LonesomeCoder hat geschrieben: ↑05 Mär 2019 16:34
Kein passender Film im Kino? "Netflix und chill" daheim oder wie meinst du das dann?
Okay, schauen wir uns die Frage mal genauer an:
Eine Frau fragt einen Mann: „Was machst du am Wochenende?“
Die Frage kann man erst mal beantworten wie man lustig ist. Hat man was vor, sagt man halt, was man vor hat. Hat man nichts vor, kann man auch das sagen. Ist nicht schlimm und damit macht man auch nichts kaputt.
Hier könnte man das Thema auch wieder beenden. Aber natürlich kommt es auch darauf an, wer einen das fragt. Denn hinter jeder Frage steht ein Motiv.
Fragt mich das eine verheiratete Arbeitskollegin mit drei Kindern, ist es vielleicht einfach nur Smalltalk. Die Antwort ist ihr eventuell recht egal.
Vielleicht erhofft sie sich aber auch eine Idee für ihr eigenes Wochenendprogramm.
Meine Arbeitskollegin fragt mich das übrigens häufig, weil sie ihrerseits gerne mitteilen möchte, was sie vorhat.
Also bin ich fein artig und beantworte ihre Frage und frage sie im Anschluss, was sie denn vor hat. Und dann kann sie schön in Ausführlichkeit berichten.
Wenn aber eine Single-Dame einen Single-Mann fragt, was er am Wochenende vorhat, kann hinter der Frage mehr stecken. Kommt ein bisschen auf die Situation an.
Gut möglich, dass sie vorfühlt, ob man vielleicht etwas gemeinsam unternehmen könnte. Darüber kann man spekulieren oder es einfach herausfinden.
Dieses Herausfinden kann man offensiv oder defensiv angehen.
Defensive Herangehensweise wäre zum Beispiel:
„Ich habe noch nichts konkretes vor. Und du?“
An Hand ihrer Antwort wirst du schon ein bisschen schlauer sein. Antwortet sie zum Beispiel, dass sie auch noch nichts vorhat, sollte man eventuell vorfühlen, ob man gemeinsam etwas machen könnte. Da sollten die Alarmglocke angehen.
Vielleicht bietet sie sogar in irgendeiner Weise an, etwas gemeinsam zu tun, dann ist alles klar.
Ebenso, wenn sie antwortet, dass sie am Wochenende ihre Eltern besucht. Dann hatte sie ihre Frage ohne großen Hintergedanken gestellt. Haken dran.
In meinem Beispiel habe ich eine offensive Herangehensweise gewählt.
Dame: "Was machst du am WE?"
Herr: "Ich werde wahrscheinlich ins Kino gehen. Hast Du Lust mitzukommen?"
Sozialverträglich. Auf der ersten Ebene sagt sie nur ja oder nein zum Kino. Sagt sie nein, ist nichts passiert. Auch wenn beide wissen, dass die Frage eigentlich lautet: „Willst du dich mit mir treffen?“
NBUC hat dann folgende Frage eingeworfen:
Dame: „Was für ein Film?“
Meine gewählte Antwort war:
Herr: „Keine Ahnung. Das mit dem Kino habe ich mir ja gerade erst überlegt. Auf was für einen Film hast du denn Lust?“
Hier gibt der Herr unumwunden zu, dass er eigentlich gar nicht ins Kino wollte, aber ihre Frage dazu nutzt, sich mit ihr zu verabreden.
Das hat dann eine spielerische, flirtige Komponente.
Wenn sie jetzt die Verabredung annimmt, ist bereits vieles geklärt. Und wenn sie die Einladung ohne weiteren Gegenvorschlag nicht annimmt, ist auch vieles geklärt.
LonesomeCoder, ich hoffe, ich konnte mit den Ausführungen klären, wie ich das meinte.