Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Rob_HBS

Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Rob_HBS »

Kief hat geschrieben: 04 Apr 2018 22:05 soviel zum Thema Umgangsformen und Umgang mit Kritik ...

Du merkst offenbar nicht, wie unterirdisch die Reaktion gerade ist.
Machen wir die Konsequenzen doch mal etwas deutlicher:

wie viele Personen (glaubst Du) sind jetzt noch motivierter, Dir zu helfen?
Und wie viele sind jetzt wohl weniger bis gar nicht mehr motiviert, Dir zu helfen?

Fragen wir doch einmal herum, wer jetzt noch so motiviert ist, Dir weitere Anregungen zu geben - wer ist da ueberhaupt noch scharf drauf?
Welchen Effekt hatte Robs Verhalten darauf?


K
und du kapierst nicht, dass ich keinerlei wert auf deine "hilfe" lege. ich habe sehr informative und hilfreiche PNs bekommen, ganz im gegensatz zu dem pseudowissenschaftlichen firlefanz hier. also ist mir herzlich egal, was du für "ansichten" hast.
Glockenspiel

Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Glockenspiel »

In der eigenen Blase lebt es sich doch immer noch am besten ;)
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LonesomeCoder
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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von LonesomeCoder »

Sehr nützlicher Beitrag :hammer: Vor allem, wenn man bedenkt, wie gut sich der Autor in andere hineinversetzen kann und wie glaubwürdig er Dinge findet, die er selber nicht kennt.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Hachiko

Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Hachiko »

martin89 hat geschrieben: 16 Mär 2018 16:35 Was ist nur mit mir los? Was Andere als leidenschaftlich und schön empfinden, ist für mich mit 28 Jahren fast völliges Neuland. wenn ich mal Sex hatte und das kann ich an einer Hand abzählen, dann kam eher Unsicherheit und Ekel. Ich fürchte mich generell ein wenig vor Frauen und ihren Reaktionen und trotz meiner Angst bin ich dennoch wählerisch! Wem geht es ähnlich?
Hallo martin89,

ich glaube herauszuhören, dass du vielleicht mal eine schlechte (bzw. eklige) Erfahrung diesbezüglich gemacht hast.

Vielleicht denkst du zu sehr an dein erstes Mal, als du noch total überfordert mit allem warst.
Angst etwas falsch zu machen?
Angst verurteilt zu werden?
Angst, dass sich Erfahrungen wiederholen?

Vielleicht wäre ein ausgiebiges Gespräch vor dem nächsten Mal eine Lösung, um mögliche Blockaden und damit verbundene "Ekel-Ansichten" zu mindern oder ganz zu lösen?

Ich stell mir das zumindest unheimlich befreiend vor...
martin89

Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von martin89 »

Hachiko hat geschrieben: 07 Apr 2018 08:54
martin89 hat geschrieben: 16 Mär 2018 16:35 Was ist nur mit mir los? Was Andere als leidenschaftlich und schön empfinden, ist für mich mit 28 Jahren fast völliges Neuland. wenn ich mal Sex hatte und das kann ich an einer Hand abzählen, dann kam eher Unsicherheit und Ekel. Ich fürchte mich generell ein wenig vor Frauen und ihren Reaktionen und trotz meiner Angst bin ich dennoch wählerisch! Wem geht es ähnlich?
Hallo martin89,

ich glaube herauszuhören, dass du vielleicht mal eine schlechte (bzw. eklige) Erfahrung diesbezüglich gemacht hast.

Vielleicht denkst du zu sehr an dein erstes Mal, als du noch total überfordert mit allem warst.
Angst etwas falsch zu machen?
Angst verurteilt zu werden?
Angst, dass sich Erfahrungen wiederholen?

Vielleicht wäre ein ausgiebiges Gespräch vor dem nächsten Mal eine Lösung, um mögliche Blockaden und damit verbundene "Ekel-Ansichten" zu mindern oder ganz zu lösen?

Ich stell mir das zumindest unheimlich befreiend vor...
ja wahrscheinlich aber ich möchte nicht dass sie mich für komisch hält und geht
Hachiko

Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Hachiko »

martin89 hat geschrieben: 09 Apr 2018 15:27 ja wahrscheinlich aber ich möchte nicht dass sie mich für komisch hält und geht
Stimmt,...ich trau mich besser auch nicht, offen und ehrlich zu sein, da man sonst erfahren könnte, was meine Probleme sind. :pfeif:

Achtung: Ist zynisch gemeint!
canarias

Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von canarias »

@Rob_HBS

Du bist nicht asexuell, nachdem was ich gelesen habe. Ich glaub dir das schon, dass dich die Frauenwelt vielleicht weniger anmacht. Alles nicht so tragisch.

Du hast aber ganz bestimmt sexuelle Neigungen, Spielarten gibt es schließlich viele. Lernen, gewisse Dinge annehmen zu können und seine eigene Person so akzeptieren, wie sie ist.

