Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

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fredstiller

Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von fredstiller »

Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 11:15 Ich finde die Vorstellung sehr befremdlich, dass eine Frau mit einem Mann zusammen ist, der 10, 15 oder noch mehr Jahre älter ist als sie. Mir spukt dann immer im Kopf herum: Als der 20 war, war sie noch 10 (also ein Kind), oder sogar noch jünger - je nach Altersdifferenz.
Natürlich kann man jetzt sagen, dass es um zwei Erwachsene geht, wenn eine 30-Jährige mit einem 40-Jährigen zusammen ist. Trotzdem bleibt da für mich immer so ein Geschmäckle.
Lass es fünf Jahre sein (nichts ungewöhnliches), dann dann war der ältere Partner 18, der jüngere 13. Oder 16 und 11.
Stabil hat geschrieben: 05 Aug 2018 12:35 Eine fitte Sechzigerin interessiert mich schon viel mehr als eine übergewichtige, schlaffe, stubenhockende Fünfundreissigerin.
Realität dürfte aber auch sein, dass von den 35-jährigen mehr fit sind als von den 60-jährigen.
jim-dandy hat geschrieben: 05 Aug 2018 13:09 Mir fällt auf, dass das Beispiel "älterer Mann, jüngere Frau" öfter genannt und auch verurteilt wird, während die umgekehrte Variante irgendwie nicht so viel Beachtung bekommt und irgendwie auch nicht großartig angeprangert wird.
Erstens gibt es erstere Konstellation häufiger als letztere.
Zweitens spielt da m.E. das Stereotyp des "erfahreneren, mächtigeren, begüterteren und physisch stärkeren" Mannes eine Rolle.

Der ist erstens als Traumpartner von der Frauenwelt gefragt - wird aber bei "zu grossem" Altersunterschied als "jüngere und schwächere ausbeutend" diffamiert.
Wohingegen Frauen umgekehrt gesellschaftlich die klassischen "Opferrollen" abonniert haben, und als Geschlecht (in den Köpfen) nur schwer als Täter auftreten bzw. wahrgenommen werden.
jim-dandy hat geschrieben: 05 Aug 2018 13:09 Wenn ein Typ mit Anfang 50 Vater wird, finde ich das egoistisch und fahrlässig, denn wenn das Kind dann 18 ist, ist der Vater schon ein Endsechziger. Solch späte Familienplanung finde ich völlig daneben
Wo ist das Problem?
Der Vater hat bis dahin vielleicht eine höhere Position erarbeitet bzw. mehr Geld gespart, um seine Familie und Kinder versorgen zu können.
Und gleichzeitig ist er auch aus der Karrierephase heraus, und hat langsam mehr Zeit für seine Kinder, da er nicht mehr 100% arbeiten muss.
Ganz abgesehen von dem Mehr an Lebenserfahrung, das er weitergeben kann.
Stabil

Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Stabil »

fredstiller hat geschrieben: 05 Aug 2018 17:03
Stabil hat geschrieben: 05 Aug 2018 12:35 Eine fitte Sechzigerin interessiert mich schon viel mehr als eine übergewichtige, schlaffe, stubenhockende Fünfundreissigerin.
Realität dürfte aber [?] auch sein, dass von den 35-jährigen mehr fit sind als von den 60-jährigen.
Ja natürlich, das ändert nichts an meinen Prioritäten.
Stabil hat geschrieben: 05 Aug 2018 14:31 ... wie ich meine Prioritäten setze: Die potentielle gemeinsame Lebensgestaltung ist das, was meine Aufmerksamkeit anzieht.
Stabil

Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Stabil »

Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 11:15 Natürlich kann man jetzt sagen, dass es um zwei Erwachsene geht, wenn eine 30-Jährige mit einem 40-Jährigen zusammen ist. Trotzdem bleibt da für mich immer so ein Geschmäckle.
Was für ein "Geschmäckle" sollte denn da auf tauchen? Hast du spezielle Phantasien dazu?

Nüchtern betrachtet sind sie tatsächlich zwei erwachsene Leute.
Dandy

Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Dandy »

fredstiller hat geschrieben: 05 Aug 2018 17:03 Wo ist das Problem?
Der Vater hat bis dahin vielleicht eine höhere Position erarbeitet bzw. mehr Geld gespart, um seine Familie und Kinder versorgen zu können.
Und gleichzeitig ist er auch aus der Karrierephase heraus, und hat langsam mehr Zeit für seine Kinder, da er nicht mehr 100% arbeiten muss.
Ganz abgesehen von dem Mehr an Lebenserfahrung, das er weitergeben kann.
Das Problem ist in meinen Augen das erhöhte Risiko dafür, dass der Vater oder die Mutter dann altersbedingt erkrankt und das Kind viel zu früh mit dem Thema Vergänglichkeit oder sogar Verlust / Tod eines Elternteils konfrontiert wird, im schlimmsten Fall beider Elternteile.

Selbst, wenn es finanziell abgesichert sein sollte, so ist es doch sehr hart für ein Kind, dessen Persönlichkeit vielleicht noch nicht ganz gereift ist, etwas derartiges zu ertragen.

Und wenn es nicht finanziell abgesichert ist und somit plötzlich komplett auf sich alleine gestellt ist, bevor es ein selbständiges Leben führen kann, dann ist das ein gewaltiges Problem. Und somit ein nicht zu unterschätzendes Risiko.

Entweder man hat in der Position einen verdammt guten (!) Plan für die Zukunft des Kindes, oder man lässt es sein. Ich tendiere im Zweifelsfall zu letzterem und finde, dass eine Kinderzeugung im hohen Alter eher ein Produkt des Wunsches nach Selbstverwirklichung ist.

EDIT: Bei der Mutter sind natürlich noch sämtliche Risiken in Betracht zu ziehen, wie ich es zuvor bereits erwähnt habe. Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass der Vater 60 ist und die Mutter vielleicht Anfang 40.
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von bettaweib »

Wir Frauen haben den Kinderwunsch in uns drin. Das macht die Natur. Wir sollen uns fortpflanzen....dann tickt die Uhr....tick tick tick...?

Ich persönlich hätte auch gern ein Kind adoptiert oder ein Pflegekind. Gern auch älter.
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Tania »

bettaweib hat geschrieben: 05 Aug 2018 19:06 Ich persönlich hätte auch gern ein Kind adoptiert oder ein Pflegekind. Gern auch älter.
Aber mir fehlt der Mann .....für eine Familie.
Auch Alleinstehende dürfen Pflegekinder aufnehmen.
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von bettaweib »

Tania hat geschrieben: 05 Aug 2018 19:17
bettaweib hat geschrieben: 05 Aug 2018 19:06 Ich persönlich hätte auch gern ein Kind adoptiert oder ein Pflegekind. Gern auch älter.
Aber mir fehlt der Mann .....für eine Familie.
Auch Alleinstehende dürfen Pflegekinder aufnehmen.
Ja, das weiß ich. Aber dann brauche ich ein besseres Gehalt, bei gleichzeitig weniger Stunden.....eine größere Wohnung.....wenn ich mal im Lotto gewinne......aber ich spiele ja garnicht.....vielleicht sollte ich doch...man sagt ja "Pech im Spiel, Glück in der Liebe". Bei mir muss es daher umgekehrt sein...."Pech in der Liebe, Glück im Spiel"....Und früher hatte ich tatsächlich öfters etwas bei Gewinnspielen gewonnen. Handy, Büchergutschein, Tuschkasten, T- Shirt, Kaffeemaschine.....
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Axolotl »

bettaweib hat geschrieben: 05 Aug 2018 19:06 Wir Frauen haben den Kinderwunsch in uns drin. Das macht die Natur. Wir sollen uns fortpflanzen....dann tickt die Uhr....tick tick tick...?

Ich persönlich hätte auch gern ein Kind adoptiert oder ein Pflegekind. Gern auch älter.
Aber mir fehlt der Mann .....für eine Familie.
Ich glaube den Trieb zur Fortpflanzung haben alle Menschen in ihren Genen. aber ich sehe durchaus genug Menschen die nichts von Kindern halten. Ich selbst bin da eher zwiegespalten :? Liegt aber daran, dass ich in einem zerrütteten Elternhaus aufgewachsen bin und weiß was dabei rauskommt wenn so aufwächst :hierlang: :sadman:
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von bettaweib »

Axolotl hat geschrieben: 05 Aug 2018 19:34
Ich glaube den Trieb zur Fortpflanzung haben alle Menschen in ihren Genen. aber ich sehe durchaus genug Menschen die nichts von Kindern halten. Ich selbst bin da eher zwiegespalten :? Liegt aber daran, dass ich in einem zerrütteten Elternhaus aufgewachsen bin und weiß was dabei rauskommt wenn so aufwächst :hierlang: :sadman:
Ich bin dank meiner Mutter sehr unterkühlt und ohne liebevolle Zuneigung aufgewachsen.
Aber wir können das ja zum Glück besser machen als unsere Eltern.....theoretisch.....
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Axolotl »

bettaweib hat geschrieben: 05 Aug 2018 19:38 Ich bin dank meiner Mutter sehr unterkühlt und ohne liebevolle Zuneigung aufgewachsen.
Aber wir können das ja zum Glück besser machen als unsere Eltern.....theoretisch.....
Ich habe da aber die Erfahrung gemacht, dass man es selten schafft. Ich kenne genug beispiele, wo Leute sich gesagt haben ich werde ganz anders, aber letztlich langfristig genau die gleichen Fehler, nur in anderer Ausprägung, gemacht haben. Wie oft höre ich von Menschen, dass sie es anders machen als ihre Eltern..... Aber anders ist nicht immer besser. Und statt die Kinder zu verdreschen macht man sie psychisch fertig, oder andersherum.

Ich weiß nicht. Ich bin da skeptisch. Es bedarf enormer Selbstkontrolle, einer tiefergehenden Einsicht und einer Menge Willenskraft die Dinge die einem angetan wurden nicht auf die ein oder andere Weise anderen anzutun. Speziell dann, wenn sie in Lebensabschnitten passieren, in denen die Persönlichkeit nicht stark genug ausgeprägt und entwickelt ist.
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von bettaweib »

Axolotl hat geschrieben: 05 Aug 2018 19:52

Ich weiß nicht. Ich bin da skeptisch. Es bedarf enormer Selbstkontrolle, einer tiefergehenden Einsicht und einer Menge Willenskraft die Dinge die einem angetan wurden nicht auf die ein oder andere Weise anderen anzutun. Speziell dann, wenn sie in Lebensabschnitten passieren, in denen die Persönlichkeit nicht stark genug ausgeprägt und entwickelt ist.
Ich war mal ehrenamtliche Lesepatin in einer Grundschule. Mir hatte das sehr viel Spaß gemacht. Und ich habe festgestellt, dass ich eben nicht so bin wie meine Mutter. Ich bin bei Kindern auch immer sehr beliebt. Vielleicht auch, weil ich selber eher kindlich wirke und eben nicht wie die Erwachsenen und Lehrer immer nur fordere.
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Axolotl »

bettaweib hat geschrieben: 05 Aug 2018 20:00 Ich war mal ehrenamtliche Lesepatin in einer Grundschule. Mir hatte das sehr viel Spaß gemacht. Und ich habe festgestellt, dass ich eben nicht so bin wie meine Mutter. Ich bin bei Kindern auch immer sehr beliebt. Vielleicht auch, weil ich selber eher kindlich wirke und eben nicht wie die Erwachsenen und Lehrer immer nur fordere.
Das ist gut. Nur wie wirkt sich so etwas langfristig aus? Wenn man das Kind abends abgeben kann kann man auch nett sein. Darum sind Oma/Opa, Onkel und Tante immer beliebter bei den Kids. Aber was, wenn man diesen Luxus nicht hat?
Zuletzt geändert von Axolotl am 05 Aug 2018 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Galadriel »

