Brax hat geschrieben: ↑04 Feb 2018 11:19
Du sagst ja selbst:
rotbart hat geschrieben: ↑03 Feb 2018 10:42Die Autorin des Threads hat ja sogar selbst erkannt, dass ein Problem vorliegt.
Eben. Sie weiß es doch schon. Außerdem war ihre Frage eben nicht, für wen sie alles nicht in Frage käme, sondern ob es Männer gibt, für die Übergewicht nicht so ein Problem ist. Im Klartext:
Diejenigen sind aufgerufen, sich zu melden.
Okay. Damit hätte ich auch kein Problem. Aber die Männer, die sich hier melden und sagen, dass sie mit dicken, übergewichtigen oder molligen Frauen kein Problem hätten, tragen überhaupt nichts bei, wenn sie nicht quantifizieren. Dann sind das nämlich beliebig interpretierbare Aussagen, die völlig wertlos sind.
Wenn es hier Männer gibt, für die es wirklich kein Problem ist, wenn ihre Partnerin 120kg auf 1,70m bringt - dann sei es so (für mich schwer vorstellbar, aber irgendwelche Sonderfetische o.ä. gibt es ja auch - wieso dann nicht auch Männer, die fettleibige Frauen okay finden?). Wenn es hier Männer gibt, für die es kein Problem ist, wenn ihre Partnerin 80kg auf 1,70m bringt, dann ist das auch in Ordnung, hat aber mit diesem Thread
nichts zu tun. Hier geht es um starke Fettleibigkeit (BMI >40).
Mir geht dieses unpräzise Rumlabern echt auf den Keks. Begreift hier irgendjemand, dass es einen himmelweiten Unterschied zwischen 10kg (leichtes Übergewicht) und 60+ kg (doppeltes Norm-Gewicht!) zu viel gibt? Dass es einen Unterschied macht, ob jemand "dick" ist und ob jemand stark fettleibig ist?
Auch diese ganzen Verharmlosungen im Sinne von "Auch dicke Menschen können sich schick machen" oder "Es gibt dicke Menschen, die gesünder sind, als dünne Menschen", halte ich für nicht zielführend. Das sind absolute Null-Aussagen, die allerdings bei einem oberflächlichen Lesen wie "Honig um's Maul" bei allen Betroffenen wirken. Niemand bezweifelt, dass sich fettleibige Menschen schick rausputzen und mit der richtigen Kleidung etwas aus sich machen können. Niemand bezweifelt, dass es dünne Menschen gibt, die aufgrund irgendwelcher Umstände oder Verhaltensweisen ungesünder sind als bestimmte übergewichtige Menschen.
Das sind alles so Halbwahrheiten, die der Heilung in meinen Augen abträglich sind.
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Falls es noch jemand nicht mitbekommen hat: Aber der Drang, so viel in sich hinein zu futtern, scheint auch in diesem Fall daher zu kommen, dass eine schwere Mobbing-Vergangenheit vorliegt, die noch nicht voll verarbeitet wurde. Da gibt es nichts zu beschönigen und nichts zu verharmlosen. Der Leidensdruck ist so oder so da. Man kann ihn unter den Teppich kehren und mit oberflächlichen Phrasen etwas lindern, aber langfristig zerstört man das Leben der betroffenen Menschen - meiner Meinung nach - umso mehr, und manchmal leider endgültig.
Nachtrag: Um das ganz klar zu machen: Es geht nicht darum, dafür zu sorgen, dass der Betroffene sich schlecht oder schuldig fühlt. Im Gegenteil: Die alleinige Schuld und Verantwortung tragen die Mobber von damals und die Eltern, die versagt haben (ich empfehle die Call-in shows von Stefan Molyneux). Leider ist es in dieser Welt aber so, dass man als Betroffener trotzdem selbst dafür verantwortlich ist, sich Hilfe zu suchen und aus der Misere wieder heraus zu kommen.