Neuanfang/ungerader Lebenslauf

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anbandoned

Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von anbandoned »

Hallo zusammen,

ich wollte von euch wissen - besonders von den ABs unter 30 aber jeder kann sich natürlich äußern wenn er mag :) - ob ihr auch einen ungeraden Lebenslauf habt oder ob ihr im Laufe der Zeit schon mal studientechnisch oder berufstechnisch einen kompletten Neuanfang gemacht habt.
Ich komme bald ins 10. Semester in meinem jetzigen Studium mit sozialwissenschaftlicher Prägung und ein Ende ist noch laaange nicht in Sicht - frühestens in 2 Jahren wenn überhaupt. Eine neue Perspektive würde ja durchaus auch was an der inneren Einstellung machen, nur mit Mitte 20 nochmal komplett von vorne anzufangen wo die anderen ja gerade ihr Studium abschließen ist auch nicht gerade schön. Die AB-Problematik ist da auch nur die Spitze des Eisbergs, wobei die Partnersuche im Falle eines Neuanfangs auch sowieso dann in den Hintergrund rückt.

Wie siehts bei euch aus?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Reinhard
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Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Reinhard »

Bei mir war es kein kompletter Neuanfang, ich habe nachher eine Ausbildung in dem Bereich gemacht (Informatik), in dem ich vorher das Studium nicht beendet hatte ... :oops:
Make love not war!
grenouille

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von grenouille »

Also ich habe gestern den zweiten Teil des Aufnahmeverfahrens für das, was ich ab Herbst machen möchte, durchlaufen. Wir wurden in kleine Gruppen eingeteilt, und siehe da, die anderen waren alle älter als ich. Das hat mir wieder gezeigt, dass der Mittzwanziger, der einen Neuanfang wagen möchte, gar nicht mal so selten ist. Eine Bewerberin hatte sogar schon zwei abgebrochene Studiengänge, komischerweise wurde sie dazu nicht einmal befragt.

Die Ausbildung, die ich jetzt hoffentlich anfangen werde, hat mit meinem Studium überhaupt nichts zu tun. So war es bei meinen Mitbewerbern auch.

Man muss sich eventuell einiges an unqualifiziertem Mist aus seinem Umfeld anhören, gerade, wenn man nach einem Studium auf eine Ausbildung umsatteln möchte. Die, die sich am wenigsten auskennen, meinen natürlich, die besten Ratschläge zu geben. Aber ich lerne immer mehr, mir aus den Meinungen anderer nichts mehr zu machen, zumindest nicht, wenn es um meine berufliche Zukunft geht.

Wir sollten alle etwas Mut haben! :winken:
anbandoned

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von anbandoned »

grenouille hat geschrieben: 21 Feb 2018 22:25 Also ich habe gestern den zweiten Teil des Aufnahmeverfahrens für das, was ich ab Herbst machen möchte, durchlaufen. Wir wurden in kleine Gruppen eingeteilt, und siehe da, die anderen waren alle älter als ich. Das hat mir wieder gezeigt, dass der Mittzwanziger, der einen Neuanfang wagen möchte, gar nicht mal so selten ist. Eine Bewerberin hatte sogar schon zwei abgebrochene Studiengänge, komischerweise wurde sie dazu nicht einmal befragt.

Die Ausbildung, die ich jetzt hoffentlich anfangen werde, hat mit meinem Studium überhaupt nichts zu tun. So war es bei meinen Mitbewerbern auch.

Man muss sich eventuell einiges an unqualifiziertem Mist aus seinem Umfeld anhören, gerade, wenn man nach einem Studium auf eine Ausbildung umsatteln möchte. Die, die sich am wenigsten auskennen, meinen natürlich, die besten Ratschläge zu geben. Aber ich lerne immer mehr, mir aus den Meinungen anderer nichts mehr zu machen, zumindest nicht, wenn es um meine berufliche Zukunft geht.

