Menschen mit Nasenring, Fleischtunnel, Tätowierung

[rotbart]

Piercings finde ich abstoßend. Tattoos gehen für mich in Ordnung, soweit es sich in engen Grenzen hält.

Ich habe auch den Eindruck, dass es mehr wird. Ständig sieht man diese scheiß Ringe in der Nase. Fürchterlich.

Aber wen wundert's bei unserer kranken Gesellschaft...

Erklär doch mal bitte, was das Tragen von Piercings mit einer kranken Gesellschaft zu tun hat. Demzufolge wären ja Menschen krank, die die Dinge tragen. No offense, aber: Du hörst dich wie meine verstorbene, religiöse Großmutter an.

Ja, ich habe tatsächlich den Eindruck, dass Menschen - vor allem Frauen -, die sich diese Nasenringe antun, irgendwie nicht ganz sauber ticken können. Das ist die totale Verunstaltung des Gesichts und ist für mich ein Nogo.

Vielleicht ist das unterbewusst so eine Art Signal an die Umwelt: Seht her, ich mache mich selbst hässlich, ich kann es mir also leisten, ohne die ganze Liebe und Romantik auszukommen. Oder sogar: Kommt mir bloß nicht zu nah, ich will gar keine Zuneigung.

In China haben sie den Frauen auch die Füße komplett entstellt, weil das angeblich schöner aussieht. Ich glaube das war damals auch nichts als ein Statussymbol: Seht her, unsere Familie ist so wohlhabend und kann es sich leisten, die eigenen Frauen zu verkrüppeln (Subtext: Die brauchen nicht zu arbeiten). In diesem Sinne könnten solche Verkrüppelungen als Status-Signal der Überlegenheit/Unabhängigkeit verstanden werden.

Ich kann einfach null damit anfangen, wenn sich Leute ihren eigenen Körper kaputt machen, um sich Metall dran zu stecken. Die einzige Ausnahme sind Ohrringe, aber sogar da gruselt es mich, wenn ich zu viel darüber nachdenke.

[Clochard]

Seh ich ähnlich und es wird umso perverser, je mehr man daran denkt, dass es Zeiten gab, als viele Männer (für Frauen war das natürlich nie ein Thema) unfreiwillig diverse Metallteile im Körper hatten, als sie aus dem Krieg nach Hause kamen.

[Giebenrath]

Mein persönliches Problem mit Körpermodifikation ist, dass der Körper dabei verletzt und vernarbt wird - in der Regel ohne jede Betäubung.
Einzelne Szenegänger finden auch, dass die Schmerzen eine wichtige Rolle spielen.
Teilweise werden Tattoos und Piercings auch als Ersatzhandlung für andere Formen der Selbstverstümmelung wie Ritzen eingesetzt.
Meine Vermutung ist jedenfalls, dass ein Teil der viel gepiercten und tätowierten Menschen psychisch nicht ganz gesund ist.
Und wenn ich in der Straßenbahn eine junge Frau mit mittigem Nasenring, Fleischtunnel, Tätowieringen am Kopf etc. sehe, denke ich immer, dass das bestimmt eine Borderlinerin ist. Bi Männern das gleiche. Soweit mein Vorurteil.

Dass es Gesellschaften gibt, in denen extreme Körpermodifikation allgemein üblich ist, ist mir sehr wohl bekannt. Ich glaube aber nicht an die edlen Wilden und daran, dass das alles gesund und natürlich ist. Bei den tradionellen Initiationsriten stehen Blut und Schmerz im Vordergrund. Und jene Kulturgruppen, bei denen es besonders blutig zugeht, sind mir auch besonders unheimlich.

[Zitronenkuchen]

Tätowierungen finde ich super, ich plane mir auch welche verpassen zu lassen sie haben eine Bedeutung für mich und spiegeln meine Persönlichkeit wieder. Ansonsten denke ich dass bei den Body Modifikationen weniger mehr ist. Alleine schon vom Aspekt im Alter betrachtet. Diese grossen Fleischtunnel leiern die Ohrläppchen aus, sieht bestimmt toll aus wenn man so um die 60 Jahre ist. Manches ist auch einfach unästhetisch (Metallplättchen unter der Schädeldecke oder tätowierte Augäpfel)

[Mit müden Augen]

Metallplättchen unter der Schädeldecke oder tätowierte Augäpfel

Uaahhhh! *grusel*

[Reinhard]

Tätowierungen (...) spiegeln meine Persönlichkeit wieder.

Wie das?

[Zitronenkuchen]

Tätowierungen (...) spiegeln meine Persönlichkeit wieder.

Wie das?

Tja zu einem meiner geplanten Tattoos gehört ein Wolf. Er lässt sich nix sagen, er ist unabhängig und er ist stark, er lässt sich nicht unterkriegen. Er ist loyal gegenüber seiner Familie (Bei mir wären es Freunde). Reicht das als Begründung ? Nummer 2 wäre eine schwarze Witwe, man reizt sie besser nicht, sie ist gehasst und man lässt sie lieber in Ruhe. Das Dritte ist der Phoenix, das werde ich mir stechen lassen wenn ich meine Ziele erreicht habe. Ganz klassisch aus der Asche wiedergeboren. Es soll mich daran erinnern dass ich was geschafft habe. Nummer 4 hängt mit meiner Narbe zusammen.

[Zitronenkuchen]

Metallplättchen unter der Schädeldecke oder tätowierte Augäpfel

Uaahhhh! *grusel*

Mein Gedanke als ich sowas gesehen habe.

[Steggele]

Mal n Kommentar zu den ersten drei Kommentaren hier: Mein Gott, seid ihr oberflächlich und konservativ in eurer Denkweise!

[Krausig]

Mal n Kommentar zu den ersten drei Kommentaren hier: Mein Gott, seid ihr oberflächlich und konservativ in eurer Denkweise!

Ich füge noch vorurteilsbehaftet hinzu.
Aber genau das bin ich auch und stehe dazu. Ich find das hässlich und assoziiere speziell mit Tatoos Unterschicht und Kriminalität

[Steggele]

Dann täte es euch glaub ich mal gut, solche Leute persönlich kennenzulernen

[Lazarus Long]

Dann täte es euch glaub ich mal gut, solche Leute persönlich kennenzulernen

Ich hatte einen Kollegen, der ein Zugenpiercing hatte. Ich konnte ihn nicht ansehen, da mir jedes mal, wenn ich es gesehen habe, schlecht geworden ist.

[Gucki]

Aber genau das bin ich auch und stehe dazu. Ich find das hässlich und assoziiere speziell mit Tatoos Unterschicht und Kriminalität

aber das sollte sich ja mittlerweile wirklich herumgesprochen haben, dass Menschen aus allen "Schichten" Tattoos tragen
Ich kann Dir versichern, ich bin weder kriminell noch gehöre ich der Unterschicht (wobei ich nicht genau was, wie Du Unterschicht definierst?) an und trage trotzdem ein Tattoo. Du wirst es allerdings nie sehen, so wie 90% der Menschheit

[Lazarus Long]

aber das sollte sich ja mittlerweile wirklich herumgesprochen haben, dass Menschen aus allen "Schichten" Tattoos tragen

Etwas mit dem Kopf wissen, ist das eine. Etwas mit dem Bauch wissen, das andere. Da ich da (Tattoo) keinen Leidensdruck habe, es geht mir da wie Krausig, sehe ich da keinen Grund, an mir zu arbeiten.

[Gucki]

Etwas mit dem Kopf wissen, ist das eine. Etwas mit dem Bauch wissen, das andere. Da ich da (Tattoo) keinen Leidensdruck habe, es geht mir da wie Krausig, sehe ich da keinen Grund, an mir zu arbeiten.

Was hättest Du eigentlich gemacht, wenn Swenja ein Piercing/Tattoo hätte? Hätte Dich das so geekelt, dass Du den Kontakt abgebrochen hättest?

[t385]

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Ich füge noch vorurteilsbehaftet hinzu.
Aber genau das bin ich auch und stehe dazu. Ich find das hässlich und assoziiere speziell mit Tatoos Unterschicht und Kriminalität

Das ganze Zeug ist mittlerweile so Mainstream, dass diese Vorurteile eigentlich nicht mehr haltbar sind.

[Clochard]

es gibt übrigens Frauen, die lassen sich ein "Strumpfband" auf den Oberschenkel tätowieren

[rotbart]

Das ist kein Vorurteil meinerseits, sondern ein Vorurteil meiner Biologie. Mein Körper reagiert sehr stark mit Ekel auf Piercings. Das ist ein Instinkt.

Ein Instinkt, der zugebenermaßen bei manchen Menschen (typischerweise "Konservative") stärker ausgeprägt ist als bei anderen. Und bei mir ist er sehr stark ausgeprägt (ich bin auch sehr konservativ im Allgemeinen).

Piercings = Man hat einen Fremdkörper im Körper stecken = Verletzungsgefahr*, Infektionsgefahr = der Körper schreckt instinktiv vor so etwas zurück = man empfindet "Ekel" bzw. fühlt sich äußerst unwohl beim Anblick oder auch nur dem Gedanken daran.

*Anmerkung zur "Verletzungsgefahr": Genau genommen ist die Verletzung ja schon eingetreten. Allerdings kann es durch ein plötzliches Abreißen des Piercings noch schlimmer kommen. Diese ekelerregende Vorstellung allein hindert mich für alle Zeit daran, mir so ein Piercing stechen zu lassen. Der Gedanke ist mega gruselig. *angewidert schüttel* Ich verstehe nicht, wie andere Menschen so etwas ausblenden können. Fazit: Es nützt alles nichts. Wir müssen akzeptieren, dass wir solche Dinge grundsätzlich anders empfinden.

[Clochard]

Tja zu einem meiner geplanten Tattoos gehört ein Wolf. Er lässt sich nix sagen, er ist unabhängig und er ist stark, er lässt sich nicht unterkriegen. Er ist loyal gegenüber seiner Familie (Bei mir wären es Freunde).

Klingt wie ein klassisches Cold Reading. 90% aller Menschen würden wohl sagen: "Ja, genau so bin ich!"

[Lazarus Long]

Etwas mit dem Kopf wissen, ist das eine. Etwas mit dem Bauch wissen, das andere. Da ich da (Tattoo) keinen Leidensdruck habe, es geht mir da wie Krausig, sehe ich da keinen Grund, an mir zu arbeiten.

Was hättest Du eigentlich gemacht, wenn Swenja ein Piercing/Tattoo hätte? Hätte Dich das so geekelt, dass Du den Kontakt abgebrochen hättest?

Hätte sie ein Zungenpiercing gehabt und behalten wollen, wir wären nicht zusammen.
Wenn ich mir Bilder von Genitalpiercings ansehe, dann vergeht mir sämtliches sexuelle Interesse.
Sie hat Ohrringe, die Löcher sind ja letztlich auch eine Art Piercing.
Tattoo, kommt drauf an.

Ich stehe derartigen Selbstverunstaltungen sehr ratlos gegenüber.

Wer meint, mit seinem Körper so umgehen zu müssen, der paßt nicht zu mir.