Keine Meinung - (k)ein Problem?

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Solstice
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Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Solstice »

Heyho,

diesen Beitrag aus dem Online-Dating Thread fand ich sehr interessant, und will die Diskussion mal auf einen eigenen Thread auslagern:
Gatem hat geschrieben: 17 Okt 2018 12:16
t385 hat geschrieben: 17 Okt 2018 11:06 Übrigens gibts nice guys auch manchmal rein unter Männern. Ich habe da einen Kumpel, der quasi keine eigene Meinung hat und immer nur die anderen entscheiden lässt. Fragt man ihn mal nach seiner eigenen Meinung, kommt immer nur "Passt schon.", "Ich nehme das, was ihr nehmt.", "Ich habe zwar keine Lust, aber wenn ihr das so wollt, dann mache ich es halt so." Anstatt einfach mal den Mund aufzumachen, wenn ihm was nicht passt oder Alternativen und Kompromisse aufzuzeigen, ordnet er sich uns immer unter. Dann wirkt er immer wie ein unmündiges Wesen und das nervt.
Was soll er denn machen, wenn es ihm schlicht egal ist?
Ich bin auch so ein Typus Mensch. Derartige Dinge sind mir meist einfach schlicht und ergreifend egal. Soll ich mir dann einfach irgendeine Meinung zurecht legen, nur damit andere deswegen evtl. weniger genervt sind? Noch dazu dann dabei die Gefahr eingehen, dass man mit dieser ausgesuchten Meinung aneckt und dann das für Ärger sorgt, obwohl es ja eigentlich egal wäre?
Ich finde mich in diesen Beiträgen absolut wieder: Ich bin auch jemand, der im Freundeskreis zu vielen Dingen keine Meinung hat. Entweder halte ich mich für nicht informiert genug, z.B. bei komplexen politischen Fragestellungen. Oder mir sind Entscheidungen aus unterschiedlichen Gründen ziemlich wurscht.
Die anderen diskutieren gerne mal hitzig über aktuelle Themen (Stammtischgerede) oder haben ne starke Meinung zur Frage "Luigis Pizzeria oder Ali's Dönerbude".

Es heißt oft, dass man(n) eine eigene Meinung haben und diese vertreten können sollte. Auch in Beziehungsratgebern. Niemand wolle einen Partner, der immer antwortet: "Mir egal, entscheide du."

Was ist, wenn, wie Gatem schreibt, einem vieles schlicht egal ist? Soll man sich eine vorgefertigte Meinung zurechtlegen, nur um Kante zu zeigen?
Wie findet ihr Frauen/Männer, die selten bis nie einen Standpunkt vertreten?
Seid ihr auch so, oder findet ihr das nervtötend und unverständlich?
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Goldilocks
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Goldilocks »

Hier wird das finde ich gut erklärt, warum das für die andere Seite anstrengend sein kann: https://captainawkward.com/2012/09/28/3 ... -opinions/
Mr. Lonely

Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Mr. Lonely »

Früher habe ich auch gerne und reichlich diskutiert. Mittlerweile sind mir Diskussionen einfach nur noch lästig. Wenn jemand etwas sagt, von dem ich eindeutig weiss, das es falsch ist, sage ich auch einfach nur noch: "ja hast recht." Oder einfach gar nichts. Warum soll ich das mangelhafte Wissen anderer Leute korrigieren? Es gibt Wikipedia, da kann man so ziemlich alles nachlesen, wer's nicht macht, bleibt halt dumm/unwissend.
Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat eins.
Nonkonformist

Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Nonkonformist »

Bei kliene sachen ist es mir auch meist volkommen egal (zb After Work aktivitaeten, hauptsache, ich verbringe zeit mit meinen freunden, wo ist dabei zweitrangig. Ob jetzt in ein lokal, beim Italiener oder beim Inder, what's the big difference?) Meist aergere ich mich eher ueber streitereien wegen solcher kleinkram. Ob wie es verdammt nicht wichtigeres im leben geht, und meist sind es auch kindischen machtspielchen und will jemanden sich mal wieder durchsetzen. Was after work aktivitaten mit freunden angeht, habe ich nur bei fitness-aktivitaeten abgehakt, ich hasse fitness und das war mich zu bloed. Eine probestunde hat da ausgereicht. Viel spass, jungs, ohne mich. In diskussionen vertrete ich einfach meine meinung. Hat bei eine sehr katholische WG-mitbewohnerin, in ein gespraech ueber abtreibung und sterbehilfe, dazu gefuehrt das sie fast weinend aus den gepraech weggerant ist. Na ja, ihr problem.

