Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von schmog »

naptime hat geschrieben: 17 Nov 2018 21:23 Fast alle Frauen, dich ich in Psychiatrien kennengelernt habe, waren fest verpartnert. Fast all Männer waren Single. Die Ansprüche sind definitiv unterschiedlich - Frauen mit psychischen Problemen sind auf dem Partnermarkt noch lange nicht so weit unten durch wie Männer in der gleichen Situation.
Das kann ich so bestätigen!

Ausser sie sind so krank, dass sie von ihrem Partner wie eine heisse Kartoffel fallen gelassen werden.
(und der sich eine gesunde sucht, oder schon hat)
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von schmog »

Stabil hat geschrieben: 17 Nov 2018 22:47
schmog hat geschrieben: 16 Nov 2018 15:08 Da vegetiere ich seit über 40 Jahren als MAB vor mich hin, und dürfte mich als Mr. Auslaufmodell 60 mit einer alten Frau begnügen?
Dann lieber nichts.
Das ist seine freie entscheidung. Der alte Mann will keine alte Frau.

Die Ursache ist aber nicht das Marktwert Modell. Die Ursache ist, dass er mehr will, als er bieten kann, weil er all das, was er selbst ist, bei einer Frau nicht akzeptiert.
ABwarten! :mrgreen:

Ich mache AB und zu mit netten Verkäuferinnen um die 50-55 Small Talk. 8-)

NICHTS zu bieten habe ich nicht, immerhin habe ich eine relativ hohe Rente. (das es gut für mich reicht)
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Stabil »

Hi desigual,

du beschreibst den eigentlich noch interessanteren Aspekt des Themas.
Beziehung und Liebe auf der Basis vom individuellen Zusammenpassen.
desigual hat geschrieben: 17 Nov 2018 23:20 Ansonsten glaube ich nicht, dass Liebe kapitalistischer ist als früher. Im Gegenteil, wenn ich mir vorstelle, ich hätte in den 50ern gelebt: Um mir meinen jetzigen Lebensstandard leisten zu können, hätte ich mir einen Mann mit gutem bis sehr guten Einkommen suchen müssen.
In unserer Zeit hingegen kann ich auch als verheiratete Frau und Mutter problemlos arbeiten, für mein Leben Geld verdienen und mir den Mann aussuchen, der mir gefällt, z. B. auch den faszinierenden Künstler mit niedrigem Einkommen.
Das seh ich auch so und dein Beispiel ist gut nachvollziehbar. Ich empfinde es als grosses Glück, so leben zu können, wie es heute möglich ist. Einander kennen zu lernen, darauf achten zu können, was daraus entsteht, und sich daran gemeinsam zu erfreuen ist schon wunderbar. Wir brauchen nicht auf einem Partnermarkt "Marktwert" zu vergleichen, sondern können uns individuell, also als jeweils einzigartige Frauen und Männer begegnen.
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Stabil »

schmog hat geschrieben: 18 Nov 2018 08:07
Stabil hat geschrieben: 17 Nov 2018 22:47
schmog hat geschrieben: 16 Nov 2018 15:08 Da vegetiere ich seit über 40 Jahren als MAB vor mich hin, und dürfte mich als Mr. Auslaufmodell 60 mit einer alten Frau begnügen?
Dann lieber nichts.
Das ist seine freie entscheidung. Der alte Mann will keine alte Frau.

Die Ursache ist aber nicht das Marktwert Modell. Die Ursache ist, dass er mehr will, als er bieten kann, weil er all das, was er selbst ist, bei einer Frau nicht akzeptiert.
ABwarten! :mrgreen:

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Super, das klingt gut.