Das ist die Grundvoraussetzung für vieles im Leben, nicht nur für Sex.
Rob_HBS

Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Rob_HBS »

canarias hat geschrieben: 09 Apr 2018 16:08 @Rob_HBS

Du bist nicht asexuell, nachdem was ich gelesen habe. Ich glaub dir das schon, dass dich die Frauenwelt vielleicht weniger anmacht. Alles nicht so tragisch.

Du hast aber ganz bestimmt sexuelle Neigungen, Spielarten gibt es schließlich viele. Lernen, gewisse Dinge annehmen zu können und seine eigene Person so akzeptieren, wie sie ist.

Das ist die Grundvoraussetzung für vieles im Leben, nicht nur für Sex.
du kannst das gern denken, ich bin aber für mich sicher, dass es da nichts gibt, was mich reizt, da ich alles sexuelle höchst befremdlich und absurd finde.
allerdings finde ich deinen beitrag hier sehr viel intelligenter und angenehmer als die, der zwei leute die ich mittlerweile auf ignore habe.
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Hoppala
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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Hoppala »

schwarzkaeppchen hat geschrieben: 30 Mär 2018 13:42
Liest sich sehr interessant. Könntest du nicht einen neuen Thread öffnen, in dem du mehr über deine Reise schreibst und darüber, welche Ahnung du hast, was und warum du es damals verpasst hast? (Gern auch per PN, falls du keinen Thread aufmachen magst.)
Strange Lady hat geschrieben: 30 Mär 2018 16:42 Mich würde das auch sehr interessieren. Kämpfe grad an ähnlicher Front.
Hier ist noch ne Antwort offen - ich bin derzeit mit meinem offline-Leben mehr als genug beschäftigt.

Danke für die Fragen und das Interesse. Es hat mir in den vergangenen Wochen keine Ruhe gelassen, dass ich sie noch nicht beantwortet habe. Was wohl bedeutet, dass das Thema auch für mich noch lange nicht abgeschlossen ist.

Ich glaube nicht, dass ein neuer Thread geeignet ist. Die Reise sowie die "Verkehrsmittel" sind immer und notwendigerweise sehr individuell. Ich habe geschrieben, dass ich zum "Wie" viel schreiben könnte. Ich hab's nicht getan, weil für andere dieses Wie eventuell interessant ist, wahrscheinlich aber wenig bis nichts nützt. Auch meine Ahnung, was und warum ich verpasst habe, ist sehr individuell - wie es für jeden individuell sein wird und sein musss. Klar gibt es, wenn 20 Menschen ihre Erlebnisse erzählen, auch immer für andere in Aspekten Anknüpfungspunkte und Ähnlichkeiten. Die entscheidende Aktion bleibt aber, die Reise ins eigene Ungewisse zuzulassen - und meist auch aktiv zu initiieren.

Jede/r hat dabei bereits unangenehme Erfahrungen gemacht. Niemand entscheidet sich zu schlechten Erfahrungen - die passieren, mal mit mehr, mal weniger Gegenwehr oder "Schuld". Wenn schlechte Erfahrungen davon abhalten, sich selbst die Chance auf bessere Erfahrungen zu erlauben, zu geben, aktiv zu schenken - dann sorgen die schlechten Erfahrungen gleich noch für schlechte Spätwirkungen.
Und es ist leicht, bei diesen Worten "innere" Erfahrungen mit "äußeren" zu verwechseln. Ich meine die inneren. Die äußeren sind nur Mittel zum Zweck, Anlass - ein lebender Mensch kann "innen" nichts erfahren, wenn er "außen" nichts erfährt.

Obwohl ich das Erlernen und Entwickeln der Eigenwahrnehmung jenseits eigener Gewissheiten für jeden für zentral halte (es sei denn, sie/er ist mit sich und dem Leben zufrieden genug), gibt es vermutlich sogar Menschen, für die das nur ein unterhaltsamer Randaspekt ist.

Eigenwahrnehmung ins ungewisse Erleben setzt - zumindest bei mir - einen "sicheren Hafen" voraus. Ungewissheit heißt, dass man gar nicht weiß, was einen erwartet - und manches davon kann auch überfordern. Dann braucht es dringend einen Rettungsring. Allerdings bin ich sogar in dieser Hinsicht mal bewusst ohne Rettungsring das Risiko eingegangen - wenn es darum geht, Ungewissheiten anzugehen, war diese Konsequenz und Erfahrung halt auch mal erforderlich. Es hat mir geholfen, ein anderes Mal den Rettungsring bewusst loszulassen. Ist ganz bestimmt nicht meine Lieblingsübung ... aber wenn es richtig erscheint, geht man ja auch zum Zahnarzt oder lässt fremde Leute unkontrolliert an einem rumschnippeln ...

Okay: das liest sich alles genau so undurchsichtig, wie es ist. Bevor man es tut. Was "es" ist, kann nur jeder selbst erfahren.

Ein wichtiger Durchbruch für mich war, dass ich mich mit einer Tätiigkeit, die mir vertraut war (sicherer Hafen), in Aktivitäten begeben habe, die mir völlig unbegreiflich erscheinen - die aber von anderen Menschen offensichtlich getan wurden, und sie schienen dabei etwas zu erfahren, was ich auch erfahren wollte.
Anstatt nun verstehen zu wollen, was ich nicht verstehen konnte, habe ich es gemacht. Mehr schlecht als recht, aber das Erleben des Neuen - und sei es nur ein kleiner Funken - hat in the long run völlig neue Perspektiven für meine Wahrnehmung, Weltsicht und Sein eröffnet. "So bin ich auch, das kann ich auch." Was ich vorher von mir gewiesen hätte.
Dieses Erlebnis zu finden wiederum war letztlich eine Mischung aus Glück und Ausprobieren. Da man nicht weiß, was einen erwartet, ist jede Erwartung sinnlos. Alles, was man vorher sichern kann oder irgendwie abschätzen kann, ist nicht das, worauf es ankommt. Das ist das einzige Kriterium. Ich tu etwas, und habe keine Ahnung, was das mit mir macht. Kann sein, ich denke hinterher: nix Besonderes. Oder: ach, das kenn ich ja doch schon. Oder halt: "Oh - das steckt also auch in mir! Und ich habe es noch nie erkannt; vielleicht sogar schon oft verneint." (Das war einer der zentralen Aspekte, den ich Kollegen NBUC vergeblich versucht hatte klar zu machen. Wenn die Erfahrung nicht genügt, falsch oder hinderlich erscheint, muss man das tun, was man noch nicht erfahren hat - und das geht nicht nur in Bezug aufs konkrete Handeln, sondern auch in Bezug auf innere Erfahrungen.)

Ungewissheit ist immer auch existenziell bedrohlich. Jedenfalls für mich. Aber es bietet auch enormes Potential für neue Erfahrungen. Wenn man feststellt, in einer Sackgasse festzustecken, die einen quält, kann man ins Bekannte zurück -. inkusive der Sackgasse, mal mehr, mal weniger deutlich -, oder das Ungewisse versuchen.
Es gibt schönere Entscheidungen. Aber wir Menschen sind von Natur aus dafür gemacht, sowas zu können. Jeder von uns, unausweichlich. Auf diesen "sicheren Hafen" kann man sich auch im Leben verlassen. Tatsächlich kann der Gedanke, dass es irgendwann unausweichlich "schief gehen" muss, eine großer Rettungsring sein, der einen das Ungewisse des eigenen Lebens aktiver, lebendiger, reicher, "positiver" erleben lässt.

Tatsächlich besteht unser ganzes Wachsen, Werden, Leben aus Schritten ins Ungewisse. Als Kind gezwungenermaßen, als Jugendlicher oft absichtlich. Und dann wird "man ruhiger". Wenn aber die konkrete Lebenssituation dafür nicht geeignet ist, sich in ihr zufrieden niederzulassen - warum sollte man dann ruhiger werden, weniger Ungewisses ausprobieren?

Und da dies Forum Probleme mit Beziehung finden/eingehen behandelt: was ist das anderes, als ein Schritt ins eigene Ungewissse? Manche rutschen einfach so rein, wie man als Kind Neues erlebt hat. Aber wir sind auch erwachsen: wir müssen darauf nicht warten.
Ob es gelingt, ist dadurch nicht gesagt. Was aber sicher gelingen kann: Neues erfahren. Schön oder nicht.

Und bevor es noch "esotierischer" wird: konkrete Fragen beantworte ich per PN. Vielleicht. Versuch macht kluch. Wenn ich's nciht tue, liegt es nicht an dir oder deiner Frage.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
martin89

Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von martin89 »

Hachiko hat geschrieben: 09 Apr 2018 15:50
martin89 hat geschrieben: 09 Apr 2018 15:27 ja wahrscheinlich aber ich möchte nicht dass sie mich für komisch hält und geht
Stimmt,...ich trau mich besser auch nicht, offen und ehrlich zu sein, da man sonst erfahren könnte, was meine Probleme sind. :pfeif:

Achtung: Ist zynisch gemeint!
mit offen und ehrlich is das eben immer sone sache
canarias

Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von canarias »

Hi Hoppala,

zusammenfassend würde ich einfach mal sagen, dass du dir selbst die Reise ins Ungewisse einfach nur erlauben musst. Ich mache das oft, weil ich immer neugierig bin. Irgendwie halt spätpubertär und gelingen tut mir ja auch nix, weil womöglich mir dann die Ernsthaftigkeit irgendwo fehlt. Bin halt ein Spielkind. Ich krieg das nicht nur so gesagt, ich glaube es auch langsam selbst. Macht aber nix, alles gut.

Ganz toller Beitrag übrigens, hätte ich jetzt nie so ausdrücken können.
Strange Lady
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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Strange Lady »

Hoppala hat geschrieben: 16 Apr 2018 09:09
schwarzkaeppchen hat geschrieben: 30 Mär 2018 13:42
Liest sich sehr interessant. Könntest du nicht einen neuen Thread öffnen, in dem du mehr über deine Reise schreibst und darüber, welche Ahnung du hast, was und warum du es damals verpasst hast? (Gern auch per PN, falls du keinen Thread aufmachen magst.)
Strange Lady hat geschrieben: 30 Mär 2018 16:42 Mich würde das auch sehr interessieren. Kämpfe grad an ähnlicher Front.
Hier ist noch ne Antwort offen - ich bin derzeit mit meinem offline-Leben mehr als genug beschäftigt.

Danke für die Fragen und das Interesse. Es hat mir in den vergangenen Wochen keine Ruhe gelassen, dass ich sie noch nicht beantwortet habe. Was wohl bedeutet, dass das Thema auch für mich noch lange nicht abgeschlossen ist.

Ich glaube nicht, dass ein neuer Thread geeignet ist. Die Reise sowie die "Verkehrsmittel" sind immer und notwendigerweise sehr individuell. Ich habe geschrieben, dass ich zum "Wie" viel schreiben könnte. Ich hab's nicht getan, weil für andere dieses Wie eventuell interessant ist, wahrscheinlich aber wenig bis nichts nützt. Auch meine Ahnung, was und warum ich verpasst habe, ist sehr individuell - wie es für jeden individuell sein wird und sein musss. Klar gibt es, wenn 20 Menschen ihre Erlebnisse erzählen, auch immer für andere in Aspekten Anknüpfungspunkte und Ähnlichkeiten. Die entscheidende Aktion bleibt aber, die Reise ins eigene Ungewisse zuzulassen - und meist auch aktiv zu initiieren.

Jede/r hat dabei bereits unangenehme Erfahrungen gemacht. Niemand entscheidet sich zu schlechten Erfahrungen - die passieren, mal mit mehr, mal weniger Gegenwehr oder "Schuld". Wenn schlechte Erfahrungen davon abhalten, sich selbst die Chance auf bessere Erfahrungen zu erlauben, zu geben, aktiv zu schenken - dann sorgen die schlechten Erfahrungen gleich noch für schlechte Spätwirkungen.
Und es ist leicht, bei diesen Worten "innere" Erfahrungen mit "äußeren" zu verwechseln. Ich meine die inneren. Die äußeren sind nur Mittel zum Zweck, Anlass - ein lebender Mensch kann "innen" nichts erfahren, wenn er "außen" nichts erfährt.

Obwohl ich das Erlernen und Entwickeln der Eigenwahrnehmung jenseits eigener Gewissheiten für jeden für zentral halte (es sei denn, sie/er ist mit sich und dem Leben zufrieden genug), gibt es vermutlich sogar Menschen, für die das nur ein unterhaltsamer Randaspekt ist.

Eigenwahrnehmung ins ungewisse Erleben setzt - zumindest bei mir - einen "sicheren Hafen" voraus. Ungewissheit heißt, dass man gar nicht weiß, was einen erwartet - und manches davon kann auch überfordern. Dann braucht es dringend einen Rettungsring. Allerdings bin ich sogar in dieser Hinsicht mal bewusst ohne Rettungsring das Risiko eingegangen - wenn es darum geht, Ungewissheiten anzugehen, war diese Konsequenz und Erfahrung halt auch mal erforderlich. Es hat mir geholfen, ein anderes Mal den Rettungsring bewusst loszulassen. Ist ganz bestimmt nicht meine Lieblingsübung ... aber wenn es richtig erscheint, geht man ja auch zum Zahnarzt oder lässt fremde Leute unkontrolliert an einem rumschnippeln ...

Okay: das liest sich alles genau so undurchsichtig, wie es ist. Bevor man es tut. Was "es" ist, kann nur jeder selbst erfahren.