Bij grosse themen bin ich wieder sehr wenig kompromissbereit. Dann ist ein Nein auch ein Nein.
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Solstice
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Solstice »

Nonkonformist hat geschrieben: 18 Okt 2018 07:35 Bei kliene sachen ist es mir auch meist volkommen egal (zb After Work aktivitaeten, hauptsache, ich verbringe zeit mit meinen freunden, wo ist dabei zweitrangig. Ob jetzt in ein lokal, beim Italiener oder beim Inder, what's the big difference?) Meist aergere ich mich eher ueber streitereien wegen solcher kleinkram. Ob wie es verdammt nicht wichtigeres im leben geht, und meist sind es auch kindischen machtspielchen und will jemanden sich mal wieder durchsetzen.
insoweit: +1

@Goldilocks: Interessanter Text! Hier wird also geraten, sich zumindest ein paar alltägliche Dinge zurechtzulegen oder einfach eine Option zu wählen. Ich werde mal darüber nachdenken.

Worüber ich gestolpert bin:
1.
Der Freund der Autorin (bzw. des Autors) bekam ja Besuch von seiner Familie, und als er fragte, was er planen soll, sagten sie: “We’re up for anything!”. Was die Autorin überhaupt nicht guthieß ("infuriating!"), weil die Familie ihn ihrer Meinung nach mit der Planung allein ließ.
Wäre ich in der Rolle des Besuchenden, könnte es mir genauso passieren, dass ich sage: "Bin für alles offen!". Das würde ich nicht aus Faulheit o.ä. sagen, sondern damit ist aus meiner Sicht gemeint "Ich freue mich schon, dich bald zu sehen! Was wir unternehmen ist da zweitranging. Mach dir deswegen keinen Stress, ich erwarte kein Programm!"
Die negative Interpretation "Na toll, jetzt soll ich alles allein planen und Solstice entertainen" würde mir kaum in den Sinn kommen...

2.
Maybe you’ll say “Pizza” and they’ll say “No, I had pizza for lunch. Could we have sandwiches instead?” and so, a decision will be made."
Situationen wie diese gehen mir wiederum auf den Keks ^^ Jemand fragt mich nach meiner Meinung, ich äußere sie (ausnahmsweise mal ;)), und dann kommt "ne, genau DAS nicht". Könnt ich kotzen. Solche Gespräche finde ich nervtötender, als mein "Keine-Meinung-haben"...
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bettaweib
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von bettaweib »

Das ist etwas, was ich nicht gut leiden kann. Wenn eine Person so garnicht die eigene Meinung sagen kann. Noch schlimmer, wenn sie antwortet "egal". Egal gibt's nicht.
Für mich ist das profillos.
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Reinhard
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Reinhard »

Bei solchen Entscheidungen habe ich mir als Strategie zurechtgelegt, das zu nennen, was wir am Längsten nicht gemacht haben. Ergibt dann ein Round-Robin-Verhalten. Kommt wenigstens alles mal dran, und vielleicht entsteht dabei ja eine Präferenz.

