Anfangs seltsame Menschen doch interessant mit Potential für mehr?

[Tania]

Habt Ihr erlebt, dass sich anfangs unattraktive oder seltsame Menschen nach nährem Kennenlernen doch als interessante Gesprächspartner, liebenswerte Zeitgenossen und sogar potentielle Partner entpuppt haben?

Klares Jein. Wenn ich jemanden komplett unspannend finde, lerne ich ihn schlichtweg nie gut genug kennen, um vielleicht doch noch tolle Seiten an ihm zu entdecken.

Aber wenn es irgendetwas gibt, das mich motiviert, mich weiter mit ihm zu beschäftigen, dann ist generell jede Art von Entwicklung möglich. Hab ich schon mehrmals erlebt. Spontan fällt mir da jemand ein, der zwar wunderbare Nachrichten schreiben konnte, es im realen Leben aber einfach nicht geschafft hat, live mit mir zu sprechen. Als (Gesprächs-)Partner also eigentlich ungeeignet. Trotzdem haben wir uns irgendwie angefreundet .... und nach nem Jahr in der Friendzone haben wir tatsächlich nen Weg gefunden, miteinander zu reden. Inzwischen freut er sich hoffentlich genauso auf unsere Gespräche wie ich

[inVinoVeritas]

Ich finde die Fragestellung sehr interessant und habe versucht für mich mal zu reflektieren, ob ich in meinem Leben schon mal im Nachhinein jemand "seltsames" doch noch richtig toll gefunden habe.

Bei mir sehe ich da eine ganz konkrete Unterscheidung zwischen der platonischen und der erotischen Ebene:
- Ich habe schon durchaus Freundschaften zu Menschen aufgebaut, die ich am Anfang eher merkwürdig und nicht besonders sympathisch fand.
- Ich habe mich aber noch nie nachträglich in eine Frau verknallt, die ich nicht gleich von Anfang an attraktiv fand.

Gerade bei letzterem ticken Menschen aber ja sehr unterschiedlich, bei Nonkonformist dürfte es z.B. genau umgekehrt funktionieren.

[Ida-Margarethe]

Liebenswert ist eine ganz eigene Kategorie. Die finde ich auch bei unattraktiven und seltsamen Menschen. Sogar bei anstrengenden und uninteressanten. Oder halt nicht.

Stimmt! Und ich kenne sogar vom Typ her unsympathische Menschen, die ich liebenswert finde. Oder zumindest mag.

Ich kenne jemandem seit ca. 20 Jahren und habe fast schon einen Haß auf sie entwickelt. Aber seit ca. 1 Jahr stelle ich fest, daß selbst diese Frau wirklich sehr nette Seiten hat.
Man muß die dunklen Seiten bloß ausblenden - dann kommt auch das Positive zum Vorschein.

[Talbot]

Ich finde die Fragestellung sehr interessant und habe versucht für mich mal zu reflektieren, ob ich in meinem Leben schon mal im Nachhinein jemand "seltsames" doch noch richtig toll gefunden habe.

Bei mir sehe ich da eine ganz konkrete Unterscheidung zwischen der platonischen und der erotischen Ebene:
- Ich habe schon durchaus Freundschaften zu Menschen aufgebaut, die ich am Anfang eher merkwürdig und nicht besonders sympathisch fand.
- Ich habe mich aber noch nie nachträglich in eine Frau verknallt, die ich nicht gleich von Anfang an attraktiv fand.

+1.
Habe auch noch nie eine Frau erlebt, die ich anfangs unattraktiv fand und bei der sich dann später doch noch Interesse meinerseits entwickelt hätte.
Bei Freundschaften sieht es da schon anders aus, wobei die meisten solche Fälle dann auch eher bei lockeren/oberflächlichen Freundschaften stecken blieben.

[Nonkonformist]

Ich finde die Fragestellung sehr interessant und habe versucht für mich mal zu reflektieren, ob ich in meinem Leben schon mal im Nachhinein jemand "seltsames" doch noch richtig toll gefunden habe.

Bei mir sehe ich da eine ganz konkrete Unterscheidung zwischen der platonischen und der erotischen Ebene:
- Ich habe schon durchaus Freundschaften zu Menschen aufgebaut, die ich am Anfang eher merkwürdig und nicht besonders sympathisch fand.
- Ich habe mich aber noch nie nachträglich in eine Frau verknallt, die ich nicht gleich von Anfang an attraktiv fand.

+1.
Habe auch noch nie eine Frau erlebt, die ich anfangs unattraktiv fand und bei der sich dann später doch noch Interesse meinerseits entwickelt hätte.

Doch, das geht.
Ich hätte mal fast auf die Frage, ob wir Nummern tauschen wollen mit nein geantwortet, zum Glück hab ich dann doch getan, und es entwickelte sich meine erste Beziehung daraus.

