Stufen der Beziehungsanbahnung

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Tania
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Tania »

fredstiller hat geschrieben: 22 Mär 2019 19:53 Ist doch ganz einfach:
Du musst ihm nur immer einen kleinen Schritt voraus sein, bzw. gehen. :idea:
VORAUS musst Du nicht zwingend gehen. Insbesondere da einige von freds Aktionen schon ein recht großer Sprung voraus wären ...

Solange Du nicht voranpreschen willst, reicht es völlig, auf demselben Level die Aktion zu erwidern. Auch ein Schritt rückwärts ist okay. Jeder darf sein Tempo so wählen, wie er sich gerade fühlt.
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klex
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von klex »

Bin durch Zufall hierauf gestoßen, das könnte interessant sein: https://www.spektrum.de/lexikon/biologi ... lten/70624

Ich überlege gerade, ob es Sinn ergibt, wenn man einfach zuerst andere Menschen beobachtet, wie sie zueinander Kontakt aufnehmen. Möglicherweise kann man sich da was abgucken und sich den Ablauf verinnerlichen, ehe man es selbst probiert.
Es ist nicht das Gefühl, auf dem letzten Platz zu stehen, sondern das Gefühl, nicht mitspielen zu dürfen.
fredstiller

Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von fredstiller »

Tania hat geschrieben: 22 Mär 2019 23:15 Insbesondere da einige von freds Aktionen schon ein recht großer Sprung voraus wären
Vielleicht könnte man das noch feingliedriger darstellen. Aber es geht auch mehr ums Prinzip.
Tania hat geschrieben: 22 Mär 2019 23:15 VORAUS musst Du nicht zwingend gehen.
Solange Du nicht voranpreschen willst, reicht es völlig, auf demselben Level die Aktion zu erwidern.
Als Frau reicht das. Wobei man auch hier als Abine, die mit Gestik, Mimik und Körperhaltung nicht genug „einladende“ Signale sendet (um dem Mann Mut zu machen) mit aktiver Eigeninitiative womöglich besser führe.

Als Mann reicht es nicht - da muss man irgendwann Initiative durch „voranpreschen“ übernehmen. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel (erkennbarer Millionär oder Rockstar), aber die soziale Konvention dazu ist in den Menschen stark verankert.

Würde man einfach nur auf demselben Level erwidern müssen, wäre ich jetzt wahrscheinlich glücklich mit meiner Traumfrau verheiratet, mit zwei Kindern. Vielleicht aber auch wieder geschieden. Wenn ich mich denn nicht (aus finanziellen Gründen) innerlich dazu beglückwünschen würde, meine Trulla von Exfreundin zum Glück nicht geheiratet zu haben, und mir von ihr auch keine Kinder habe anhängen lassen.
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Gatem »

Omomo hat geschrieben: 22 Mär 2019 14:00 Jeder proaktive Schritt wird vom Gegenüber ja auch antizipiert und je nach Reaktion folgt dann ein Schritt nach vorne oder nach hinten.
Tania hat geschrieben: 22 Mär 2019 23:15 Solange Du nicht voranpreschen willst, reicht es völlig, auf demselben Level die Aktion zu erwidern. Auch ein Schritt rückwärts ist okay. Jeder darf sein Tempo so wählen, wie er sich gerade fühlt.
Im Grunde spielt ihr beide auf das gleiche an, wobei ihr sogar in der Formulierung recht nahe beieinander seid. Ihr sprecht beide von „ein Schritt“. Hierbei stellt sich aus meiner Sicht aber das Problem, dass man erstmal die „korrekte“ Schrittfolge (aus Sicht des Gegenübers) kennen muss, um dann eben auch nur diesen einen Schritt (in welche Richtung auch immer) tun zu können.

Mal als Beispiel: Angenommen ich wäre in einer Situation, in der ich mich aktuell überfordert fühlen würde und dächte mir dann „ich brauch noch ein paar Tage Zeit, ich muss erstmal einen Schritt zurück“. Da ich aber die korrekte Abfolge nicht kenne, ist meine Vorstellung von „ein Schritt zurück“ womöglich beim Gegenüber eine ganze Reihe mehr an Schritten und mein (aus ihrer Sicht) plötzlicher Sprung zurück wird durch sie dann als kompletter Abbruch gedeutet.

Oder möglicherweise auch in die andere Richtung; da kommt es dann zu Situationen wie dieser:
Tania hat geschrieben: 22 Mär 2019 23:15 VORAUS musst Du nicht zwingend gehen. Insbesondere da einige von freds Aktionen schon ein recht großer Sprung voraus wären ...
Aus deiner Sicht handelt es sich hier um „recht große Sprünge“, aber aus fredstillers Sicht sind das vielleicht die ganz normalen Stufen. Das ist doch im Grunde genau das, was in der Studie beschrieben wird, nämlich dass die Abfolge zwischen den Beteiligten abweicht und es daher zu Irritationen und Missverständnissen kommt.

Daher denke ich schon, dass es essenziell ist, die einzelnen Stufen, sowie die „korrekte“ Reihenfolge zu kennen, damit jeweils beide wissen, wo sie sich aktuell befinden und wie sie zueinander stehen.
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Tania »

Gatem hat geschrieben: 23 Mär 2019 09:38 Daher denke ich schon, dass es essenziell ist, die einzelnen Stufen, sowie die „korrekte“ Reihenfolge zu kennen, damit jeweils beide wissen, wo sie sich aktuell befinden und wie sie zueinander stehen.
Es gibt aber keine Reihenfolge, die für alle korrekt ist.

Soweit die schlechte Nachricht. Die gute ist: diese Diversität stellt sicher, dass sich nur Leute mit kompatiblen Reihenfolgen finden. Was ja auch Sinn der Sache ist. Wer will schon einen Partner, der komplett gegensätzlich tickt?

Missverständnisse wie das von Dir beschriebene vermeidet man am besten durch Kommunikation. Wenn Du Deinen Schritt zurück kommentierst mit "ich brauche jetzt erstmal paar Tage, melde mich spätestens Samstag", dann wird die Dame es weniger wahrscheinlich als Abbruch werten, als wenn Du mit einem "wir sehen uns" den Saal verlässt.
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Brax »

Danke für eure Antworten.

Gatem hat geschrieben: 23 Mär 2019 09:38 Ihr sprecht beide von „ein Schritt“. Hierbei stellt sich aus meiner Sicht aber das Problem, dass man erstmal die „korrekte“ Schrittfolge (aus Sicht des Gegenübers) kennen muss, um dann eben auch nur diesen einen Schritt (in welche Richtung auch immer) tun zu können.
Das meinte ich. :schwitzen:
Was ist überhaupt als Schritt zu werten? Und wann und in welcher Reihenfolge sind welche Schritte zu erwarten?

Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 09:54 Es gibt aber keine Reihenfolge, die für alle korrekt ist.
Wenn man sich die Studie ansieht, offenbar schon. Klar ist nicht jeder Schritt für jedes Individuum ganz genau festgelegt. Aber ein grobes Schema gibt es wohl schon, sonst hätte man ja kaum diese Reihenfolge für die Amis und Briten festlegen können. Generell lässt sich also schon sagen, dass bei den Amis wohl recht früh in der Anbahnung mit Küssen zu rechnen war, bei den Briten aber nicht. Und dass für die Briten klar war, wenn sie sich küssen, dann ist auch bald Sex dran, was wiederum für die Amis wohl nicht so war.

