Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

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Pferdefreundin

Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Pferdefreundin »

Rechtschreibung und Grammatik sind mir schon sehr wichtig, man möchte ja das Geschriebene auch einigermaßen verstehen und sich nicht ständig fragen: "Was möchte derjenige jetzt?" oder "Was soll das jetzt wieder heißen?". Ich persönlich gebe mir schon sehr viel Mühe, ohne jedoch perfekt sein zu wollen, Faselfehler schleichen sich gerne mal ein. Auch habe ich nichts dagegen, wenn Leute, die noch alte Rechtschreibung gelernt haben, diese benutzen, die kennen das schließlich nicht anders und da kann man, glaube ich zumindest, keine Vorwürfe machen. Allergisch reagiere ich allerdings auf jegliche fehlende Rechtschreibung und Grammatik, wo man erstmal das Geschriebene entwirren/enträtseln muss um herauszufinden, was denn nun die Botschaft des Ganzen ist.
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Elli
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Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Elli »

Kleine Anmerkung am Rande: Ich kenne auch hochgebildete und sprachbegabte Leute, die eine grottige Rechtschreibung haben. Verstehe daher das Rechtschreibnazitum ehrlich gesagt nicht so ganz.
Ein Freund von mir hat es geschafft, in seiner (großartigen, aber vor Rechtschreibfehlern strotzenden) Doktorarbeit das Wort "ortographisch" falsch zu schreiben, also ohne H. :lol:

Ich glaube mich sogar zu erinnern, dass Kafka die Kommaregeln nicht konnte.
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Girassol
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Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Girassol »

Mir sind Rechtschreibung und Zeichensetzung schon wichtig. Wenn ich das Gefühl habe, dass jemand einen Text einfach so hingerotzt hat, dann habe ich schon keine Lust mehr, ihn überhaupt zu lesen. Keine Satzzeichen zu verwenden oder konsequent alles klein zu schreiben, geht aus meiner Sicht gar nicht. Man sollte sich schon ein bisschen bemühen. Einen Vertipper hier und da oder ein paar fehlende Kommas finde ich dann auch nicht so dramatisch. Selbst habe ich auch mit Kommas und das/dass manchmal Probleme, Versuche aber, darauf zu achten.
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Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Der Schussel »

Natürlich stören Rechtschreib- und Interpunktionsfehler, vor allem dann, wenn man als Leser selber erstmal gedanklich die Fehler korrigieren muss, um den Inhalt eines Satzes zu verstehen. Das nervt auf Dauer wirklich. Aber so weit möchte ich nicht gehen, dass ich aus den Fehlern irgendwelche Charaktermerkmale ableite. Auf der anderen Seite verbinde ich mit korrekter Rechtschreibung und Interpunktion keine Pedanterie o. ä., und unsympathisch wirkt es auch nicht. Unsympatischer wirkt für mich, wenn jemand in einem Forum (in dem normalerweise ein recht lockerer Plauderton vorherrscht) seine Posts verfasst wie Aufsätze und versucht jeden möglichen Widerspruch zu berücksichtigen und schon im Keim zu ersticken bzw. jede Unklarheit auszuräumen, so dass der Text gar nicht zu einem Austausch, zu einer Konversation einlädt, sondern eher wie ein Monolog bzw. eine Predikt wirkt, an deren Ende ich dann oft denke: "Amen!"

OT:
Etwas anderes finde ich in diesem Zusammenhang inzwischen... tja, befremdlich(?) unsympathisch(?), konservativ(?), pedantisch(?) :gruebel: : Das ist der völlige Verzicht auf Smilies. Ich finde, dadurch wirken die Posts oft furchtbar trocken und emotionslos.



