Leben in einer extravertierten Welt

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LonesomeCoder
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von LonesomeCoder »

Tintenmalerin hat geschrieben: 27 Dez 2018 01:54 Du hast in deinem Leben wenig Wertschätzung für deine Stärken, dafür aber viel Kritik für deine Schwächen erfahren, sodass du erstere selbst nicht wertschätzt und mit zweiteren sehr haderst. Du wärst lieber.
Das alles belastet dich und du wärst lieber extravertiert. Korrigier mich, wenn ich das falsch dargestellt habe. Und es ist ok, dass das so ist und du es so formulierst.
Stimmt schon. Aber meine geringe Wertschätzung der Intro-Stärken kommen daher, dass ich in der Gesellschaft keine dafür erfahre.

Die Schlüsse, die du daraus ziehst, sind es, denen ich widerspreche.
Weil du dich durch dein Introvertiertsein eingeschränkt fühlst und nicht die Erfolge hast, die du gerne hättest, ist Introversion ein Hindernis, Erfolg zu haben.
Weil du dein Introvertiertsein nur negativ siehst, ist Introversion ein Nachteil, sogar ein Gendefekt. Da der Mensch ein "Rudeltier" ist, sehe ich soziale Kontrakte als Kraft kostend nicht als Normalfall an.
Weil du dein Introvertiertsein als Schwäche siehst, sind alle, die ihre Introversion differenzierter sehen oder sie sogar schätzen, nicht wirklich introvertiert. Nein, sie sind nur nicht so sehr introvertiert oder leiden nicht so sehr drunter.
Du definierst die Introversion darüber, was sie für dich bedeutet. Das ist weder schlüssig noch wissenschaftlich.
Glaub mir, ich kann zwischen populärwissenschaftlicher und wissenschaftlicher Literatur unterscheiden.
Die Aussage überzeugt mich in etwa so sehr, wie jemand der mir sagt "Glaub mir, es ist nicht kalt." wenn ich gerade gesagt habe, dass ich friere. Ich habe das Buch selber gelesen und fand die Darstellung differenziert und die Autorin hat auf viele Studien verwiesen, von daher gehe ich davon aus, dass du das Buch nicht kennst, wenn du es als unwissenschaftlich bezeichnest und die Autorin verunglimpfst.
Dass du in zehn Jahren tot bist, steht natürlich nicht drin.
Ich habe nicht die Zeit, das Buch im Detail zu zerpflücken. Auch wenn einzelne Aussagen stimmen, in der Gesamtheit ist es nicht empfehlenswert. Es wirkt so, als ob es wissenschaftlich sei.

Aber dass du meine Perspektive so einfach in einer imaginären Statistik verschwinden lässt, zeigt schon sehr anschaulich, welchen geringen Wert persönliche Erfahrungen bzw. Sichtweisen für dich haben. Mit Ausnahme deiner eigenen.
Natürlich hat deine Aussage einen Wert. Die Frage ist nur: wie repräsentativ ist sie? Ich glaube dir schon, nur scheint die Mehrheit der Frauen anders zu sein.
Ganz abgesehen davon; nur, weil du etwas so schreibst, als wäre es eine unumstößliche Tatsache, macht es das noch nicht wahr.
Es ging mir gar nicht darum, ob Extravertierte es leichter haben oder nicht, sondern darum, dass nicht die introvertierten Frauen Schuld sind, weil sie keine introvertierten Männer wollen. Ich bin davon überzeugt, dass es genug Frauen gibt, die Introversion nicht mit Desinteresse, Ablehnung oder Schwäche verwechseln und sie im Gegensatz zu schätzen wissen. Sowohl introvertierte wie extravertierte Frauen.
Aber mir geht es gerade um das fett markierte :) Ja, es gibt Frauen, die auf Intros stehen. Nur wie groß ist deren Anteil?
Siegfried hat geschrieben: 27 Dez 2018 08:56 Die Kommentare sind teilweise zu wohlwollend was natürlich was damit zu tun haben könnte das es ein junges hübsches Mädchen ist... der Begriff "Süß" fällt ja öfters bei den Kommentaren.
Bei einer unattraktiven Person hätte es wohl giftige Kommentare gegeben.
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 15:43 Wenn da kein Rat möglich ist zu einem Feld, dannn ist das eben so,. Aber dann sollen sich die Neunmalklugen auch das "Du musst doch bloss mal" / "Mach doch einfach" sparen.

Entweder sie haben etwas hilfreiches beizutragen, dann gehört da auch eine umsetzbare Anleitung für den/die so Beratenen dazu, oder sie haben eben auch keine Ahnung, lassen dann aber dafür einen über den Deppen raushängen.
Das stimmt. Aber in den meisten Fällen wird es keine mit einem Rezept nachkochen vergleichbare Lösung geben.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von NBUC »

Morkel hat geschrieben: 27 Dez 2018 15:58 Deine Beschwerde ist mir jetzt ehrlich gesagt etwas zu abstrakt. Hast du mal ein konkretes Beispiel, also mit eher konkreten handlungs- und situationsbezogenen Frage deinerseits und dem von dir jetzt schon wiederholt kritisierten "mach doch einfach mal"-Wischiwaschi auf der anderen Seite? Ansonsten ist die Skala einfach viel zu groß zwischen den beiden Polen "Profilierung" und starker Abwehr/"Beratungsresistenz" auf der sich solche Interaktionen abspielen können, und ich mag mir grad kein Urteil erlauben wo du und die Ratgeber sich darauf befinden.
Den hier hatten wir z.B. neulich:
Morkel hat geschrieben: 20 Dez 2018 20:22
Neuling92 hat geschrieben: 20 Dez 2018 20:00 Ich würde so gerne im Alltag, wie viele andere über Freunde, Studium, Arbeit oder Hobby jemanden kennenlernen. Diese Person mehrmals erst sehen, sich "beschnuppern" und dann im besten Fall eine Beziehung starten. Allerdings wird es so bei mir wahrscheinlich nie was werden...
Und was genau hindert dich daran, das im ersten Satz genannte nach und nach in deinen Alltag einzubauen, wenn du bereits weißt dass du da momentan schlecht aufgestellt bist? Sicherlich zuträglicher als in Internetforen über die vermeintliche Hoffnungslosigkeit dieses Unterfangens zu philosophieren, oder sich in der rauen Welt des Online-Dating aufzutreiben.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Morkel »

Das war eine (ernstgemeinte) Frage woran es denn nun hakt, und keine Handlungsanweisung. Hast du nicht ein paar zu deinem Vorwurf passendere Beispiele auf Lager?
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Siegfried »

NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 15:43
Morkel hat geschrieben: 27 Dez 2018 15:37 Das Leben hat für jeden einzelnen schon keine Gebrauchsanweisung, und erst recht keine die für alle passen würde. Jeder Mensch wird in diese Welt geschmissen, ob er das nun wollte oder nicht, mit etwas Grundausbildung (auch Erziehung genannt) versehen, aber ansonsten heißt es: Trial and Error, mach was draus oder eben auch nix. Von daher kann niemand, weder hier noch sonst irgendwo dieses völlig überzogene Anspruchsdenken nach konkreten Gebrauchsanweisungen erfüllen.
Wenn da kein Rat möglich ist zu einem Feld, dannn ist das eben so,. Aber dann sollen sich die Neunmalklugen auch das "Du musst doch bloss mal" / "Mach doch einfach" sparen.