Und mir fällt auf, dass sich dieser allgemein grob zu erwartende Ablauf völlig meiner Kenntnis entzieht. Eigentlich habe ich kaum je Beziehungsanbahungsschritte mitbekommen. :gruebel:
Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, was ein Mann von mir erwartet, wenn er irgendeinen Schritt macht. Und wie ich sinnvollerweise auf welchen Schritt auch immer reagieren sollte, damit er mein Interesse überhaupt bemerkt... oder nicht völlig überrumpelt ist... oder was auch immer.
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von fredstiller »

Brax hat geschrieben: 23 Mär 2019 14:22 Was ist überhaupt als Schritt zu werten?
Schritt: die Eskalation eines Prozesses bzw. (hier) einer Beziehung auf eine intensivere Stufe.
Brax hat geschrieben: 23 Mär 2019 14:22 in welcher Reihenfolge sind welche Schritte zu erwarten?
Ich habe es ja beispielhaft beschrieben.
Und gewisse Grundmuster sind dir doch wohl klar. Ich meine...
Brax hat geschrieben: 23 Mär 2019 14:22 Und mir fällt auf, dass sich dieser allgemein grob zu erwartende Ablauf völlig meiner Kenntnis entzieht.
...du „weisst“ doch irgendwie, dass sich die meisten Menschen (privat) erst mal küssen, bevor sie irgendwann Geschlechtsverkehr ausüben, und wir sind uns da auch alle einig, oder?
Brax hat geschrieben: 23 Mär 2019 14:22 Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, was ein Mann von mir erwartet, wenn er irgendeinen Schritt macht. Und wie ich sinnvollerweise auf welchen Schritt auch immer reagieren sollte, damit er mein Interesse überhaupt bemerkt...
Sinnvollerweise signalisiert du ihm, dass du dich freust, es angenehm findest, was er tut. Du schaust ihm in die Augen, lächelst ihm zu, gehst aktiv auf seine Dateanfrage ein. Beispiel: auf „Wollen wir irgendwann mal einen Kaffee trinken gehen?“ ist deine Antwort natürlich nicht „Ja, vielleicht irgendwann mal...“, sondern du machst einen Terminvorschlag,
Wenn er zaghaft nach deiner Hand greift, dann hältst du ihm die nicht nur lasch hin, sondern öffnest sie und packst auch aktiv zu. Wenn er dezenten Körperkontakt neben dir aufzubauen versucht, kuschelst du dich an ihn, etc.

Ich meine... in der Theorie, zumindest in der Theorie ist es doch nicht so kompliziert oder unintuitiv, oder? :gruebel:
Zuletzt geändert von fredstiller am 23 Mär 2019 15:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Tania
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Tania »

Brax hat geschrieben: 23 Mär 2019 14:22
Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 09:54 Es gibt aber keine Reihenfolge, die für alle korrekt ist.
Wenn man sich die Studie ansieht, offenbar schon. Klar ist nicht jeder Schritt für jedes Individuum ganz genau festgelegt. Aber ein grobes Schema gibt es wohl schon, sonst hätte man ja kaum diese Reihenfolge für die Amis und Briten festlegen können. Generell lässt sich also schon sagen, dass bei den Amis wohl recht früh in der Anbahnung mit Küssen zu rechnen war, bei den Briten aber nicht. Und dass für die Briten klar war, wenn sie sich küssen, dann ist auch bald Sex dran, was wiederum für die Amis wohl nicht so war.
Das kleine Probleme ist: Du wirst in einem konkreten Fall nicht mit einem Ami oder Briten der Nachkriegszeit (wo die sozialen Korsetts noch etwas starrer waren) anbandeln, sondern mit einem ganz individuellen Mann. Heute, im Zeitalter der unbegrenzten Möglichkeiten. Du weisst nicht, ob Du es mit einem Mann zu tun haben wirst, für den körperliche Aktivitäten auf jeden Fall nach dem Verlieben kommen - oder mit einem, der gern und schnell Sex will, sich aber erst später emotional einlässt (wenn überhaupt), oder mit einem, bei dem Beides parallel passiert. Und das ist nur das ganz grobe Raster.

Und je nachdem, welchem Typ Du begegnest, sind die Schritte.

Also nein, es gibt leider keine universelle Checkliste, die man Punkt für Punkt abarbeiten kann und damit immer richtig liegt. Das Einzige was Du tun kannst, ist, Dich so zu verhalten, wie es sich für Dich selbst richtig anfühlt. Dann ist es wenigstens für 50% der Beteiligten okay. Und das kann durchaus das von fredstiller vorgeschlagene Schema sein.

Du kannst natürlich auch nach New York fahren und Dich entsprechend der dort gültigen Dating Guidelines verhalten. Aber die beinhalten u.a. Sex beim dritten Date ...
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Captain Unsichtbar
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Brax hat geschrieben: 23 Mär 2019 14:22 Und mir fällt auf, dass sich dieser allgemein grob zu erwartende Ablauf völlig meiner Kenntnis entzieht. Eigentlich habe ich kaum je Beziehungsanbahungsschritte mitbekommen. :gruebel:
Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, was ein Mann von mir erwartet, wenn er irgendeinen Schritt macht. Und wie ich sinnvollerweise auf welchen Schritt auch immer reagieren sollte, damit er mein Interesse überhaupt bemerkt... oder nicht völlig überrumpelt ist... oder was auch immer.
Da bist du nicht die einzige. :umarmung2:
Bei den wenigen Menschen in meinem Umfeld, die während der gemeinsamen Zeit in der wir uns kennen, neue Partner gefunden haben, lief das stets so ab: "Ich habe heute ein Date" - "Wir sind jetzt zusammen". Der Rest wird einem ja auch selten brühwarm erzählt.
Bei mir kommt allerdings noch die Angst hinzu, zu einem Schritt genötigt zu werden, denn ich selber eigentlich noch gar nicht wollte, bloss damit ich irgendetwas gemacht habe bzw. "man das halt so erwartet/macht".
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von fredstiller »

Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:06 Also nein, es gibt leider keine universelle Checkliste, die man Punkt für Punkt abarbeiten kann und damit immer richtig liegt. Das Einzige was Du tun kannst, ist, Dich so zu verhalten, wie es sich für Dich selbst richtig anfühlt. Dann ist es wenigstens für 50% der Beteiligten okay.
50% der Beteiligten reichen allerdings nicht.

Und natürlich kann man sich auch wie gesellschaftlich erwartet verhalten, auch wenn es sich für einen persönlich nicht "richtig anfühlt". Man muss sich halt gegebenenfalls dazu zwingen:
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:09 Bei mir kommt allerdings noch die Angst hinzu, zu einem Schritt genötigt zu werden, denn ich selber eigentlich noch gar nicht wollte, bloss damit ich irgendetwas gemacht habe bzw. "man das halt so erwartet/macht"
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Morkel »

fredstiller hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:40 50% der Beteiligten reichen allerdings nicht.
Warum nicht? Manchmal passt es halt einfach nicht, und dann geht man wieder getrennte Wege, und macht sich anderweitig einen schönen Tag. Aber dann hast du zumindest gut auf dich geachtet. Wenn du in einer Situation hingegen von vornherein eher darauf achtest, (verkrampft) irgendwelchen vermeintlichen Forderungen deines Über-Ichs oder einer obskuren Bedienungsanleitung zu folgen, geht es im wahrscheinlichsten Fall keinem von euch beiden wirklich gut.
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Tania
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Tania »

fredstiller hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:40
Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:06 Also nein, es gibt leider keine universelle Checkliste, die man Punkt für Punkt abarbeiten kann und damit immer richtig liegt. Das Einzige was Du tun kannst, ist, Dich so zu verhalten, wie es sich für Dich selbst richtig anfühlt. Dann ist es wenigstens für 50% der Beteiligten okay.
50% der Beteiligten reichen allerdings nicht.
Stimmt, es muss auch für den Anderen passen, damit es 100% werden. Aber das ist dann dessen Angelegenheit. Solange er/sie nicht sagt, was für ihn passend wäre, kann man sich ja eh nicht danach richten.

Davon abgesehen: wenn es für einen selbst nicht passt, werden es auch nicht 100%
Und natürlich kann man sich auch wie gesellschaftlich erwartet verhalten, auch wenn es sich für einen persönlich nicht "richtig anfühlt". Man muss sich halt gegebenenfalls dazu zwingen:
Man kann sich natürlich verhalten wie "gesellschaftlich erwartet". Aber was genau ist die gesellschaftliche Erwartung? Und woher weiss man, ob der Mensch, dem man konkret gegenüber steht, nach den gesellschaftlichen Konventionen lebt?

Davon mal abgesehen - warum sollte man sich im Privatleben zu irgendwas zwingen? Klar, wenn man nur nen ONS will, kann man sich mal paar Stunden verstellen, um möglichst frauenkompatibel zu sein. Aber wenn man es auf ein "lebenslang" anlegt? Wer will sich denn lebenslang zu etwas zwingen, nur um eine Beziehung zu haben?
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Morkel »

Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:54 Man kann sich natürlich verhalten wie "gesellschaftlich erwartet". Aber was genau ist die gesellschaftliche Erwartung? Und woher weiss man, ob der Mensch, dem man konkret gegenüber steht, nach den gesellschaftlichen Konventionen lebt?
Und vorallem: Existiert diese "gesellschaftliche Erwartung" überhaupt? Oder ist das nur wieder der übliche innere Gerichtshof den jeder von uns mehr oder weniger kennt?
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Brax »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:09 lief das stets so ab: "Ich habe heute ein Date" - "Wir sind jetzt zusammen".
Ja genau. Deswegen dachte ich auch jahrelang, man mag jemanden und "plötzlich" ist man zusammen. :mrgreen:


Fred, Tania und Morkel, was ihr schreibt, ist ja alles völlig klar und logisch. Nur bin ich, wenn ich mir eine konkrete Situation vorstelle, eben trotzdem ratlos. Es ist ja auch nicht so, dass Männer immer so eindeutige Schritte machen, bei denen man nur mitmachen müsste (jedenfalls meiner bescheidenen Erfahrung nach nicht). Erst recht nicht im für mich richtigen Tempo. Aber wie ich da abbremsen würde, ohne dass er denkt, ich hätte kein Interesse, oder vorpreschen, ohne ihn zu überrumpeln... das kommt mir eher wie höchste Wissenschaft vor. Oder wie Rätselraten.
Und wenn ich einfach meinem Gefühl folge (was das ist, was ich eigentlich anderen raten würde), dann tue ich eben gar nichts. Das läuft bei mir nicht automatisch. Und ich glaube, mir würde es auch so ähnlich gehen, wie CU das beschreibt:
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:09Bei mir kommt allerdings noch die Angst hinzu, zu einem Schritt genötigt zu werden, denn ich selber eigentlich noch gar nicht wollte, bloss damit ich irgendetwas gemacht habe bzw. "man das halt so erwartet/macht".
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Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von LonesomeCoder »

Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:06 Also nein, es gibt leider keine universelle Checkliste, die man Punkt für Punkt abarbeiten kann und damit immer richtig liegt. Das Einzige was Du tun kannst, ist, Dich so zu verhalten, wie es sich für Dich selbst richtig anfühlt. Dann ist es wenigstens für 50% der Beteiligten okay. Und das kann durchaus das von fredstiller vorgeschlagene Schema sein.