Ich habe mich zwar noch nie verliebt in frauen die ich anfangs hässlich gefunden habe, aber etwa die hälfte meiner OdBs fand ich am afang eher uninteressant oder unauffällig, ein paar wenige fand ich anfangs sogar unsympathisch. Bei 13 meiner 15 OdBs war der verliebtheit erst ziemlich nachträglich. Dazu gab es frauen die mich auf den ersten blick den kopf verdreht haben, die ich später volkommen uninteressant fand, und in den ich mich auch nie verliebte. Bei mir ist es eher regel als ausnahme das ich meine meinung ändere.

[Endura]

Doch, das geht.
Ich hätte mal fast auf die Frage, ob wir Nummern tauschen wollen mit nein geantwortet, zum Glück hab ich dann doch getan, und es entwickelte sich meine erste Beziehung daraus.

Ich habe mich zwar noch nie verliebt in frauen die ich anfangs hässlich gefunden habe, aber etwa die hälfte meiner OdBs fand ich am afang eher uninteressant oder unauffällig, ein paar wenige fand ich anfangs sogar unsympathisch. Bei 13 meiner 15 OdBs war der verliebtheit erst ziemlich nachträglich. Dazu gab es frauen die mich auf den ersten blick den kopf verdreht haben, die ich später volkommen uninteressant fand, und in den ich mich auch nie verliebte. Bei mir ist es eher regel als ausnahme das ich meine meinung ändere.

Jetzt hast du einen Beitrag zitiert, den ich in der Zwischenzeit gelöscht habe.

Hässlich fand ich sie nicht, nur halt nicht mein Typ und daher uninteressant. Aber der erste Eindruck kann gewaltig täuschen.

[Hoppala]

Und damit schließt du wieder viele Frauen im Vorhinein aus. Möglicherweise täuscht da der erste Eindruck nur.

Ich schliesse niemand aus. Es ist doch jeder freigestellt, so zu werden und sein, dass sie für mich interessant ist!

Aber tatsächlich finde ich gut, dass das nicht jede schafft (natürlich versuchen es alle - welche bessere Aussicht gäbe es!!).
Ich würd ja sonst irre werden, bei aktuell knapp 2,8 Mrd. weiblichen Wesen auf der Welt.

[Krausig]

Um den "Nicht-meine-Liga"-Thread von wenona nicht vom thematischen Kurs abzubringen, eröffne ich besser eine eigene Sparte.

Frage:
Habt Ihr erlebt, dass sich anfangs unattraktive oder seltsame Menschen nach nährem Kennenlernen doch als interessante Gesprächspartner, liebenswerte Zeitgenossen und sogar potentielle Partner entpuppt haben?
Wenn ja, habt Ihr das "rechtzeitig" gemerkt oder ähnlich wie z.b. Strange Lady erst im Nachhinein (s. "Nicht-meine-Liga"-Thread)?

Kurz aus meinem Erleben:
Ich war lange Zeit ziemlich arrogant (leider), was das "Level" meiner Dates anging. So habe ich mehrere eigentlich hoffnungsvolle Männer kein zweites Mal getroffen, weil mir die Offenheit fehlte, hinter die in meinen Augen nicht ganz passende Fassade zu blicken (zu steif, zu humorlos, zu wenig erfolgreich, zu unsouverän, ... und was mir sonst noch für blödsinnige Ausreden einfielen).

Ich denke, eigentlich hatte es mehr mit meiner eigenen Unsicherheit zu tun, als echten Makeln der Herren. Ich hielt mich selber tief drinnen für zu Wenig: zu wenig gutaussehend, zu wenig normkonform, zu wenig geeignet (vermeintliche) Männerwünsche zu erfüllen.
Ich verband mit dem Wort "Beziehung" ein (im Nachhinein) nicht erfüllbares Szenario voller Selbstaufgabe, Perfektion und Alles-muss-großartig-sein. "Beziehung" stand auf einem Podest, wie der heilige Gral.
Darum hielt ich nach Großartigkeit Ausschau - einem Level, zu dem ich selber gar nicht passe(n möchte, weil viel zu anstrengend).
Durch die Arbeit mit einer Psychologin bin ich dem langsam auf die Spur gekommen und konnte die überfordernden Ansprüche an mich selbst und einen Partner durchschauen und mich bewusst dagegen entscheiden.
Seitdem kann ich ich viel offener in die Begegnung mit Männern gehen und habe schon so manche Perle entdecken können.
Zwar war ein beiderseitiges "Jawoll" noch nicht dabei, aber ich bin da sehr zuversichtlich.
Der Pool an möglichen Partnern ist einfach immens größer geworden und ich entspannter, was die Erwartungen angeht.