Wir sollten alle etwas Mut haben! :winken:
Da gebe ich dir Recht :good:
Aletheia

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Aletheia »

Ich studiere noch, habe aber richtig Angst vor dem Berufseinstieg, weil das mit meiner Fachrichtung alles andere als einfach wird. Aber wenn alles schief geht, kann ich mir gut vorstellen, noch eine Ausbildung draufzusetzen (wenn mich denn jemand nimmt). Die würde ich dann aber auch erst mit Mitte / Ende zwanzig anfangen.

Und ich weiß, dass der Lebenslauf wichtig ist, aber letztendlich lebst Du nicht für Deinen Lebenslauf! Und Mitte zwanzig noch mal was Neues / Anderes anzufangen, ist voll im Rahmen. Du kannst Dich ja mal informieren, auch darüber, was gute Anlaufstellen dafür an der Uni wären. Und dort könntest Du dich ja mal beraten lassen, vielleicht findest Du etwas, was Dich anspricht und was Du gerne machen würdest. Wenn Dir dein jetziges Studium so überhaupt nicht gefällt / Du darin keine Perspektive siehst, klingt es so, als ob es noch zwei anstrengende Jahre bis zum Abschluss werden. Studierst Du im Bachelor? Wieviel hast Du konkret schon geschafft? (Also hast Du erst ein paar Seminare hinter Dir / bist gerade so bei der Halbzeit / Endspurt und dir fehlt nur noch die Abschlussarbeit?) Wenn es nicht gerade letzteres ist, dann wäre ja die Frage: Wenn Du noch min. 2 Jahre zum Abschluss brauchst --> in 2 Jahren hat man einen Großteil einer Ausbildung absolviert / kann man schon 2/3 eines anderen Bachelorstudiums schaffen / .... Am Ende wärst Du dann ja glücklicher, als wenn Du dich bis zum Abschluss quälst und dich dann aber doch umorientierst. Aber ich möchte Dich gar nicht in eine bestimmte Richtung drängen, das wäre nur meine Gedanken dazu. Am Ende geht es um dein Leben. Und Du kennst dich selbst am besten. Alles Gute für die Entscheidung :vielglueck: Ich kenne das total gut, so etwas zu entscheiden ist nie leicht. Aber Du schaffst das :cheerleader:
grenouille

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von grenouille »

anbandoned hat geschrieben: 21 Feb 2018 22:32
Da gebe ich dir Recht :good:
Ich weiß, das sagt sich immer so leicht. Ich habe es auch nicht immer geglaubt und habe fest damit gerechnet, mit 16- bis 18-Jährigen vor dem Prüfungskomitee zu sitzen.
Aletheia

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Aletheia »

grenouille hat geschrieben: 21 Feb 2018 22:37
anbandoned hat geschrieben: 21 Feb 2018 22:32
Da gebe ich dir Recht :good:
Ich weiß, das sagt sich immer so leicht. Ich habe es auch nicht immer geglaubt und habe fest damit gerechnet, mit 16- bis 18-Jährigen vor dem Prüfungskomitee zu sitzen.
Dein Bericht macht mir auch etwas Mut, danke dafür :)
anbandoned

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von anbandoned »

Aletheia hat geschrieben: 21 Feb 2018 22:36 Ich studiere noch, habe aber richtig Angst vor dem Berufseinstieg, weil das mit meiner Fachrichtung alles andere als einfach wird. Aber wenn alles schief geht, kann ich mir gut vorstellen, noch eine Ausbildung draufzusetzen (wenn mich denn jemand nimmt). Die würde ich dann aber auch erst mit Mitte / Ende zwanzig anfangen.