Stabil hat geschrieben: 05 Aug 2018 17:28
Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 11:15 Natürlich kann man jetzt sagen, dass es um zwei Erwachsene geht, wenn eine 30-Jährige mit einem 40-Jährigen zusammen ist. Trotzdem bleibt da für mich immer so ein Geschmäckle.
Was für ein "Geschmäckle" sollte denn da auf tauchen? Hast du spezielle Phantasien dazu?

Nüchtern betrachtet sind sie tatsächlich zwei erwachsene Leute.
Ich finde es einfach nicht normal, mit jemanden zusammen zu sein, der deutlich älter ist als man selbst. Ich kann es mir nur so erklären, dass der ältere Partner (meistens ein Mann) in der Midlife-Crisis o. ä. steckt und der jüngere Partner (meistens eine junge Frau) sich auf das Spiel einlässt - nicht selten vermutlich aus materiellen Gründen. Ich weiß nicht. Wie gesagt, es hat für mich einfach ein Geschmäckle. Es wirkt auf mich ein bisschen wie Prostitution light.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass da wirklich Liebe im Spiel ist. Und mein Verdacht erhärtet sich, je größer der Altersunterschied ist.

Das muss natürlich nicht stimmen, und du wirst mir sicherlich sofort widersprechen und mit irgendwelchen Gegenbeispielen kommen. Dennoch ist das meine persönliche Sicht.
Pierre

Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Pierre »

Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 20:41 Ich finde es einfach nicht normal, mit jemanden zusammen zu sein, der deutlich älter ist als man selbst. Ich kann es mir nur so erklären, dass der ältere Partner (meistens ein Mann) in der Midlife-Crisis o. ä. steckt und der jüngere Partner (meistens eine junge Frau) sich auf das Spiel einlässt - nicht selten vermutlich aus materiellen Gründen. Ich weiß nicht. Wie gesagt, es hat für mich einfach ein Geschmäckle. Es wirkt auf mich ein bisschen wie Prostitution light.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass da wirklich Liebe im Spiel ist. Und mein Verdacht erhärtet sich, je größer der Altersunterschied ist.
Könnte das nicht auch damit zusammenhängen, dass es ein allgemeines gesellschaftliches Gebot gibt, dass man "alte weiße Männer" hassen und verachten soll?
Reinhard
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Reinhard »

Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 20:41
Stabil hat geschrieben: 05 Aug 2018 17:28
Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 11:15 Natürlich kann man jetzt sagen, dass es um zwei Erwachsene geht, wenn eine 30-Jährige mit einem 40-Jährigen zusammen ist. Trotzdem bleibt da für mich immer so ein Geschmäckle.
Was für ein "Geschmäckle" sollte denn da auf tauchen? Hast du spezielle Phantasien dazu?

Nüchtern betrachtet sind sie tatsächlich zwei erwachsene Leute.
Ich finde es einfach nicht normal, mit jemanden zusammen zu sein, der deutlich älter ist als man selbst. Ich kann es mir nur so erklären, dass der ältere Partner (meistens ein Mann) in der Midlife-Crisis o. ä. steckt und der jüngere Partner (meistens eine junge Frau) sich auf das Spiel einlässt - nicht selten vermutlich aus materiellen Gründen. Ich weiß nicht. Wie gesagt, es hat für mich einfach ein Geschmäckle. Es wirkt auf mich ein bisschen wie Prostitution light.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass da wirklich Liebe im Spiel ist. Und mein Verdacht erhärtet sich, je größer der Altersunterschied ist.
Das würde ich eher an den Einkommensunterschieden festmachen. Wenn (bspw.) sie gut verdient (oder auch die Aussicht darauf hat, z.B. Studentin (in einem Nicht-orchideenfach)), dann würde ich die materiellen Gründe für weniger wichtig halten.