Ein wichtiger Durchbruch für mich war, dass ich mich mit einer Tätiigkeit, die mir vertraut war (sicherer Hafen), in Aktivitäten begeben habe, die mir völlig unbegreiflich erscheinen - die aber von anderen Menschen offensichtlich getan wurden, und sie schienen dabei etwas zu erfahren, was ich auch erfahren wollte.
Anstatt nun verstehen zu wollen, was ich nicht verstehen konnte, habe ich es gemacht. Mehr schlecht als recht, aber das Erleben des Neuen - und sei es nur ein kleiner Funken - hat in the long run völlig neue Perspektiven für meine Wahrnehmung, Weltsicht und Sein eröffnet. "So bin ich auch, das kann ich auch." Was ich vorher von mir gewiesen hätte.
Dieses Erlebnis zu finden wiederum war letztlich eine Mischung aus Glück und Ausprobieren. Da man nicht weiß, was einen erwartet, ist jede Erwartung sinnlos. Alles, was man vorher sichern kann oder irgendwie abschätzen kann, ist nicht das, worauf es ankommt. Das ist das einzige Kriterium. Ich tu etwas, und habe keine Ahnung, was das mit mir macht. Kann sein, ich denke hinterher: nix Besonderes. Oder: ach, das kenn ich ja doch schon. Oder halt: "Oh - das steckt also auch in mir! Und ich habe es noch nie erkannt; vielleicht sogar schon oft verneint." (Das war einer der zentralen Aspekte, den ich Kollegen NBUC vergeblich versucht hatte klar zu machen. Wenn die Erfahrung nicht genügt, falsch oder hinderlich erscheint, muss man das tun, was man noch nicht erfahren hat - und das geht nicht nur in Bezug aufs konkrete Handeln, sondern auch in Bezug auf innere Erfahrungen.)

Ungewissheit ist immer auch existenziell bedrohlich. Jedenfalls für mich. Aber es bietet auch enormes Potential für neue Erfahrungen. Wenn man feststellt, in einer Sackgasse festzustecken, die einen quält, kann man ins Bekannte zurück -. inkusive der Sackgasse, mal mehr, mal weniger deutlich -, oder das Ungewisse versuchen.
Es gibt schönere Entscheidungen. Aber wir Menschen sind von Natur aus dafür gemacht, sowas zu können. Jeder von uns, unausweichlich. Auf diesen "sicheren Hafen" kann man sich auch im Leben verlassen. Tatsächlich kann der Gedanke, dass es irgendwann unausweichlich "schief gehen" muss, eine großer Rettungsring sein, der einen das Ungewisse des eigenen Lebens aktiver, lebendiger, reicher, "positiver" erleben lässt.

Tatsächlich besteht unser ganzes Wachsen, Werden, Leben aus Schritten ins Ungewisse. Als Kind gezwungenermaßen, als Jugendlicher oft absichtlich. Und dann wird "man ruhiger". Wenn aber die konkrete Lebenssituation dafür nicht geeignet ist, sich in ihr zufrieden niederzulassen - warum sollte man dann ruhiger werden, weniger Ungewisses ausprobieren?

Und da dies Forum Probleme mit Beziehung finden/eingehen behandelt: was ist das anderes, als ein Schritt ins eigene Ungewissse? Manche rutschen einfach so rein, wie man als Kind Neues erlebt hat. Aber wir sind auch erwachsen: wir müssen darauf nicht warten.
Ob es gelingt, ist dadurch nicht gesagt. Was aber sicher gelingen kann: Neues erfahren. Schön oder nicht.

Und bevor es noch "esotierischer" wird: konkrete Fragen beantworte ich per PN. Vielleicht. Versuch macht kluch. Wenn ich's nciht tue, liegt es nicht an dir oder deiner Frage.
Danke für den guten Beitrag, mit dem meisten konnte ich was anfangen. Einiges blieb auch seltsam unkonkret und platzhaltermassig.
War das beabsichtigt oder kommt es mir nur so vor? Gibt es einen Grund, warum du einiges nur andeutest und nicht ausspricht?
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Strange Lady hat geschrieben: 16 Apr 2018 18:15
Danke für den guten Beitrag, mit dem meisten konnte ich was anfangen. Einiges blieb auch seltsam unkonkret und platzhaltermassig.
War das beabsichtigt oder kommt es mir nur so vor? Gibt es einen Grund, warum du einiges nur andeutest und nicht ausspricht?
Ich weiß, deine Frage wendete sich an Hoppala, aber ich vermute, dass er es so platzhaltermäßig und andeutungsweise nur anspricht, weil er meint, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss, und dieses "Weg finden" als Prozess dazugehört?

Ich wollte mich auch für den Beitrag bedenken und habe mir vorgenommen, ihn mir die Tage erneut durchzulesen. Muss ja wohlüberlegt werden, ob man weitergehende Fragen per PN stellen will und falls ja, welche.
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von FrankieGoesTo... »

Ich habe auch gemerkt, dass eigenes Erleben wesentlich wichtiger ist als alles nur zu theoretisieren.

Man überrascht sich selbst in einigen Situationen, weil man anders reagiert als man dachte. Das ist dann wirklich eine Reise ins Ungewisse. Man weiss nie, was das Erlebte mit einem macht und was es auslöst. Aber nur so lernt man sich wirklich kennen. Allein kognitiv geht das nicht.
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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Hoppala »

Strange Lady hat geschrieben: 16 Apr 2018 18:15 Danke für den guten Beitrag, mit dem meisten konnte ich was anfangen. Einiges blieb auch seltsam unkonkret und platzhaltermassig.
War das beabsichtigt oder kommt es mir nur so vor? Gibt es einen Grund, warum du einiges nur andeutest und nicht ausspricht?
Da ich nicht weiß, was du konkret wie einordnest:
Ich meine, es steht alles da, und so wie es da steht, war es beabsichtigt (in dem Rahmen, mal eben ne Antwort zu zimmern).
Auch, warum ich nur allgemein beschreibe, was sowieso für jeden konkret unterschiedlich sein muss/sein wird.