Wenn nicht, ist auch egal ... :shy:
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Captain Unsichtbar
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Ich frage mich halt immer, was man denn sagen soll, wenn einem etwas wirklich dermassen trivial vorkommt, dass man nur "egal" sagen könnte. Ich meine, welche Meinung soll man denn erzwingen? Das Beispiel mit dem Bestellen ist genau so eine Situation. Wenn ich mit Freunden mich schnell auf einen Kaffee treffe, ist mir ehrlich gesagt dermassen unwichtig was da getrunken wird, da ich mehr Interesse daran habe mich zu treffen (wenns nach mir ginge würde man sich sowieso gar nicht an so einem Ort treffen, da mir diese soziale Trinker- und Esserei immer extrem auf die Nerven geht :mrgreen: ). Also was sage ich nun? Da ich extrem Anpassungsfähig und auch nicht wirklich wählerisch bin, dagegen in solchen Situation aber extrem pragmatisch, nehme ich ganz einfach das selbe. Wieso? Geht schnell, gibt keine unnötige Diskussion und das nervige aber triviale Thema des Bestellens ist schnell vom Tisch und ich kann mich wieder dem wichtigen widmen.
Mir geht es hier wie Solstice, mir gehen eher diese unnötigen Diskussionen auf die Nerven, wenn Leute ewig debattieren müssen beim Bestellen.
Nonkonformist hat geschrieben: 18 Okt 2018 07:35 Bei kliene sachen ist es mir auch meist volkommen egal (zb After Work aktivitaeten, hauptsache, ich verbringe zeit mit meinen freunden, wo ist dabei zweitrangig. Ob jetzt in ein lokal, beim Italiener oder beim Inder, what's the big difference?) Meist aergere ich mich eher ueber streitereien wegen solcher kleinkram. Ob wie es verdammt nicht wichtigeres im leben geht, und meist sind es auch kindischen machtspielchen und will jemanden sich mal wieder durchsetzen. Was after work aktivitaten mit freunden angeht, habe ich nur bei fitness-aktivitaeten abgehakt, ich hasse fitness und das war mich zu bloed. Eine probestunde hat da ausgereicht. Viel spass, jungs, ohne mich. In diskussionen vertrete ich einfach meine meinung. Hat bei eine sehr katholische WG-mitbewohnerin, in ein gespraech ueber abtreibung und sterbehilfe, dazu gefuehrt das sie fast weinend aus den gepraech weggerant ist. Na ja, ihr problem.

Bij grosse themen bin ich wieder sehr wenig kompromissbereit. Dann ist ein Nein auch ein Nein.
+1
Geht mir ganz genauso. Solche Sachen sind mir meist einfach viel zu trivial. Sollte ich tatsächlich mal eine Abneigung gegen etwas haben, oder umgekehrt etwas unbedingt wollen, sag ich das natürlich schon. Meistens ist es mir einfach nicht wichtig. In Themen die mir wichtig sind zeige ich aber durchaus meine Meinung.
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
Gatem

Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Gatem »

bettaweib hat geschrieben: 18 Okt 2018 09:39 Das ist etwas, was ich nicht gut leiden kann. Wenn eine Person so garnicht die eigene Meinung sagen kann. Noch schlimmer, wenn sie antwortet "egal". Egal gibt's nicht.
Für mich ist das profillos.
Natürlich gibt es "egal"!
Manche Dinge sind einfach dermaßen unwichtig, dass es völlig unnötig ist sich da irgendwelche Gedanken drüber zu machen.
Ein Beispiel was mir gerade in den Sinn kommt: Die Frage „Wo wollen Sie sitzen“, wenn ich ins Kino gehe. Es macht doch nun überhaupt keinen Unterschied, ob ich nun in Reihe 10 oder 11; mittig oder zwei Sitze weiter links sitze. Der Film bleibt der gleiche, völlig egal an welcher Stelle man sitzt.
Die Frage welchen Film man sich ansieht hingegen ist durchaus wieder relevant, wobei ich hier durchaus auch Verständnis habe, wenn es Personen gibt, denen dieser Aspekt wiederum egal ist, weil sie möglicherweise aus anderen Gründen das Kino aufsuchen (z.B. um zusammen Zeit zu verbringen) und dem Film keine Beachtung schenken.
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Ferienhaus
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Ferienhaus »

Die Diskussion erinnert mich an eine berühmte Szene aus Quentin Tarantino's "Pulp Fiction"...

Vincent: Marvin, what do you make of all this?
Marvin: Man, I don't even have an opinion.
Vincent: Well you got to have an opinion!

Ohne weiter zu spoilern. :lol:
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Doggo »

Solstice hat geschrieben: 18 Okt 2018 07:14 Heyho,

diesen Beitrag aus dem Online-Dating Thread fand ich sehr interessant, und will die Diskussion mal auf einen eigenen Thread auslagern:
Gatem hat geschrieben: 17 Okt 2018 12:16
t385 hat geschrieben: 17 Okt 2018 11:06 Übrigens gibts nice guys auch manchmal rein unter Männern. Ich habe da einen Kumpel, der quasi keine eigene Meinung hat und immer nur die anderen entscheiden lässt. Fragt man ihn mal nach seiner eigenen Meinung, kommt immer nur "Passt schon.", "Ich nehme das, was ihr nehmt.", "Ich habe zwar keine Lust, aber wenn ihr das so wollt, dann mache ich es halt so." Anstatt einfach mal den Mund aufzumachen, wenn ihm was nicht passt oder Alternativen und Kompromisse aufzuzeigen, ordnet er sich uns immer unter. Dann wirkt er immer wie ein unmündiges Wesen und das nervt.
Was soll er denn machen, wenn es ihm schlicht egal ist?
Ich bin auch so ein Typus Mensch. Derartige Dinge sind mir meist einfach schlicht und ergreifend egal. Soll ich mir dann einfach irgendeine Meinung zurecht legen, nur damit andere deswegen evtl. weniger genervt sind? Noch dazu dann dabei die Gefahr eingehen, dass man mit dieser ausgesuchten Meinung aneckt und dann das für Ärger sorgt, obwohl es ja eigentlich egal wäre?
Ich finde mich in diesen Beiträgen absolut wieder: Ich bin auch jemand, der im Freundeskreis zu vielen Dingen keine Meinung hat. Entweder halte ich mich für nicht informiert genug, z.B. bei komplexen politischen Fragestellungen. Oder mir sind Entscheidungen aus unterschiedlichen Gründen ziemlich wurscht.
Die anderen diskutieren gerne mal hitzig über aktuelle Themen (Stammtischgerede) oder haben ne starke Meinung zur Frage "Luigis Pizzeria oder Ali's Dönerbude".

Es heißt oft, dass man(n) eine eigene Meinung haben und diese vertreten können sollte. Auch in Beziehungsratgebern. Niemand wolle einen Partner, der immer antwortet: "Mir egal, entscheide du."

Was ist, wenn, wie Gatem schreibt, einem vieles schlicht egal ist? Soll man sich eine vorgefertigte Meinung zurechtlegen, nur um Kante zu zeigen?
Wie findet ihr Frauen/Männer, die selten bis nie einen Standpunkt vertreten?
Seid ihr auch so, oder findet ihr das nervtötend und unverständlich?
:gruppe:
Ich finde Frauen und Männer die selten bis nie einen Standpunkt vertreten...langweilig? Es gibt dann noch darunter welche die nur augenscheinlich nicht ihren Standpunkt vertreten, sobald du nicht hinguckst oder dabei bist aber schon. Das habe ich bei politisch Radikalen und Extremen beobachten dürfen zum Teil aber auch bei Frauenfeinden. Warum? Weil man in dem Fall weiß was das für das eigene soziale Umfeld bedeuten würde wenn man sich mit so etwas outen würde. Aber das ist halt was anderes.

Ich persönlich habe kein oder kaum Verständnis für Menschen die keine eigene Meinungen haben oder diese nicht vertreten und da bin ich bei Weitem nicht der Einzige.

Es kann aber natürlich sein, dass man zumindest bezüglich manchen Themen einfach nicht informiert ist und keine eigene Meinung hat. Aber grundsätzlich keine eigene Meinung haben und vertreten? Booooriiing.
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von NBUC »

Bei dem OdB, welches mich hierhergetrieben hat, habe ich hinterher nach Rückmeldung gefragt und danach war das "egal" der Sargnagel auf der Sache.

Wobei der Knackpunkt hier ist, dass es ja nicht um beliebige Meinung geht - davon habe ich ansonsten genug 8-) - , sondern eben spezifisch im Umgang mit einem OdB und zu Beziehungs-/Ausgehsachen.
Einmal sind einem in dem Zusammenhang die Randbedingungen weitestgehend egal - wenn man sie rosarot überhaupt mitbekommt, denn in dem Moment steht ja das neue OdB ganz klar im Fokus und treten andere Elemente massiv in den Hintergrund.

Die andere Achse ist aber dass man als AB - zumindest ging mir das zu der Zeit so - überhaupt keine Ahnung hatte, sowohl davon, wie eine Beziehung aussehen sollte noch wie passende, bzw. interessante (und über irgendwelche "Reize" ggf bauchgefühlrelevante) gemeinsame Freizeitaktivitäten aussehen könnten (über das hinausgehend, wie man sich kennen gelernt hat).

Zu ersterem habe/hatte ich dann inzwischen eine Meinung (d.h. ihre ..., aber für eine andere wäre das ja nicht transparent :pfeif: ) - und damit nun aber auch entsprechend deutlich höhere Ansprüche als vorher, aber zu zweiterem würde das Knowhow halt immer noch fehlen.

Wobei aus dem Gespräch noch mitzubekommen war:
"Geringfügige" positive Äußerungen werden einfach als höfliches Rauschen übersehen und werden nicht als Meinungsäußerung erkannt oder gar als leichte Skepsis eingestuft. Das kann zu im Nachhinein (und damit zu spät) klar erkennbaren Missverständnissen führen.
Umgekehrt ist es für die aktive Seite natürlich auch unschön so ohne erkennbare Rückmeldung zuagieren und somit den anderen nicht wirklich "erkennen" zu können (und ggf. auch selbst unsicher zu sein, wie man mit seinen/ihren Vorlagen aufgenommen wird)
Nur reagieren Leute dann auch auf Kritik oder auch nur Abweichungen sehr unterschiedlich, so dass auch der Umgang mit und vor allem das rechtzeitige Erkennen der diversen Typen zur Beziehungsfindungsgrundausbildung gehören würde, welche irgendwo unzureichend geblieben ist.

Wenn mann kann, wären kleine konstuktive Ergänzungen da wohl die bessere Wahl vermute ich. Für größere konstruktive Ergänzungen reicht es halt nicht, aber das würde dann zeigen, dass man sich zumindest Gedanken gemacht hat und damit auch bewußt hinter der Zustimmung steht.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Hoppala
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Hoppala »

Wäre es für "mir alles egal"-Menschen eine Option, dann schlichh eine Münze zu werfen (oder bei mehr Auswahl: Würfel) und dann halt das "zu wollen"?
Dann hat man sich nicht entschieden: außer dafür, eine Meinung zu äußern, weil andere die gern hören möchten und es Reiberei vbermeidet.

