Nur eine sehr wilde Mutmaßung:
Könnte es sein, dass "Normalo" das sowohl quantitaiv als auch in der Wahrnehmung unter Erwachsenen Normale ist?
Und entsprechend alles, was erkennbar anders ist, das Besondere?
Rätselhaft bleibt mir nach wie vor, woher der Drang rührt, einem interessierten OdB aus Gründen der Wahrhaftigkeit ungefragt und ohne Not (eigene, ohne Unterstützung des Partners scheinbar nicht zu bewältigende "Performance-Probleme" aller Art könnten diese Not begründen; aber damit bürdet man eben auch einen Teil seiner Probleme dem anderen auif, und der kann die Aufgabe annehmen oder auch nicht - aber solche Beziehungsqualitätstests sollte man in der Regel wirklich auf einen späteren Zeitpunkt verschieben) die eigene Sonderbarkeit auf die Nase zu binden, welche sich doch spätestens dann drastisch relatviieren würde, wenn es erst mal zu Bezehungs"tätigkeiten" käme.
Man selbst hat nichts davon (Ausnahme siehe oben), der Parter im Prinzip auch nichts (denn der kann daran nur das ändern, was er sowieso schon ändern wollte) - es erschwert nur den Schritt, die Sonderrolle Richtung Normalität zu verschieben.
AB ist ja keine übertragbare Krankheit. Niemand außer einem selbst trägt eventuelle Nachteile davon.
Dass man als langjähriger AB mutmaßlich so seine Verhaltensbesonderheiten hat - ob ursächlich oder erworben - kann man auch voaussetzen.
Wenn man nun jemand gefunden hat, dem das egal ist, oder es sogar mag: muss man das dann wirklich unbedingt als erstes problematisieren?
Ich habe eher den Eindruck, die eigene Unsicherheit soll hier vom anderen aufgefangen werden. Und das nun wiederum finde ich eine gewisse Zumutung: den Partner-in-spe sozusagen aufzufordern, mir einen Teil dessen abzunehmen, was ich zur Beziehungsaufnahme selbst leisten müsste.
Und spätestens dann zeigt sich, dass AB vielleicht zurecht AB ist: weil er seinen Teil der "Beziehungsarbeit" nicht übernimmt.
Ein guter Grund - insbesondere für Beziehungserfahrene (und entsprechende "Geschädigte" - denn alle Beziehungen vorher sind ja wohl mehr oder weniger schmerzhaft beendet worden) - sehr vorsichtig zu werden.
Und ihr wundert echt wirklich, warum der "AB-Verdacht" - und noch mehr die Bestätigung - von Normalos in der Regel eher skeptisch bewertet wird?
Ein (sinngemäßes; und auch dan nur, wenn es denn unbedingt sein muss) "ich geh normalerweise nicht so leicht Bindungen ein / so schnell mit jemand ins Bett - aber mit dir scheint mir das ganz anders!" ist auch die ganze Wahrheit. Aber eine, bei der man die eigene Aufgabe auch bei sich selbst belässt.