Ein weiterer Grund ist fraglos, dass ich keine Stunden und Tage Zeit habe oder Lust hätte, hier meine ganze Reise und Erlebninsse bisher darzulegen.

Eventuell findest du auch unkonkret, was du in dieser Kürze nicht nachvollziehen kannst. Wie gesagt: fragen bringt eventuell Antworten. Oder nicht. Versuch macht kluch.
Nicht weil ich Rätsel aufgeben will, sondern weil ich keine Versprechen geben will, von denen ich nicht weiß, ob ich sie halten kann oder will.
schwarzkaeppchen hat geschrieben: 16 Apr 2018 19:01Muss ja wohlüberlegt werden, ob man weitergehende Fragen per PN stellen will und falls ja, welche.
Nö. Muss nicht. Ich wüsste jedenfalls nicht, warum.
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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Hoppala »

FrankieGoesTo... hat geschrieben: 16 Apr 2018 20:25 Ich habe auch gemerkt, dass eigenes Erleben wesentlich wichtiger ist als alles nur zu theoretisieren.

Man überrascht sich selbst in einigen Situationen, weil man anders reagiert als man dachte. Das ist dann wirklich eine Reise ins Ungewisse. Man weiss nie, was das Erlebte mit einem macht und was es auslöst. Aber nur so lernt man sich wirklich kennen. Allein kognitiv geht das nicht.
Ja.

Das beinhaltet auch: man reagiert dann doch so, wie man dachte. Und es gefällt einem nicht.
Dann kann man prüfen, ob es einem vielleicht in Wirklichkeit nicht doch gefällt. Oder andere Reaktionen ausprobieren, die einem besser gefallen würden (meint man).

Konkret ist es wohl immer beides.

Bis man so reagiert, dass man auch auf dem Sterbebett noch sagen könnte: "Das hab ich gut und richtig gemacht."
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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Strange Lady »

Hoppala hat geschrieben: 16 Apr 2018 23:38
Strange Lady hat geschrieben: 16 Apr 2018 18:15 Danke für den guten Beitrag, mit dem meisten konnte ich was anfangen. Einiges blieb auch seltsam unkonkret und platzhaltermassig.
War das beabsichtigt oder kommt es mir nur so vor? Gibt es einen Grund, warum du einiges nur andeutest und nicht ausspricht?
Da ich nicht weiß, was du konkret wie einordnest:
Ich meine, es steht alles da, und so wie es da steht, war es beabsichtigt (in dem Rahmen, mal eben ne Antwort zu zimmern).
Auch, warum ich nur allgemein beschreibe, was sowieso für jeden konkret unterschiedlich sein muss/sein wird.

Ein weiterer Grund ist fraglos, dass ich keine Stunden und Tage Zeit habe oder Lust hätte, hier meine ganze Reise und Erlebninsse bisher darzulegen.

Eventuell findest du auch unkonkret, was du in dieser Kürze nicht nachvollziehen kannst. Wie gesagt: fragen bringt eventuell Antworten. Oder nicht. Versuch macht kluch.
Nicht weil ich Rätsel aufgeben will, sondern weil ich keine Versprechen geben will, von denen ich nicht weiß, ob ich sie halten kann oder will.
schwarzkaeppchen hat geschrieben: 16 Apr 2018 19:01Muss ja wohlüberlegt werden, ob man weitergehende Fragen per PN stellen will und falls ja, welche.
Nö. Muss nicht. Ich wüsste jedenfalls nicht, warum.
Ne, ist mein altes Problem mit dir. Du bist immer seltsam absent in deinen Schilderungen, verlierst dich in Abstraktionen, machst dich selbst unsichtbar/weg ... vielleicht bin ich auch einfach nur phantasielos.
Egal. Wirst schon deine Gründe haben.
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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Hoppala »

Strange Lady hat geschrieben: 17 Apr 2018 05:16 Ne, ist mein altes Problem mit dir. Du bist immer seltsam absent in deinen Schilderungen, verlierst dich in Abstraktionen, machst dich selbst unsichtbar/weg ... vielleicht bin ich auch einfach nur phantasielos.
Egal. Wirst schon deine Gründe haben.
Das "Problem" ist das Medium.
Ich verfalle nicht der Illusion, dass hier substanzielle persönliche Kommunikation möglich wäre.
Darum versuche ich zu vermeiden, mich den systemimmanenten Prozessen der großen weiten Onlinewelt auszusetzen, die durch ichbezogene faktischere Schilderungen entstehen können.