Und ich weiß, dass der Lebenslauf wichtig ist, aber letztendlich lebst Du nicht für Deinen Lebenslauf! Und Mitte zwanzig noch mal was Neues / Anderes anzufangen, ist voll im Rahmen. Du kannst Dich ja mal informieren, auch darüber, was gute Anlaufstellen dafür an der Uni wären. Und dort könntest Du dich ja mal beraten lassen, vielleicht findest Du etwas, was Dich anspricht und was Du gerne machen würdest. Wenn Dir dein jetziges Studium so überhaupt nicht gefällt / Du darin keine Perspektive siehst, klingt es so, als ob es noch zwei anstrengende Jahre bis zum Abschluss werden. Studierst Du im Bachelor? Wieviel hast Du konkret schon geschafft? (Also hast Du erst ein paar Seminare hinter Dir / bist gerade so bei der Halbzeit / Endspurt und dir fehlt nur noch die Abschlussarbeit?) Wenn es nicht gerade letzteres ist, dann wäre ja die Frage: Wenn Du noch min. 2 Jahre zum Abschluss brauchst --> in 2 Jahren hat man einen Großteil einer Ausbildung absolviert / kann man schon 2/3 eines anderen Bachelorstudiums schaffen / .... Am Ende wärst Du dann ja glücklicher, als wenn Du dich bis zum Abschluss quälst und dich dann aber doch umorientierst. Aber ich möchte Dich gar nicht in eine bestimmte Richtung drängen, das wäre nur meine Gedanken dazu. Am Ende geht es um dein Leben. Und Du kennst dich selbst am besten. Alles Gute für die Entscheidung :vielglueck: Ich kenne das total gut, so etwas zu entscheiden ist nie leicht. Aber Du schaffst das :cheerleader:
Jap, ich studiere tatsächlich noch im Bachelor und hätte auch im August praktisch erst das erste Studienjahr hinter mir nach so vielen Jahren. Natürlich würde ich auch etwas in Aussicht stellen wo ich mir durchaus auch was anrechnen lassen könnte, aber das geht ja leider nicht in jedem Studium. Außerdem muss ich auch finanziell gucken wie ich das angehe, da ich momentan noch bei meinen Eltern wohne und dieses Jahr auch noch da einen Cut machen möchte (würde ich sehr weit weg studieren, würde ich mir nen Studienkredit schnappen und dann wegziehen), so oder so.
Ausbildungen halte ich auch noch im Hinterkopf...
Hellblau

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Hellblau »

Das Thema erinnert mich stark an das letzte von grenouille :)
Ich bin mal so faul und kopiere meinen Beitrag von dort :D
Ich war auch mal in der Situation, in meinem Job extrem unzufrieden zu sein. Und das über mehrere Jahre. Ich hatte keinen Bezug zu der Tätigkeit und überhaupt kein persönliches Interesse daran. Habe mich jeden Tag nur dahin geschleppt und gehofft, dass es schnell wieder Feierabend wird. Diese Unzufriedenheit hat sich auf mein komplettes Leben ausgewirkt, ich war nur noch unzufrieden und fast schon depressiv.
Warum ich das so lange mitgemacht hab, kann ich heute nicht mehr nachvollziehen. Wahrscheinlich aus Angst davor, was Neues zu wagen und noch mal von vorne anzufangen. Und auch davor, wie mein Umfeld und z.B. meine Eltern und Kollegen reagieren würden, wenn ich plötzlich einen sicheren Job hinschmeiße.
Trotzdem habe ich es schlussendlich getan und mit Mitte zwanzig noch mal einen Neuanfang gewagt :) Und zwar einen kompletten Neuanfang, derzeit hole ich noch einen Schulabschluss nach, um studieren zu können. Und obwohl diese Situation finanziell alles andere als leicht ist (habe ja kein Gehalt mehr wie früher sondern nur noch Bafög), bin ich einfach nur froh, diesen Schritt getan zu haben. Es ist so eine riesige Erleichterung, den verhassten Job los zu sein. Ich bin definitv viel, viel zufriedener mit meinem Leben als vorher :)
Ja, also ich habe keinen "geraden Lebenslauf" mehr und bin momentan noch mitten in meinem "Neuanfang". Und das wird auch noch ein paar Jahre so bleiben.
Ich finde einfach, es ist extrem wichtig, dass man das was man tut, aus Überzeugung macht und mit Motivation :) Und man definitv den Mut haben sollte, sich von alten Umständen zu trennen, wenn sie einem nicht gut tun, und etwas Neues zu wagen.
grenouille

