir paßt, aber gerade voll in und hip und cool und angesagt ist.
Mag sein, daß ich z. B. cooler wirken würde mit Fünftagebart, Strickmütze, Hoodie, Khakis und Chucks. Dann am besten noch aktuelle Indie-Sachen hören, idealerweise Hamburger Schule, damit der Musikgeschmack zur Kleidung paßt, was? Nichts davon wäre aber ich. Das würde cool wirken, wäre aber durch und durch von A bis Z gestellt.
Gucki hat geschrieben: ↑21 Jan 2018 08:36
Was in meinen Augen gar nicht geht
Körpergeruch
fette Haare
ungeputzte Zähne
ungepflegte Bärte
lange u schmutzige Fingernägel bei Männern
zerrissene Kleidung
kaputte Schuhe
nicht passende Kleidungsstücke (Stichwort "Hochwasserhosen)
schlechte Farb- und Stoffkombinationen
Leider alles schon erlebt
Ich weiß ja nicht, wo in Österreich du lebst. Aber hier in Hamburg gelten Jeans, die an den Knien werksseitig aufgerissen sind, unter jungen Leuten nach wie vor als cool und modisch. Ebenso scheint sich der Trend zu halten, daß die Sneakers (wahlweise nicht zu teure Turnschuhe) umspielt werden von ausfransenden Hosenbeinen. Da bin ich schon wieder ein Exot, der ich darauf achte, daß meine Jeans bitteschön nicht einmal das kleinste bißchen verwaschen sind.
Besonders in Studentenkreisen sieht man hier häufig den großen, schlaksigen, weil nicht vernünftig ernährten jungen Mann, dessen Haare nebst Bart aussehen, als wäre die einzige Zuwendung, die sie erführen, das gelegentliche eigenhändige Stutzen mit einer Bastelschere vom Flohmarkt, weil es weder für einen Friseur noch für einen wie auch immer gearteten Rasierer reicht. Damit die Haupthaare nicht stören, werden sie zusammengebunden mit so einem zumeist roten Gummiband, das man eigentlich immer irgendwo herumliegen hat oder findet.
In anderen Kreisen gelten lange Haare plus Vollbart als Statement, und ich meine nicht die Viking-Metal-Anhänger. Vor 45–50 Jahren war das sogar gefährlich, weil man, wenn man als Mann so aussah, pauschal für linksradikal gehalten wurde. Für Wolfgang Flür beispielsweise war es ein regelrechter Befreiungsschlag, als a) er von Kraftwerk angeheuert wurde und b) Ralf Hütter in der Gruppe den gewissen Dresscode einführte (akkurate Kurzhaarfrisur, glattrasiert, Anzug nebst Krawatte), denn erst kurz davor war er von der Polizei kontrolliert worden, die ihn nur seines Aussehens halber für einen RAF-Sympathisanten hielt.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs