Warum müssen Männer den ersten Schritt machen ?

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Wuchtbrumme
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Re: Warum müssen Männer den ersten Schritt machen ?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Strange Lady hat geschrieben: 11 Sep 2018 09:07 Da gibt es kein Universalgesetz.
Sowohl Frauen als auch Männer machen ständig erste Schritte aufeinander zu.
Nur eben nicht bei uns Losern.
Ich Loser hab dann selbst das Heft in die Hand genommen. War dabei zweimal erfolgreich. Immerhin, oder?
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Re: Warum müssen Männer den ersten Schritt machen ?

Beitrag von Stabil »

Wuchtbrumme hat geschrieben: 12 Sep 2018 08:12
Strange Lady hat geschrieben: 11 Sep 2018 09:07 Da gibt es kein Universalgesetz.
Sowohl Frauen als auch Männer machen ständig erste Schritte aufeinander zu.
Nur eben nicht bei uns Losern.
Ich Loser hab dann selbst das Heft in die Hand genommen. War dabei zweimal erfolgreich. Immerhin, oder?
Grautliere - zwei mal.

Siehst du dich eigentlich jetzt noch als Loser?
Stabil

Re: Warum müssen Männer den ersten Schritt machen ?

Beitrag von Stabil »

Woran scheitert du dabei genau?
Ich bringe den Mund nicht auf. Nicht mal belangloser Smalltalk ist möglich.
In so einer Situation haben wir bekanntlich immer die Möglichkeit, uns zu fragen, 'was hindert mich'. Das muss man selbstverständlich nicht tun. Es ist einfach eine Möglichkeit weiter zu sehen.

Damit sind natürlich nicht die äusseren Dinge gemeint, wie 'die Frau ist zu schön', 'die Frau ist zu wenig schön', und was es an vielen Begründungen noch gibt. Gemeint sind die inneren Gründe, die in uns selbst liegen. Gemeint sind auch nicht die Ereignisse in der Lebensgeschichte, sondern das, was jetzt wirkt.
knopper

Re: Warum müssen Männer den ersten Schritt machen ?

Beitrag von knopper »

Stabil hat geschrieben: 12 Sep 2018 09:09
Woran scheitert du dabei genau?
Ich bringe den Mund nicht auf. Nicht mal belangloser Smalltalk ist möglich.
In so einer Situation haben wir bekanntlich immer die Möglichkeit, uns zu fragen, 'was hindert mich'. Das muss man selbstverständlich nicht tun. Es ist einfach eine Möglichkeit weiter zu sehen.
hm bei mir ist das eigentlich immer so das mich zwar nichts direkt hindert, aber wie ich das Ganze rüberbringe bzw. mit der Frau erzähle.
Ich will etwas ganz normal und locker sagen...aber wie es dann klingt.... manchmal grausig. :roll:

Ich falle dann manchmal in so alte Verhaltensmuster zurück, als ich noch zurückhaltender und schüchterner war und ärgere mich danach jedes Mal ("na das hätts du doch auch souveräner und lockerer sagen können").
Kommt auch sehr auf die Situation, Stimmung und Tagesform an bei mir. Jeder kennt das wenn man einfach nicht dazu in der Lage ist sich verbal wehren zu können und ganz kleinlaut wird...so ungefähr ist es.

Hinterher ist es dann immer einfach .."jaa hätts du man" aber dann ist es zu spät :D
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Re: Warum müssen Männer den ersten Schritt machen ?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Stabil hat geschrieben: 12 Sep 2018 08:52
Wuchtbrumme hat geschrieben: 12 Sep 2018 08:12
Strange Lady hat geschrieben: 11 Sep 2018 09:07 Da gibt es kein Universalgesetz.
Sowohl Frauen als auch Männer machen ständig erste Schritte aufeinander zu.
Nur eben nicht bei uns Losern.
Ich Loser hab dann selbst das Heft in die Hand genommen. War dabei zweimal erfolgreich. Immerhin, oder?
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Siehst du dich eigentlich jetzt noch als Loser?
Aber nicht doch. Ich selbst habe mich nie als Loser gesehen, auch wenn ich keine Erfolge bei Männern verbuchen konnte. Ich habe nicht so große Ansprüche an mich selbst. Hier sehe ich aber immer wieder, wie anders sich ehrgeizige Menschen sehen.

Ich bin auch beruflich nicht erfolgreich, will es aber auch gar nicht sein. Ich mag die Verantwortung nicht.

Heutzutage bin ich gut darin, die Aufmerksamkeit Anderer auf mich zu ziehen. Wenn ich mit meiner Reenactment Gruppe unterwegs bin rufe ich gern den Leuten zu, sie möchten doch mal näher kommen (und meinem Angebot an die Besucher Aufmerksamkeit schenken). Das funktioniert. Sie kommen, hören mir zu und sind beeindruckt.

Wenn ich freitags spät nach Hause komme und den Teenies zusehe wie sie am Busbahnhof herumlungern und wie sie sich benenehmen um die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts zu erregen, dann finde ich, dass die es genauso wie ich machen. Bei denen funktioniert es. Man darf sich nur nicht zu schade für seltsames Gebärden sein. Aber genau das ist hier wohl ein Knackpunkt.
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Re: Warum müssen Männer den ersten Schritt machen ?

Beitrag von Stabil »

knopper hat geschrieben: 12 Sep 2018 09:24
Stabil hat geschrieben: 12 Sep 2018 09:09 In so einer Situation haben wir bekanntlich immer die Möglichkeit, uns zu fragen, 'was hindert mich'. Das muss man selbstverständlich nicht tun. Es ist einfach eine Möglichkeit weiter zu sehen.
hm bei mir ist das eigentlich immer so das mich zwar nichts direkt hindert, aber wie ich das Ganze rüberbringe bzw. mit der Frau erzähle.
Ich will etwas ganz normal und locker sagen...aber wie es dann klingt.... manchmal grausig. :roll:

Ich falle dann manchmal in so alte Verhaltensmuster zurück, als ich noch zurückhaltender und schüchterner war und ärgere mich danach jedes Mal ("na das hätts du doch auch souveräner und lockerer sagen können").
Kommt auch sehr auf die Situation, Stimmung und Tagesform an bei mir. Jeder kennt das wenn man einfach nicht dazu in der Lage ist sich verbal wehren zu können und ganz kleinlaut wird...so ungefähr ist es.

Hinterher ist es dann immer einfach .."jaa hätts du man" aber dann ist es zu spät :D
Ja genau das meine ich. Von aussen hindert uns nichts. Aber in uns ist was, das es schwierig macht. Das was uns in uns hindert, ist natürlich bei jedem etwas anders.

Ich versuch mal, ganz subjektiv das zu beschreiben, was ich selbst viel zu gut kenne. Bei dir wird es etwas anderes sein.
Es kann sein, dass der Mund ganz trocken wird, der Kehlkopf ist unangenahm angespannt und die eigene Stimme klingt seltsam.
Was ich auch kenne, ist dass es dunkel wird vor meinen Augen und ich nicht mehr weiss, was ich sagen wollte. Ich stottere notdürtig etwas zusammen und wünsche nur mehr alleine gelassen zu werden.
Oder ich sage etwas und die ganze Zeit bin ich mehr damit beschäftigt, mich selbst zu kritisieren, als damit etwas auszudrücken.

Auch wenn einem selbst das oft ganz absurd vorkommt, ist es etwas, was vermutlich jeder mal erlebt hat. Weil es so absurd ist, bin ich mir oft richtiggehend blöd vorgekommen. Aber es ist nicht Dummheit, die Absurdität kommt ganz von wo anders her.
Zu benennen sind diese Zustände äusserst schwer. Keine Bezeichnung scheint wirklich zu passen.

Angst ist es nicht, aber so wie Angst hat es sich bei mir doch angefühlt. Schmerz war es auch nicht, aber schmerzhaft habe ich es doch erlebt. Beschämung war es auch nicht, aber beschämt habe ich mich dabei doch gefühlt. Eigentlich ist es gar nicht so wichtig, eine präzise Bezeichnung zu haben. Ich nenne das Gefühl einfach Angst, Schmerz und Beschämung und ich weiss, die Bezeichnung trifft nicht wirklich genau. Es ist also ein diffuses Gefühl von Angst, Schmerz und Beschämung, das irgendwie nicht so richtig hier her und in diese Zeit passt.

