Tyrion hat geschrieben: ↑24 Nov 2018 10:14
Hoppala hat geschrieben: ↑24 Nov 2018 01:03
Ich weiß nicht, ob Introvertierte in dieser Welt wirklich gegenüber Extrovertrierten benachteiligt sind. Mir scheint, beides hat Vor- und Nachteile, in manchen Bereichen mal mehr, mal weniger, und Extroversion ist aktuell in manchen Bereichen zunehmend von Nachteil. Ich mein, das stundenlang konzentriert auf Bildschirme gucken ist ja nicht unbedingt besonders Extro-freundlich.
Kommt auch immer darauf an. Man muss ggf. viel telefonieren, was eher extravertierten Menschen entgegenkommt - Intros hassen es zu telefonieren. Auch Smalltalk gehört bei einigen Berufen irgendwie mit dazu. Auch das ein Horror für Introvertierte. Außerdem tratschen extravertierte dann halt gern im Büro mit den Kollegen. Also die können es sich schon schön machen.
Eben: es kommt drauf an. Das heißt, es gibt auch Jobs, in denen Extrovertierte sich veranlagungsgemäß schwer tun, bzw, Introvertierte leichter
Natürlich weiß ich nicht, ob sich das iorgendwie die Waage hält oder nicht. Aber "die Welt ist extrovertiert, und nur dass wird positiv gewertet" erscheint mir etwas sehr nach Weh und Ach. Man müsste da quasi erst mal rausrechnen, wie sehr der Eindruck schlicht darauf beruht, dass auch Introvertierte eher mehr von Extrovertierten mitbekommen; das liegt in der Natur der Sache. Ob nun aber Extros tatsächlich mehr die Welt gestalten, oder nur auffälliger sind, aber nicht unbedingt wirkmächtiger? Wer weiß.
Tyrion hat geschrieben: ↑24 Nov 2018 10:14
Hoppala hat geschrieben: ↑24 Nov 2018 01:03Dass Extrovertierte eher auffallen und von daher der Eindruck einer "extrovertierten Welt" entsteht, scheint mir eher in der Natur der Sache zu liegen, als tatsächlich eine Bevorteilung abzubilden.
Auf jeden Fall sollte man die These, dass die Welt schwergewichtig extrovertiert sei, daraufhin überprüfen, ob diese Wahrnehmug nicht schon allein deshalb gegeben ist, weil Extro eben auffälliger ist. Ob es deswegen auch mehr/bedeutsamer ist?
Ich würde die These, dass wir in einer extravertierten Welt leben, eher darauf zurückführen, dass Extroversion als das Ideal gilt und einem von frühester Kindheit eingetrichtert wird. Wie schon bereits beschrieben soll man in der Schule immer aktiv mitarbeiten, es werden viele Gruppenarbeiten durchgeführt, man soll aus sich herauskommen usw. Man soll zum Extravertieren gebracht werden. Eher selten geschieht es, dass Kindern angeregt werden mal zu Introvertieren. Mal soll aus sich herauskommen und sich verkaufen. Das wird so gelehrt.
Das kann ich so nicht bestätigen.
Weder ist mir irgendwo Extroversion als besonderes Ideal begegnet - außer in Berufen/bei Tätigkeiten, wo das nun mal sehr praktisch ist -, noch wurde mir solches eingetrichtert. Eher im Gegenteil. "Immer schön leise und nur nicht auffallen" war eher das Motto. "Stilles Arbeiten" und stundenlanges konzentriertes Alleinarbeiten gehört doch ebenso zur schulischen Bildung, wie Referate halten? Wer ein Buch von hinten bis vorne in einem Rutsch durchlesen und dannach eine detaillierte Beschreibung abfassen könnte, hat doch zumindest im bildungsseitig eher nen Bonus, als jemand, der nach 3 Seiten nervös nach Gesprächspartnern giert?
"Sich verkaufen" war zum Glück zu meiner Schulzeit noch kein Thema. Wobei ich finde, es ist gut, zu wissen wie das geht bzw. welche unterschiedlichen Möglicheiten es so grob dafür gibt. Noch besser ist es, zu wissen, wann es sinnvoll ist, das einzusetzen und wann man es besser lässt (nämlich meistens; aber das ist ein anderes Thema).
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