Beziehung um jeden Preis?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
t385

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von t385 »

Wie würdest du Person (egal ob m oder w) einschätzen, die dir beim ersten
gemeinsamen Bier ihr ganzes Leben ausschüttet und die Eheprobleme ihrer Eltern und das tolle Essen in
den umliegenden Psychiartrien mit dir durchspricht?
Find ich jetzt nicht schlimmer, als so wie früh wie möglich die Beine breit zu machen.
Nonkonformist

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Nonkonformist »

Nonkonformist hat geschrieben: 01 Jun 2018 05:05
Schneeleopard hat geschrieben: 01 Jun 2018 06:15
Nonkonformist hat geschrieben: 01 Jun 2018 05:05 Ich verliebe mich eigentlich hauptsaechlich in frauen die sich ohne sex bereits ziemlich oeffnen. In eine frau die
mir nur eine maske zeigt, die mir nichts persoenliches preis gibt, die nur flirtet, verliebe ich mich auch nicht.
Meiner personliche Meinung nach, öffnen sich nur Psychopaten so früh so weit. Die meisten Menschen öffnen sich
erst NACH einer persönlichen Begegnung wie Sex, nicht vorher.
(Zitat von Wuchtbrumme)
Deine Haltung führt demnach mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bestenfalls zu sehr sehr
komplizierten Beziehungen - wenn überhaupt.
Ach, jetzt sind meine OdBs auch noch psychopatinnen?.. etc...
Deine reaktion bezieht sich direkt auf meine post wie ich mich in meine OdBs verliebt habe (also langsam in der arbeit, nicht schnell in kneipen. Kneipen in den niemanden mir ihre lebensgeschichte ezaehlt hat. Und wo ich mich dementsprechend auch noch nie verliebt habe.) Es bezieht sich auf meine OdBs die ohne sex mir einiges ueber sich erzaehlt haben. Also ja, das darf ich dann persoenlich nehmen, wann du das abwertest..
Meine OdBs haben mich auch nicht am arbeitstag 1 deren ganze lebensgeschichte erzaehlt. Und auch nicht am arbeitstag 2. Dennoch muesten sie doch etwas von sich preis geben bevor ich mich verliebte. Unter anderem deswegen brauche ich auch so lange bevor ich mich verliebe. Und ja, bevor das gibt es bei mir keinerlei sex...
Schneeleopard hat geschrieben: 01 Jun 2018 06:15
Nonkonformist hat geschrieben: 01 Jun 2018 05:05 Sehr verliebt in jemanden sein ist fuer mich der EINZIGE grund, sex mit jemanden haben zu wollen.
Dann wirst du immer nach ca 2 Monaten (oder so wennn die Hormone nachlassen und aus 'sehr verliebt'
normaler Alltag wird) den Sex mit deinem OdB einstellen müssen. Sehr schade.

Für mich/uns ist z.B. auch ein schlechtes Fernsehprogramm Grund zum Sex.
Wir verwenden unterschiedliche definitionen von verliebt sein.
Was du verliebtheit nennst ist fuer mich sich verknallen, englisch infatuation: geilheit aus oberflaechlichen gruende.
Fuer mich hat das keinen besonderen hohen wert. Wann nicht mehr als das da ist, will ich von diese frau nichts. Reiner trieb ist leer und kalt und emotional sehr unbefriedigend.
Was ich verliebt sein nenne, ist schon viel naeher an das was du Liebe nennen wuerdest. Also bereits inklusive das nicht-hormonale teil.
Mich verlieben ist fuer mich etwa 80% empathie und geistig, 20% trieb/hormone, hat nicht ganz so viel mit nur testosteron und endorfinen zu tun. Es ist fuer mich eher ein gefuhl von vertrautheit, in diese frau ein zuhause gefunden zu haben, als ein achterbahngefuehl.

Bei so eine frau waere sex beim slechtem fernsehprogramm auch kein problem.
Und das wird nach 2 monate nicht weg sein.
Stabil

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Stabil »

Knopfloch hat geschrieben: 01 Jun 2018 12:28 ... wenn es Dinge sind, mit denen sich gut leben lässt. Jeder Mensch hat ja bekanntlich Ecken und Kanten und da kann man ruhig ein paar Abstriche machen, wenn sonst alles passt.
Die Formulierung trifft es recht gut.
Es geht ja nicht um das Vergleichen, ob eine Ware den angeführten Features auf dem Bestellschein entspricht. Ganz im Gegenteil:

Es geht um das Zusammenfinden von zwei lebendigen Menschen.
Stabil

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Stabil »

Wuchtbrumme hat geschrieben: 01 Jun 2018 04:44 Die meisten Menschen öffnen sich erst NACH einer persönlichen Begegnung wie Sex, nicht vorher.
Für mich persönlich stimmt das so überhaupt nicht. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, mich vorher schon recht weit emotional zu öffnen.