Wenn man dieses seltsame Gefühl mit viel Distanz ansieht, dann kann man erkennen, das da etwas aufgetaucht ist, was einen gehindert hat, das zu tun, was man einfach und locker, wie selbstverständlich tun wollte. Ein Sinn von dem Ganzen ist unmittelbar nicht zu erkennen. Nur so viel: Einen Sinn hat es schon und der ist bei jedem anders und oft nicht schnell zu erkennen. Was man damit tun kann ist zunächst auch rätselhaft. Es gibt Wege, damit um zu gehen, aber zunächst so viel: Sich intensiv in unangenehme Gefühle zu vertiefen ist weder sinnvoll, noch aufschlussreich. Besser ist es, distanziert, wohlwollend aus einer komfortablen Position hinsehen und dann wieder lassen.

Ich weiss nicht, wieviel davon jetzt nachvollziehbar ist. Für Fragen dazu und auch für weiterführende Fragen bin ich offen. Wenn Interesse an dem Thema besteht, würde ich es auslagern und ihm einen eigenen Thread widmen.
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Re: Warum müssen Männer den ersten Schritt machen ?

Beitrag von Elli »

Pierre hat geschrieben: 11 Sep 2018 14:39Jein. Das "verteidigen" dreht sich doch darum, wie man etwas verhindern kann, was man nicht will. Man muss dazu also wissen was man nicht will. Ich sehe da noch eine ganz andere Möglichkeit: zu wissen was man will. Das ist ein entscheidender Unterschied, denn damit bin ich nicht mehr das potentielle "Opfer", das aufpassen und sich verteildigen muss, sondern damit bin ich der "Täter", der aktiv seine Interessen kennt und ggfs. ausdrückt. Das hat ein paar Vorteile: zB brauche ich mir keine Gedanken mehr um Verteidigung machen, sondern brauche den Input nur zu sortieren: erwünscht/neutral/unerwünscht.
Drum schrieb ich ja oben, dass es mir leichter fiel, dann eben selbst aktiv zu werden ... Liegt wohl auch am Timing und an solchen Dingen. Wenn der andere auf mich zukam, fühlte ich mich überrumpelt, hatte das Gefühl, nicht genug Zeit zu haben, um zu überlegen, was ich wollte - entsprechend: Abwehr.
Pierre hat geschrieben: 11 Sep 2018 14:39Da stelle ich gern die Frage: was kann schlimmstenfalls passieren?
Für mich kommt dann heraus, dass ich nur vor zwei Dingen wirklich Angst haben muss:
* vor physischer Gewalt, und
* in einem geringeren Maß, vor konzertierten Aktionen. Also das was man oft Mobbing nennt, und was so funktioniert, dass mehrere Leute gemeinsam ihr eigenes Wahrheitssystem schaffen, das feindselig ist.

Alles andere läuft im Grunde darauf hinaus, dass da zwei Menschen sind, die beide dieselben Mittel und Möglichkeiten haben. Da ist niemand per se unterlegen oder bedroht.
So ähnlich habe ich mir das auch schon oft gesagt, es dauert aber ziemlich lange, bis solche Dinge bei mir dann auch gefühlsmäßig durchsickern. Braucht Übung, also im Handeln.
Ups. Ich meinte es sogar noch radikaler, nämlich dass das "ich" als ganzes nur ein Konstrukt ist, aufgebaut aus all den Erfahrungen die man im Leben gemacht hat. Oder wie C.G.Jung es formuliert hat (der das offenbar ebenso gesehen hat): Das "ich" ist ein Komplex wie jeder andere. Im Prinzip ist es die "Software", die wir auf dem System installiert haben - und die wir eigentlich beliebig verändern könnten.
Das wird Dir aber bestimmt auch zu abgespaced sein... ;)
Nee, gar nicht zu abgespaced. :D Das Denkmodell finde ich zunächst mal ganz interessant und eigentlich auch naheliegend, da ich nun auch nicht glaube, dass das "Ich" oder die "Persönlichkeit" von Geburt an gegeben ist. Das als Konstrukt zu betrachten, macht schon Sinn. Was allerdings das Maß der Veränderbarkeit - nachdem man schon ein bestimmtes Alter erreicht hat - angeht, bin ich mir unsicher. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass es möglich wäre, die "Software" komplett zu deinstallieren und durch neue zu ersetzen, um im Bild zu bleiben.
Pierre

Re: Warum müssen Männer den ersten Schritt machen ?

