Raptus hat geschrieben: ↑03 Jun 2018 15:10
Auf der anderen Seite: wie oft habt ihr das schon erlebt, dass Männer, die alleine sind, von Frauen an der Bar eingeladen wurden?
Das kommt vielleicht vor, ist aber eher die Ausnahme.
Die Einschätzung mit den Aktivitäten teile ich. Natürlich kann man auch vieles davon alleine machen aber es geht doch darum, dass man bei einem Konzert, Urlaub, Stadion Besuch, Emotionen miteinader teilt.
Ist euch schon aufgefallen, dass zumindest in jungen Jahren (wie ich noch in Discos ging, also 14 - 23), meist eine oder mehrere attraktive und selbstbewusste Frauen eine unattraktive mit wenig Selbstbewusstsein (zwischen Aussehen und Selbstbewusstsein hat es da eine starke Korrelation gegeben) dabei hatten? Sie nahmen sie mit, damit sie auch mal unter Menschen kommt und vllt. ein Mann, der eine der attraktiven Frauen will, aber da abblitzt, für sie abfällt.
Das gibts bei Männern nicht. Da werden unattraktive Männer, Nerds oder Mobbingopfer nicht mitgenommen, weil man Angst vor einem Imageverlust hat, wenn man sich mit so einem "Looser" in der Öffentlichkeit zeigt. Diese Solidarität wie unter Frauen gibts bei den Männern nicht. Auch nehmen sich Frauen nicht um einsame oder ausgegrenzte Männer an. Egal ob beim Ausmachen von Treffen oder vor Ort, wenn ein Mann alleine in der Disco war.
Morningstar hat geschrieben: ↑03 Jun 2018 16:20
Mein Alltag ist vor allem deshalb sehr grau da mein Job so dermaßen unfassbar langweilig ist, es für mich aber auch nicht ganz so einfach ist etwas neues besseres zu finden. Aber 10 Stunden auf Arbeit, danach hat man irgendwie wenig Lust noch in die Stadt zu fahren und irgendwas zu machen. Also heim in die Bude und dort dann PC/Netzflix bis zum schlafen gehen.
Am Samstag dann irgendwo auf einer Techno Party durchtanzen und Körbe von den dort anwesenden Damen kassieren, rinse repeat. Auch wenn man wie ich zwischendurch viel in den Ausgang geht ist das noch lange keine Garantie dafür das es automatisch besser wird. Aber die Vorraussetzung denn daheim bleiben ändert garantiert nix. D.h muss man sich dennoch zwingen die Komfortzone zu verlassen, am Ende fühlt sich das dann doch immer noch besser an als wenn man den Samstag Abend daheim verbracht hätte.
Viele hier genannten Dinge kann man alleine machen. Nur wenn ich da alleine unter Gruppen, Paaren und Familien bin und meine Kontaktversuche alle abgeblockt werden, ist das Gesamterlebnis einfach nur enttäuschend, frustrierend und deprimierend. Ich fühle mich danach deutlich schlechter als wenn ich was gemacht hätte, wo ich niemanden oder nur anderen Einzelpersonen (egal ob die nun kontaktbereit sind oder nicht) begegne. Dass stolz sein auf das Verlassen der Komfortzone hielt bei nur kurz an, mittlerweile bereue ich es im Nachhinein immer, wieder so blöd gewesen zu sein, so viel Zeit (lange Wege auf dem Land!) und Geld (Eintritte, Essen, Trinken) für so viel Frust ausgegeben zu haben und wieder mal darin belehrt worden zu sein, dass meine Kennenlernversuche vergeblich sind.
Ja, daheim oder draußen bei Einzelgängeraktivitäten lernt man niemanden kennen. Draußen an Orten wo viele andere sind, aber auch nicht zwingend.
Ich habe festgestellt, dass mir etwa ein Freibadbesuch nur wegen Freunde treffen Spaß gemacht hat. Alleine macht mir das null Spaß, nein, es deprimiert mich sogar. Meine Freunde haben sich nach der Schule/Uni alle weit verteilt und haben alle Partner und immer öfter Kinder. Auf der Arbeit auch, dazu sind hier alle deutlich älter wie ich. Die haben ganz andere Interessen und Probleme (z.B. schafft das Kind den Übertritt aufs Gymnasium oder wie lange es bei seinem Fahrstil wohl noch ohne Unfall bleibt?) wie ich. Naja, und im Bad oder Kino Leute kennenlernen, die das wie ich noch machen, funktioniert halt auch nicht. Meine anderen Hobbys wie Lesen von Nachrichtenmagazinen und wissenschaftlicher Literatur (mit Romanen kann ich gar nichts anfangen) sind nun mal wegen der Einzelgänger-Eigenschaft gar nicht zum Kennenlernen geeignet.
Eigentlich hat Leute kennenlernen bei mir nur funktioniert, wenn andere Leute ebenfalls Leute kennenlernen wollten, weil sie wie ich auch neu waren, z.B. Übertritt auf Gymnasium, Zivildienst, Orientierungswoche an der Uni. Sonst begegnet man leider kaum Leuten, die neben Partner und bestehenden Kontakten noch Zeit und Lust auf neue Kontakte haben.