Außerdem mag ich die kleinen gelben Köppe einfach! :tanzen2:
Ich bin dann auch weg. Man sieht sich vielleicht im ab-forum.de .
Aber ich bin ja nur ein ExAB, der auch nicht viel Ahnung hat.
Ninja Turtle

Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Ninja Turtle »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 26 Feb 2018 12:20 ... Wer sich an all diese Regeln hält, scheint streng, pedantisch, verkopft, besserwisserisch, rechthaberisch, womöglich sogar dann noch konservativ und allgemein unsympathisch zu wirken.

... man scheint heutzutage häufig sympathischer zu wirken, wenn man online „fünfe grade“ sein läßt und die eine oder andere Regel mißachtet. Das wirkt lockerer und mehr „frei Schnauze“.
Ich habe eher den gegenteiligen Eindruck. In den SB-Profilen von Frauen, die ich gelesen habe wird explizit eine korrekte Rechtschreibung gefordert.

Etwas anderes ist es bei der Bewertung der Foren-Beiträge anderer. Da finde ich es tatsächlich sympathischer mal „fünfe grade“ sein zu lassen.
t385

Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von t385 »

powerman6 hat geschrieben: 26 Feb 2018 13:26 Das vorsätzliche Ignorieren der neuen Rechtschreibung ("daß") hat nichts mit Pedantismus zu tun, sondern mit Ignoranz und Dummheit. Und Siezen schreibt man groß, weil es ein substantiviertes Verb ist.
Dass das etwas mit Dummheit zu tun hat, halte ich für einen Fehlschluss.
Glockenspiel

Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Glockenspiel »

Solange es nicht zu schräg ist und man das Gefühl bekommt, dass diese Person absolut gar nicht auf Rechtschreibung -und Grammatik achtet ist mir das eigentlich relativ Wumpe.
Unsympathisch finde ich nur Menschen, die ihre vermeintliche Überlegenheit über die geschriebene Sprache zum Ausdruck bringen wollen und pedantisch Sprachwächter spielen, um immer und immer wieder zu erwähnen, dass die aktuelle Entwicklung zu einer Verrottung unserer Sprache führt. Solche Moralapostel sind mir sehr sehr unsympathisch.
t385

Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von t385 »

Na ja, sogar die Unis schlagen Alarm:

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 62242.html

Jedenfalls habe ich festgestellt, dass es bei den meisten Menschen, die Rechtschreib- und Grammatikfehler begehen, auch mit sonstiger Bildung nicht weit her ist.
Einfach nur ich
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Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Einfach nur ich »

Nur mal so nebenbei bemerkt: Kommata können durchaus einen Unterschied in der Bedeutung ausmachen:

1a) Komm, wir essen, Opa.
1b) Komm, wir essen Opa.

2a) Luise, meine Schwester und ich gingen ins Kino.
2b) Luise, meine Schwester, und ich gingen ins Kino.
"Nachts, wenn alle anderen schlafen, dann dividiere ich heimlich durch null."
Reinhard
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Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Reinhard »

Oder bei Grammatik der Unterschied zwischen
3a) auf jemanden stehen
3b) auf jemandem stehen
Make love not war!
Dandy

Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Dandy »

Im Bereich der Online-Kommunikation kommt es für mich ganz auf die Situation an. Wenn es um Forenbeiträge geht, achte ich schon auf Rechtschreibung (Flüchtigkeitsfehler nehme ich allerdings keinem übel). Bei Instant-Messengern ist es mir viel weniger wichtig, aber wenn jemand grundsätzlich zwischen "dass" und "das" nicht unterscheidet, egal, in welchem Kontext, dann ist das in meinen Augen schon kritisch. Kommt noch diese typische "Asi-Ausdrucksweise" hinzu, ist es komplett aus mit der Sympathie. Ebenfalls unsympathisch finde ich allerdings auch, wenn jemand in ungeeigneten Situationen zu komplexe Sprache + Fremdwörter verwendet bzw. sich einfach nur profilieren will - muss auch nicht unbedingt sein.
Zuletzt geändert von Dandy am 26 Feb 2018 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
Irene Adler

Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Irene Adler »