Entweder sie haben etwas hilfreiches beizutragen, dann gehört da auch eine umsetzbare Anleitung für den/die so Beratenen dazu, oder sie haben eben auch keine Ahnung, lassen dann aber dafür einen über den Deppen raushängen.
Eben. Das ist wie dem Alkoholiger zu sagen "Höre einfach auf zu Trinken" und schon bist du geheilt. Also wozu die Monatelang in Therapie stecken mit ungewissem Ausgang wenn das alles so einfach ist. Gebauso kann man als stiller mit so Sprücken "Komm doch mal mehr aus dir raus" anfangen wenn man keine Ahnung hat wie man das anstellen soll.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Kief »

Siegfried hat geschrieben: 27 Dez 2018 16:50Das ist wie dem Alkoholiger zu sagen "Höre einfach auf zu Trinken" und schon bist du geheilt.
Ich glaube nicht, dass das immer gemeint ist.

Wenn ich so etwas schreibe, dann meine ich damit die lange Suche nach dem eigenen Weg.
Wie ich es letztens von einem Foristen gelesen habe, der 2 Jahre fuer diesen Prozess brauchte, bis er jetzt ne Partnerschaft fand.

Die Schwierigkeit ist herauszufinden, was das anstoesst.


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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 15:43
Morkel hat geschrieben: 27 Dez 2018 15:37 Das Leben hat für jeden einzelnen schon keine Gebrauchsanweisung, und erst recht keine die für alle passen würde. Jeder Mensch wird in diese Welt geschmissen, ob er das nun wollte oder nicht, mit etwas Grundausbildung (auch Erziehung genannt) versehen, aber ansonsten heißt es: Trial and Error, mach was draus oder eben auch nix. Von daher kann niemand, weder hier noch sonst irgendwo dieses völlig überzogene Anspruchsdenken nach konkreten Gebrauchsanweisungen erfüllen.
Wenn da keinrat möglcih ist zu einem feld, dannn ist das eben so,. Aber dann sollen sich die Neunmalklugen auch das "Du musst doch bloss mal" / "Mach doch einfach" sparen.

Entweder sie haben etwas hilfreiches beizutragen, dann gehört da auch eine umsetzbare Anleitung für den/die so Beratenen dazu, oder sie haben eben auch keine Ahnung, lassen dann aber dafür einen über den Deppen raushängen.
Gibt es für dich keinen grundlegenden Unterschied zwischen einem "Rat" und einer "Gebrauchsanweisung"?
Für mich schon.
Ich stelle mir Hilfeleistung generell sehr schwierig bis unmöglich, wenn dieser Unterschied nicht deutlich ist. Dann kann Hilfeleistung in der Tat wohl nur aus "an der Hand nehmen" bestehen - und das ist eine Methode, die beim vorliegenden Problem meines Erachtens genau Null funktioniert.

Ratschläge sind möglich und werden gegeben.
Danach "müssen sie mal gemacht" werden (ohne "bloß" und "einfach"), von dem der herausfinden will, ob ihm dieser Rat was bringt und wenn ja, was.
Stabil hat geschrieben: 27 Dez 2018 15:51 Um in der Lego Metapher zu bleiben, geht es darum, endlich mal Steine in die Hand zu nehmen und praktisch ihre Eigenschaften zu erkunden, anstatt endlos über Bausteine zu diskutieren.
Das ist grundsätzlich richtig.
Wird aber bei NBUC speziell vermutlich wieder den Blutdruck hochtreiben, Und das verständlicherweise: Denn er hat ja schon Steine in die Hand genommen. Sie sind ihm allerdings direkt wieder auseinandergefallen. Teilweise scheint er auch den Eindruck zu haben (die Erfahrung gemacht zu haben?), dass ihm seine Versuche und Fehlschläge negativ angekreidet werden in einer Weise, die ihn dauerhaft stört, eventuell auch erschreckt (passt die Beschrebung so ungefähr, NBUC?). Kurz: er will das weitere Rumprobieren vermeiden zugunsten mit hoher Sicherheit gelingender Versuche.
Problem: ob irgendein Hinweis, wie er mit seinen Steinen besser umgehen könnte, tatsächlich was nützt, kann er nur durch Ausprobieren erfahren. Das gilt selbst für Hinweise, die hinreichend genau seine persönlichen Bausteine und sein erwünschtes "Bauziel" kennen (sofern es so präzise Hinweise überhaupt geben kann).
Dieses Dilemma lässt sich eigentlich nur durch persönliche Begleitung vor Ort lösen: indem jemand die von ihm erwarteten (und erlebte?) negativen Folgene eines (Fehl)Versuchs neutralisiert. Die Suche nach so einer Begleitung scheint ihm sehr schwer zu fallen; so schwer, dass er sie wohl auch nicht mit allzu großer Energie betreibt.

Und weil ihm das alles so verfahren und "strafbewehrt" vorkommt, "warnt" er gern generell vor Hinweisen und Tips; auf dass niemand blindlings für Fehlversuche weitere Nachteile und damit eine noch schlechtere Ausgangssituation erfahre.

Leider kann man hier im Forum nur mit Ratschlägen helfen. Wenn das nicht hinhaut, dann geht's hier nicht. Womit man eventuell auch helfen könnte, sind kleine Hinweise, an welcher Stelle er sich selbst blockiert; auf dass er sich vielleicht eines Tages selbst den Rat gibt, es mal anders zu versuchen. Er muss selbst drauf kommen, dass er nicht nur von Hindernssen umgeben ist, und welche Lücken er zur Verfügung hat.

Das kollidiert mit seinem Wunsch, möglichst klare Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu bekommen.
Er scheint das als Problem des Forums bzw. diverser Foristen hier zu sehen? Oder sonst irgendwelcher behebbarer Umstände? (Wobei mir nicht klar ist, wer da was beheben könnte.)
Ich denke: so lange er keine persönlichen face-to-face-Ansprechpartner hat, muss er leider selbst drauf kommen, was er wie anders machen kann. Hinweise kann man ja dennoch geben. Ob er sie nutzt, ist sowieso seine Entscheidung.
Siegfried hat geschrieben: 27 Dez 2018 16:50 Gebauso kann man als stiller mit so Sprücken "Komm doch mal mehr aus dir raus" anfangen wenn man keine Ahnung hat wie man das anstellen soll.
So ein Spruch ist die erste Anregung ("Tipp") sich selbst zu fragen, ob und was man sellbst wil. Nicht jeder will "mehr aus sich herauskommen" - ganz egal ob er kann oder nicht Aber: wer nicht will, braucht den Versuch, es zu können gar nicht erst starten.
Der wird sich dann aber den Konsequenzen stellen müssen. Eine ist, dass lockere Sozialkontakte für ihn dann eher knapp (nicht: unmöglich) werden. Dann muss man sich das Ganze Phänomen persönlichen Kontaktbverhaltens und damit verbundener Gefühle und Emotionen detailliert näher beschauen müssen. Dafür muss der Nachfragende dann die entsprechenden, nachvollziehbaren und konsistenten Infos liefern.

Bevor ich mich daran mache, die Wurst mit allen Arbeitssschritten und Gerätschaften individuell selbst herzustellen bzw. das zu (er)klären), ist es halt sinnvoll erst mal zu schauen, ob die nicht schon im Laden hängt, und ob es wirklich Wurst sein soll, und welche Machart.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Morkel »

Kief hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:05
Siegfried hat geschrieben: 27 Dez 2018 16:50Das ist wie dem Alkoholiger zu sagen "Höre einfach auf zu Trinken" und schon bist du geheilt.
Ich glaube nicht, dass das immer gemeint ist.

Ich für meinen Teil kann zumindest sagen, dass es zwischen solchen "Lebensweisheiten" (die ich selbst wie so ziemlich jeder andere Mensch auch zur Genüge kenne) und meinem Post nicht mal ansatzweise einen Zusammenhang gab. Aber manche hören anscheinend nur noch das raus was sie eh hören wollten, um anschließend die gleiche Platte aufzulegen die sie schon immer gespielt haben. Auf dieser Party werde ich aber nicht mittanzen...

Wenn ich so etwas schreibe, dann meine ich damit die lange Suche nach dem eigenen Weg.
Wie ich es letztens von einem Foristen gelesen habe, der 2 Jahre fuer diesen Prozess brauchte, bis er jetzt ne Partnerschaft fand.

Die Schwierigkeit ist herauszufinden, was das anstoesst.
Sehr schön gesagt: "Die lange Suche nach dem eigenen Weg." - - anders kommt man aus diesem Sumpf auch nicht raus

Und nicht dadurch, sich als passiver Beobachter an den Straßenrand zu stellen, und sich sein Leben lang damit zu begnügen, ab und zu die Passanten zu beschimpfen, die einem immer mal blöde Ratschläge geben.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Siegfried »

Morkel hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:31
Kief hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:05
Siegfried hat geschrieben: 27 Dez 2018 16:50Das ist wie dem Alkoholiger zu sagen "Höre einfach auf zu Trinken" und schon bist du geheilt.
Ich glaube nicht, dass das immer gemeint ist.

Ich für meinen Teil kann zumindest sagen, dass es zwischen solchen "Lebensweisheiten" (die ich selbst wie so ziemlich jeder andere Mensch auch zur Genüge kenne) und meinem Post nicht mal ansatzweise einen Zusammenhang gab. Aber manche hören anscheinend nur noch das raus was sie eh hören wollten, um anschließend die gleiche Platte aufzulegen die sie schon immer gespielt haben. Auf dieser Party werde ich aber nicht mittanzen...
Ich beziehe mich hier auf keine spezielle Person sondern auf generelle Lebensweisheiten die hier öfters zum besten gegeben werden ohne sich tiefergehend mit dem Problem zu befassen oder nur von der eigenen Lebenssituation ausgehen.
An alle MABS: es gibt keinen todsicheren Weg zum Erfolg, den muss jeder selbst herausfinden. An NBUC: aus demselben Grund gibt es auch keine Anleitung dazu. Lerne, wie Du mit Menschen umgehen musst, damit sie Dich mögen. Tipp: Du bist weder ein Monster noch ein Fiesling, das sollte also mit etwas Überwindung (Mund aufmachen und nicht so distanziert wirken) machbar sein.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von NBUC »

Hoppala hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:14 Gibt es für dich keinen grundlegenden Unterschied zwischen einem "Rat" und einer "Gebrauchsanweisung"?
"Rat" wäre der breite Oberbegriff für Handlungsanweisungen zur Selbstverbesserung, welcher an der Grenze zur Gebrauchsanweisung beginnt nützlich zu werden statt primär nur dem Ratenden und seinem Ego zu dienen.
Denn da beginnt er für den so Beratenen auch nützlich zu werden, indem er auch für ihn umsetzbare Anweisungen bekommt oder wenigstens so spezifische Hinweise, dass er damit gezielt eigene Nachforschungen anstellen kann.

Das wird gerade per "Fernwartung" und bei diesem von vielen unterbewußten, informellen und nichtsprachlichen Eindrücken beherrschten Feld in voller Bandbreite sicher nicht möglich sein.

Die Tippgeber werfen sich ja trotzdem überzeugt mit Ratschlägen ins Geschirr, aber eben auf einer viel zu oft völlig unnützen Abstraktionsebene, welche dem so beratenen keinen schritt weiter bringen, weil genau die Problempunkte, welche da bei der Umsetzung auftreten ausgespart werden und auch auf Nachfrage nichts kommt. Sie haben selbst keien Ahnung/Vorstellung davon, wie ihre wohlklingenden Worthülsen denn mit Inhalt zu füllen wären. Statt dessen dann die Flucht in "du willst doch gar nicht", wenn nicht schon im Originaltipp mit Floskeln wie einfach oder ähnlich wirkenden Beisätzen zusätzlicher Druck aufgebaut wird.

Ein Beispiel ist das hier einmal weit verbreitete "geh doch einfach mal raus". Das hat dann einer hier beschrieben und dann ist ihm gar Sabotage vorgeworfen worden, weil er es nicht richtig gemacht hat. Vielmehr zeigt so etwas doch, dass "rausgehen" sicher notwendig ist, aber eben nicht das eigentliche Problem behandelt, wie denn da draußen auch erfolgreich Kontakt gefunden (und gehalten, "Ansprechen" ist auch nicht erschöpfend) wird.

So eine Bedienungsanleitung muss auch nicht komplett sein, um zu helfen, aber sie muss zumindest so viel enthalten, dass der nächste kritische Schritt leichter fällt.

In einem völlig anderen Zusammenhang und Forum habe ich mal gesagt: Jeder, der solche Prozessvorschläge macht, sollte diese einmal programmiert haben müssen. Denn dann wird es notwendig sich tatsächlich einmal Gedanken über Strukturen, Abläufe und Vorbedingungen zu machen, selbst wenn man für schwierige Teilprobleme dann fremde dlls hinzuziehen muss.

Hoppala hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:14 Wird aber bei NBUC speziell vermutlich wieder den Blutdruck hochtreiben, Und das verständlicherweise: Denn er hat ja schon Steine in die Hand genommen. Sie sind ihm allerdings direkt wieder auseinandergefallen. Teilweise scheint er auch den Eindruck zu haben (die Erfahrung gemacht zu haben?), dass ihm seine Versuche und Fehlschläge negativ angekreidet werden in einer Weise, die ihn dauerhaft stört, eventuell auch erschreckt (passt die Beschrebung so ungefähr, NBUC?). Kurz: er will das weitere Rumprobieren vermeiden zugunsten mit hoher Sicherheit gelingender Versuche.
Tendenziell schon richtig. Ich sehe vor allem aber auch das mein Fertigkeitsdefizit weitaus höher ist, als das, was ich per Zufall noch dazulernen könnte, doppelt, wenn der nächste Ernstfall ggf. noch früher kommen sollte als zu vermuten.
Also geht es mir darum versuchen herauszufinden, was an den beschreibbaren Elementen denn nun Chancen verbessert und was nicht.
Es geht also nicht um hohe Sicherheit per se, als schon "besser Chance" als das bisherige Rumgerate oder eben leider auch ganz speziell das Agieren nach Bauchgefühl.
Hoppala hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:14 Problem: ob irgendein Hinweis, wie er mit seinen Steinen besser umgehen könnte, tatsächlich was nützt, kann er nur durch Ausprobieren erfahren. Das gilt selbst für Hinweise, die hinreichend genau seine persönlichen Bausteine und sein erwünschtes "Bauziel" kennen (sofern es so präzise Hinweise überhaupt geben kann).
Letztere sind leider spektakulär selten.
Da dem Mensch aber der Verstand gegeben ist, sollte es ihm möglich sein bei entsprechenden auch allgemeineren (auf die Personbezogen) aber eben detailhaltigeren (auf das Verfahren bezogen) Informationen zumindest eine Vorauswahl unter diesen guten Hinweisen treffen zu können, bzw. per Mustererkennung dann im Fall der fälle sich dann daraus spontan bedienen zu können.
Hoppala hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:14 Und weil ihm das alles so verfahren und "strafbewehrt" vorkommt, "warnt" er gern generell vor Hinweisen und Tips; auf dass niemand blindlings für Fehlversuche weitere Nachteile und damit eine noch schlechtere Ausgangssituation erfahre.