Beitrag von Pierre »

Elli hat geschrieben: 12 Sep 2018 14:19 Drum schrieb ich ja oben, dass es mir leichter fiel, dann eben selbst aktiv zu werden ... Liegt wohl auch am Timing und an solchen Dingen. Wenn der andere auf mich zukam, fühlte ich mich überrumpelt, hatte das Gefühl, nicht genug Zeit zu haben, um zu überlegen, was ich wollte - entsprechend: Abwehr.
Ah, jetzt versteh ich wie Du das meinst! Ja, das kenne ich auch - wenn irgendwas aus heiterem Himmel daherkommt, während ich grad "ganz woanders" bin, dann gibts leicht eine unwirsche Reaktion (die ich dann nach 10 minuten bereue).
So ähnlich habe ich mir das auch schon oft gesagt, es dauert aber ziemlich lange, bis solche Dinge bei mir dann auch gefühlsmäßig durchsickern. Braucht Übung, also im Handeln.
Jo, klar. Oder, kannst auch gucken: wo, in welchem Umfeld/Situation fühl ich mich eh ein bischen übermütig - und da isses dann leichter.
Ups. Ich meinte es sogar noch radikaler, nämlich dass das "ich" als ganzes nur ein Konstrukt ist, aufgebaut aus all den Erfahrungen die man im Leben gemacht hat. Oder wie C.G.Jung es formuliert hat (der das offenbar ebenso gesehen hat): Das "ich" ist ein Komplex wie jeder andere. Im Prinzip ist es die "Software", die wir auf dem System installiert haben - und die wir eigentlich beliebig verändern könnten.
Das wird Dir aber bestimmt auch zu abgespaced sein... ;)
Nee, gar nicht zu abgespaced. :D
Oha! *staun!*
Das Denkmodell finde ich zunächst mal ganz interessant und eigentlich auch naheliegend, da ich nun auch nicht glaube, dass das "Ich" oder die "Persönlichkeit" von Geburt an gegeben ist. Das als Konstrukt zu betrachten, macht schon Sinn. Was allerdings das Maß der Veränderbarkeit - nachdem man schon ein bestimmtes Alter erreicht hat - angeht, bin ich mir unsicher. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass es möglich wäre, die "Software" komplett zu deinstallieren und durch neue zu ersetzen, um im Bild zu bleiben.
Okay, das wird jetzt spannend. :)
Einmal - man kann die "Software" nicht einfach durch neue ersetzen - weil wo sollte die herkommen? Sondern man fängt dann an, Dinge wieder neu -und ggfs. anders- zu lernen. Die ganze Sache ist als Gedankenexperiment recht hübsch, aber sich real darauf einzulassen gibt extrem dramatische und u.U. traumatische Resultate. Auch beim Computer ist es ja so, wenn man ohne wirklich gute Kenntnisse einfach so an der Software herumbastelt, ist die größte Wahrscheinlichkeit, dass das Ding dann nimmer richtig funktioniert. Und übertragen heisst das: man setzt seine geistige Gesundheit (oder was man dafür hält) aufs spiel. Deswegen beschäftigt sich die gängige Psychologie kaum damit - aber es gab auch einige verrückte Leute, die sich damit beschäftigt haben. Und wenn man dann anfängt zu forschen, dann findet man auch anderswo Hinweise - zB das Tschöd (aber auch darürber wirst du eher wenig fundiertes Material finden - https://enricokosmus.com/2017/01/24/cho ... en-loesen/ ).

Erstaunlich ist, dass Du Dich an diese Gedanken in solcher Nüchternheit heranwagst. Das ist recht selten. :hut: