"Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

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Glockenspiel

Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Glockenspiel »

Steppenwolf91 hat geschrieben: 02 Jun 2018 15:00
Kalypso hat geschrieben: 02 Jun 2018 11:29 Ca. 50% meiner Singlebörsen-Kontakte enden mit ghosting. Es macht überhaupt keinen Sinn über dieses Verhalten des anderen nachzudenken, ich finde es nur bedauerlich, dass es Menschen gibt, die zu feige sind, mitzuteilen, dass sie keinen Kontakt mehr wünschen.
Geht mir ganz genauso, wenn gar mein Anteil nicht noch höher liegt...von den ganzen Dialogen, welche ich virtuell geführt habe, haben geschätzt nicht mehr als ein paar Prozent, den Anstand gehabt und mir gesagt, dass sie aus diesen oder jenen Gründen keinen Kontakt mehr möchten. Wie schon weiter oben geschrieben, bin ich mit der Zeit abgestumpft, wenn nicht gar resistent gegen Ghosting geworden und denke mir einfach, wenn es mal wieder so gemacht wird, "Na, dann halt nicht...."
Kalypso hat geschrieben: 02 Jun 2018 11:29 Viel nerviger und eigentlich schon krankhaft finde ich es, wenn ich jemanden mitteile, dass ich keinen Kontakt mehr wünsche, und dann werde ich über Wochen. Monate, Jahre von dieser Person belästigt.
Das betrifft beide Geschlechter, wobei der Anteil der Männer, welche nach einer solchen Ansage, anfangen zu klammern und einem regelrecht auf den Sack gehen, wesentlich höher sein dürfte als der Anteil der Frauen...ich spreche aus Erfahrung
Was dann einen abrupten Kontaktabbruch irgendwo auch verständlich ist, wenn es viele Männer gibt, die dann anfangen zu klammern und fragen, warum das ganze nicht funktioniert.
Teenage Kicks

Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Teenage Kicks »

selina hat geschrieben: 01 Jun 2018 18:13
Teenage Kicks hat geschrieben: 01 Jun 2018 17:58

Aber warum schreibt er Dir dann noch "ich liebe dich" ? :gruebel:
Im Grunde hätte es ihm doch total schnuppe sein können, da er ja wahrscheinlich eh schon geplant hatte Dich zu ghosten :specht:
Ja diese Frage habe ich mir bestimmt ebenfalls hundertmal gestellt. Ich habe kein Antwort darauf gefunden.
Zum Glück ist es Jahre her und spielt für mich keine Rolle mehr.
Obwohl in so dunklen Stunden voller Selbstzweifel, die zum Glück nur äußerst selten auftreten, hätte ich doch gern eine Antwort darauf.
War dein erster Freund denn auch ein AB oder ein Normalo? :gruebel:
Vielleicht hatte er Selbstzweifel und dachte er wäre nicht gut genug für Dich, davon könnte ich als MAB nämlich auch ein Lied singen...
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Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von selina »

Teenage Kicks hat geschrieben: 02 Jun 2018 15:07
War dein erster Freund denn auch ein AB oder ein Normalo? :gruebel:
Vielleicht hatte er Selbstzweifel und dachte er wäre nicht gut genug für Dich, davon könnte ich als MAB nämlich auch ein Lied singen...
Nein er ist kein AB.
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kreisel
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Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von kreisel »

Hachiko hat geschrieben: 02 Jun 2018 13:49 Dass es jetzt speziell "Partnerschaften" betrifft und nicht jede noch so flüchtige "Bekanntschaft", war wohl keiner in der Lage, wirklich mal zu betonen.
Nicht nur (langjährige) Partnerschaften betrifft es. Oft gibt es auch Dokus zu Ghosting im
Eltern- Kind Bereich (Kinder ghosten aber auch Eltern ghosten).
Oder in langjährigen (RL) Freundschaften. Also da, wo schon eine Art Bindung, Wiederholtheit,
Vertrautheit da ist, und wo man irgendwie davon ausgeht, dass das den Rest vom Leben
so weitergeht.
Zumindest der Sympathie und Treue ist man sich bei dem Stand der Bindung eigentlich sicher.
Also ich verstehe Ghosting so, wenn jemand von Knall auf Fall eine sehr enge, sehr lang andauernde,
Bindung verlässt.