Stabil hat geschrieben: 01 Jun 2018 07:14 Emotionales Öffnen beginnt für mich schon lange for dem ersten Sex mit einer Partnerin und dieser
Vorgang des sich immer weiter Öffnens setzt sich dann fort.
Das ist die Kurzfassung meines Erlebens.

Schneeleopard hat geschrieben: 01 Jun 2018 09:11 Die innere Öffnung nach dem Sex sehe ich als größten und revolutionärsten Schritt auf dem Weg ...
Das ist ein völlig anderes Erleben, das ich nicht teile. Ich find es nur interessant, wie unterschiedlich die Sichtweisen und das Erleben sein können.

Nonkonformist hat geschrieben: 01 Jun 2018 05:05 Ich verliebe mich eigentlich hauptsaechlich in frauen die sich ohne sex bereits ziemlich oeffnen. In eine frau die
mir nur eine maske zeigt, die mir nichts persoenliches preis gibt, die nur flirtet, verliebe ich mich auch nicht.
Ein Wenig bin ich anders als du, Nonkonformist:
Ich kann mich recht leicht oberflächlich verlieben. In ein mit mir flirtendes Mädel auch mal stärker.
Aber da bin sehr ähnlich:
Die gegenseitige emotionale Öffnung erst ermöglicht eine wirkliche Vertiefung des Liebes Empfindens. Und auch bei mir ist das meistens auch noch vor dem gemeinsamen Sex.

Schneeleopard hat geschrieben: 01 Jun 2018 06:15 Meiner personliche Meinung nach, öffnen sich nur Psychopaten so früh so weit. ...
Psychopathisches Verhalten ist etwas völlig Anderes: Psychopathen spielen ein Öffnen vor, um zu manipulieren. Der Vergleich ist absurd.

Schneeleopard hat geschrieben: 01 Jun 2018 06:15 Deine Haltung führt demnach mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bestenfalls zu sehr sehr
komplizierten Beziehungen - wenn überhaupt.
Beides deckt sich nicht mit meiner Erfahrung. Und anscheinend auch nicht mit der Erfahrung anderer Teilnehmer hier. (z.B.: Nonkonformist und t385)
Ich halte es für unsinnig, die eigenen Erfahrungen verallgemeinern zu wollen.

Nonkonformist hat geschrieben: 01 Jun 2018 12:15 Sehr verliebt in jemanden sein ist fuer mich der EINZIGE grund, sex mit jemanden haben zu wollen.
Ja, sehr verliebt zu sein und Liebe (gelebtes verliebt Sein) zu empfinden, sind meine Gründe.

Schneeleopard hat geschrieben: 01 Jun 2018 13:48 Dann wirst du immer nach ca 2 Monaten (oder so wennn die Hormone nachlassen und aus 'sehr verliebt'
normaler Alltag wird) den Sex mit deinem OdB einstellen müssen. Sehr schade.
Nach meiner Erfahrung ist das nicht so. Ganz im Gegenteil, der Sex wird mit den Jahren immer noch besser und beglückender.

Schneeleopard hat geschrieben: 01 Jun 2018 13:48 Für mich/uns ist z.B. auch ein schlechtes Fernsehprogramm Grund zum Sex.
Auch das ist bei uns anders:
Aus gutem Grund haben wir keinen Fernsehempfänger.
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Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von LonesomeCoder »

4x nein.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Krausig »

Als AB, ehr nein. Sobald ich eine Chance bekam ehr ja. Bei allen Vieren 8-)
Freier Mensch

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Freier Mensch »

Schwere Frage. Aber ich vermute nein.

Ein Bekannter führt eine Beziehung, in der er eine Partnerin hat, die ihn einengt, soziale Kontakte unterbindet und eine Art Konkon um hin webt. Sie verhält sich wie eine Klette. Wäre nichts für mich
Milchbub
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Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Milchbub »

Freier Mensch hat geschrieben: 21 Jun 2018 07:44 Schwere Frage. Aber ich vermute nein.