Und generell würde ich den Leuten nicht grundlos was unterstellen wollen. "Im Zweifel für den Angeklagten".

Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 20:41 Das muss natürlich nicht stimmen, und du wirst mir sicherlich sofort widersprechen und mit irgendwelchen Gegenbeispielen kommen. Dennoch ist das meine persönliche Sicht.
Vermuten darfst du natürlich viel. :hierlang:
Make love not war!
Galadriel

Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Galadriel »

Pierre hat geschrieben: 05 Aug 2018 21:16
Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 20:41 Ich finde es einfach nicht normal, mit jemanden zusammen zu sein, der deutlich älter ist als man selbst. Ich kann es mir nur so erklären, dass der ältere Partner (meistens ein Mann) in der Midlife-Crisis o. ä. steckt und der jüngere Partner (meistens eine junge Frau) sich auf das Spiel einlässt - nicht selten vermutlich aus materiellen Gründen. Ich weiß nicht. Wie gesagt, es hat für mich einfach ein Geschmäckle. Es wirkt auf mich ein bisschen wie Prostitution light.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass da wirklich Liebe im Spiel ist. Und mein Verdacht erhärtet sich, je größer der Altersunterschied ist.
Könnte das nicht auch damit zusammenhängen, dass es ein allgemeines gesellschaftliches Gebot gibt, dass man "alte weiße Männer" hassen und verachten soll?
Wie kommst du denn jetzt darauf? Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun?
Pierre

Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Pierre »

Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 21:27 Wie kommst du denn jetzt darauf? Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun?
Ich denke das hat sehr wohl damit zu tun, dass "alte weisse Männer" pauschal als sexistisch und als Ausbeuter wahrgenommen werden sollen (was genau zu Deinem Bild von "ein bischen Prostitution" passt) - und in solchem Kontest natürlich auch gar keine Liebe "verdienen".
Stabil

Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Stabil »

bettaweib hat geschrieben: 05 Aug 2018 19:38 Ich bin dank meiner Mutter sehr unterkühlt und ohne liebevolle Zuneigung aufgewachsen.
Aber wir können das ja zum Glück besser machen als unsere Eltern.....theoretisch.....
Axolotl hat geschrieben: 05 Aug 2018 19:52 Ich habe da aber die Erfahrung gemacht, dass man es selten schafft. Ich kenne genug beispiele, wo Leute sich gesagt haben ich werde ganz anders, aber letztlich langfristig genau die gleichen Fehler, nur in anderer Ausprägung, gemacht haben. Wie oft höre ich von Menschen, dass sie es anders machen als ihre Eltern..... Aber anders ist nicht immer besser. Und statt die Kinder zu verdreschen macht man sie psychisch fertig, oder andersherum.
Es besteht zum Glück die Möglichkeit, dass wir unser Leben so leben, wie wir es für richtig halten. Wir können dazu lernen und wir können Dinge auf eigene Faust lernen, die sich andere von den Eltern abschauen konnten, die andere ganz selbstverständlich erlebt haben und früh entwickeln konnten.

Das Thema berührt mich sehr. Es betrifft mich persönlich. Und ja, es ist oft fürchterlich kompliziert und manchmal mit unglaublich verworrenen Irrwegen verbunden, wenn man darauf angewiesen ist, vieles sich im Nachhinein selbst anzueignen. Lange Jahre habe ich mit mir gehadert und mich für unfähig befunden, Kinder zu haben.