Da kommt's für mich ganz darauf an, mit wem und zu welchem Zweck ich mit demjenigen schreibe. Wenn ich mit jemandem chatte, dann läuft das genauso im schriftlichen, wie es auch im mündlichen laufen würde: durch Umgangssprache. Wenn ich diese verschriftliche und nur locker von der Leber weg schreibe, verzichte ich auch ruhig auf Groß- und Kleinschreibung, dann wird aus dem "kannst du" ein "kannste" oder auch dem "das machen wir so" ein "machwa". Schreibe ich mit meinen Freunden mit Dialekthintergrund taucht auch gern dieser verschriftlicht auf. Interpunktion ist mir dann auch nicht mehr so wichtig und ich kontrolliere nicht jede Nachricht zehnmal, bevor sie abgeschickt wird, also steht da schon mal ein "maxhen", statt "machen". Man könnte sagen, ich schreibe, ebenso wie ich spreche, ganz einfach der Situation angemessen. Schicke ich eine Online-Bewerbung und maile mit einem potentiellen Arbeitgeber, achte ich natürlich penibel auf Grammatik, Orthografie und Interpunktion, ebenso wie ich mich auch auch formeller und "gehobener" ausdrücke, wenn ich mich in solchen Situationen befinde. Aber wenn ich mit Freunden, Dates, oder ähnlichem schreibe, geht es da ebenso umgangssprachlich zu, wie auch in gesprochener Sprache.
Wenona

Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Wenona »

Ich finde es respektlos, wenn jemand grundsätzlich per WA keine Satzzeichen setzt, also keinen Punkt, und vor allem kein Fragezeichen. Ich frage dann, ob das jetzt ne Frage sein sollte. Wenn ich das mehrmals machen musste, und derjenige das übern längeren Zeitraum nicht ändert, dann ... naja, ich kann mit so jemandem einfach nicht befreundet sein. Das sind grundsätzlich Leute, die sich keine Mühe geben. Denen bin ich nicht wichtig genug. Wenn jemand es noch nicht mal schafft, ein Satzzeichen zu setzen .. dann bin ich demjenigen auch in anderer Hinsicht nicht die kleinste Mühe wert.

Was die Rechtschreibung angeht .. es gibt einen Unterschied zwischen falsch schreiben und falsch schreiben. Auf der einen Seite z.B. Legastheniker und Ausländer, und auf der anderen Seite .. naja, eben Leute, deren Intellekt oder Bildung oder beides nicht so besonders ausgeprägt ist. Mit zweiterer Sorte kann ich dann leider meist nicht so viel anfangen. Die meisten Leute sind so, wie sie schreiben, also die Erfahrung hab ich gemacht (ich war sehr lange Zeit im Hundehalterforum, und hab da viele Leute getroffen).

Per WA benutze ich auch Umgangssprache, und schreibe klein.
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Le Chiffre Zéro
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Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Gilbert hat geschrieben: 26 Feb 2018 14:26
powerman6 hat geschrieben: 26 Feb 2018 13:26 Das vorsätzliche Ignorieren der neuen Rechtschreibung ("daß") hat nichts mit Pedantismus zu tun, sondern mit Ignoranz und Dummheit.
Ach ja?

Die sogenannte 'neue Rechtschreibung' war ein von Dummköpfen und ihren Helfern umgesetztes sowie unnötiges Projekt, das noch nicht mal eindeutige Regeln hervorbringen konnte. Konrad Duden würde sich vor Scham im Grab herumdrehen. Sie gehört bewußt ignoriert.
Im übrigen tritt sie die Etymologie mit Füßen, indem sie Schreibweisen für richtig erklärt, die vorher ahnungsloser- und fälschlicherweise angewandt wurden, aber falsch waren – und gleichzeitig die bisher und etymologisch eigentlich weiterhin korrekten Schreibweisen nicht selten für falsch erklärt. Paradebeispiel: „Stegreif“ gilt jetzt als falsch, richtig ist jetzt „Stehgreif“, auch wenn der Begriff weder etwas mit „stehen“ noch mit „greifen“ zu tun hat, sondern ein anderes Wort für den Steigbügel am Sattel eines Pferdes ist.

Bezüglich des von mir genannten Wortes gab es genau überhaupt gar keine Verbesserung, sondern nur eine Änderung der existierenden Regel, die gar nichts erleichterte.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
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Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Schneeleopard »

Rosi hat geschrieben: 26 Feb 2018 13:17 Mir fällt es negativ auf, wenn sich jemand beim chatten keinerlei Mühe mit der Rechtschreibung gibt. Er gibt sich in diesem Punkt keine Mühe...und das wird dann auch bei anderen Dingen so sein.
+1
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Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Krausig »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 26 Feb 2018 22:54
Gilbert hat geschrieben: 26 Feb 2018 14:26
powerman6 hat geschrieben: 26 Feb 2018 13:26 Das vorsätzliche Ignorieren der neuen Rechtschreibung ("daß") hat nichts mit Pedantismus zu tun, sondern mit Ignoranz und Dummheit.
Ach ja?

Die sogenannte 'neue Rechtschreibung' war ein von Dummköpfen und ihren Helfern umgesetztes sowie unnötiges Projekt, das noch nicht mal eindeutige Regeln hervorbringen konnte. Konrad Duden würde sich vor Scham im Grab herumdrehen. Sie gehört bewußt ignoriert.
Im übrigen tritt sie die Etymologie mit Füßen, indem sie Schreibweisen für richtig erklärt, die vorher ahnungsloser- und fälschlicherweise angewandt wurden, aber falsch waren – und gleichzeitig die bisher und etymologisch eigentlich weiterhin korrekten Schreibweisen nicht selten für falsch erklärt. Paradebeispiel: „Stegreif“ gilt jetzt als falsch, richtig ist jetzt „Stehgreif“, auch wenn der Begriff weder etwas mit „stehen“ noch mit „greifen“ zu tun hat, sondern ein anderes Wort für den Steigbügel am Sattel eines Pferdes ist.

Bezüglich des von mir genannten Wortes gab es genau überhaupt gar keine Verbesserung, sondern nur eine Änderung der existierenden Regel, die gar nichts erleichterte.
Na und? Zeiten und Regeln ändern sich halt wie alles andere auch. Kann man auch einfach akzetieren, statt krampfhaft Begründungen zu suchen, dass das Alte besser war ;)

Zum Thema, mir fallen offensichtliche Rechtschreibfehler wie das/dass, wen/wenn oder seid/seit schon negativ auf. Kommasetzungsfehler kaum, denn damit steh ich selbst auf Kriegsfuß. Wirklich schlimm finde ich das aber nicht, speziell nicht bei informeller Online-Kommunikation. Und ich mach ja selbst genug Tippfehler :crybaby:
Glockenspiel

Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Glockenspiel »

Krausig hat geschrieben: 27 Feb 2018 10:31
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 26 Feb 2018 22:54
Gilbert hat geschrieben: 26 Feb 2018 14:26
Ach ja?

Die sogenannte 'neue Rechtschreibung' war ein von Dummköpfen und ihren Helfern umgesetztes sowie unnötiges Projekt, das noch nicht mal eindeutige Regeln hervorbringen konnte. Konrad Duden würde sich vor Scham im Grab herumdrehen. Sie gehört bewußt ignoriert.
Im übrigen tritt sie die Etymologie mit Füßen, indem sie Schreibweisen für richtig erklärt, die vorher ahnungsloser- und fälschlicherweise angewandt wurden, aber falsch waren – und gleichzeitig die bisher und etymologisch eigentlich weiterhin korrekten Schreibweisen nicht selten für falsch erklärt. Paradebeispiel: „Stegreif“ gilt jetzt als falsch, richtig ist jetzt „Stehgreif“, auch wenn der Begriff weder etwas mit „stehen“ noch mit „greifen“ zu tun hat, sondern ein anderes Wort für den Steigbügel am Sattel eines Pferdes ist.