Ein Bekannter führt eine Beziehung, in der er eine Partnerin hat, die ihn einengt, soziale Kontakte unterbindet und eine Art Konkon um hin webt. Sie verhält sich wie eine Klette. Wäre nichts für mich
Fühlt sich Dein Bekannter in so einer Beziehung wohl? :gruebel:
Das würde mir die allerletzte Lebensfreude nehmen.
:whiteflag:
haber

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von haber »

Gucki hat geschrieben: 29 Mai 2018 12:23 Würdet Ihr ...
Jede/Jeden nehmen, um das 1. Mal Sex zu haben?
Jede/Jeden nehmen, um eine Beziehung zu haben?
Eure (Wunsch-)Vorstellungen über Bord werfen und aufgeben, um den Status "vergeben" zu erreichen?
in einer für Euch "unpassenden" Beziehung verharren, um eine Beziehung zu haben?
1. und 2. hatte ich immer mit "Nein" beantwortet und sehe ich auch heute noch so. "Jeder" ist einfach zu extrem formuliert. :D

3. ein klares "Ja". Wer auf einen Partner wartet, der alle Vorstellungen, die man hat, erfüllt, dann wartet man eher lange. Das Durchschnittsalter ist heutzutage etwas unter 80 Jahre. Das könnte deshalb knapp werden, mit dem "perfekt passenden Wunschpartner". ;)

4.a) wenn keine gemeinsamen Kinder da sind, dann hängt es davon ab, wie "unpassend" die Beziehung ist. Meine erste Beziehung habe ich nach relativ kurzer Zeit beendet, weil ich gemerkt habe, dass es in einigen mir wichtigen Punkten nicht gepasst hat. Sobald ich das dauerhafte Gefühl haben sollte, dass ich als Single glücklicher wäre, dann würde ich die kinderlose Beziehung auch beenden.

4.b) wenn gemeinsame Kinder da sind, dann müsste es schon "extremst unpassend" sein. Also dass quasi kein normales Gespräch mehr mit meiner Partnerin möglich wäre oder sie sich jeden Tag ins Koma säuft o.ä. Ansonsten habe ich die klare Devise, dass hier die gemeinsamen Kinder vorgehen und ich fast alles versuchen würde, um eine Trennung zu verhindern. Es gibt "schlimme" Trennungen und "nicht ganz so schlimme" Trennungen. Für ein Kind gibt es jedoch niemals eine "gute" Trennung. Ein Kind wird immer(!) darunter extrem leiden, wenn sich die Eltern trennen. Und das als Person, die für die Trennung am wenigsten kann.
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inVinoVeritas
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Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von inVinoVeritas »

haber hat geschrieben: 21 Jun 2018 11:03
4.b) wenn gemeinsame Kinder da sind, dann müsste es schon "extremst unpassend" sein. Also dass quasi kein normales Gespräch mehr mit meiner Partnerin möglich wäre oder sie sich jeden Tag ins Koma säuft o.ä. Ansonsten habe ich die klare Devise, dass hier die gemeinsamen Kinder vorgehen und ich fast alles versuchen würde, um eine Trennung zu verhindern. Es gibt "schlimme" Trennungen und "nicht ganz so schlimme" Trennungen. Für ein Kind gibt es jedoch niemals eine "gute" Trennung. Ein Kind wird immer(!) darunter extrem leiden, wenn sich die Eltern trennen. Und das als Person, die für die Trennung am wenigsten kann.
Sorry fürs Offtopic aber dazu möchte ich gerne etwas entgegnen.
Es ist für Kinder weitaus schlimmer in einem Haushalt aufzuwachsen, der von einer kaputten Elternbeziehung geprägt ist.
Kinder haben sehr feine Antennen und man kann ihnen keine heile Welt vorspielen, sie merken an jedem Tag dass da keine Liebe zwischen den Eltern ist und bekommen zudem ein kaputtes Beziehungsbild vorgelebt, das sie nachhaltig prägen wird.
Das Risiko, dass solche Kinder später selber beziehungsunfähig werden ist hierbei besonders hervorzuheben.
Ich erinnere mich auch an diverse AB-Schilderungen in diesem Forum, wo ABs erzählen dass sie auch heute im Erwachsenenalter keinen Zugang zu "normalen" Körperlichkeiten haben, weil sie ihr ganzes Leben über Zuhause nie erlebt haben, wie Erwachsene Beziehungspartner sich küssen, umarmen, oder ähnliches.

Ja ein Kind wird unter einer Trennung leiden, aber dies gibt sich nach einer Zeit wieder - vor allem dann, wenn man die Trennung "richtig" vollzieht.
Das Kind wird jedoch definitiv mehr leiden und evtl. nachhaltige Schäden mitnehmen, wenn es unter unglücklichen Eltern und einer "kalten" Beziehung aufwächst, die nur noch auf dem Papier besteht.
Außerdem: Auch wenn man ein Kind hat, sollte man immer noch auf sein eigenes Lebensglück acht geben. Was wird es mit dir machen, wenn du die nächsten 20 Jahre ohne Liebe mit einer Frau zwangsweise in einer kaputten Beziehung zusammenlebst? Wer kann das wollen? Ich als Kind wollte jedenfalls immer dass meine Eltern glücklich sind und hätte es definitiv vorgezogen, wenn sie ihr Glück dann jeweils mit einem neuen Partner finden, als wenn ich mir dann im nachhinein "die Schuld" hätte geben müssen, dass sie nur wegen mir beide ihr Glück geopfert haben.

Ich habe viele Scheidungskinder gekannt, diesen ging es im Schnitt weitaus besser als jenen, die in einem kaputten Elternhaus aufwachsen mussten.
Die Binsenweisheit "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende" ist in diesem Kontext meiner Meinung nach absolut wahr.
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Captain Unsichtbar
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Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

haber hat geschrieben: 21 Jun 2018 11:03
Gucki hat geschrieben: 29 Mai 2018 12:23 Würdet Ihr ...
Jede/Jeden nehmen, um das 1. Mal Sex zu haben?
Jede/Jeden nehmen, um eine Beziehung zu haben?
Eure (Wunsch-)Vorstellungen über Bord werfen und aufgeben, um den Status "vergeben" zu erreichen?
in einer für Euch "unpassenden" Beziehung verharren, um eine Beziehung zu haben?
3. ein klares "Ja". Wer auf einen Partner wartet, der alle Vorstellungen, die man hat, erfüllt, dann wartet man eher lange.
An deinem Beispiel wurde mir gerade eben bewusst, wie unterschiedlich hier die verschiedenen User die Ausgangsfrage interpretieren. Interessant. Ich selbst habe das wohl ziemlich wörtlich genommen, darum überall ein Nein, denn rein aus gesellschaftlichen Zwängen oder Statusgründen mache ich absolut gar nichts. Allerdings könnte man die Frage natürlich auch etwas lockerer auslegen, was andere offensichtlich getan haben.
Hmm... interessant. Was sagt das eigentlich jetzt über die Antworten aus und interessant wäre natürlich auch noch, wie waren die Fragen ursprünglich tatsächlich gemeint? :gruebel:
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
haber

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von haber »

inVinoVeritas hat geschrieben: 21 Jun 2018 11:21
haber hat geschrieben: 21 Jun 2018 11:03
4.b) wenn gemeinsame Kinder da sind, dann müsste es schon "extremst unpassend" sein. Also dass quasi kein normales Gespräch mehr mit meiner Partnerin möglich wäre oder sie sich jeden Tag ins Koma säuft o.ä. Ansonsten habe ich die klare Devise, dass hier die gemeinsamen Kinder vorgehen und ich fast alles versuchen würde, um eine Trennung zu verhindern. Es gibt "schlimme" Trennungen und "nicht ganz so schlimme" Trennungen. Für ein Kind gibt es jedoch niemals eine "gute" Trennung. Ein Kind wird immer(!) darunter extrem leiden, wenn sich die Eltern trennen. Und das als Person, die für die Trennung am wenigsten kann.
...
Ja ein Kind wird unter einer Trennung leiden, aber dies gibt sich nach einer Zeit wieder - vor allem dann, wenn man die Trennung "richtig" vollzieht.
Das Kind wird jedoch definitiv mehr leiden und evtl. nachhaltige Schäden mitnehmen, wenn es unter unglücklichen Eltern und einer "kalten" Beziehung aufwächst, die nur noch auf dem Papier besteht.
...
Ich versuche das Offtopic kurz zu halten: Ein guter Freund von mir ist Familien- und Kindertherapeut. Der hat sehr viel mehr Einblick in dieses Themenfeld als ich. Aber wir führen oft auch Gespräche darüber.

Lange Zeit dachte man überwiegend so, wie du es geschildert hast. Doch seit ein paar Jahren findet hierzu auf professioneller Ebene ein Umdenken statt. Einige Studien haben Langzeitfolgen bei Trennungskindern untersucht und deren Ergebnisse sprechen eher für eine "Beziehung mit Kompromissen" als für eine Trennung, in Hinsicht auf das Kindeswohl.

Es hängt vor allem viel davon ab, wie alt das Kind bei der Trennung ist. Ob es zum Zeitpunkt der Trennung schon zumindest im Grundsatz verstehen(!) kann, warum die Trennung erfolgt und dass es nichts mit ihm zu tun hat. Davon geht man in der Regel ab ca. 10 - 12 Jahren aus. Findet die Trennung zu einem früheren Zeitpunkt statt, überwiegen in der Regel die Nachteile für das Kind. Es wird immer eine Schuld bei sich suchen und diese Zweifel kann bis zur Depression führen. Völlig unabhängig davon, wie "gut" die Trennung verlaufen ist.

Meinen Standpunkt dazu habe ich oben erläutert. Natürlich kann man das auch anders sehen.
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Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Axolotl »

haber hat geschrieben: 21 Jun 2018 12:01 Es hängt vor allem viel davon ab, wie alt das Kind bei der Trennung ist. Ob es zum Zeitpunkt der Trennung schon zumindest im Grundsatz verstehen(!) kann, warum die Trennung erfolgt und dass es nichts mit ihm zu tun hat. Davon geht man in der Regel ab ca. 10 - 12 Jahren aus. Findet die Trennung zu einem früheren Zeitpunkt statt, überwiegen in der Regel die Nachteile für das Kind. Es wird immer eine Schuld bei sich suchen und diese Zweifel kann bis zur Depression führen. Völlig unabhängig davon, wie "gut" die Trennung verlaufen ist.

Meinen Standpunkt dazu habe ich oben erläutert. Natürlich kann man das auch anders sehen.
Ich widerspreche dir da nicht. Ich war genau in dem Alter als sich meine Eltern, beide eher unglücklich, getrennt haben. Und ich kann dir sagen, ich empfand die Trennung eher als Segen. Denn das was davor passierte, das war letztlich wesentlich schlimmer. Und ich glaube auch Kinder die jünger sind bekommen mit, wenn ihre Eltern durchweg so unglücklich sind, dass es permanent streit gibt, eventuell sogar Gewalt, so dass die dann auch verstehen wieso sich Mama und Papa einfach trennen müssen. Ich würde sagen, es hängt daher im Einzelfall davon ab inwiefern eine gewisse Harmonie trotz unterschiedlicher Vorstellungen seitens der Eltern möglich ist. Ich denke der Schaden ist höher, und auch das kann ich durch einen fünf Jahre jüngeren Bruder bestätigen, wenn die Eltern dann zu lange warten. Schlimmer ist nur, wenn das/die Kind(er) der einzige Grund sind warum die Eltern überhaupt noch zusammen sind. Kenne ich auch Fallbeispiele zu.
私はウーパールです。

저는 아홀로틀입니.
haber

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von haber »

Hier noch ein kurzer Artikel, der meinen Standpunkt vielleicht noch ein bisschen erläutert. Mein Freund (der oben erwähnte Therapeut) hat es mir auch mal so ähnlich erklärt.

"Was mit Kindern passiert, wenn der Vater auszieht"
... Es muss also noch eine andere Erklärung geben für das erhöhte Risiko für Depressionen. Die Forscher glauben, dass das Kind die Situation, die zur Trennung führt, zwar rational verstehen kann, sie aber trotzdem auf sich bezieht.

Kappt der Vater die Beziehung zur Mutter, fühlt sich die Tochter so, als wäre auch die Beziehung zu ihr gekappt. Ein Vater, der später zurückkehre, mache diese Erfahrung vom Verlassenwerden wieder gut und verhindere so wohl mitunter eine Depression bei seiner Tochter, schreiben die Autoren. ...
Natürlich hängt es immer vom konkreten Einzelfall ab. Ich selbst habe ja erwähnt, dass ein komplett zerrüttetes Verhältnis für niemanden gut ist. Ab einen gewissen Punkt muss man die Trennungslinie ziehen.

Aber solange man noch halbwegs miteinander umgehen kann, sollte eine Trennung bei gemeinsamen (kleinen) KIndern, nicht primär davon abhängen, dass einer der Eltern "glücklicher" sein möchte. Da geht das Kindeswohl und die Verantwortung, die man für das Kind übernommen hat, für mich vor.
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Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von desigual »

Aber nur weil die Eltern sich trennen, heißt das doch nicht, dass die Kinder ein Elternteil kaum noch sehen. Mir fallen mehrere Bekannte ein, die sich die Betreuung hälftig aufteilen, sei es mit Mama- bzw. Papa-Woche, sei es Montag /Dienstag Mama, Mittwoch /Donnerstag Papa und Wochenende nach Bedarf.
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Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Freier Mensch »

Milchbub hat geschrieben: 21 Jun 2018 09:37
Freier Mensch hat geschrieben: 21 Jun 2018 07:44 Schwere Frage. Aber ich vermute nein.

Ein Bekannter führt eine Beziehung, in der er eine Partnerin hat, die ihn einengt, soziale Kontakte unterbindet und eine Art Konkon um hin webt. Sie verhält sich wie eine Klette. Wäre nichts für mich
Fühlt sich Dein Bekannter in so einer Beziehung wohl? :gruebel:
Das würde mir die allerletzte Lebensfreude nehmen.
Sehr gute Frage. Ich stelle mir die auch im Bezug zu seiner Person häufig. Ich bin mir da nicht sicher. Auf der einen Seite hadert er mit sich und seiner Situation. Er ist mit ihr in eine neue Stadt gezogen und findet dort schlecht Anschluss. Das belastet ihn wohl schon. Auf der anderen Seite merkt er nicht wie sie ihn in einen Konkon einwebt. Er scheint in seine Lebensgefährtin verliebt zu sein und er wirkt "glücklich" mit ihr.
Stabil

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Stabil »

Freier Mensch hat geschrieben: 30 Jun 2018 20:33
Milchbub hat geschrieben: 21 Jun 2018 09:37
Freier Mensch hat geschrieben: 21 Jun 2018 07:44 Schwere Frage. Aber ich vermute nein.

Ein Bekannter führt eine Beziehung, in der er eine Partnerin hat, die ihn einengt, soziale Kontakte unterbindet und eine Art Konkon um hin webt. Sie verhält sich wie eine Klette. Wäre nichts für mich
Fühlt sich Dein Bekannter in so einer Beziehung wohl? :gruebel:
Das würde mir die allerletzte Lebensfreude nehmen.
Sehr gute Frage. Ich stelle mir die auch im Bezug zu seiner Person häufig. Ich bin mir da nicht sicher. Auf der einen Seite hadert er mit sich und seiner Situation. Er ist mit ihr in eine neue Stadt gezogen und findet dort schlecht Anschluss. Das belastet ihn wohl schon. Auf der anderen Seite merkt er nicht wie sie ihn in einen Konkon einwebt. Er scheint in seine Lebensgefährtin verliebt zu sein und er wirkt "glücklich" mit ihr.
Interessante Konstellation. Das kann lange gut gehen, muss aber nicht. Es geht meistens nicht mal mittellange.
Er kann so wohl kaum seine Rolle als Mann so einnehmen, dass er und sie seine Stärke auch spüren können. Das kann bald ihm oder wahrscheinlich noch früher ihr fehlen.
Endura

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Endura »

Gucki hat geschrieben: 29 Mai 2018 12:23 Jede/Jeden nehmen, um eine Beziehung zu haben?
Eure (Wunsch-)Vorstellungen über Bord werfen und aufgeben, um den Status "vergeben" zu erreichen?
Am ersten Blick war es zwar nicht meine Traumfrau, wir hatten aber dennoch sehr schöne Zeiten miteinander.
in einer für Euch "unpassenden" Beziehung verharren, um eine Beziehung zu haben?
War ich wohl lange genug. :hammer:
zumsel

Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von zumsel »

Heute hat mir ein Arbeitskollege und überzeugter Single gesagt eine Thai würde 20k kosten. :shock:
Ich finde den Gedanken total eklig, dass er bald Urlaub in T-Heiland macht. :?
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Re: Beziehung um jeden Preis?

Beitrag von Axolotl »

zumsel hat geschrieben: 24 Jul 2018 13:50 Heute hat mir ein Arbeitskollege und überzeugter Single gesagt eine Thai würde 20k kosten. :shock:
Ich finde den Gedanken total eklig, dass er bald Urlaub in T-Heiland macht. :?
Für was? Kaufen? :surprise:
私はウーパールです。

저는 아홀로틀입니.