Meiner Meinung nach stimmt auch die Seite, die Axolotl angesprochen hat:
Es kann schwierig sein. Dabei lege ich die Betonung auf das KANN. Und zwar geschieht das vor Allem unter einer ganz bestimmten Voraussetzung: Wenn wir uns in einem Gegensatz zu den Eltern definieren, IST es schwierig, und die Gefahr besteht, dass es in einen verbissenen Kampf ausartet. Wir beginnen, das was in uns ist, zu bekämpfen.

"besser machen als unsere Eltern", " ich werde ganz anders", "anders machen als ihre Eltern", ... . Da kann man noch den Bezug auf die Eltern heraus hören.

In den Grundlagen der Familientherapie habe ich etwas kennen gelernt, das mir sehr geholfen hat. Dort wird gesagt, dass wir unsere eigene Verantwortung für unser Leben als Erwachsene noch nicht ganz übernommen haben, wenn wir unsere Lebensgestaltung auf unsere Eltern beziehen. Das zu verstehen, hat mir geholfen, mich zu lösen. So gesehen lebe ich mein Leben, gestalte es selbst und die Fehler, die ich begehe und begangen habe, sind meine Fehler. Ich brauche es nicht besser zu machen, als die Eltern, ich kann es gut machen. Mein Leben, und das Leben meiner Eltern ist nicht vergleichbar. Über das, wie meine Eltern gehandelt haben, habe ich kein Urteil mehr. Mir würde auch kein Urteil zustehen.

Meine Eltern haben ihr Leben gelebt und waren mit sich und mit ihrem Schicksal beschäftigt. Da ich ihr Handeln nicht mehr beurteile, ist der Blick auf die wesentlichen Zusammenhänge frei geworden:
Durch meine Eltern habe ich das Leben bekommen und ich bin erwachsen geworden. Das ist das Geschenk neben dem alles Andere unwichtig geworden ist. Ich bin unendlich dankbar dafür. Das Leben ist meines und ich lebe und gestalte es. Dafür bin ich mir verantwortlich.
Stabil

Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Stabil »

Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 20:41 Das muss natürlich nicht stimmen, und du wirst mir sicherlich sofort widersprechen und mit irgendwelchen Gegenbeispielen kommen. Dennoch ist das meine persönliche Sicht.
Danke, kein Interesse. Zu dem, wie du Paare mit 10 Jahren Altersunterschied generell siehst, habe ich keine Gegenposition. Ich habe auch nicht vor, mir ein generelles Urteil über Paare mit 10 Jahren Unterschied zu bilden. Mir reicht es, zu denken, es wird bei denen ganz unterschiedlich sein, das sind alles verschiedene Menschen.

"Prostitution light" kling ein wenig wie ein unmoralisch erschlichener Vorteil. Aber da kenne ich mich nicht so gut aus.
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Re: Spielt der Altersunterschied keine Rolle?

Beitrag von Optimist »

Pierre hat geschrieben: 05 Aug 2018 21:45
Galadriel hat geschrieben: 05 Aug 2018 21:27 Wie kommst du denn jetzt darauf? Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun?
Ich denke das hat sehr wohl damit zu tun, dass "alte weisse Männer" pauschal als sexistisch und als Ausbeuter wahrgenommen werden sollen (was genau zu Deinem Bild von "ein bischen Prostitution" passt) - und in solchem Kontest natürlich auch gar keine Liebe "verdienen".
Aber wurde Heidi Klum nicht auch mit Häme überschüttet als sie sich einen jüngeren Kerl geangelt hat? Und anderen Frauen ging es nicht anders. Bei Männern ist es nur ein Problem, wenn der Typ schon vorher ein schlechtes Image hatte.

Wenn der jüngere Partner die 25 überschritten hat, finde ich den Altersunterschied unbedeutend. Das sind erwachsene Menschen, die selber wissen müssen was sie tun. Aber wenn ein 35-Jähriger eine 16-Jährige Freundin hat finde ich das schon ein wenig creepy, auch wenn es legal ist.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."