Wobei der Zufallswurf möglichst verdeckt geschehen sollte, sonst wird ja wieder offenbar, dass man sich im Grunde nicht zur Sache positioniert. Aber immerhin hat man dann eine Position zur sozialen Entscheidungsfindung. Der Vorteil: man kann dann immer auch jeder anderen Lösung zustimmen, die am wenigsten Konflikte hervorruft.
Solstice hat geschrieben: 18 Okt 2018 07:50 Situationen wie diese gehen mir wiederum auf den Keks ^^ Jemand fragt mich nach meiner Meinung, ich äußere sie (ausnahmsweise mal ;)), und dann kommt "ne, genau DAS nicht". Könnt ich kotzen. Solche Gespräche finde ich nervtötender, als mein "Keine-Meinung-haben"...
Dich nervt, dass andere auf einen Vorschlag von dir nicht ebenso "egal" reagieren, wie du sonst?
Tja: ich würde sagen, Menschen wissen öfter, was sie wollen; noch öfter, was sie nicht wolllen; und selten ist alles egal. Das wirst du nicht ändern können. Immerhin strebt der Mensch nach für ihn angenehme Situationen; daraus ergeben sich notwendigerweise Präferenzen.
Mr. Lonely hat geschrieben: 18 Okt 2018 07:30 Früher habe ich auch gerne und reichlich diskutiert. Mittlerweile sind mir Diskussionen einfach nur noch lästig. Wenn jemand etwas sagt, von dem ich eindeutig weiss, das es falsch ist, sage ich auch einfach nur noch: "ja hast recht." Oder einfach gar nichts. Warum soll ich das mangelhafte Wissen anderer Leute korrigieren? Es gibt Wikipedia, da kann man so ziemlich alles nachlesen, wer's nicht macht, bleibt halt dumm/unwissend.
Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat eins.
Es gibt einen Unterschied zwischen Meinung und Wissen. Wer auf Wissen und Meinung anderer Leut keinen Einfluss nehmen will, wird sich damit abfinden müssen, dass die soziale Welt um ihn herum sich ohne ihn und seine Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse entwickelt. In gewisser Hinsicht - und nicht wertend gemeint - ist deine Einstellung unsozial.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Lazarus Long »

In der Zeit als ich in der Selbsthilfegruppe war, da wurden dort gelegentlich auch gemeinsame Unternehmungen angegangen. Ich bin eigentlich immer mit, entweder, weil ich wußte, daß es mir gefallen würde, oder aber, da ich es nicht kannte und einfach neugierig war. Da gab es irgendwann auch den Vorwurf von weiblichen Teilnehmern der Gruppe.
Als dann tatsächlich mal etwas passieren sollte, bei dem ich mir sicher war, daß es mir nicht gefallen würde (ein Operettenbesuch), hatten sie mich einfach so eingeplant und waren dann sauer, als ich partout nicht mitmachen wollte.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Mr. Lonely »

Hoppala hat geschrieben: 18 Okt 2018 16:34
Mr. Lonely hat geschrieben: 18 Okt 2018 07:30 Früher habe ich auch gerne und reichlich diskutiert. Mittlerweile sind mir Diskussionen einfach nur noch lästig. Wenn jemand etwas sagt, von dem ich eindeutig weiss, das es falsch ist, sage ich auch einfach nur noch: "ja hast recht." Oder einfach gar nichts. Warum soll ich das mangelhafte Wissen anderer Leute korrigieren? Es gibt Wikipedia, da kann man so ziemlich alles nachlesen, wer's nicht macht, bleibt halt dumm/unwissend.
Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat eins.
Es gibt einen Unterschied zwischen Meinung und Wissen. Wer auf Wissen und Meinung anderer Leut keinen Einfluss nehmen will, wird sich damit abfinden müssen, dass die soziale Welt um ihn herum sich ohne ihn und seine Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse entwickelt. In gewisser Hinsicht - und nicht wertend gemeint - ist deine Einstellung unsozial.
Ja hast recht.
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Strange Lady »

Mr. Lonely hat geschrieben: 18 Okt 2018 18:08
Hoppala hat geschrieben: 18 Okt 2018 16:34
Mr. Lonely hat geschrieben: 18 Okt 2018 07:30 Früher habe ich auch gerne und reichlich diskutiert. Mittlerweile sind mir Diskussionen einfach nur noch lästig. Wenn jemand etwas sagt, von dem ich eindeutig weiss, das es falsch ist, sage ich auch einfach nur noch: "ja hast recht." Oder einfach gar nichts. Warum soll ich das mangelhafte Wissen anderer Leute korrigieren? Es gibt Wikipedia, da kann man so ziemlich alles nachlesen, wer's nicht macht, bleibt halt dumm/unwissend.
Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat eins.
Es gibt einen Unterschied zwischen Meinung und Wissen. Wer auf Wissen und Meinung anderer Leut keinen Einfluss nehmen will, wird sich damit abfinden müssen, dass die soziale Welt um ihn herum sich ohne ihn und seine Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse entwickelt. In gewisser Hinsicht - und nicht wertend gemeint - ist deine Einstellung unsozial.
Ja hast recht.
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Kief »