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von grenouille »

Hellblau hat geschrieben: 21 Feb 2018 22:50 Das Thema erinnert mich stark an das letzte von grenouille :)
Ich bin mal so faul und kopiere meinen Beitrag von dort :D
Daran dachte ich auch im ersten Moment, irgendwie kommt mir das Thema in abgewandelter Form bekannt vor. :D
Dandy

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Dandy »

Ich habe auch einen merkwürdigen Lebenslauf, der alles andere als kerzengerade verläuft und sogar Lücken hat. Und befinde mich gerade mitten in einer Umorientierungsphase (nach abgeschlossenem Studium). Gibt sicher noch viel mehr da draußen, denen es ähnlich geht.
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Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Nordlicht84 »

Ich hab zuerst eine Ausbildung gemacht, dann musste ich Zivi machen, hab danach aber gleich mein Abi nachgeholt, damit ich studieren kann. Was ich auch getan habe. Mit Mitte zwanzig is es auch nicht soooo schlimm an der Uni. Man fällt nicht so extrem auf. Man hat vor allem mehr Erfahrung und kann auch mehr erzählen, als jemand, der mit Turbo-Abi mit 17 an der Uni oder FH landet und keinen Plan vom Leben hat.
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Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Elli »

Ich wusste schon seit meinem sechsten Lebensjahr oder so, was ich machen wollte, habe das ausgeprägteste Talent auch in diesem Bereich, ach was: Habe sonst gar keine Talente!, und habe das auch studiert und praktiziert und Zeit investiert und mein Leben danach ausgerichtet und alles. Problem: Die Leute wollen mir dafür aber kein Geld geben, und es ist auch eine anachronistische Sache, mit der man im digitalen Zeitalter nix mehr reißen kann!
Daher sieht mein Lebenslauf auch ziemlich krumm aus - mehrere Studien, X angelernte Jobs/Tätigkeiten, um mich zu finanzieren, und verschiedene Wohnorte ... Und komplizierte Umwege à la Elli ("Okay, dann lern ich halt noch Chinesisch und finanziere mich so"). Einerseits ist das schon irgendwie deprimierend, andererseits ist für mich auch immer zumindest untergründig klar gewesen, was Lebensthema war, egal was andere Leute meinten. Das hilft glaub ich auch.
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Hoppala
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Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Hoppala »

Ist das irgendwas Modernes, dass man sich mit Mitte 20 Sorgen darum macht, ob man wohl seine beruflichen Pläne völlig neu justieren kann?

Und das zu Zeiten, in denen die Personalexperten davon ausgehen, dass man künftig mindestens 4 Karrieren im Berufsleben haben wird - also alle 10 jahre was Neues machen wird? (Was das für die personelle Fachkompetenz bedeutet, will ich hier gar nicht ergründen ...)

Vielleicht liegt mein Erstaunen auch an der Selbstverständlichkeit meines Elternhauses: mein Vater hatte, Moment, 4 Berufsausbildungen - nicht weil er wollte, sondern weil er musste. Meine Mutter quasi nur eine halbe, hat dann aber, als die Kinder groß genug waren, auch eine qualifizierte Teilzeitstelle gefunden. (Damals, als eine einzelne Vollzeitstelle noch reichte, eine Familie einfach, aber anständig über die Runden zu bringen, in Verbindung mit sozialstaatlichen Errungenschaften - naja, anderes Thema ... der Fortschritt ist ja unausweichlich ...)