Leider kann man hier im Forum nur mit Ratschlägen helfen. Wenn das nicht hinhaut, dann geht's hier nicht. Womit man eventuell auch helfen könnte, sind kleine Hinweise, an welcher Stelle er sich selbst blockiert; auf dass er sich vielleicht eines Tages selbst den Rat gibt, es mal anders zu versuchen. Er muss selbst drauf kommen, dass er nicht nur von Hindernssen umgeben ist, und welche Lücken er zur Verfügung hat.

Das kollidiert mit seinem Wunsch, möglichst klare Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu bekommen.
Er scheint das als Problem des Forums bzw. diverser Foristen hier zu sehen? Oder sonst irgendwelcher behebbarer Umstände? (Wobei mir nicht klar ist, wer da was beheben könnte.)
Den Blutdruck treiben primär Hinweise, die Passivität (lass dich finden ect) oder Verschieberitis (erst muss du innere Liebe, Selbstbewußtsein, ... gefunden haben oder deine Ausstrahlung geändert haben nahelegen.
Denn mit dem zu lange Warten habe ich mir aller Voraussicht nach endgültig das Genick gebrochen.

Das andere sind eben die besagten leeren Tipps, welche die von ihnen selbst aufgeführten Schlagwörter dann nicht füllen können.
Wie gesagt, niemand verlangt die Generallösung, aber wer etwas als Ratschlag in den Raum wirft, sollte das zumindest für die damit verbundene Herausforderung förderlich füllen können.
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Doggo

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Doggo »

Eine der einfachsten Sachen die man machen kann. Anfangen Bücher zu lesen, Sachbücher und Ratgeber (aber natürlich gucken was und von wem man was liest) ist eine ganz simple Sache die Wunder wirken kann und zudem bildet.

Hier kann man alles Mögliche finden, von Bücher über Kommunikation, zu Selbstbewusstsein bis hin zu Ratgeber für Singles, usw.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Cascade »

Da steigt doch keiner mehr durch. Ich habe nichts gegen NBUC persönlich, aber seine Beiträge sind manchmal echt schwere Kost ;)
Bummi

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Bummi »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 26 Dez 2018 16:09
BartS hat geschrieben: 26 Dez 2018 15:50
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 26 Dez 2018 14:31 Was sind denn nun diese ominösen Intro-Eigenschaften eigentlich von denen hier schon seitenlang geschrieben wird?
https://www.introvertiert.org/92-eigens ... vertierten
Sehe da fast 90% der Eigenschaften, welche im Big-five-Modell ganz anderen Faktoren zugerechnet werden und eben NICHT exklusiv für Introvertierte sind (übrigens dasselbe hier im Thread). Aber gut, spätestens nach dem Nachlagen, von wem denn nun diese Auflistung kommt, war mir klar, dass das offensichtlich Einzelmeinungen darstellen. Eine qualifizierte Aussage sieht für mich schon etwas anders aus... Zum Beispiel so.
Ich denke auch, dass hinter einem erhöhten Bedürfnis nach Rückzug nicht zwingend Introversion stecken muss.
Tiere ziehen sich zum Beispiel auch zurück, wenn es ihnen nicht gut geht oder sie erkrankt sind.
Morkel

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Morkel »

Siegfried hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:57
Morkel hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:31
Kief hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:05 Ich glaube nicht, dass das immer gemeint ist.

Ich für meinen Teil kann zumindest sagen, dass es zwischen solchen "Lebensweisheiten" (die ich selbst wie so ziemlich jeder andere Mensch auch zur Genüge kenne) und meinem Post nicht mal ansatzweise einen Zusammenhang gab. Aber manche hören anscheinend nur noch das raus was sie eh hören wollten, um anschließend die gleiche Platte aufzulegen die sie schon immer gespielt haben. Auf dieser Party werde ich aber nicht mittanzen...
Ich beziehe mich hier auf keine spezielle Person sondern auf generelle Lebensweisheiten die hier öfters zum besten gegeben werden ohne sich tiefergehend mit dem Problem zu befassen oder nur von der eigenen Lebenssituation ausgehen.
An alle MABS: es gibt keinen todsicheren Weg zum Erfolg, den muss jeder selbst herausfinden. An NBUC: aus demselben Grund gibt es auch keine Anleitung dazu. Lerne, wie Du mit Menschen umgehen musst, damit sie Dich mögen. Tipp: Du bist weder ein Monster noch ein Fiesling, das sollte also mit etwas Überwindung (Mund aufmachen und nicht so distanziert wirken) machbar sein.
Genau das meinte ich halt mit dem selektiven Hören, der immergleichen Platte und der Party, auf der ihr (besser) unter euch bleibt ;)

Ihr zieht euch aus den Beiträgen genau eure Triggerpunkte raus (wie in diesem Fall auch die fett markierten, eurer Meinung nach "nutzlosen" Tipps) und beißt euch dann an diesen fest. Anhand dieser "Rosinen" könnt ihr natürlich wunderbar (vorallem euch selbst gegenüber...) argumentieren warum es mit solchen Tipps nun wirklich kein Wunder ist, dass es in euren Leben nicht vorwärts gehen kann. Und zu guter Letzt ist es natürlich die Aufgabe, oder besser gesagt (Bring-)Schuld der Anderen euch die maßgeschneiderten Lösungswege für euer Leben auf dem Silbertablett zu servieren.

Könnte es vielleicht sein, dass hier schon von der Grundeinstellung zur Verantwortung für das eigene Leben etwas ziemlich verkehrt läuft? :gruebel:
Kief

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Kief »

NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17Statt dessen dann die Flucht in "du willst doch gar nicht", wenn nicht schon im Originaltipp mit Floskeln wie einfach oder ähnlich wirkenden Beisätzen zusätzlicher Druck aufgebaut wird.
[ ... ]
Wie gesagt, niemand verlangt die Generallösung, aber wer etwas als Ratschlag in den Raum wirft, sollte das zumindest für die damit verbundene Herausforderung förderlich füllen können.
NBUC, ich sehe hier zwei Themen vermengt, fuer die es keine gemeinsame Loesung gibt.



Das eine sind Personen mit untauglichen Tipps. Renitent untauglichen Tipps.

Die vielleicht nicht willens sind, ausreichend auf die Situation einzugehen, weil selbst verbohrt mit irgendwas, und deshalb renitent auftreten,
oder weil sie einfach nicht den Horizont haben, wie tiefgreifend Probleme aussehen koennen, und deshalb die Qualitaet ihrer Beitraege ueberschaetzen.
Von denen etwas zu erwarten, wozu die aus Intention oder Weitblick nicht in der Lage sind, da kannst Du Dich gruen und blau beschweren, deren Beitraege werden einfach nicht besser.
Wenn deren Beitraege unterbleiben sollen, die als Belastung geklaert und aufgezeigt werden sollen, dann ist dazu eine komplett andere Herangehensweise noetig, als sie anzusprechen, und um bessere Tipps zu bitten.

Wo ist da wohl der hilfreiche Ansatzpunkt?



Das andere sind qualifiziertere Tipps.
Woher koennen die wohl kommen, wie koennen die entstehen?

Was glaubst Du, weshalb ich so oft gesagt habe, dass persoenliche Begleitung und zusaetzliche Perspektiven von Deinem Auftreten und Reaktionen "im Gefecht" essentiell sind?
Glaubst Du wirklich, wir koennen hier ueber virtuellen Austausch ohne nuancierte und eigene Beobachtungen ueber jemanden auch nur halbwegs brauchbare Analysen und Anregungen mass-schneidern?
Woher sollen denn passgenaue Tipps kommen, wenn nicht aus Beobachtungen von Leuten, die das mitbekommen, was man selbst in seinem Tunnelblick uebersieht?
Wie sollen passgenaue Loesungsideen entstehen, wenn die wichtigsten Vorraussetzungen dafuer nicht erfuellt sind?

Wenn Du bessere Tipps willst, dann brauchst Du dafuer jemanden, der Dein physisches Auftreten begutachten und analysieren kann.
Die Erwartung, das hier zu erhalten, aber diese irgendwann notwendige Vorraussetzung nicht erfuellen zu wollen, da halte ich diese Erwartung irgendwann fuer unerfuellbar.


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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von BartS »

Bummi hat geschrieben: 27 Dez 2018 20:03 Tiere ziehen sich zum Beispiel auch zurück, wenn es ihnen nicht gut geht oder sie erkrankt sind.
Sehr unterschiedlich. Ganz grob gesagt würde ich vermuten, dass Herdentiere auch in solchen Situationen die Gemeinschaft suchen, während Isolation sie eher als Bedrohung ansehen und noch mehr unter Stress gesetzt werden. Vielleicht hängt es biologisch betrachtet auch davon ab, ob ein verletztes oder erkranktes Tier im Rudel sogar ein leichtes Opfer von seinen Artgenossen werden kann und deshalb die Einsamkeit als Schutz braucht.

Nochmal auf den Menschen zurückzukommen, wenn das Bedürfnis nach Rückzug nicht von der Introversion abhängt, von was dann?
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von BartS »

@Morkel, wenn man sich immer damit herausredet, dass die anderen Menschen selektives Hören betreiben, und es immer anders gemeint war, wie es ankam, dann kann Kommunikation nicht mehr funktionieren. Denn zur Verständigung braucht es Verlässlichkeit und Übereinkunft. Wenn einer Hund sagt, dann ist die Verwirrung schon groß, wenn er damit eigentlich Wölfe meint.

Also ich würde es einfach begrüßen hier öfters den Satz zu lesen "ich versuche es mal mit anderen Worten auszudrücken" oder "vielleicht kam das jetzt falsch rüber, ich versuche es mal anders" als "manche hören anscheinend nur das raus was sie hören wollen".
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17
Hoppala hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:14 Gibt es für dich keinen grundlegenden Unterschied zwischen einem "Rat" und einer "Gebrauchsanweisung"?
"Rat" wäre der breite Oberbegriff für Handlungsanweisungen zur Selbstverbesserung, welcher an der Grenze zur Gebrauchsanweisung beginnt nützlich zu werden statt primär nur dem Ratenden und seinem Ego zu dienen.
Denn da beginnt er für den so Beratenen auch nützlich zu werden, indem er auch für ihn umsetzbare Anweisungen bekommt oder wenigstens so spezifische Hinweise, dass er damit gezielt eigene Nachforschungen anstellen kann.
Ob ein Rat primär für den Beratenen nützlich wird, liegt primär am Beratenen selbst.
Die Intention des Beratenden - und ob er primär helfen oder sich wichtig tun will - ist dafür kein Faktor, der irgendwas verändert.

Ganz abgesehen davon finde ich die immer wieder auftauchende Annahme, hier wolle sich jemand "sein Ego aufpolieren", indem er irgendwelche untauglichen oder andere in ihrer Hilflosigkeit herabsetzende Tipps postet, für reichlich absurd. Mal ehrlich: das ist unrealistisch. Selbst wenn jemand so blöd wäre, es so zu versuchen, wird er nach dem 2. Versuch merken, dass das so unmöglich funktionieren kann.
Du (und alle anderen) kannst diese Arbeitsthese getrost vergessen.
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17 Sie haben selbst keien Ahnung/Vorstellung davon, wie ihre wohlklingenden Worthülsen denn mit Inhalt zu füllen wären. Statt dessen dann die Flucht in "du willst doch gar nicht", wenn nicht schon im Originaltipp mit Floskeln wie einfach oder ähnlich wirkenden Beisätzen zusätzlicher Druck aufgebaut wird.
Ich weiß, wie ich die "Worthülsen" mit inhalt gefüllt habe oder füllen würde.
Nur ist mein Vorgehen halt meines, in meiner spezifischen Situation. Da kann jeder nähere Ratschlag für jemand anderen nur ein wildes Raten sein. Diesen Teil muss er leider selbst erledigen. Das ändert nichts am Tipp, der eine Richtung vorschlägt. Mach es oder lass es. Ich kann nur schildern, was ich gemacht habe/hätte. Die Folge ist dann, dass der Beratene richtigerweise darauf hinweist, dass das bei ihm anders ist/sich anders auswirkt. Das wäre erstens eine Debatte um nichts bzw. unvermeidbare Selbstverständlichkeiten (zum Beispiel gehen wir ja auch selbstverständlich davon aus, dass der Akteur lebt und zu selbstveantwortlichem Handeln in der Lage ist), und würde zweitens vom eigentlichen Anliegen und dem Ausprobieren einer Möglichkeit ablenken.