Du kannst natürlich auch nach New York fahren und Dich entsprechend der dort gültigen Dating Guidelines verhalten. Aber die beinhalten u.a. Sex beim dritten Date ...
Im Normalfall lernt man das im Teeny-Alter. Da gibts viele Singles und die meisten haben auch kaum Erfahrung. Mit 30 oder 40 hingegen haben die meisten Erfahrung, erwarten diese, haben wenig Toleranz gegenüber Unerfahrenheit und aufgrund der geringen Singlequote und verkrusteter Freundeskreise, die nur selten neue Bekanntschaften mit sich bringen, gibts auch kaum mehr Übungsmöglichkeiten.
Im Straßenverkehr ist es einfach: Ampel rot = stehen, Ampel grün = fahren. Einfach zu erkennen, logisch, immer gleich. Nur die Signale bei der Kontaktanbahnung sind nicht so einfach wie die Lichtsignale im Straßenverkehr. Da gibts nicht nur rot und grün, sondern zig Zwischenstufen und die sind auch noch bei jedem Gegenüber leicht anders. Stur so wie für den Führerschein Regeln auswendig lernen macht hier keinen Sinn, selbst wenn Pickup-Gurus einem das weiß machen wollen. Hier würde nur "learning by doing" helfen. Nur warum das mit 30 oder 40 nicht mehr so einfach wie mit 14 oder 16 ist, habe ich bereits erklärt.

Gibt es den in den USA weniger ABs? Ich habe den Eindruck, dass solche üblichen Regeln wie Sex beim dritten Date und dann gilt man offiziell als "zusammen" hier manchen schon sehr helfen würden. Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für Sex stellt sich nicht, wenn es mit "dritten Date" schon vorgegeben ist. Die Frau weiß, womit sie rechnen muss (der Mann will Sex) und der Mann weiß, dass beim dritten Date Sex wollen sehr wahrscheinlich von der Frau akzeptiert sein wird. Sonst hätte sie wissend über die Konvention einem dritten Date nicht zugestimmt oder von Anfang an gesagt, dass für sie ein drittes Date entgegen der Erwartungen keinen Sex bedeutet.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Gatem

Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Gatem »

Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 09:54 Es gibt aber keine Reihenfolge, die für alle korrekt ist.

Soweit die schlechte Nachricht. Die gute ist: diese Diversität stellt sicher, dass sich nur Leute mit kompatiblen Reihenfolgen finden. Was ja auch Sinn der Sache ist. Wer will schon einen Partner, der komplett gegensätzlich tickt?
Sicher ist es von Vorteil einen Menschen zu finden, dessen persönliche Reihenfolge mit der eigenen kompatibel ist. Allerdings sieht man den Menschen das ja vorher nicht an.
Mein persönliches Problem ist allerdings noch viel weitreichender:
Brax hat geschrieben: 23 Mär 2019 14:22 Und mir fällt auf, dass sich dieser allgemein grob zu erwartende Ablauf völlig meiner Kenntnis entzieht. Eigentlich habe ich kaum je Beziehungsanbahungsschritte mitbekommen. :gruebel:
Bei mir fängt es schon damit an, dass ich überhaupt keinen Schimmer davon habe, welche Schritte es überhaupt gibt. Um für mich selbst eine für mich gültige Reihenfolge der Schritte zu finden, bräuchte ich zuvor ersteinmal eine vollständige Liste aller in Frage kommenden Schritte. Erst dann kann ich mich daran machen diese für mich zu ordnen.
Aber da mir bereits diese Auflistung fehlt, kann ich auch keine Ordung hinein bringen.
fredstiller

Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von fredstiller »

Morkel hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:53 Warum nicht? Manchmal passt es halt einfach nicht, und dann geht man wieder getrennte Wege, und macht sich anderweitig einen schönen Tag
Schau, bei mir "passte es halt einfach nicht" schon 20 Jahre lang, die ich mir schon "anderweitig" und allein schöne Tage mache(n muss).
Die Aussage mag ja für Normalos sehr berechtigt sein, die schauen sich weiter um, bis es (wieder) passt.
Für mich ist sie nicht hilfreich.
Morkel hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:53 Wenn du in einer Situation hingegen von vornherein eher darauf achtest, (verkrampft) irgendwelchen vermeintlichen Forderungen deines Über-Ichs oder einer obskuren Bedienungsanleitung zu folgen, geht es im wahrscheinlichsten Fall keinem von euch beiden wirklich gut.
Unverkrampft und frei von irgendwelchen Bedienungsanleitungen bin ich in meiner Komfortzone. Und die hat mich seit 20 Jahren in punkto Beziehungsanbahnung quasi nirgendwo hin geführt.

Vielleicht muss man da einfach mal durch, um das Licht am Ende des Tunnels zu erblicken.
Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:54 Man kann sich natürlich verhalten wie "gesellschaftlich erwartet". Aber was genau ist die gesellschaftliche Erwartung? Und woher weiss man, ob der Mensch, dem man konkret gegenüber steht, nach den gesellschaftlichen Konventionen lebt?
Natürlich gibt's keine allgemeingültige genaue Erwartung nach denen jeder Mensch lebt. Auch nicht in einer bestimmten Gesellschaft wie meinem eigenen Land.

Aber dennoch gibt's in meinem sozialen Umfeld gewisse Erwartungen, die zumindest ungefähr von vielen geteilt werden. Und offensichtlich genüge ich diesen nicht. Es fühlt sich für mich offensichtlich nicht "richtig" an, wenn ich diesen entsprechen soll.
Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:54 Klar, wenn man nur nen ONS will, kann man sich mal paar Stunden verstellen, um möglichst frauenkompatibel zu sein. Aber wenn man es auf ein "lebenslang" anlegt? Wer will sich denn lebenslang zu etwas zwingen, nur um eine Beziehung zu haben?
Es geht ja nicht darum, sich "lebenslang" zu etwas zwingen. Sondern vielmehr darum, sich temporär dazu zu zwingen, übliche Schritte auf dem Weg der Beziehungsanbahnung (siehe Thread-Titel) zu machen.
fredstiller

Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von fredstiller »

Brax hat geschrieben: 23 Mär 2019 16:43 Fred, Tania und Morkel, was ihr schreibt, ist ja alles völlig klar und logisch. Nur bin ich, wenn ich mir eine konkrete Situation vorstelle, eben trotzdem ratlos. Es ist ja auch nicht so, dass Männer immer so eindeutige Schritte machen, bei denen man nur mitmachen müsste (jedenfalls meiner bescheidenen Erfahrung nach nicht). Erst recht nicht im für mich richtigen Tempo. Aber wie ich da abbremsen würde, ohne dass er denkt, ich hätte kein Interesse, oder vorpreschen, ohne ihn zu überrumpeln... das kommt mir eher wie höchste Wissenschaft vor. Oder wie Rätselraten.
Und wenn ich einfach meinem Gefühl folge (was das ist, was ich eigentlich anderen raten würde), dann tue ich eben gar nichts. Das läuft bei mir nicht automatisch.
Genauso empfinde ich es auch.

Auch wenn mir die Schritte bzw. Stufen einer Beziehungsanbahnung halbwegs klar sind. Theoretisch, also sozusagen auf einer abstrakten Ebene. Adäquat handeln kann im entsprechenden Moment nicht (immer).

Und das ist auch die Antwort darauf:
Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 15:54 Davon mal abgesehen - warum sollte man sich im Privatleben zu irgendwas zwingen?
Um überhaupt mal zu einer Beziehung zu kommen.
Die ich grundsätzlich, also intuitiv doch als etwas Positives und Erstrebenswertes erachte.
Zumindest wäre es mal eine "spannende" neue Erfahrung.

Ohne mich zu Handlungen zwingen, die sich (situativ) für mich selbst nicht "richtig" anfühlen, bleibe ich wohl für immer allein.

Wenn man es freundlicher formulieren wollte, dann könnte man es auch als Lernprozess betrachten, wie LonesomeCoder es ja beschreibt.
Zuletzt geändert von fredstiller am 23 Mär 2019 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
Morkel

Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Morkel »

Gatem hat geschrieben: 23 Mär 2019 17:08
Tania hat geschrieben: 23 Mär 2019 09:54 Es gibt aber keine Reihenfolge, die für alle korrekt ist.

Soweit die schlechte Nachricht. Die gute ist: diese Diversität stellt sicher, dass sich nur Leute mit kompatiblen Reihenfolgen finden. Was ja auch Sinn der Sache ist. Wer will schon einen Partner, der komplett gegensätzlich tickt?
Sicher ist es von Vorteil einen Menschen zu finden, dessen persönliche Reihenfolge mit der eigenen kompatibel ist. Allerdings sieht man den Menschen das ja vorher nicht an.
Das ist ja gerade das Spannende an den Menschen. Dass man ihnen nicht sofort alles ansieht, und sie erst nach und nach kennenlernt. Sie sind ja schließlich keine Roboter die ihre Programmierung als Ausdruck auf ihre Brust geheftet haben, damit jeder seinen Quellcode mit dem der Anderen vergleichen kann. Wobei man ja schon früh einen Geschmack bekommt wie jemand grundsätzlich tickt, und ob das gar nicht für einen selbst geht.
Mein persönliches Problem ist allerdings noch viel weitreichender:
Brax hat geschrieben: 23 Mär 2019 14:22 Und mir fällt auf, dass sich dieser allgemein grob zu erwartende Ablauf völlig meiner Kenntnis entzieht. Eigentlich habe ich kaum je Beziehungsanbahungsschritte mitbekommen. :gruebel:
Bei mir fängt es schon damit an, dass ich überhaupt keinen Schimmer davon habe, welche Schritte es überhaupt gibt. Um für mich selbst eine für mich gültige Reihenfolge der Schritte zu finden, bräuchte ich zuvor ersteinmal eine vollständige Liste aller in Frage kommenden Schritte. Erst dann kann ich mich daran machen diese für mich zu ordnen.
Aber da mir bereits diese Auflistung fehlt, kann ich auch keine Ordung hinein bringen.
Klingt für mich nach einer lediglich leichten Variation der Erwartungshaltung eines universellen Schrittekatalogs oder Bedienungshandbuchs für das Leben, was es nunmal schlicht und ergreifend nicht gibt.
Omomo

Re: Stufen der Beziehungsanbahnung

Beitrag von Omomo »

Gatem hat geschrieben: 23 Mär 2019 09:38 Im Grunde spielt ihr beide auf das gleiche an, wobei ihr sogar in der Formulierung recht nahe beieinander seid. Ihr sprecht beide von „ein Schritt“. Hierbei stellt sich aus meiner Sicht aber das Problem, dass man erstmal die „korrekte“ Schrittfolge (aus Sicht des Gegenübers) kennen muss, um dann eben auch nur diesen einen Schritt (in welche Richtung auch immer) tun zu können.

Mal als Beispiel: Angenommen ich wäre in einer Situation, in der ich mich aktuell überfordert fühlen würde und dächte mir dann „ich brauch noch ein paar Tage Zeit, ich muss erstmal einen Schritt zurück“. Da ich aber die korrekte Abfolge nicht kenne, ist meine Vorstellung von „ein Schritt zurück“ womöglich beim Gegenüber eine ganze Reihe mehr an Schritten und mein (aus ihrer Sicht) plötzlicher Sprung zurück wird durch sie dann als kompletter Abbruch gedeutet.
Deshalb gilt die Prämisse:"Probieren geht über Studieren"
Gatem hat geschrieben: 23 Mär 2019 09:38 Daher denke ich schon, dass es essenziell ist, die einzelnen Stufen, sowie die „korrekte“ Reihenfolge zu kennen, damit jeweils beide wissen, wo sie sich aktuell befinden und wie sie zueinander stehen.
Oder man probiert es so häufig bis eine Person dabei ist, die dem eigenen Muster entspricht. Für mich hört sich das eher so an als wolltest du bloß keinen Korb riskieren, weshalb jeder Schritt "passend" sein muss. Das wird es aber nie sein, da jeder Mensch anders ist.