Ich wünsche dir viel Freude daran, an dem was du daraus vielleicht noch machen wirst, und an dem was daraus entstehen kann.
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Arsonist »

knopper hat geschrieben: 17 Nov 2018 20:28 Also irgendwie muss ich dem TE auch zustimmen, bzw. ist es auch son ein wenig mein Eindruck,
Besonders wenn man Online jemanden kennenlernt, kommt doch sehr schnell die Frage nach dem Job, was man so macht usw... Schnell in Erklärungsnot gerät man ja wenn man sagt das man kein Auto besitzt ... "Ähh wie jetzt" ist die häufigste Reaktion. Als wäre es schon so normal wie eine Toilette zu hause zu haben oder so. :D
Wenn man meint das man nur n befristeten Job hat, kommt meist gleich so was wie "und schaust dich schon nach was anderem um" und so... :D Ich sage "nee noch nicht." :hammer:

Ey wo leben wir eigentlich? Das ist definitiv unser hoch gezüchtetes System in seinen extremsten Ausmaßen, was sich halt auf die Gesellschaft und auch den Partnermarkt widerspiegelt, anders kann ich es mir nicht erklären.

Vor 40 Jahren noch, also auch zu DDR Zeiten, wären derartige Fragen so nicht gekommen da bin ich mir sicher. OK da war halt ein Auto auch noch eine Ausnahme. Es hat also auch schon was mit dem System zu tun in dem wir leben.
Ach cmon... Hab dieses Jahr fast 100k brutto bekommen, das interessiert bei den Frauen die ich date keine einzige. Lasse das nur nicht so raushängen. Glaube eher dass sie nach dem Beruf fragen weil es recht unverfänglich ist und man daraus recht viel auf einen schließen lassen kann. Mein Gott, es gibt doch viele mit ner befristeten Stelle oder die fast nix verdienen... Aber gerade letztere sind es ja die mit dem neusten iPhone rumrennen und mindestens einen VW Scirocco fahren.

. Das einzige was leider zählt, ist Selbstdarstellung + Aussehen. Und zwar auf beiden Seiten. Früher war es halt so dass man ab einem gewissen Alter halt verheiratet sein musste. Dann hat man sich halt zusammengerauft und irgendwie zueinander gefunden. Da war der Kreis in dem man Partner gesucht hat auch deutlich keiner als heute mit Tinder und co. Ist ja klar dass dann gefühlt an jeder Ecke noch ein besserer Typ steht. Ich finde es auch total in Ordnung dass Frauen unabhängiger sind als damals. Aber jetzt bleiben die halt lieber alleine als einen Typen wie mich zu nehmen...

Ich bin jetzt kein Ökonom und weiß nicht wie ich das beschreiben soll, aber im Grunde genommen ist der Partnermarkt ein liberalisierter liberalisierter Markt. Kann man mit dem Frühkapitalismus vergleichen in dem sich recht schnell Monopole bildeten.
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von NBUC »

Arsonist hat geschrieben: 18 Nov 2018 14:18 Ach cmon... Hab dieses Jahr fast 100k brutto bekommen, das interessiert bei den Frauen die ich date keine einzige. Lasse das nur nicht so raushängen.
...

Das einzige was leider zählt, ist Selbstdarstellung + Aussehen.
...
Ob es keine interessiert wirst du so kaum rausfinden können. Da direkt fragen schlecht ankommt, werden die so interessierten das aus dem abzuleiten versuchen, was du sonst so an Indizien zeigst. Und wenn du dich da bedeckt hältst, werden sie auf der sicheren Seite raten ...

Womit wir aber tatsächlich bei der Selbstdarstellung landen.
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von LonesomeCoder »

Gatem hat geschrieben: 17 Nov 2018 19:23 Daher ist es völliger Humbug zu behaupten, dass man sich selbst mögen müsse um von anderen gemocht zu werden. Die anderen haben ihre eigenen Ansprüche: entweder mögen sie dich, oder aber nicht. Wie du selbst zu dir stehst hat damit nicht das Geringste zu tun.
So ist es. Eine Frau kann warum auch immer denken, das sie wenig Chancen bei Männern hat und das kann sogar stimmen, aber wenn ich sie trotzdem will, will ich sie trotzdem. Ihre eigene Bewertung spielt für mich keine Rolle. Sie müsste mir mein Interesse nur glauben.
Arsonist hat geschrieben: 18 Nov 2018 14:18 Ach cmon... Hab dieses Jahr fast 100k brutto bekommen, das interessiert bei den Frauen die ich date keine einzige. Lasse das nur nicht so raushängen. Glaube eher dass sie nach dem Beruf fragen weil es recht unverfänglich ist und man daraus recht viel auf einen schließen lassen kann. Mein Gott, es gibt doch viele mit ner befristeten Stelle oder die fast nix verdienen... Aber gerade letztere sind es ja die mit dem neusten iPhone rumrennen und mindestens einen VW Scirocco fahren.

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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von BartS »

Gatem hat geschrieben: 17 Nov 2018 19:23 Daher ist es völliger Humbug zu behaupten, dass man sich selbst mögen müsse um von anderen gemocht zu werden. Die anderen haben ihre eigenen Ansprüche: entweder mögen sie dich, oder aber nicht. Wie du selbst zu dir stehst hat damit nicht das Geringste zu tun.
Von müssen würde ich auch nicht reden. Es gibt so viele Fälle, wo jemand sich gar nicht leiden kann, andere Menschen ihn aber bewundern und lieben. Aber das es nicht das Geringste zu tun hat, glaube ich nicht. Fast alles was wir tun und wie wir uns verhalten, hat Einfluss darauf, wie wir von anderen gesehen werden. Das kann man jeden Tag hier Forum aufs Neue erleben. :mrgreen: Wenn man positiv und selbstbewusst rüberkommt (ohne zu übertreiben), hat das auch eher positive Wirkungen.
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von AviferAureus »

Arsonist hat geschrieben: 18 Nov 2018 14:18 [...] Früher war es halt so dass man ab einem gewissen Alter halt verheiratet sein musste. Dann hat man sich halt zusammengerauft und irgendwie zueinander gefunden. Da war der Kreis in dem man Partner gesucht hat auch deutlich keiner als heute [...]
Früher war der Einfluss der Eltern (evtl. auch Großeltern) auch größer und die Kinder wurden ein wenig in Richtung Ehe geschubst. Für mich wurde meine Mama auch ein wenig aktiv (u. a. weil sie mir wohl nicht allzuviel zutraute), aber wenn die Qualität des Produktes nicht stimmt, helfen natürlich auch Vermarktungsversuche nichts. Schrottprodukte finden keine Abnehmerin. OdBs wollen nämlich Qualität.
[...] Frauen unabhängiger sind als damals. Aber jetzt bleiben die halt lieber alleine als einen Typen wie mich zu nehmen... [...]
...zumal die Alterssicherung keine Kinder mehr und Kinder heutzutage keine Ehe mehr voraussetzen. Die ökonomische und erzieherische Unterstützung bei der Kinderaufzucht wird gegebenenfalls von der Gesellschaft in Form eines Mitteltransfers (durch die Anordnung von Unterhaltspflichten und die Gewährung von Sozialleistungen) und in Form staatlicher Kinderbetreuung und Ausbildung organisiert.
[...] im Grunde genommen ist der Partnermarkt ein liberalisierter Markt. Kann man mit dem Frühkapitalismus vergleichen in dem sich recht schnell Monopole bildeten.
Von einer Liberalisierung des Partnermarktes wird man wohl sprechen können, vielleicht auch von einer Oligo- oder Monopolisierung. Bei nicht wenigen Tierarten kommen ja nur wenige Individuen durch die sexuelle und natürliche Selektion.
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Lilia »

BartS hat geschrieben: 17 Nov 2018 22:14 Das hört sich so ähnlich an wie die Ratschläge einiger Nicht-ABs im Forum "Hey ihr seid doch alle ABs, wieso bildet ihr keine Paare?"
Wo willst du das denn gelesen haben? Ich glaub, da ist irgendwas bei dir falsch angekommen.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Arsonist »

LonesomeCoder hat geschrieben: 19 Nov 2018 17:12 Ohne Herzeigen hilft dir dein Reichtum nichts.
Vor allem online ist das fett markierte richtig, bei anderen Kanälen gilt es auch, nur ein klein bisschen abgeschwächter.
Nope stimmt nicht. Damit zieht man nur die falschen an. Im Grunde genommen weiß ich z.B. dass ich für fast 100% der Frauen nicht als Partner infrage komme. Wenn ich den dicke Babo mache, hab ich vllt ne Chance bei den unteren 10% in meiner Altersklasse +-5 Jahre, aber die sind sofort weg wenn die Kohle nicht mehr fließt.
AviferAureus hat geschrieben: 20 Nov 2018 22:42 ...zumal die Alterssicherung keine Kinder mehr und Kinder heutzutage keine Ehe mehr voraussetzen. Die ökonomische und erzieherische Unterstützung bei der Kinderaufzucht wird gegebenenfalls von der Gesellschaft in Form eines Mitteltransfers (durch die Anordnung von Unterhaltspflichten und die Gewährung von Sozialleistungen) und in Form staatlicher Kinderbetreuung und Ausbildung organisiert.

Von einer Liberalisierung des Partnermarktes wird man wohl sprechen können, vielleicht auch von einer Oligo- oder Monopolisierung. Bei nicht wenigen Tierarten kommen ja nur wenige Individuen durch die sexuelle und natürliche Selektion.
Eben dies ist es ja. Dann wird einem durch die (sozialen)Medien suggeriert dass man so sein soll wie die Stars und durch die Straßen laufen nur noch schlecht gemachte Kopien amerikanischer Film- oder Instagramstars. Ist kein Wunder warum alle so unzufrieden mit sich selbst sind. Da haste als Typ oder Frau wenn dein Aussehen und Konsumverhalten nicht der gängigen Norm entspricht nicht den Hauch einer Chance. Ich meine, da gibts Leute (M/W) die hatte ich im Freundeskreis, die hatten quasi freie Auswahl, während halt andere vollkommen leer ausgehen.

Das sind schon für mich Anzeichen eines oligopolierten Marktes. Wäre cool wenn es mal wissenschaftliche Veröffentlichungen dazu gäbe..
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Morkel »

Arsonist hat geschrieben: 21 Nov 2018 10:09 Eben dies ist es ja. Dann wird einem durch die (sozialen)Medien suggeriert dass man so sein soll wie die Stars und durch die Straßen laufen nur noch schlecht gemachte Kopien amerikanischer Film- oder Instagramstars. Ist kein Wunder warum alle so unzufrieden mit sich selbst sind. Da haste als Typ oder Frau wenn dein Aussehen und Konsumverhalten nicht der gängigen Norm entspricht nicht den Hauch einer Chance.
Was ich an dieser Argumentationskette immer nicht so ganz verstehe: Wenn ihr euch wie ihr selbst sagt außerhalb der "Norm" bewegt, warum ist es für euch dann so furchtbar wichtig, bei den ganzen "Normalen" zu landen, oder noch krasser: dass euer Leben dieser Instagram-Scheinwelt-"Norm" entspricht? Es gibt doch genug andere Menschen die auch nicht so ganz der "Norm" entsprechen, geschweige denn deren Leben dem schönen Schein der SocialMedia-Welt entspricht. Warum gebt ihr dann soviel darauf was in sozialen Medien und ähnlichem Kommunikationsmüll propagiert wird? Selbst für die ganzen "Normalos" wird dort ein völlig unrealistisches Bild des Lebens gezeichnet, in welchem das Leben einem nie enden wollenden Glücksrausch gleicht. Oder seht ihr das tatsächlich so unreflektiert, und haltet das für die Realität? :roll:
Und wer sagt eigentlich, dass diese oder überhaupt irgendeine "Norm" gut und sinnvoll ist, und ihr im Gegenteil schlecht und falsch?

