1. Vorweg: Der TE hat auf jeden Fall meinen Respekt dafür eine so schwere Krankheit wie Krebs gleich 2 x überwunden/ überlebt zu haben.
2. Ich finde es trotz allem schade aus dem wunderschönen Artikel von Fuzzi jetzt schon wieder eine Aussehens -Diskussion aufzubauschen, denn:
a.
Halte ich jede Wette, dass die Formulierung "nicht so der Traummann" von ihr gewählt wurde, da sie -wie viele Abinen/ Frauen hier im Forum - gewöhnt ist, vorgehalten zu bekommen sich nur für gutausehende Männer zu interessieren und sie dies damit widerlegen wollte.
Natürlich lasse ich mich da gern berichtigen. Ist ja Fuzzis Artikel und nicht meiner.
b.
Mehr als deutlich aus ihrem Bericht hervorgeht, dass sie den Mann dennoch genug mochte, ihn für ihre immerhin allererste, sexuelle Erfahrung auszuwählen- und ich finde aus den Zeilen spricht mehr als genug geradezu ansteckende Begeisterung über ihn.
c.
Ich es für einen der bedauerlichsten Fehler hier halte, dass von Abinen mit wenig Erfahrung hier ständig verlangt wird, dass sie alles was sie wollen und wen sie mögen zu Hundert Prozent korrekt und stichhaltig formuliert zu Papier bringen.
Hier wurde in meinen Augen einfach ein Datepartner beschrieben, so wie er eben war, als der Mensch der er war - und zwar einer der mehr als genug begeistert hat.
3.
Abschliessend:
"Der Norm entsprechen" ist ein weites Feld, über das man dazu trefflich streiten kann.
Der Umgang mit Krankheiten und Einschränkungen auch.
Als jemand der selbst in einen gehandicapten Menschen verliebt war und als jemand, der selbst wie der TE eine zwar nicht ansteckende, aber mit Ängsten und Vorurteilen beladene Krankheit hat, möchte ich in Kurzform Folgendes anmerken:
Ich halte den Umgang damit und die Austrahlung des Menschen für entscheidend.
Speziell für den TE.
Machst du es zu einem Stigma? (Ich zitiere: "Nur unter Opiaten...")
Oder hast du für dich positive Akzeptanz gefunden und die Krankheit/ Ihre Folgen zu einem Teil von dir gemacht?
Wenn deine Dates fragen "überfährst" du sie dann sofort mit der "Leidensgeschichte"? Oder wärst du in der Lage einen lockeren Scherz über dein Humpeln zu machen und vielleicht die etwas schweren Details auf später zu verschieben?
Wie gesagt: Kurzform.
Aber ich weiß aus Erfahrung (jetzt 2x), dass meine Krankheit akzeptiert wird. Was nicht funktioniert ist, es beim ersten oder zweiten Date auf den Tisch des Hauses zu legen. Das schockt und überfordert - völlig verständlicherweise.
Niemand will beim lockeren, fröhlichen ersten Date, wo es generell erst Mal drum geht ob man den Menschen überhaupt mag, über Krankheiten reden oder Schulden oder tote Verwandte oder Exen oder andere Dinge, die einfach nicht First Date -Material sind.
Es gilt was immer gilt:
Ursachenforschung muss tiefer gehen, als nur ans Aussehen.
Auch mein letzter Partner entsprach dem Aussehen nach absolut nicht dem, was ich gesucht habe. (wohlgemerkt ursprünglich, denn manchmal begeistern einen einfach Menschen, von denen man das nicht im ersten Moment erwartet.)
All die Klassiker, auf denen hier so gern herum geritten wird: Zu klein, zu dünn etc.
Aber Aussehen ist eben lange nicht alles was zählt. Es reicht immer, wenn es etwas gibt, was einen zu der Person hin zieht und eine gmeinsame Basis entsteht. Und dafür ist es wichtig, dass man diese gmeinsame Basis nicht gleich beim ersten Date durch irgendwelches falsches Verhalten, welcher Art auch immer tot prügelt.
Das schlimmste Date meines eigenen Lebens hatte ich mit jemandem, der schon 5 Minuten nach unserer Begegnung anfing mir zu erzählen, wer ihm in seinem Leben alles Leid zugefügt hat. Ich bin dann abgehauen, als er mit seinem Gesundheitszustand weiter machen wollte...
Das schlimme ist, ich hätte ihn locker übertrumpfen können mit seinem Gejammer.
Aber ich weiß eben, was ich mir beim ersten Date zu klemmen habe... wo ich im Übrigen auch lieber Spaß haben will, als Probleme wälzen.