Lazarus Long hat geschrieben: 18 Okt 2018 18:04 Als dann tatsächlich mal etwas passieren sollte, bei dem ich mir sicher war, daß es mir nicht gefallen würde (ein Operettenbesuch), hatten sie mich einfach so eingeplant und waren dann sauer, als ich partout nicht mitmachen wollte.
Wussten sie von Deiner Abneigung, und haben dennoch weitergeplant?
Wusstest Du von dem Plan, wie hast Du bei der Planung mitgewirkt?


K
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Esperanza »

Ich bin auch oft jemand der sich der Mehrheit anschliesst. Einfach weil anderen die Entscheidung oft wichtiger ist als mir. Und oft habe ich den Gedanken, dass es wichtiger ist, dass die Anderen zufrieden sind und ich ja flexibel bin und mich anpasse.
Ich kann mir schon vorstellen, dass das irgendwie mit meiner AB-Geschichte zusammenhängt. Dass ich meine Wünsche nicht ernst genug nehme und es mir nicht so wichtig ist, sie durchzusetzen.
Aber meine Meinung sage ich schon wenn man mich danach fragt, oder zumindest sage ich was ich nicht will. Wenn ich mich da aber mal nicht durchsetze und überstimmt werde, ist es oft auch nicht schlimm für mich. Manchmal merkt man auch hinterher, dass die Anderen mit ihrer Entscheidung richtig lagen.
Oft "ist mir egal" zu hören, fände ich aber auch doof. Dann bleibt ja die Entscheidungsverantwortung bei mir hängen und wenn man jemanden nach seiner Meinung fragt, will man das ja gerade nicht.
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.
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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Lazarus Long »

Kief hat geschrieben: 18 Okt 2018 20:31
Lazarus Long hat geschrieben: 18 Okt 2018 18:04 Als dann tatsächlich mal etwas passieren sollte, bei dem ich mir sicher war, daß es mir nicht gefallen würde (ein Operettenbesuch), hatten sie mich einfach so eingeplant und waren dann sauer, als ich partout nicht mitmachen wollte.
Wussten sie von Deiner Abneigung, und haben dennoch weitergeplant?
Wusstest Du von dem Plan, wie hast Du bei der Planung mitgewirkt?


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Das ist schon über dreißig Jahre her.
Nach meiner dunklen Erinnerung war ich bei dem Selbsthilfegruppentermin nicht dabei, als es erstmals thematisiert wurde. Sie sind halt wie selbstverständlich von meiner Teilnahme ausgegangen. Ich wurde bei der Planung als Fahrer benötigt. Ich war einer von denen die einen Führerschein hatten, die sich im dunklen zu fahren trauten und die sich in Hannover zu fahren trauten.
Ich habe bei der Planung nicht mitgewirkt. Ich hätte auch auf keinen Fall teilgenommen.. Der Besuch der Veranstaltung hat dann aber aus anderen Gründen nicht stattgefunden.
Wie gesagt, es ist alles über dreißig Jahre her.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Keine Meinung - (k)ein Problem?

Beitrag von Xiangni »

Esperanza hat geschrieben: 18 Okt 2018 20:33 Oft "ist mir egal" zu hören, fände ich aber auch doof. Dann bleibt ja die Entscheidungsverantwortung bei mir hängen und wenn man jemanden nach seiner Meinung fragt, will man das ja gerade nicht.
+1

Ich gehöre auch zur Fraktion, die ständige "ist mir egal"-Sager mühsam findet. Einfach, weil ich nicht immer diejenige sein will, die entscheiden muss.
Und ja, ich habe bereits mal einen Typen unter anderem aufgrund dessen aussortiert. Ich sag ja auch mal "ist mir egal", aber wenn ich immer diejenige bin, die Unternehmungen/Aktivitäten, Filme, Restaurants etc vorschlagen muss, dann wird mir das auch zu mühsam! Darum ist dies für mich negativ.