Das heutige Kontakte knüpfen und -lösen im Online Zeitalter sehe ich noch nicht als Ghosting.
Dass es nervig ist und man sich auf nichts so richtig verlassen kann (eben gar keine richtige Bindung da
ist oder sich erst über längere Zeit bei Passen entwickelt) sehe ich aber auch so.
Glockenspiel

Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Glockenspiel »

kreisel hat geschrieben: 02 Jun 2018 17:23
Hachiko hat geschrieben: 02 Jun 2018 13:49 Dass es jetzt speziell "Partnerschaften" betrifft und nicht jede noch so flüchtige "Bekanntschaft", war wohl keiner in der Lage, wirklich mal zu betonen.
Nicht nur (langjährige) Partnerschaften betrifft es. Oft gibt es auch Dokus zu Ghosting im
Eltern- Kind Bereich (Kinder ghosten aber auch Eltern ghosten).
Oder in langjährigen (RL) Freundschaften. Also da, wo schon eine Art Bindung, Wiederholtheit,
Vertrautheit da ist, und wo man irgendwie davon ausgeht, dass das den Rest vom Leben
so weitergeht.
Zumindest der Sympathie und Treue ist man sich bei dem Stand der Bindung eigentlich sicher.
Also ich verstehe Ghosting so, wenn jemand von Knall auf Fall eine sehr enge, sehr lang andauernde,
Bindung verlässt.

Das heutige Kontakte knüpfen und -lösen im Online Zeitalter sehe ich noch nicht als Ghosting.
Dass es nervig ist und man sich auf nichts so richtig verlassen kann (eben gar keine richtige Bindung da
ist oder sich erst über längere Zeit bei Passen entwickelt) sehe ich aber auch so.
Gerade heute im Online Zeitalter scheint es einfacher Bindungen zu lösen, da man nicht so eine Vertrautheit zu den Menschen aufbaut, sofern man sich natürlich noch nicht öfters getroffen hat.
Aber ja, du hast das Phänomen "Ghosting" wohl schon richtig erfasst. Ich denke für viele hier ist das wenig nachvollziehbar, weil sie es vielleicht noch nie wirklich erlebt haben und es sich auch nicht vorstellen können.
Ich denke damit man von "Ghosting" reden kann muss eben schon eine gewisse Bindung(gegenseitig natürlich) zu einem da sein, die dann abrupt unterbrochen wird.
Dass man sich nach dem 1. Date dann nicht mehr schreibt, entspricht eher nicht dem Begriff "Ghosting", sondern eher "Chemie stimmt nicht..."
Und in so einem Fall ist die Quelle des Übels ja auch schnell ausgemacht und nachvollziehbar.
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Chase29
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Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Chase29 »

Glockenspiel hat geschrieben: 02 Jun 2018 18:04 Dass man sich nach dem 1. Date dann nicht mehr schreibt, entspricht eher nicht dem Begriff "Ghosting", sondern eher "Chemie stimmt nicht..."
Und in so einem Fall ist die Quelle des Übels ja auch schnell ausgemacht und nachvollziehbar.
Wenn man sich beim ersten Date gut versteht und schon weitere Aktivitäten plant, sich 1 Teil aber danach nie wieder meldet, auch nach Nachfrage nicht, dann ist das aber auch eine Art Ghosting, vielleicht nicht ganz so schwerwiegend aber immerhin.

"Die Chemie stimmt nicht", "im Sand verlaufen", das sind doch alles Sachen die man mit ehrlicher Herangehensweise merkt.
Wenns jemand nicht merkt, dann will es derjenige womöglich auch nicht merken.
Glockenspiel

Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Glockenspiel »

Chase29 hat geschrieben: 02 Jun 2018 18:20
Glockenspiel hat geschrieben: 02 Jun 2018 18:04 Dass man sich nach dem 1. Date dann nicht mehr schreibt, entspricht eher nicht dem Begriff "Ghosting", sondern eher "Chemie stimmt nicht..."
Und in so einem Fall ist die Quelle des Übels ja auch schnell ausgemacht und nachvollziehbar.
Wenn man sich beim ersten Date gut versteht und schon weitere Aktivitäten plant, sich 1 Teil aber danach nie wieder meldet, auch nach Nachfrage nicht, dann ist das aber auch eine Art Ghosting, vielleicht nicht ganz so schwerwiegend aber immerhin.