Also, aus meiner Sicht: andere Leut reisen erst ein paar Jahre um die Welt, bevor sie mit um die 30 "was Anständiges" in Angriff nehmen.
Oder werfen mit 40 alles hin und reisen dann um die Welt, mit Kind und Kegel. In ein paar Jahren mal weitersehen.
Kurz: nimm's nicht auf die leichte Schulter, aber wenn dich graust, wenn du dich auf deinem jetzigen Weg 5 oder 10 Jahre später vorstellst, dann mach was anderes, wobei dir de Perspektive besser gefällt.
Das Geburtsdatum in deinem Ausweis ist dabei sowas von egal.
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Ninja Turtle

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Ninja Turtle »

Reinhard hat geschrieben: 21 Feb 2018 22:14 Bei mir war es kein kompletter Neuanfang, ich habe nachher eine Ausbildung in dem Bereich gemacht (Informatik), in dem ich vorher das Studium nicht beendet hatte ... :oops:
Ähnlich, wie bei mir. Nur im Bereich Metall. Neubeginn mit 30. :oops:
Alex der Erste

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Alex der Erste »

Ich habe zuerst eine Ausbildung gemacht und bin jetzt am studieren.
In der Ausbildung kam nach einem halben Jahr jemand neu in die Berufsschulklasse, der mit 28 sein Studium abgebrochen hat. Er konnte sogar noch ein halbes Jahr vor uns aufhören (verkürzte Ausbildung), da er notentechnisch so gut stand nach 2 Jahren.

Im Studium ist der älteste in meiner Klasse 42. Man sieht, wenn die Einstellung stimmt, ist es nie zu spät.
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Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von cama »

Oder werfen mit 40 alles hin und reisen dann um die Welt,
Das plane ich gerade. :mrgreen: Gekündigt habe ich schon, ich bin jetzt 42.
Ich habe nach dem Abitur eine Ausbildung gemacht, in dem Beruf ein Jahr gearbeitet, ein Studium begonnen, bin schwanger geworden, habe das Studium mit Baby beendet, war in dem Beruf selbstständig, habe hingeworfen (etwa mit 31) und was anderes gemacht, habe dann eine Stelle gefunden, die mit meiner ursprünglichen Ausbildung verwandt ist...ja und jetzt habe ich gekündigt und reise bald um die Welt.

Mein Mann hat eine Lehre gemacht, in dem Beruf gearbeitet bis 25, dann einen Schulabschluss nachgeholt, mit 28 angefangen, zu studieren, ist im Studium Vater geworden ( :mrgreen: ), hat nach dem Studium mehrere Praktika in diesem Beruf gemacht, konnte aber nie richtig Fuß fassen und ist dann in seinen ursprünglichen Ausbildungsberuf zurückgekehrt. Er ist jetzt 47 und bereitet sich darauf vor, auf eine Teilzeitstelle zu wechseln.

Beide haben wir zusätzlich auch fast immer irgendwelche Nebenjobs gehabt, auch das ist wichtig für die innere Reifung oder sowas und das finanzielle über die Runden kommen.

Also in Kurzfassung: Mach doch einfach mutig was du gerade willst, du weisst eh nicht, was noch kommt.

Das habe ich jetzt noch vergessen: In meiner Ausbildung war ich 20, der älteste andere Auszubildende, den ich kannte, war 32. Auch im Studium war ich mit Mitte 20 im guten Mittelfeld, altersmäßig, auch da gab es so einige über 30.
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."-Alexander von Humboldt zugeschrieben
Cardinal

Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Cardinal »

Auch ich habe nach dem Abitur zuerst ein Studium aufgenommen, dass ich dann aber bereits nach einem Semester wieder abgebrochen habe.
Besonders in diesen jungen Jahren habe ich das Gefühl, dass viele sich nicht reflektiert und detailliert genug mit ihrem weiteren Lebensweg beschäftigen (können). Auch von der Schule haben da zu meiner Zeit noch die Angebote gefehlt. Inzwischen wurde da in Sachen Aufklärung und Information vieles verbessert. Aber weiß ich schon mit 17 oder 18, was ich später im Leben wirklich machen will, wie das Studium konkret aussieht und welche Anforderungen und Kenntnisse ich da mitbringen muss?
Habe die Beobachtung auch bei vielen anderen meiner Mitabsolventen gemacht: die erste Wahl war nicht immer die finale und besste. Und ich finde das auch überhaupt nicht schlimm. Man muss die Situation nur rechtzeitig reflektieren und für sich dann eine Entscheidung treffen. Und mit diesen Erkenntnissen kann man diesen Beschluss dann auch bei zukünftigen Bewerbungen gut erklären. Ähnliches gilt denk ich auch für Lücken im Lebenslauf.