Mein reales Leben ist mein reales Leben.
Und online ist online.
Online kann ich jederzeit und ohne jemand irgendwie wehzutun oder Rechenschaft schuldig zu sein oder mich verpflichtet zu fühlen - auch nicht mir selbst - abschalten.
Mein reales Leben ist irgendwie grundsätzlich anders ... :-)

Und das ist gut so und soll so bleiben.

Ich habe keine Lust auf die Verwirrspiele, die entstehen, wenn man hier dennoch eine konturierte Echt-Persona - also konkret ein Fake, Phantom, Kunstfigur seiner selbst - erscheinen lässt. Zumal das dann in den seltensten Fällen kontrollierbar ist: die Wahrnehmung der anderen formt dieses Phantom mehr, als man selbst dazu tut. Am Ende glaubt man womöglich in Teilen selbst, dass dieses Pseudodings was mit einem selbst zu tun hätte. Dabei: nicht mehr einloggen - Ende Gelände. (Es sei denn, man macht sich algorhythmisch identifizierbar - dann kann das Pseudodings sogar beginnen, einen bis in reale Leben zu verfolgen ...)

Das gilt für alle hier. Nur dass ich darauf besonders achte.
LCZ zum Beispiel versucht das mit einer anderen Taktik auch.

Darum gibt es hier nur Komprimierungen, analoge Beispiele, Grundlegendes, Allgemeines. Informationen halt, von denen andere vielleicht was haben können. Wer ich real bin, tue, denke: das ist real relevant. Ein Online-Forum kann das nicht abbilden - nur verfälschen.

So sehr persönlich konkret wirst du übrigens auch nie.
Wenn man nur deine Beiträge kennt - so wie ich - bist du eine wortgewaltige Frau mit teils überraschenden Bildungstiefen und auffälligen Stimmungssschwankungen, die sich nicht schlüssig ist, ob sie sich selbst und/oder Männer und/oder die Mitmenschen nun hassen, tolerieren oder im Einzelfall sogar lieben will. Oder kann.
Und auch sonst ner Menge gesammelter Probleme.
Wer du aber jenseits davon bist - und ich bin sicher, da gibt es wie bei mir ne Menge - , und ob der kompakte Eindruck überhaupt stimmt, und wenn ja, wieviel Gewicht er in deiner real-Persona hat - bleibt im Forum offen.

Ach ja, und du haderst zeitweise mit Figur, Gewicht und Alter. (Aber das zeigt nur, dass du wohl tatsächliche ne lebende Frau bist :-) )
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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Strange Lady »

Hoppala hat geschrieben: 17 Apr 2018 11:31
Strange Lady hat geschrieben: 17 Apr 2018 05:16 Ne, ist mein altes Problem mit dir. Du bist immer seltsam absent in deinen Schilderungen, verlierst dich in Abstraktionen, machst dich selbst unsichtbar/weg ... vielleicht bin ich auch einfach nur phantasielos.
Egal. Wirst schon deine Gründe haben.
Das "Problem" ist das Medium.
Ich verfalle nicht der Illusion, dass hier substanzielle persönliche Kommunikation möglich wäre.
Darum versuche ich zu vermeiden, mich den systemimmanenten Prozessen der großen weiten Onlinewelt auszusetzen, die durch ichbezogene faktischere Schilderungen entstehen können.

Mein reales Leben ist mein reales Leben.
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Mein reales Leben ist irgendwie grundsätzlich anders ... :-)

Und das ist gut so und soll so bleiben.

Ich habe keine Lust auf die Verwirrspiele, die entstehen, wenn man hier dennoch eine konturierte Echt-Persona - also konkret ein Fake, Phantom, Kunstfigur seiner selbst - erscheinen lässt. Zumal das dann in den seltensten Fällen kontrollierbar ist: die Wahrnehmung der anderen formt dieses Phantom mehr, als man selbst dazu tut. Am Ende glaubt man womöglich in Teilen selbst, dass dieses Pseudodings was mit einem selbst zu tun hätte. Dabei: nicht mehr einloggen - Ende Gelände. (Es sei denn, man macht sich algorhythmisch identifizierbar - dann kann das Pseudodings sogar beginnen, einen bis in reale Leben zu verfolgen ...)

Das gilt für alle hier. Nur dass ich darauf besonders achte.
LCZ zum Beispiel versucht das mit einer anderen Taktik auch.

Darum gibt es hier nur Komprimierungen, analoge Beispiele, Grundlegendes, Allgemeines. Informationen halt, von denen andere vielleicht was haben können. Wer ich real bin, tue, denke: das ist real relevant. Ein Online-Forum kann das nicht abbilden - nur verfälschen.