Ja, habe ich so erlebt.
Aber meine Einstellung was dazu schon immer ganz anders als deine. Ich fühle mich auch lange Zeit als zu unperfekt, nicht geeignet die Wünsche der Frauen zu erfüllen. Aber stellte nie die Beziehung auf ein Podest, sondern früher die Frau an sich. Deswegen wagte ich es nie, mein Interesse zu zeigen.
Aber gerade weil ich um meine Makel weiß, finde ich es normal, dass ich auch nicht perfekte Partner akzeptieren muss. Und das auch kann.

[Rosenrot]

Wenn beim ersten Date keine Sympathie rüber kommt, sollte man das dem anderen auch sagen und wenn doch, gebe ich dem anderen auch gerne eine Chance. Ich habe auch nichts dagegen, wenn es bei ihm etwas dauert, bis er sich verliebt. Wenn ich mich unbehaglich fühle oder nicht wohl bei einem Date bin ich weg. Ich bin beim ersten Date auch keine Quasselstrippe, aber man sollte schon Gesprächsstoff zusammen haben. Ist der andere überheblich bis arrogant ist das Date für mich auch beendet. Ich hatte mal jemand kennengelernt, der sehr seltsam am Telefon war und noch seltsamer beim ersten Date, dem gab ich allerdings keine zweite Chance.

[TheRealDeal]

Ist der andere überheblich bis arrogant ist das Date für mich auch beendet. Ich hatte mal jemand kennengelernt, der sehr seltsam am Telefon war und noch seltsamer beim ersten Date, dem gab ich allerdings keine zweite Chance.

Die Frage bei der Arroganz ist: Ist der Andere so toll, wie er glaubt, oder nicht? Arroganz bedeutet ja in etwa "Für sich in Anspruch nehmen". Ich nehme für mich in Anspruch, auf eine spezielle Art einzigartig zu sein. Das kann auch niemand argumentativ entkräften... Mich hält Frau oft für charmant, dann unverschämt, danach wieder charmant. So sehe ich mich auch selbst, kann also prima damit leben. Das funktioniert auch anders herum, also wenn ich eine Frau nicht wegläuft, bevor ich Sie wieder charmant finde, darf Sie von mir aus gerne länger bis für immer bleiben...

[Rosenrot]

Ist der andere überheblich bis arrogant ist das Date für mich auch beendet. Ich hatte mal jemand kennengelernt, der sehr seltsam am Telefon war und noch seltsamer beim ersten Date, dem gab ich allerdings keine zweite Chance.

Die Frage bei der Arroganz ist: Ist der Andere so toll, wie er glaubt, oder nicht? Arroganz bedeutet ja in etwa "Für sich in Anspruch nehmen". Ich nehme für mich in Anspruch, auf eine spezielle Art einzigartig zu sein. Das kann auch niemand argumentativ entkräften... Mich hält Frau oft für charmant, dann unverschämt, danach wieder charmant. So sehe ich mich auch selbst, kann also prima damit leben. Das funktioniert auch anders herum, also wenn ich eine Frau nicht wegläuft, bevor ich Sie wieder charmant finde, darf Sie von mir aus gerne länger bis für immer bleiben...

Ich meine Männer, die sich für was besseres halten und absolut nicht charmant sind. Es gibt ja auch Männer, die vielleicht bei einem Date arrogant (weil ängstlich und aufgeregt) wirken, aber dann nach einer Weile sich als ganz nett und charmant, entpuppen. Dann gibt es Männer, die sich wie ein arrogantes A... benehmen und dann bin ich weg. Schön, wenn es noch so Männer wie dich gibt. .

[TheRealDeal]

Schön, wenn es noch so Männer wie dich gibt. .

Ob, das schön ist, kannst du doch (noch) gar nicht wissen...

Ein wesentlicher Punkt wird sein, ob ich Menschen so lassen kann, wie sie sind. Kann ich das, bin ich eher bereit, mir Menschen länger anzugucken.

Wenn man (wie ich) mit einem Handicap zur Welt gekommen ist, hat man 2 Möglichkeiten: Entweder man ist unglücklich und verbittert, weil man glaubt von der Natur benachteiligt worden zu sein, oder man reflektiert. Über seinen Platz auf dieser Welt z. B.. Ich glaube zwar nicht unbedingt, dass mich das zu einem besseren Menschen gemacht hat, aber ich kann mir viel vorstellen, also als möglich betrachten. Und ich kann nach wie vor in jedem Menschen das Gute erkennen, allein deshalb lohnt es sich für mich bei Menschen zweimal hinzuschauen. Es muss viel passieren, dass mir ein Mensch auf Anhieb unsympathisch ist. Und selbst wenn, dann hat das etwas mit mir und nicht mit ihm zu tun.