Was ihr macht klingt für mich nach nichts Halbem und nichts Ganzem. Ihr wollt euch weder eurer selbstaufgezwungenen "Norm" anpassen, noch wollt ihr euch selbst und euer Anderssein wirklich annehmen, während ihr gleichzeitig alles in eurem Leben mit dieser komischen "Norm" bzw. dem Leben der Anderen vergleicht. Ist doch klar, dass sowas nichts weiter als Unzufriedenheit und Enttäuschungen bringt, und euch die ganze Welt als einzige große Ablehnung erfahren lässt. Nur liegt das nicht an der "bösen Welt", sondern an der völlig verzerrten Sichtweise auf diese Welt und euch selbst.
Zuletzt geändert von Morkel am 21 Nov 2018 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Volta »

Morkel hat geschrieben: 21 Nov 2018 12:10 Es gibt doch genug andere Menschen die auch nicht so ganz der "Norm" entsprechen, geschweige denn deren Leben dem schönen Schein der SocialMedia-Welt entspricht.
Dann muss man aber die noch selber wollen und die einen. Wenn Arsonist nun mal anscheinend bei zig Dates die Erfahrung gemacht hat, nicht der gewünschten Norm zu entsprechen? (Oder nehme ich da was falsches über ihn an?)
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Morkel »

Volta hat geschrieben: 21 Nov 2018 12:13
Morkel hat geschrieben: 21 Nov 2018 12:10 Es gibt doch genug andere Menschen die auch nicht so ganz der "Norm" entsprechen, geschweige denn deren Leben dem schönen Schein der SocialMedia-Welt entspricht.
Dann muss man aber die noch selber wollen und die einen. Wenn Arsonist nun mal anscheinend bei zig Dates die Erfahrung gemacht hat, nicht der gewünschten Norm zu entsprechen? (Oder nehme ich da was falsches über ihn an?)
Wenn er lieber dort sucht, wo es nur ein binäres Endergebnis geben kann (Beziehung oder Ablehnung) und wo man für das Erreichen dieses Ziels einer exakt vorgegebenen "Norm" entsprechen muss, sind natürlich Enttäuschungen am Stück vorprogrammiert.

Kann man sicherlich so machen wenn man unterbewusst gerne leidet. Aber nicht wenn man eine gewisse Selbstliebe besitzt und sich auch mal weiterentwickeln will, statt nur den Glaubenssatz "jeder lehnt mich ab" weiter zu befeuern.
Zuletzt geändert von Morkel am 21 Nov 2018 12:47, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von BartS »

Morkel hat geschrieben: 21 Nov 2018 12:10 Was ich an dieser Argumentationskette immer nicht so ganz verstehe: Wenn ihr euch wie ihr selbst sagt außerhalb der "Norm" bewegt, warum ist es für euch dann so furchtbar wichtig, bei den ganzen "Normalen" zu landen, oder noch krasser: dass euer Leben dieser Instagram-Scheinwelt-"Norm" entspricht? Es gibt doch genug andere Menschen die auch nicht so ganz der "Norm" entsprechen, geschweige denn deren Leben dem schönen Schein der SocialMedia-Welt entspricht.
Der Punkt ist wohl, es wird viel über die Norm geschimpft, dass die Menschen stark nach dem Äußeren bewertet werden, dazu wie viel Geld und Sozialstatus sie mitbringen. Aber selbst wollen sie ebenfalls Partner haben, die vieles von der Norm erfüllen. Dann entsteht weitere Frustration, weil die wiederum Partner wollen, die ebenfalls die Norm erfüllen.
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Morkel »

BartS hat geschrieben: 21 Nov 2018 12:44
Morkel hat geschrieben: 21 Nov 2018 12:10 Was ich an dieser Argumentationskette immer nicht so ganz verstehe: Wenn ihr euch wie ihr selbst sagt außerhalb der "Norm" bewegt, warum ist es für euch dann so furchtbar wichtig, bei den ganzen "Normalen" zu landen, oder noch krasser: dass euer Leben dieser Instagram-Scheinwelt-"Norm" entspricht? Es gibt doch genug andere Menschen die auch nicht so ganz der "Norm" entsprechen, geschweige denn deren Leben dem schönen Schein der SocialMedia-Welt entspricht.
Der Punkt ist wohl, es wird viel über die Norm geschimpft, dass die Menschen stark nach dem Äußeren bewertet werden, dazu wie viel Geld und Sozialstatus sie mitbringen. Aber selbst wollen sie ebenfalls Partner haben, die vieles von der Norm erfüllen. Dann entsteht weitere Frustration, weil die wiederum Partner wollen, die ebenfalls die Norm erfüllen.
Klingt wie der Anfang eines endlosen Philosophierens über die "Norm"... :lol:
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Stabil »