Probiert jemand konstant nicht, fragt aber weiter, und beginnt womöglich, die Ratschläge und Ratschlagenden einen wie den anderen zu diskreditieren, dann fragt man sich halt, was das soll. Da scheint dann der Wille, sich Veränderung entgegenzustellen, größer als der - doch eigentlich formulierte - Wunsch nach Veränderung. Kurzform für diesen Eindruck: "Willlst du?" Mag sein, dass einige das als Sachaussage "Du willst nicht". Das wäre unangemessen. Die Frage, und unter gewissen Eindrücken auch die Vermutung, ist aber ebenso "zulässig" wie deine Fragen nach immer dem Selben, weil die immer selbe Antwort deine ganz persönlichen emotionalen Bedingungen nicht berücksichtigt - nicht berücksichtigen kann.
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17 Ein Beispiel ist das hier einmal weit verbreitete "geh doch einfach mal raus". Das hat dann einer hier beschrieben und dann ist ihm gar Sabotage vorgeworfen worden, weil er es nicht richtig gemacht hat. Vielmehr zeigt so etwas doch, dass "rausgehen" sicher notwendig ist, aber eben nicht das eigentliche Problem behandelt, wie denn da draußen auch erfolgreich Kontakt gefunden (und gehalten, "Ansprechen" ist auch nicht erschöpfend) wird.
Immer wiedeer dasselbe: Ohne "Rausgehen" keine Erfahrungen mit dieser Art der Kontaktaufnahme. Ohne Fehler dabei keine Erfordernis, diese hier zu diskutieren. - Was du und andere hier oft als "Vorwurf" interpretiert, ist der Ausgangspunkt zu einer veränderten Erfahrung beim nächsten Versuch.
Das heißt: deine (eure) Interpretation bzw. gefühlte Bewertung steht im "besserer" Erfahrung im Wege.
Natürlich gibt es immer auch weitere Faktoren. Zentral sind aber die, die jemand immer selbst mitbringt, und auch als einziger verändern könnte.
Gestehe dir selbst zu, Fehler zu machen. Gestehe anderen zu, dazu eine Meinung zu haben, die nicht deine sein oder werden muss. Such dir deinen Weg.
Und richtig: das hat Konsequenzen.
Was ist dir wichtiger: wie andere über dich urteilen (ob von dir nun richtig/falsch interpreteirt oder nicht)? Oder wie du über dich urteilst?
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17 So eine Bedienungsanleitung muss auch nicht komplett sein, um zu helfen, aber sie muss zumindest so viel enthalten, dass der nächste kritische Schritt leichter fällt.
Kiefs Beitrag beantwortet eigentlich alles Weitere dazu.
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17 In einem völlig anderen Zusammenhang und Forum habe ich mal gesagt: Jeder, der solche Prozessvorschläge macht, sollte diese einmal programmiert haben müssen. Denn dann wird es notwendig sich tatsächlich einmal Gedanken über Strukturen, Abläufe und Vorbedingungen zu machen, selbst wenn man für schwierige Teilprobleme dann fremde dlls hinzuziehen muss.
Mit diesem Wunsch machst du meiner Meinung nach nur deutlich, warum du dich mit verändernden Schritten so schwer tust.
So funktioniert es nicht.

Und das hat dir meines Erachtens schon jeder gesagt, der es wie auich immer schon etwas weiter mit dem Thema Beziehung geschafft hat. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass jemand gesagt hätte: "Genau! So hab ich es geschafft."
Vielleicht kanst du diese rein empirische Beobachtung teilen. Und Schlüsse daraus ziehen.
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17 Tendenziell schon richtig. Ich sehe vor allem aber auch das mein Fertigkeitsdefizit weitaus höher ist, als das, was ich per Zufall noch dazulernen könnte, doppelt, wenn der nächste Ernstfall ggf. noch früher kommen sollte als zu vermuten.
Wenn "Fertigkeit" hier bedeutet, das zu tun, was gerad jemand im "Kuschelparty-Thread" als "Verstand an der Garderobe abgeben" (kontrolliert, er kann ihn sich jederzeit wieder holen) bezeichnet hat, dann mag das zutreffen.
Alllerdings ist diese Fertigkeit per relativ einfacher Gebrauchsanweisung zu erlernen: indem man sich im ersten Schritt dazu entscheidet - und dann natürlich auch tut.
Die Qualität der Ausführung ist dann ein mal mehr, mal weniger langer und umständlicher Weg. Das ist individuell.
Kurz: ich glaube nicht, dass dein Fertigkeitsdefiizit so gewaltig hoch ist. Nur ist dir die Vorgehensweise sehr fremd.

Dazu kommen dann noch allerlei erlernte Reaktionen, die es dir zu erschweren scheinen, dich auf sowas Fremdes einzulassen.
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17 Also geht es mir darum versuchen herauszufinden, was an den beschreibbaren Elementen denn nun Chancen verbessert und was nicht.
Das ist individuell und bezogen auf dich und deine Situation im Forum nicht klärbar. Dafür bräuchte es deine ganz persönliche empirische Erfahrung, wieder und wieder: Experimente, egal ob "erfolgreich" oder nicht.
Und ich gehe bei meinen Antworten eigentlich davon aus, dass das als selbstverständliche Grundlage der Forenteilnahme jedem klar ist.
Ein Teil der Debatten mit dir ist unter anderem daraus entstanden, dass ich es nicht für möglich hielt, dass ein so intelligenter Mensch wie du diese selbstverständliche Grundlage nicht präsent hat.
Du erwartest Unmögliches.
Falls es nicht unmöglich ist, wirst du es selbst möglich machen müssen. Ich bin sicher, jeder hier im Forum wäre baff (wie du an den Reaktionen im "Enzyklopädie"-Thread auch sehen kannst).
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17 Es geht also nicht um hohe Sicherheit per se, als schon "besser Chance" als das bisherige Rumgerate oder eben leider auch ganz speziell das Agieren nach Bauchgefühl.
Eine Frage, die du dir eventuell selbst beantworten magst: welche Rolle spielt dein Bauchgefühl bei der Bewertung dieser Aussage als "zutreffend"?
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17
Hoppala hat geschrieben: 27 Dez 2018 17:14 Problem: ob irgendein Hinweis, wie er mit seinen Steinen besser umgehen könnte, tatsächlich was nützt, kann er nur durch Ausprobieren erfahren. Das gilt selbst für Hinweise, die hinreichend genau seine persönlichen Bausteine und sein erwünschtes "Bauziel" kennen (sofern es so präzise Hinweise überhaupt geben kann).
Letztere sind leider spektakulär selten.
Sag ich doch. Du suchst hier im Forum bzw, mit deiner Vorgehensweise nach etwas, was es so nicht geben kann, oder nur per Glücksfall.
Du benennst hier selbst das Ergebnis deiner Bemühungen, es auf diese Weise zu erfahren.
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17 Da dem Mensch aber der Verstand gegeben ist, sollte es ihm möglich sein bei entsprechenden auch allgemeineren (auf die Personbezogen) aber eben detailhaltigeren (auf das Verfahren bezogen) Informationen zumindest eine Vorauswahl unter diesen guten Hinweisen treffen zu können, bzw. per Mustererkennung dann im Fall der fälle sich dann daraus spontan bedienen zu können.
Dem Menschen ist nicht nur Verstand gegeben. Was du suchst, brauchst mehr als den Verstand - und tatsächlcih, nach meiner Beobachtung, ist der Verstand nich tmal ein notwendiger, und oft genug ein störender Mitspieler.
Mustererkennung erfordert übrigens eine größere Menge eigener Erfahrungen. Mustererkennung ist immer auch wertend! Nie neutral. Und Wertungen entspringen nicht dem Verstand (wie wohl er beim weiteren Umgang damit hilfreich sein kann).
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17 Verschieberitis (erst muss du innere Liebe, Selbstbewußtsein, ... gefunden haben oder deine Ausstrahlung geändert haben
Hier zum Beispiel wertest du.
Und nimmst einen möglichen (und ziemlich mnächtigen) Lösungsansatz gleich mal aus deinem Legokasten raus.
NBUC hat geschrieben: 27 Dez 2018 19:17 Denn mit dem zu lange Warten habe ich mir aller Voraussicht nach endgültig das Genick gebrochen.
Das "Warten" ist vermutlich eher Ergebnis, als Ursache.

Am Ende des Tages, bzw. zu Beginn einer emotionalen (sic) Beziehung, zählt nach meiner Erfahrung tatsächlich nur eines: man muss es wollen und tun (bei Gelegenheit, versteht sich. Wann die eintritt: letztlich auch nur pure Gefühlssache).
Der Verstand ist da - initial - nur Beobachter.