"Die Chemie stimmt nicht", "im Sand verlaufen", das sind doch alles Sachen die man mit ehrlicher Herangehensweise merkt.
Wenns jemand nicht merkt, dann will es derjenige womöglich auch nicht merken.
Also ich behaupte mal, dass es sehr viele Menschen gibt, die es nicht merken. Wenn ich mir so die Sendung "First Dates" auf Vox anschaue, dann bin ich immer wieder erstaunt wie oft vor allem die Männer der Meinung sind, dass sie einen sehr guten Eindruck machen bzw. der Meinung sind, dass die "Chemie stimmt".
Vor diesem Hintergrund glaube ich schon, dass man es auch nicht merken kann und dass es auch nicht mal selten vorkommt. Heißt dann in versteckter Botschaft dann eben "der Funke ist nicht übergesprungen".
Gibt ja genug Frauen, die selbst eher schüchtern sind und dem Mann in dem Moment keine schlehcte Laune machen wollen bzw. freundlich bleiben wollen.
Also die Interpretation von "sich gut verstehen" hat ja immer zwei Seiten und wenn eine Seite sich da nie wieder meldet, dann scheint sie das wohl nicht so zu sehen.
Nach einem ersten Date von "Ghosting" zu reden, halte ich für nicht passend. Immerhin scheint die eine Seite dann das Date nicht so schön gefunden zu haben. Trifft man sich hingegen sehr viele Male und es ist jedes Mal genau so wie immer und würde dann ein strikter Kontaktabbruch folgen, so würde ich schon eher sagen, dass dies "Ghosting" ist.
Teenage Kicks

Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Teenage Kicks »

Glockenspiel hat geschrieben: 02 Jun 2018 19:32
Chase29 hat geschrieben: 02 Jun 2018 18:20
Glockenspiel hat geschrieben: 02 Jun 2018 18:04 Dass man sich nach dem 1. Date dann nicht mehr schreibt, entspricht eher nicht dem Begriff "Ghosting", sondern eher "Chemie stimmt nicht..."
Und in so einem Fall ist die Quelle des Übels ja auch schnell ausgemacht und nachvollziehbar.
Wenn man sich beim ersten Date gut versteht und schon weitere Aktivitäten plant, sich 1 Teil aber danach nie wieder meldet, auch nach Nachfrage nicht, dann ist das aber auch eine Art Ghosting, vielleicht nicht ganz so schwerwiegend aber immerhin.

"Die Chemie stimmt nicht", "im Sand verlaufen", das sind doch alles Sachen die man mit ehrlicher Herangehensweise merkt.
Wenns jemand nicht merkt, dann will es derjenige womöglich auch nicht merken.
Also ich behaupte mal, dass es sehr viele Menschen gibt, die es nicht merken. Wenn ich mir so die Sendung "First Dates" auf Vox anschaue, dann bin ich immer wieder erstaunt wie oft vor allem die Männer der Meinung sind, dass sie einen sehr guten Eindruck machen bzw. der Meinung sind, dass die "Chemie stimmt".
Vor diesem Hintergrund glaube ich schon, dass man es auch nicht merken kann und dass es auch nicht mal selten vorkommt. Heißt dann in versteckter Botschaft dann eben "der Funke ist nicht übergesprungen".
Gibt ja genug Frauen, die selbst eher schüchtern sind und dem Mann in dem Moment keine schlehcte Laune machen wollen bzw. freundlich bleiben wollen.
Also die Interpretation von "sich gut verstehen" hat ja immer zwei Seiten und wenn eine Seite sich da nie wieder meldet, dann scheint sie das wohl nicht so zu sehen.
Nach einem ersten Date von "Ghosting" zu reden, halte ich für nicht passend. Immerhin scheint die eine Seite dann das Date nicht so schön gefunden zu haben. Trifft man sich hingegen sehr viele Male und es ist jedes Mal genau so wie immer und würde dann ein strikter Kontaktabbruch folgen, so würde ich schon eher sagen, dass dies "Ghosting" ist.
Ich würde hier auch nicht unbedingt von Ghosting sprechen, allerdings ist es schon sehr unhöflich und auch feige jemanden einfach so zu ignorieren, anstatt einfach zu sagen was Sache ist (und ja ich bin mir darüber im klaren das es auch Leute gibt die ein "nein" nicht so einfach akzeptieren können).
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Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von zumsel »

Ich halte in vielen Fällen nichts davon sich als Opfer zu sehen, obwohl es natürlich durchaus vorkommen kann und man sich vielleicht noch häufiger so fühlt, weil man den Kontakt wichtiger eingeschätzt hat als der Gegenüber.