Arsonist hat geschrieben: 21 Nov 2018 10:09 Da haste als Typ oder Frau wenn dein Aussehen und Konsumverhalten nicht der gängigen Norm entspricht nicht den Hauch einer Chance. Ich meine, da gibts Leute (M/W) die hatte ich im Freundeskreis, die hatten quasi freie Auswahl, während halt andere vollkommen leer ausgehen.
Wie erklärst du dir dann die Tatsache, dass nur ein sehr geringer Anteil der Bevölkerung unfreiwillig Beziehungslos ist?
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von BartS »

Stabil hat geschrieben: 21 Nov 2018 13:26 Wie erklärst du dir dann die Tatsache, dass nur ein sehr geringer Anteil der Bevölkerung unfreiwillig Beziehungslos ist?
Mit welchen Zahlenbereich assoziierst Du "sehr geringer Anteil"?
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von Arsonist »

BartS hat geschrieben: 21 Nov 2018 12:44
Morkel hat geschrieben: 21 Nov 2018 12:10 Was ich an dieser Argumentationskette immer nicht so ganz verstehe: Wenn ihr euch wie ihr selbst sagt außerhalb der "Norm" bewegt, warum ist es für euch dann so furchtbar wichtig, bei den ganzen "Normalen" zu landen, oder noch krasser: dass euer Leben dieser Instagram-Scheinwelt-"Norm" entspricht? Es gibt doch genug andere Menschen die auch nicht so ganz der "Norm" entsprechen, geschweige denn deren Leben dem schönen Schein der SocialMedia-Welt entspricht.
Der Punkt ist wohl, es wird viel über die Norm geschimpft, dass die Menschen stark nach dem Äußeren bewertet werden, dazu wie viel Geld und Sozialstatus sie mitbringen. Aber selbst wollen sie ebenfalls Partner haben, die vieles von der Norm erfüllen. Dann entsteht weitere Frustration, weil die wiederum Partner wollen, die ebenfalls die Norm erfüllen.
Ein bisschen... Ich glaube nicht dass es "die" Norm gibt außer halt die genetische. Fällste da raus, bist du gelinde gesagt am Arsch. Bin aber deshalb nicht mehr frustriert, hab einfach akzeptiert dass es so ist.

Wie man sein Leben führt ist heute relativ egal, mittlerweile ist fast alles enttabuisiert. Hinsichtlich Lebensführung gibts für jeden Topf einen Deckel. Selbst wenn du 10 Jahre im Knast warst, Modelleisenbahnfan bist oder als Hobby Cobol programmierst, da findet sich immer jemanden. Was ich aber sagen kann ist dass die Typen und Frauen die sich auf das ganze Spielchen mit Konsum/Selbstdarstellung einlassen definitiv beziehungsmäßig erfolgreicher sind. Das ist es auch was uns die Werbung glauben lassen will und ist eine self fullfilling prophecy. Dass Kleider (gezeigter Konsum) Leute machen will doch wohl niemand ernsthaft bestreiten.
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Re: Liebe ist kapitalistisch und wird in dieser Gesellschaft kapitalisiert

Beitrag von knopper »

Arsonist hat geschrieben: 21 Nov 2018 13:45
Wie man sein Leben führt ist heute relativ egal, mittlerweile ist fast alles enttabuisiert.
und genau hier setzt AB-Sein sein an. Dauersingle zu sein bzw. mal ab und zu was, sicher aber lebenslang nicht binden wollen, das ist mittlerweile vollkommen normal, klar.
Jedoch wirklich noch nie eine gehabt zu haben, nie geküsst, nie eine Frau berührt (aus männlicher Sicht) gilt grade heutzutage mehr als Tabu denn je.
Tabu deshalb weil man einfach nicht offen rüber spricht und wenn dann wollen es die anderen gar nicht hören, bzw. stößt, an auf eine Wand von Unverständnis.
Man spricht also nicht drüber, bzw... will es gar nicht für wahr haben. Ist für mich ein klassisches Tabu.