Alles andere geht in Richtung Arrangement. Und ich habe den Eindruck gewonnen, dass du sowas nicht als "Partnermodell" willst. Entgegen deiner ganzen demonstrierten Rationalität


Nun hat das alles aber wenig mit der Frage dieses Threads zu tun. Gegegebenenfalls wäre es sinnvoll, bei weiterem Wunsch nach konstruktiver Debatte diese in einen eigenen Thread auslagern zu lassen?
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Morkel

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Morkel »

BartS hat geschrieben: 27 Dez 2018 23:46 @Morkel, wenn man sich immer damit herausredet, dass die anderen Menschen selektives Hören betreiben, und es immer anders gemeint war, wie es ankam, dann kann Kommunikation nicht mehr funktionieren. Denn zur Verständigung braucht es Verlässlichkeit und Übereinkunft. Wenn einer Hund sagt, dann ist die Verwirrung schon groß, wenn er damit eigentlich Wölfe meint.

Also ich würde es einfach begrüßen hier öfters den Satz zu lesen "ich versuche es mal mit anderen Worten auszudrücken" oder "vielleicht kam das jetzt falsch rüber, ich versuche es mal anders" als "manche hören anscheinend nur das raus was sie hören wollen".
Gut. Damit kann ich soweit mitgehen. Bis auf das Wörtchen "immer" (wenn wir schon einmal bei funtionierender Kommunikation sind ;)), denn daran würde selbst ich mich erinnern. Meine Reaktion war nach nochmaliger Draufsicht etwas übertrieben, vielleicht auch dem kurzen Vorgeplänkel zwischen ihm und mir welches dem Ganzen eine, in meinen Augen eher unnötige, leichte Schärfe gab geschuldet.
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Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Momo »

Kief hat geschrieben: 27 Dez 2018 04:43Es geht nicht darum, wer [...] Zweifel an LSCs Erfahrungen ausformuliert hat.
Sondern dass in den Gespraechen das als Verdacht entweder unabsichtlich oder bewusstermassen (fahrlaessig oder vorsaetzlich) unterschwellig dabei war.

Es geht nicht um woertliche und direkte Angriffe. Sondern darum, dass man eigene Erfahrung nicht staendig belegen, beweisen, verteidigen und darum kaempfen muss, waehrend man eigentlich an Hilfe etwas anderes gebrauchen kann, als an einer unnoetig-zusaetzlichen Front noch mehr Energie zu verpulvern.
Ich wiederhole mich: Mir geht es nicht um seine Erfahrungen, sondern um die Schlüsse, die er daraus zieht.
Aber gut. Bei wem waren deiner Meinung nach unterschwellig Zweifel an seiner Darstellung dabei? Wer hat ihn - bewusst oder unbewusst - dazu aufgefordert, seine Erfahrung zu belegen, zu beweisen, zu verteidigen oder darum zu kämpfen?
Kief hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:[LonesomeCoder Glück aufzuzwingen] versucht hier auch niemand.
Nicht?
Nein. Wenn Gegendarstellungen für LonesomeCoder schon so wirken, als wolle ihm jemand etwas aufzwingen, dann hat das wenig mit der Absicht der Schreibenden zu tun.
Kief hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:[Mein Beitrag] ist kein Angriff, sondern eine Reaktion auf Aussagen von dir, von denen ich mich ausgegrenzt fühlte. [ ... ]
Du empfindest das bereits als Angriff. Wie hätte ich denn Kritik an deinem Verhalten anders äußern können, sodass du es beachtest und in Erwägung ziehst, ohne dich angegriffen zu fühlen?
Schau mal, welche Personen mit LSC sich austauschen koennen, ohne dass LSC sich angegriffen fuehlt.

Was faellt Dir da auf?
Mir ist klar, dass eine mögliche Antwort auf meine Frage "Gar nicht" lautet.
Kief hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:Es ging mir gar nicht darum, ob Extravertierte es leichter haben oder nicht, sondern darum, dass nicht die introvertierten Frauen Schuld sind, weil sie keine introvertierten Männer wollen.
Das ist ein Thema, welches Dir wichtig ist.
Voellig nachvollziehbar.

Kannst Du nachvollziehen, dass Dein Anliegen fuer LSC gerade nicht oberste Prioritaet hat?
Gegenfrage: Warum sollte ich seinen Prioritäten mehr Gewicht beimessen als meinen eigenen?
Kief hat geschrieben:Ich will darauf hinaus, dass ihr beide gerade voneinander unterschiedliche Beduerfnisse habt.
Der jeweils andere hat Euer Beduerfnis gerade nicht sonderlich auf dem Schirm, und kann Eure Beduerfnisse nicht so vollumfaenglichen abdecken, wie Ihr es gerade erhofft.
Platt gesagt: Ihr redet bissel aneinander vorbei.
Eigentlich tragisch, aber auf eine konstruktive Art und Weise.
Und dadurch auch ein bissel fruchtbar.
So, was ist denn mein Bedürfnis? Ich habe nicht den Eindruck, dass du verstanden hast, worum es mir geht.
Kief hat geschrieben:Ist das nachvollziehbar, oder zumindest vorstellbar?
Kannst Du erahnen, wo da der Weg ist zueinanderzufinden?
Kief, ich reflektiere mein Kommunikationsverhalten selbstständig, nicht wenn/weil du anscheinend meinst, ich hätte es gerade nötig. Ich bin nicht dein Klient, also unterlass es in Zukunft bitte, mir unaufgefordert solche Coaching-Fragen und Aufgaben zu stellen.