Und wenn man keine Gründe hat muss man sich wohl welche ausdenken. ;)
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desigual
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Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von desigual »

anbandoned hat geschrieben: 21 Feb 2018 22:10 Hallo zusammen,

ich wollte von euch wissen - besonders von den ABs unter 30 aber jeder kann sich natürlich äußern wenn er mag :) - ob ihr auch einen ungeraden Lebenslauf habt oder ob ihr im Laufe der Zeit schon mal studientechnisch oder berufstechnisch einen kompletten Neuanfang gemacht habt.
Ich komme bald ins 10. Semester in meinem jetzigen Studium mit sozialwissenschaftlicher Prägung und ein Ende ist noch laaange nicht in Sicht - frühestens in 2 Jahren wenn überhaupt. Eine neue Perspektive würde ja durchaus auch was an der inneren Einstellung machen, nur mit Mitte 20 nochmal komplett von vorne anzufangen wo die anderen ja gerade ihr Studium abschließen ist auch nicht gerade schön. Die AB-Problematik ist da auch nur die Spitze des Eisbergs, wobei die Partnersuche im Falle eines Neuanfangs auch sowieso dann in den Hintergrund rückt.

Wie siehts bei euch aus?
Wenn du einen Studiengangwechsel erwägst, stelle ich mir die Frage, warum du im ersten Studium für den Inhalt von zwei Semestern fünf Jahre benötigst und warum das bei einem anderen Studiengang anders sein sollte. Zumal mir das heutige Bachelorsystem doch sehr viel verschulter erscheint als früher Diplom und Master, wo es aufgrund der wenig konkreten Vorgaben und entsprechend wenig Gruppenzwangs und Zeitdrucks doch schnell mal passierte, dass sich jemand verkalkulierte oder nicht fokussiert genug studierte.
Vielleicht benötigst du mehr Druck, konkrete Vorgaben, Termine, etc. wie bei einer Ausbildung oder vielleicht auch FH-Studium, wo dir einfach mal wer in den Hintern tritt?

Nur noch mal so als Gedankengang.
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Re: Neuanfang/ungerader Lebenslauf

Beitrag von Berglöwe »

desigual hat geschrieben: 22 Feb 2018 09:25 Nur noch mal so als Gedankengang.
Ein valider Gedankengang. Ein Kumpel von mir hatte irgendwann eingesehen, dass er - zumindest zu der damaligen Zeit - mit den Freiheiten im Studium nicht klar kam und äußere Strukturen brauchte. So hat er dann eine Ausbildung gefangen, weil auch er endlich Geld verdienen wollte. Er hat sie als einer der Besten abgeschlossen und auch im Beruf selber ist sehr gut dabei. Er will sich auch beruflich noch weiter qualifizieren und am Ende könnte es u.U. doch noch ein Studium werden. :coolgun:

Im übrigen war besagter Kumpel auch AB und ihm ging es auch nicht so gut deswegen. Er hat dann aber entschieden etwas an sich und seinem Leben zu ändern. Daraus folgte (vermutlich) die Entscheidung zunächst eine Ausbildung zu machen und vor allem sich auch allgemein wesentlich stärker als zuvor aktiv um seine persönlichen Belange zu kümmern z.B. hinsichtlich sozialer Kontakte und Beziehungslosigkeit. Es kam ihm da auch relativ fix ein riesengroßer glücklicher Zufall zu Hilfe und heute ist vieles ganz anders im positiven Sinne versteht sich 8-). So wie er es sich eben wünscht und ich wünsche ihm auch sehr, dass es so bleibt.