Aber ich halte es auch ganz wichtig sich selber zu hinterfragen, denn es kann gut sein, dass man selber Anzeichen des Gegenüber auf mangelndes Interesse einfach nicht wahrgenommen hat. Vielleicht, weil man zu sehr bei sich und seinen Gedanken war, anstatt die Bedürfnisse des Gegenüber zu erkennen. Selbst wenn man sich scheinar gut unterhält kann es sein, dass man nur an der Oberfläche bleibt und nicht wirklich weiß, was der gegenüber denkt geschweige dennn fühlt bei dem was man von sich gibt. Vielleicht hat man selber nicht geeignet kommuniziert, um es herauszubekommen. Vom anderen zu verlangen wenigstens Tacheles zu reden und Gründe zu nennen lenkt doch nur von sich selber ab und man erhöht sich als wenn man was besseres wäre. Mit dem anderen hat man nichts mehr zu tun in Zukunft. Mit sich selber schon. Und da kann man ansetzen finde ich.
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Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Chase29 »

Glockenspiel hat geschrieben: 02 Jun 2018 19:32 Nach einem ersten Date von "Ghosting" zu reden, halte ich für nicht passend. Immerhin scheint die eine Seite dann das Date nicht so schön gefunden zu haben. Trifft man sich hingegen sehr viele Male und es ist jedes Mal genau so wie immer und würde dann ein strikter Kontaktabbruch folgen, so würde ich schon eher sagen, dass dies "Ghosting" ist.

Das kann man so pauschal auch nicht sagen.

Hat man relativ bald nach dem Erstkontakt ein Date und der gegenüber meldet sich dann nicht mehr, dann finde ich auch nicht, dass das Ghosting ist wobei es auch eine Unart ist. "Für mich hats nicht so gepasst" kann jeder schreiben.

Geht dem Date aber zuvor ein langer Kontakt einher, dann ist das für mich sehr wohl eine Art Ghosting.
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Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Chase29 »

zumsel hat geschrieben: 03 Jun 2018 09:13 Aber ich halte es auch ganz wichtig sich selber zu hinterfragen, denn es kann gut sein, dass man selber Anzeichen des Gegenüber auf mangelndes Interesse einfach nicht wahrgenommen hat. Vielleicht, weil man zu sehr bei sich und seinen Gedanken war, anstatt die Bedürfnisse des Gegenüber zu erkennen. Selbst wenn man sich scheinar gut unterhält kann es sein, dass man nur an der Oberfläche bleibt und nicht wirklich weiß, was der gegenüber denkt geschweige dennn fühlt bei dem was man von sich gibt. Vielleicht hat man selber nicht geeignet kommuniziert, um es herauszubekommen. Vom anderen zu verlangen wenigstens Tacheles zu reden und Gründe zu nennen lenkt doch nur von sich selber ab und man erhöht sich als wenn man was besseres wäre. Mit dem anderen hat man nichts mehr zu tun in Zukunft. Mit sich selber schon. Und da kann man ansetzen finde ich.
Das mag schon sein, dass Anzeichen usw. falsch verstanden werden. Das kann aber beide betreffen und in jede Richtung gehen.

Tacheles reden verlangt ja auch keiner aber ein kurzes "Du für mich hats nicht so gepasst, wünsche die alles Gute" zeugt von Ehrlichkeit und Respekt.
(Sobald sich einer nach dem Treffen weiter meldet und für den anderen passt es nicht).
Gatem

Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Gatem »

zumsel hat geschrieben: 03 Jun 2018 09:13 Vielleicht hat man selber nicht geeignet kommuniziert, um es herauszubekommen. Vom anderen zu verlangen wenigstens Tacheles zu reden und Gründe zu nennen lenkt doch nur von sich selber ab und man erhöht sich als wenn man was besseres wäre. Mit dem anderen hat man nichts mehr zu tun in Zukunft. Mit sich selber schon. Und da kann man ansetzen finde ich.
Ich sehe darin keinen Widerspruch. Gerade weil man ggf. an sich arbeiten muss ist eine Rückmeldung doch um so notwendiger. Vielleicht hat man schlecht kommuniziert und irgendwelche Zeichen übersehen. Vielleicht hat man das Gegenüber durch sein Verhalten oder irgendwelche Aussagen verletzt oder abgeschreckt. Der Punkt ist doch aber, dass man ohne eine entsprechende Rückmeldung die genauen Gründe nicht kennt. Dadurch kann man nicht ausreichend reflektieren und würde beim nächsten Mal womöglich wieder in genau die gleichen Fehler laufen.
Insofern finde ich den Wunsch nach einer Erklärung absolut nachvollziehbar und legitim.
Tyralis Fiena
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Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Tyralis Fiena »

Ja, real wie auch online. Vor einigen Monaten bzw. vor gut einem Jahr ist mir das mit zwei Onlinebekanntschaften passiert. Die Begegnung fand jeweils in einem Spiel statt und wir verbrachten regelmäßig einiges an Zeit miteinander und hatten so einigen Spaß zusammen. Die eine Bekanntschaft hat dann schlagartig ihren Account gelöscht. Allerdings war ich darüber nicht so überrascht und es war auch nicht so richtig schmerzhaft. Anhand der letzten Gespräche bzw. genauer gesagt, dem was dahinter mitschwang, hatte ich schon vermutet, dass es passieren würde und es hat sich dann ja auch bewahrheitet.