LonesomeCoder hat geschrieben: 27 Dez 2018 16:23
Tintenmalerin hat geschrieben: 27 Dez 2018 01:54Du hast in deinem Leben wenig Wertschätzung für deine Stärken, dafür aber viel Kritik für deine Schwächen erfahren, sodass du erstere selbst nicht wertschätzt und mit zweiteren sehr haderst.
Das alles belastet dich und du wärst lieber extravertiert. Korrigier mich, wenn ich das falsch dargestellt habe. Und es ist ok, dass das so ist und du es so formulierst.
Stimmt schon. Aber meine geringe Wertschätzung der Intro-Stärken kommen daher, dass ich in der Gesellschaft keine dafür erfahre.
Richtig, das sagtest du bereits. Du kannst sie nicht wertschätzen und anerkennen, weil sie dir bisher keinen erkennbaren Nutzen gebracht haben.
Damit sagst du aber gleichzeitig, dass du auch solche Stärken hast.
LonesomeCoder hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:Weil du dein Introvertiertsein nur negativ siehst, ist Introversion ein Nachteil, sogar ein Gendefekt.
Da der Mensch ein "Rudeltier" ist, sehe ich soziale Kontrakte als Kraft kostend nicht als Normalfall an.
Es ist eine ziemlich weit verbreitete Variante. Von daher ist "normal" an der Stelle relativ.
Ich habe aber auch den Eindruck, dass soziale Kontakte für dich nicht wegen dem Introvertiertsein Kraft kosten, sondern weil du aufgrund der Erfahrung von fehlendem Verständnis und übergriffigem Verhalten tiefe Begegnungen mit Menschen allgemein vermeidest. Du hast mal geschrieben, dass selbst der Umgang mit sehr vertrauten Menschen für dich grundsätzlich anstrengend ist.
Ich kenne es von mir so, dass ich mit mir vertrauten Menschen locker und entspannt mehrere Stunden bis Tage verbringen kann. In denen ich mich auch zwischenzeitlich gedanklich zurückziehe, aber ohne das es mir insgesamt zu viel wird. Das ist auch eher das, was ich von anderen Introvertierten gelesen habe.
LonesomeCoder hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:Weil du dein Introvertiertsein als Schwäche siehst, sind alle, die ihre Introversion differenzierter sehen oder sie sogar schätzen, nicht wirklich introvertiert.
Nein, sie sind nur nicht so sehr introvertiert oder leiden nicht so sehr drunter.
Das ist ein Zirkelschluss, dass sie weniger darunter leiden, wenn sie ihr Introvertiertsein nicht als Problem ansehen.
Das sagt aber nichts darüber aus, wie stark introvertiert jemand ist.
LonesomeCoder hat geschrieben:Ich habe nicht die Zeit, das Buch im Detail zu zerpflücken. Auch wenn einzelne Aussagen stimmen, in der Gesamtheit ist es nicht empfehlenswert. Es wirkt so, als ob es wissenschaftlich sei.
Einigen wir uns darauf, dass wir uns darüber nicht einig werden.
Ich möchte aber noch mal betonen, dass ich es falsch finde, einer Frau - die sich wegen ihres eigenen Übergewichts intensiv mit dem Thema Gewicht und Abnehmen auseinander gesetzt hat, und die Erkenntnisse daraus, die ihr selbst dabei geholfen haben, über 80 Kilo dauerhaft abzunehmen, mit anderen in Buchform teilt - zu unterstellen, sie würde ihren Doktortitel nutzen, um mutwillig Falschinformationen zu verbreiten.
LonesomeCoder hat geschrieben:Natürlich hat deine Aussage einen Wert. Die Frage ist nur: wie repräsentativ ist sie? Ich glaube dir schon, nur scheint die Mehrheit der Frauen anders zu sein.
Tintenmalerin hat geschrieben:[...]
Es ging mir gar nicht darum, ob Extravertierte es leichter haben oder nicht, sondern darum, dass nicht die introvertierten Frauen Schuld sind, weil sie keine introvertierten Männer wollen. Ich bin davon überzeugt, dass es genug Frauen gibt, die Introversion nicht mit Desinteresse, Ablehnung oder Schwäche verwechseln und sie im Gegensatz zu schätzen wissen. Sowohl introvertierte wie extravertierte Frauen.
Aber mir geht es gerade um das fett markierte :) Ja, es gibt Frauen, die auf Intros stehen. Nur wie groß ist deren Anteil?
Extrovertierte haben es vielleicht leichter, auf sich aufmerksam zu machen, und sie haben mehr Möglichkeiten und Chancen, weil sie tendenziell mehr unter Menschen gehen. Dadurch können sie auch vieles eher nebenher lernen. Aber darüber hinaus müssen sie auch das Interesse ihres Gegenüber wecken, vertiefen und halten. Und sie können genauso schüchtern sein oder Hemmungen haben. Von daher sehe ich nicht, dass es so ein großer Vorteil ist.
Und warum sollte eine introvertierte Frau grundsätzlich keinen introvertierten Mann wollen? Das erschließt sich mir nicht.
Wie gesagt, ich glaube nicht, dass die Frauen an der Stelle das Problem sind.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

Ich bin queer.
Kief

Re: Leben in einer extravertierten Welt

Beitrag von Kief »

Tintenmalerin hat geschrieben: 28 Dez 2018 00:52
Kief hat geschrieben: 27 Dez 2018 04:43Es geht nicht darum, wer [...] Zweifel an LSCs Erfahrungen ausformuliert hat.
Sondern dass in den Gespraechen das als Verdacht entweder unabsichtlich oder bewusstermassen (fahrlaessig oder vorsaetzlich) unterschwellig dabei war.
Ich wiederhole mich: Mir geht es nicht um seine Erfahrungen, sondern um die Schlüsse, die er daraus zieht.
Aber gut. Bei wem waren deiner Meinung nach unterschwellig Zweifel an seiner Darstellung dabei? Wer hat ihn - bewusst oder unbewusst - dazu aufgefordert, seine Erfahrung zu belegen, zu beweisen, zu verteidigen oder darum zu kämpfen?
Fuer jemanden, den die eigenen Erfahrungen entsprechend belasten, ist der Gespraechstil, mit dem LSC hier meistens zu kaempfen hat, quasi grossflaechig unterlegt mit dem Unterton "Was stimmt denn nicht mit Dir? Warum ist das fuer Dich so ein Problem?"

Ich kann bestimmt ueber die Haelfte der Beitraege der Antworten auf ihn blind auswaehlen, und finde kaum eine Ausnahme.
Unter diesen Umstaenden sind die meisten Schluesse mehr Stressmanagement und ein Stueck weit psychischer Existenzkampf, als dass man Schluesse zur psychischen Stabilisierung umsetzen koennte.
Kognitive Schlussfolgerungen und ein noch so hoher IQ sind nicht umsetzbar ab einem bestimmten Belastungspegel - das ist hier der limitierende Faktor, nicht die gezogenen Schluesse.

Kief hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:[LonesomeCoder Glück aufzuzwingen] versucht hier auch niemand.
Nicht?
Nein. Wenn Gegendarstellungen für LonesomeCoder schon so wirken, als wolle ihm jemand etwas aufzwingen, dann hat das wenig mit der Absicht der Schreibenden zu tun.
Wenn Gegendarstellungen den impliziten Ton haben, dass er irgendwo falsch liegt, und deshalb mal gefaelligst seine falsche Perspektive einsieht und gluecklicher sein soll mit seiner Sitation ...
dann hat das nicht unbedingt mit der Absicht des Schreibenden zu tun, wohl aber mit der Art und Weise untereinander.

Kief hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:Es ging mir gar nicht darum, ob Extravertierte es leichter haben oder nicht, sondern darum, dass nicht die introvertierten Frauen Schuld sind, weil sie keine introvertierten Männer wollen.
[ ein Thema, welches Dir wichtig ist. ]
Kannst Du nachvollziehen, dass Dein Anliegen fuer LSC gerade nicht oberste Prioritaet hat?
Gegenfrage: Warum sollte ich seinen Prioritäten mehr Gewicht beimessen als meinen eigenen?
Na, ich nehme an, Du hast etwas geschrieben, damit Du etwas erreichst?
Also duerfte es hilfreich sein, wenn Du damit ihn erstmal erreichst?

Kreuzung mit vier Fahrern:
wenn alle auf Vorfahrt pochen, koennen 4 Fahrer von 4 Strassen jeweils dem Fahrer links von sich sagen:
"Du faehrst nicht, ich habe vor Dir Vorfahrt!"
Sie koennen sich gegenseitig ewig blockieren und auf ihr Recht pochen.
Erst wenn einer Ruecksicht zeigt, und als erster nachgibt, kann die Situation schrittweise aufgeloest werden.

Erst wenn es einer hinbekommt, den anderen nicht mehr an dessen Triggern anzurempeln, erst dann kommt man zueinander.

Kief hat geschrieben:Platt gesagt: Ihr redet bissel aneinander vorbei.
So, was ist denn mein Bedürfnis? Ich habe nicht den Eindruck, dass du verstanden hast, worum es mir geht.
Du hast oben geschrieben, Dir geht es darum, dass die Schuld nicht zu den Frauen geschoben wird.
Dahinter kann ich mir vorstellen, dass da noch ein Cluster an Thema steht, welches hier aber nicht vertieft wurde.


K