So sehr persönlich konkret wirst du übrigens auch nie.
Wenn man nur deine Beiträge kennt - so wie ich - bist du eine wortgewaltige Frau mit teils überraschenden Bildungstiefen und auffälligen Stimmungssschwankungen, die sich nicht schlüssig ist, ob sie sich selbst und/oder Männer und/oder die Mitmenschen nun hassen, tolerieren oder im Einzelfall sogar lieben will. Oder kann.
Und auch sonst ner Menge gesammelter Probleme.
Wer du aber jenseits davon bist - und ich bin sicher, da gibt es wie bei mir ne Menge - , und ob der kompakte Eindruck überhaupt stimmt, und wenn ja, wieviel Gewicht er in deiner real-Persona hat - bleibt im Forum offen.

Ach ja, und du haderst zeitweise mit Figur, Gewicht und Alter. (Aber das zeigt nur, dass du wohl tatsächliche ne lebende Frau bist :-) )
Du, dein Bild von mir ist absolut adäquat. Genauso bin ich auch in real life.
Für mich gibt es tatsächlich keinen split zwischen Internet und Real: die meisten hier sind wirklich so wie in real life. Auch LCZ, den ich ja persönlich kenne, ist hier absolut real.

Und das vermute ich bei dir eben auch. So sehr kann sich niemand kontrollieren.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich vermute, dass sich das Muster auch sonst bei dir stark durchzieht: Intellektualisierung und Rationalisierung von Gefühlen, Sätze mit " man" und "es" statt "ich", wortreiches Drumrumreden, weil das eigentliche nicht zugänglich oder zu schmerzhaft ist ...Angst davor sich zu sehr zu exponieren und preiszugeben, sich emotional angreifbar zu machen. Dann lieber eine intellektuelle Auseinandersetzung.

Aber egal. Du musst nicht drauf antworten.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
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Hoppala
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Re: Angst und Ekel vor sexuellem Kontakt

Beitrag von Hoppala »

Strange Lady hat geschrieben: 17 Apr 2018 13:48 Du, dein Bild von mir ist absolut adäquat. Genauso bin ich auch in real life.
Für mich gibt es tatsächlich keinen split zwischen Internet und Real: die meisten hier sind wirklich so wie in real life. Auch LCZ, den ich ja persönlich kenne, ist hier absolut real.

Und das vermute ich bei dir eben auch. So sehr kann sich niemand kontrollieren.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich vermute, dass sich das Muster auch sonst bei dir stark durchzieht: Intellektualisierung und Rationalisierung von Gefühlen, Sätze mit " man" und "es" statt "ich", wortreiches Drumrumreden, weil das eigentliche nicht zugänglich oder zu schmerzhaft ist ...Angst davor sich zu sehr zu exponieren und preiszugeben, sich emotional angreifbar zu machen. Dann lieber eine intellektuelle Auseinandersetzung.

Aber egal. Du musst nicht drauf antworten.
Ich kontrolliere nicht mich (also: auch, natürlich. Meistens. Einiges. :-) ) Sondern das Medium. Und meine Medienverwendung.
Und immer wenn ich feststelle oder wie gerad lese, dass Menschen das nicht mehr auseinanderhalten, achte ich umso mehr drauf. Denn die Medien und ihr Gebrauch haben Rückwirkungen, wie ich bereits schrieb. Sie verfälschen durch Reduzierung das Menschliche. Ich halte das für gefährlich - wenn diese Online-Personae plötzlich wie echt gehandelt werden; und dann echte Menschen anfangen, sich an Online zu orientieren. Bei Werbefotos gibt es das ja schon: die Leut halten die gefotoshoppte Dessousdarstellerin für echt und wollen ihr nacheifern - und müssen dramatisch scheitern. Oder Menschen fangen an, sich wie ihre WhatsApp Accounts zu verhalten: dauernd online, auf jeden Piep instant zurücktickern.
Empfehle ich wirklich niemandem. Keep your distance. Real leben ist nicht in Bits und Bytes zu fassen. Bits und Bytes können wenig. Das sehr gut. In einem sehr sehr engen Bereich. Den nutze ich zeit- und teilweise mit den wenigen Anteilen, die da reinpassen.

Von daher betrifft deine Vermutung meine bewusst reduzierte Online-Präsenz. Die ist sowas von irrelevant. Lässt sich abschalten.

Welches Bild von dir ist "adäquat"? Dass es abseits von den geschilderten Aspekten noch ne Menge anderes gibt und völlig offen ist, wieviel Gewicht die Aspekte tatsächlich haben? Hoffentlich. Was wiederum heißt, dass mein Bild von dir keines ist, sondern ein kleiner Aussschnitt aus einem Größeren unbekannter Relation.
Du kennst die Fotoausschnitte, bei denen man raten darf, ob es der unscharfe Teil eines Haushaltsgegenstands, eine obskure Lanschaftsformation oder ein Zellgebilde unterm Mikroskop ist? Der Ausschnitt ist richtig - aber was er wirklich zeigt, offenbart sich erst aus dem unbekannten Zusammenhang.
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