Bei der zweiten war es dagegen empfand ich es als schmerzhaft. Allerdings konnte ich mir den Grund schon darüber zusammenreimen. Sie hatte mir gestanden, dass sie sich in mich verliebt hatte, nachdem ich sie direkt gefragt hatte. Das es überhaupt so weit gekommen ist, kam daher das ich sie davor wohl aus Versehen mal mit meinen Ausführungen verletzt. Überrascht von ihrer heftigen Reaktion und der zeitweiligen Kontaktpause dämmerte mir dann, das da anscheinend doch mehr dahinterstecken könnte. Wochen später konnte ich ihr meine Vermutung darlegen und sie gab dann auch zu, dass ich recht hätte. Ich hatte sie versucht, sie einzubremsen und ihr versucht, klarzumachen, dass es emotional viel zu überladen ist. Damals war ich auch überzeugt davon, dass doch onlinemässig emotional nicht wirklich etwas an Inhalt herüberkommt. Wie auch immer anfangs schien es, als hätte sie das akzeptiert und es lief besser, bis sie halt von einen auf den anderen fort war. So im Nachhinein ist mir dann anhand ihres vorigen Verhaltens aufgefallen, dass mein Versuch des Einbremsen vermutlich nicht wirklich funktioniert hat.

Real hatte ich daran auch eine damalige platonische Freundin verloren. Nachdem wir uns damals kennengelernt hatten, schaffte sie es, mich aus meinem Schneckenhaus zu holen und mich fürs Weggehen (zu Clubs, Kegeln etc.) zu begeistern. Jedenfalls hatte sie auch ihren Anteil daran, dass ich da meine sozial aktivste Phase erleben durfte. Das war aber auch irgendwann schlagartig vorbei. Es gab auf Kontaktversuche keine Reaktionen mehr und ich hatte dann damit auch rasch aufgehört. Das Warum dazu bleibt für immer ungelöst. Dennoch oder gerade deshalb hatte es sich die plötzliche Lücke bescheiden angefühlt.

Etliche Kontakte sind auch einfach nur relativ rasch eingeschlafen. Ich selbst bin davon auch nicht frei, dass heißt, ich war schon "Täter". (zumindest zeitweilig). Während meiner depressiven Episode gab es mal eine Zeit, wo ich mich schlicht nicht mehr gemeldet hatte und auch keine Anrufe oder sonstigen Nachrichten beantwortet hatte. Ich hatte die Tür nicht mehr aufgemacht, wenn die Klingel läutete und mich zeitweilig völlig isoliert. Deren wachsende Verzweiflung hatte ich registriert und hatte dann doch den Kontakt kurzzeitig wiederhergestellt, nur um ihnen mitzuteilen, dass ich mit meinen Gedanken alleine sein muss und niemanden damit belästigen will.

Ich durfte ich das auch innerfamiliär schon auch erleben ( auch aus Drittperspektive). Wenn da der Kontakt zwischen zwei Brüdern untereinander und dazu der noch lebenden Mutter schlagartig abreißt, ist das sicherlich auch ein bescheidenes Gefühl. Ganz egal ist mir das zwar nicht, aber ich habe mich darauf eingestellt, dass Beziehungen jeglicher Art abrupt abreißen können. Resultierend erscheinen mir Bindungen auch nur selten verlässlich und stabil.
Bummi

Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Bummi »

zwei Mal
Alex der Erste

Re: "Ghosting" - wie oft ist euch das schon passiert?

Beitrag von Alex der Erste »

Ich habs einmal selbst gemacht...
Hab dem Mädel nicht mehr geantwortet, nicht auf Anrufe reagiert. Mir ging es zu der Zeit beschissen und ich wollte kein Mädchen mit meinen Problemen belasten.

Rückblickend betrachtet war es eine scheiß Aktion von mir, die ich auch bereue.
Ich hab schon mal mit dem Gedanken gespielt, sie mal anzuschreiben und ihr die Sache zu erklären/mich zu entschuldigen.