Chronotypen und Probleme dadurch bei der Partnersuche

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Clochard

Re: Chronotypen und Probleme dadurch bei der Partnersuche

Beitrag von Clochard »

und ich geh sonntags immer zum Flughafen ins REWE :mrgreen:
WishIWasAsexual

Re: Chronotypen und Probleme dadurch bei der Partnersuche

Beitrag von WishIWasAsexual »

Erstmal ein herzliches Hallo, es ist eine Weile her, seit ich zuletzt im Forum geschrieben habe. :hut: :winken: Hoffe es geht Euch allen gut!

Bitte verzeiht mir, wenn ich die Beiträge nur überflogen habe. Ich habe dieses Thema zufällig gefunden, finde es aber sehr wichtig und denke, dass ich dazu etwas sagen kann.

Endura, Du könntest von ASPD (Advanced Sleep Phase Disorder) betroffen sein, siehe auch weiter unten. Ich denke durchaus, dass der Chronotyp ein Aspekt ist, der in einer Partnerschaft Relevanz hat. Tatsache ist, wenn die Chronotypen verschieden sind, also z.B. früh und spät, ist die Zeit die man gemeinsam zur Verfügung hat weniger. Dies wenn beide sich den Schlaf dann gönnen, wann sie ihn brauchen. Das gilt natürlich nicht wenn die Partner dem/der anderen zuliebe auf Schlaf verzichten oder sich zwingen länger wach zu halten.

Aus persönlicher Erfahrung und aus den Posts hier kann man glaube ich nicht pauschalisieren, ob unterschiedliche Chronotypen ein grundsätzliches Beziehungshindernis darstellen. Ich habe beim Überfliegen der Posts einen Fall gesehen, wo das scheinbar ganz gut klappt (sie macht Frühstück wenn er noch schläft und er arbeitet wenn sie Mittagsschlaf macht). Ich glaube das hängt auch von den individuellen Wünschen und Bedürfnissen ab. Manche schlafen in getrennten Zimmern, für manche würde eine Beziehung so keinen Sinn machen. Mit meiner ex-Freundin war das mit dem Chronotyp leider ein Punkt, der immer wieder zu Spannungen geführt hat. Ich bin vermutlich Non-24 aber solange ich Schlafentzug habe, bleibt es bei DSPS (verzögerte Schlafphasenstörung). Sie hingegen würde ich als normal einschätzen.

Ohne jetzt auf Details einzugehen möchte ich sagen, dass ich mir Wünsche, dass wenigstens meine Partnerschaft in dieser Hinsicht ein "sacred place" ist, der einzige Ort auf dieser Welt, wo dieser Aspekt meines Daseins nicht auch ein Problem darstellt. Dass es bei einem zu großen Unterschied trotzdem klappen kann, soll zwar möglich sein, ich halte es aber für eher unwahrscheinlich. Deswegen habe ich für mich beschlossen, dass es besser für mich wäre, wenn eine zukünftige Partnerin den gleichen Chronotyp hat wie ich.

:schlafen:

Über Chronotypen und Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen
Die meisten Menschen können ihren zirkadianen Rhythmus in gewissen Grenzen um einige Stunden früher oder später verschieben (Entrainment), je nach Anforderung. Manche Menschen können das nicht — egal was sie tun — und das ist besonders problematisch, wenn der intrinsische zirkadiane Rhythmus nicht zu den Anforderungen passt. Dann liegt eine zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörung vor. Hier gibt es eine Übersicht dazu: https://en.wikipedia.org/wiki/Circadian ... p_disorder
Es handelt sich dabei um Krankheitsbilder, die im ICD-10 klassifiziert sind. Ohne jetzt vertieft darauf einzugehen, ob das jetzt echte Krankheiten sind oder nicht, kann ich folgendes dazu sagen: Wenn Personen, die davon betroffen sind, zu den Zeiten schlafen können die ihnen ihr Körper vorgibt, haben sie i.d.R. keine Beschwerden. Deswegen könnte man zunächst das einfach als verschiedene Ausprägungen (früher, normaler oder später Chronotyp) verstehen, wie die verschiedenen Augenfarben. Zum Problem wird es erst dann, wenn die Wachzeiten nicht zu denen des Umfeldes passen wie z.B. Schule oder Arbeit. Dann kann es schwerwiegende Folgen haben und u.a. zu Depression führen, langfristiger Schlafmangel auch zu Herz-/Kreislauferkrankungen oder Krebs. Es wird viel debattiert, ob es "echte" Krankheiten sind oder nicht. Besonders die Depression als Sekundärkrankheit ist umstritten, die Gegenmeinung behauptet die Depression sei primär und die Schlaf-Wach-Rhythmusstörung würde sich als Folge dessen entwickeln und hätte also rein psychische Ursachen. Ich glaube letzteres stimmt nicht und rate deshalb zur Vorsicht bei der medizinischen Abklärung. Fehldiagnosen sind leider sehr verbreitet. Mein Fazit ist, ob es einen Krankheitswert hat oder nicht, hängt im wesentlichen davon ab, wie kompatibel der jeweilige Rhythmus zu den Lebensumständen ist. Dies gilt nicht nur beruflich, sondern m.M.n. auch privat.
  • Manche Menschen können ihren Chronotyp nicht verändern
  • Der Chronotyp kann sich im Laufe des Lebens verändern, muss aber nicht
  • Die meisten Jugendlichen entwickeln DSPS (verzögerte Schlafphasenstörung), diese verschwindet aber wieder im Erwachsenenalter bei den meisten. In einigen Ländern wurde damit begonnen, die Schule für Teenies später am Tag zu beginnen mit spürbaren Verbesserungen der Schulleistungen. Bitte seid nachsichtig mit Teenies die morgens nicht aus dem Bett kommen, sie sind nicht "faul". Ihre Hormone sind womöglich dafür verantwortlich und es ist Teil der natürlichen Entwicklung.
  • Besonders späte aber auch frühe Chronotypen bekommen Probleme, wenn ihre Zeiten Konflikte mit dem Umfeld verursachen.
  • Der Schlafbedarf von Menschen kann sich im Laufe des Lebens verändern, tendentiell nimmt er mit zunehmendem Alter ab.
Links zum Thema:
https://www.circadiansleepdisorders.org/
https://www.circadiansleepdisorders.org ... German.php
https://www.circadiansleepdisorders.org ... German.php

https://en.wikipedia.org/wiki/Circadian ... p_disorder
https://en.wikipedia.org/wiki/Advanced_ ... e_disorder
https://en.wikipedia.org/wiki/Delayed_s ... e_disorder
https://en.wikipedia.org/wiki/Non-24-ho ... e_disorder