Man sagt ja, dass man (wenn überhaupt), die Leistungen eines Frühchen am Ende seines Lebens bewerten soll. Nach diesem Prinzip versuche ich mich zu richten.

[MannMitHut]

Das ist jetzt das Pferd andersrum aufgezäumt, weil ich die Ursprungsfrage mit vertauschten Rollen beantworte.

1990 wechselten eine 20-Jährige und ein 23-Jähriger im Hörsaal zwei belanglose Sätze miteinander. Sie drehte sich mit bösem Gesicht weg und dachte: "O je, was ist denn das für ein totaler Rationalist?" Im folgenden Semester sprachen sie immer öfter an der Uni miteinander und nach einem halben Jahr begann eine kurze Romanze. Der "totale Rationalist" von damals war ich.
Sowas scheint es also zu geben...

[NBUC]

Als Spätzünder war die deutliche Mehrheit der OdBs erst einmal "seltsam". Die emotionale Erkenntnis reift da eben langsaaam .

[Mannanna]

Um den "Nicht-meine-Liga"-Thread von wenona nicht vom thematischen Kurs abzubringen, eröffne ich besser eine eigene Sparte.

Frage:
Habt Ihr erlebt, dass sich anfangs unattraktive oder seltsame Menschen nach nährem Kennenlernen doch als interessante Gesprächspartner, liebenswerte Zeitgenossen und sogar potentielle Partner entpuppt haben?
Wenn ja, habt Ihr das "rechtzeitig" gemerkt oder ähnlich wie z.b. Strange Lady erst im Nachhinein (s. "Nicht-meine-Liga"-Thread)?

Kurz aus meinem Erleben:
Ich war lange Zeit ziemlich arrogant (leider), was das "Level" meiner Dates anging. So habe ich mehrere eigentlich hoffnungsvolle Männer kein zweites Mal getroffen, weil mir die Offenheit fehlte, hinter die in meinen Augen nicht ganz passende Fassade zu blicken (zu steif, zu humorlos, zu wenig erfolgreich, zu unsouverän, ... und was mir sonst noch für blödsinnige Ausreden einfielen).

Das Problem ist schon so alt wie das Märchen von König Drosselbart....

[Ruxpin]

Habt Ihr erlebt, dass sich anfangs unattraktive oder seltsame Menschen nach nährem Kennenlernen doch als interessante Gesprächspartner, liebenswerte Zeitgenossen und sogar potentielle Partner entpuppt haben?

Ja. Zumindest habe ich in meinem Freundeskreis solche Menschen .

Aber was mir sofort in den Kopf kommt, ist die Frage, wie man eigentlich seltsam definiert. Was ist seltsam?

Ist man seltsam, wenn man schüchtern ist und kaum einen Pieps herausbekommt?
Ist man seltsam, wenn man ab und zu mal Selbstgespräche führt?
Ist man seltsam, wenn man gerne in eine Fantasiewelt abtaucht?
Ist man seltsam, wenn man Hobbys hat, für die nicht jeder Mensch Verständnis hat?
Ist man seltsam, wenn man irgendwelche ungewöhnlichen Angewohnheiten hat?
Ist man seltsam, wenn man "Macken", "Meisen" oder irgendwelche Eigenheiten hat?

Oder ist man mit alldem vielleicht eher "anders" oder "speziell"?

Ich habe lange Zeit gedacht, dass ich wegen meines Auftretens, wie ich mich gebe, wie ich wirke, wie ich rüberkomme, kurz, dass ich mit meinem ganzen Wesen auf andere Leute seltsam wirke. Habe eine Weile gebraucht, um herauszufinden, dass ich mir das zum großen Teil nur eingebildet habe, denn ich habe über die Jahre die verschiedensten Freunde gefunden, die sich trotz meiner "Eigenheiten" auf mich eingelassen haben.

Für mich käme es darauf an, inwieweit jemand "seltsam" ist, denn das muss ja nicht unbedingt etwas Schlechtes oder Unangenehmes sein. Es kann auch etwas Liebenswertes sein. Und solange das "Seltsamsein" das Zusammensein nicht (negativ) beeinträchtigt, ist doch alles okay. Es kommt natürlich auch darauf an, ob man das "Seltsame" beim anderen akzeptieren und tolerieren kann. Im Optimalfall ist man selber "seltsam", dann passt es vielleicht, und man ergänzt sich .

Einen Menschen, der "seltsam" erscheint, mir jedoch nicht unsympathisch ist, würde ich durchaus näher kennenlernen wollen. Eventuell findet man dann ja heraus, warum Der- oder Diejenige so ist.