Bezüglich des von mir genannten Wortes gab es genau überhaupt gar keine Verbesserung, sondern nur eine Änderung der existierenden Regel, die gar nichts erleichterte.
Na und? Zeiten und Regeln ändern sich halt wie alles andere auch. Kann man auch einfach akzetieren, statt krampfhaft Begründungen zu suchen, dass das Alte besser war ;)

Zum Thema, mir fallen offensichtliche Rechtschreibfehler wie das/dass, wen/wenn oder seid/seit schon negativ auf. Kommasetzungsfehler kaum, denn damit steh ich selbst auf Kriegsfuß. Wirklich schlimm finde ich das aber nicht, speziell nicht bei informeller Online-Kommunikation. Und ich mach ja selbst genug Tippfehler :crybaby:
Sehe ich genau so.
Für mich ist es pedantisch ständig darauf zu verweisen, dass die alte Rechtschreibung ja viel sinnvoller war und zeigt auch meiner Ansicht nach wie festgefahren jemand ist.
Talbot
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Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Talbot »

Grundsätzlich empfinde ich eine vernünftige Rechtschreibung/Zeichensetzung durchaus als wichtig und dabei ist das Medium der Konversation eigentlich eher irrelevant.
Tippfehler und einzelne Fehler bei der Zeichensetzung können natürlich schon mal vorkommen und empfinde ich daher als ziemlich unproblematisch.
Ausmaße wie konsequentes Kleinschreiben oder eine solche Menge an Rechtschreibfehlern, dass der Text fast unleserlich wird sind dagegen ein anderes Kaliber.
Glockenspiel hat geschrieben: 27 Feb 2018 11:18 Sehe ich genau so.
Für mich ist es pedantisch ständig darauf zu verweisen, dass die alte Rechtschreibung ja viel sinnvoller war und zeigt auch meiner Ansicht nach wie festgefahren jemand ist.
+1.
Empfinde ich deutlich nerviger als eine etwas schlechte Rechtschreibung und würde bei mir auch eher negative Vorstellungen über jemanden erzeugen als ein paar falsch gesetzte Kommas.
Kostas Klopsis

Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Kostas Klopsis »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:„Stegreif“ gilt jetzt als falsch, richtig ist jetzt „Stehgreif“, auch wenn der Begriff weder etwas mit „stehen“ noch mit „greifen“ zu tun hat, sondern ein anderes Wort für den Steigbügel am Sattel eines Pferdes ist.
Woher hast du das denn? Stegreif mit h war und ist falsch. Wenn man sich schon so vehement gegen etwas einsetzt, sollte man darauf achten, keinen Unsinn zu erzählen.
Goldilocks
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Re: Rechtschreibung und Zeichensetzung: Wie wirkt was?

Beitrag von Goldilocks »

Ich versuche, Forenbeiträge und ähnliches ordentlich zu schreiben, aber mündlich neige ich ab und an zu "weil, das war.." - Konstruktionen. Und ich benutze beim Zitieren nicht die korrekte Verbform. Ich kenne jemanden, der bei finya Damen anschreibt, um sie auf Grammatikfehler in ihren Profilen hinzuweisen. Das führt normalerweise zu nichts und manchmal zu genervten Antworten. Was ich wirklich hasse, ist eine bestimmte Sorte verniedlichender Abkürzungen in einer bestimmten Sorte Forenkommunikation (nicht hier, besonders verbreitet bei frauenspezifischen Themen, oder bei Chefkoch). Sowas wie GöGa, Medis, etc.
Und zum Thema Rechtschreibung und Etymologie the late great Harry Rowohlt:

http://www.zeit.de/1997/33/pooh33.txt.19970808.xml